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Alt 06.07.2010, 10:24
baeri baeri ist offline
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Standard üble Laune und Verzweiflung

Krebs war für mich immer eine Krankheit, die in weiter Ferne lag...die Mutter meiner Mutter hatte das, ganz entfernte Verwandte hatten das auch mal....aber nun, so nah an meiner Person?!

am Anfang war es so schön zu sehen, wie meine Schwiegermutter stolz darauf war, so viel abzunehmen, ohne gross etwas dafür zu tun. Sie sagte immer: "Wenn nur nicht diese starken Rückenschmerzen die letzte Zeit immer wären."
Als wenige Wochen später meine Schwägerin mitteilte, dass sie meine Schwiegermutter ins KH gebracht hätte mit Verdacht auf Gelbsucht, wurde uns allen irgendwie klar, dass sich da etwas anbahnt. Sie bekam einen Stent gelegt und die gelbe Farbe auf der Haut nahm ab.
Nach zig Untersuchungen stand nun fest. BSDK am Kopf der Bauchspeicheldrüse. Wir waren geschockt!!
Sie wurde operiert und brauchte diverse Wochen, um wieder auf die Beine zu kommen, da dieser Eingriff recht lange dauerte (ca. 8 Std.) und die Narbe auf dem Bauch riesig war. Ein Teil des Magens wurde entfernt, soweit ich weiss auch ein Teil des Dickdarms, des Dünndarms,der Bauchspeicheldrüse und die Lymphknoten großflächig rundherum. Die Ärzte teilten mit, dass sie nicht alles entfernen konnten, da der Krebs schon um die Arterie herumgewuchert wäre und sich zum Teil in die Wirbelsäule eingenistet hätte.
Einen Tag später, Notoperation wegen Nachblutungen. Wieder bangen!

Die Chemo begann direkt nach der OP und meine Schwiegermama vertrug sie sogar recht gut, weiss allerdings nicht, welche es war. Die Haare wurden ein wenig weniger, etwas müder als sonst, was aber auch noch von der OP kommen konnte, sonst nichts.

Nach einigen Wochen KH sah sie, bis auf den extremen Gewichtsverlust fast wieder genau so aus, wie ich sie damals kennenlernte.
Sie blühte auf und als der Arzt ihr Okotber des letzten Jahres mitteilte, dass der Krebs verschwunden sei (wir glauben bis heute noch, dass sie sich damals verhörte) erzählte sie jedem, dass sie den Krebs wohl besiegt hätte. Wir freuten uns so sehr darüber, dass wir alle Statistiken vergaßen, die diese Krebsart angehen.

Anfang diesen Jahres konnten wir zusehen, wie der Bauch extrem wuchs. Meine Schwiegermutter sah aus wie eine Schwangere. Wie sich herausstellte, hatte sich Wasser im Bauch und in den Beinen gebildet, und das nicht zu knapp. Im Krankenhaus saugten sie das Wasser ab, so dass es dann wieder etwas besser wurde, leider lief das Wasser immer wieder nach.
Auch merkte man, dass es ihr wieder schlechter ging,der Kreislauf spielte extrem verrückt und der Zucker ebenfalls. Durchfall war an der Tagesordnung genau so wie Erbrechen.

Garnicht lange her fiel sie beim Einkaufen in Ohnmacht und wurde ins KH gebracht, wo man feststellte, dass sie innere Blutungen hatte, man aber nicht genau lokalisieren konnte, woher die Blutungen kamen. Also wurde eine Darmspiegelung veranlasst, die am nächsten Tag stattfinden sollte. Solange bekam meine Schwiegermutter Bluttransfusionen und Flüssigkeit über den Tropf weil sie kurz vor dem Austrocknen stand.

Wie sie uns nun mitteilte, hatte sie schon länger "Teer"stuhlgang. Diese Frau ist so .......man, entschuldigt bitte, aber sie will sich einfach nicht helfen lassen und teilt uns deshalb nicht ihre Schmerzen Sorgen oder gar Ängste mit.
Also bei der Darmspiegelung stellte sich heraus, dass ihr gesamter Bauchraum voll von Metastasen wäre, der Krebs durch eine Darmwand gewuchert wäre und dort eine Ader geplatzt sei, die verödet wurde und der Arzt teilte uns mit, dass wir nicht mehr lange Zeit mit meiner Schiegermutter hätten. Mein Mann, meine Schwägerin und die Ärzte entschieden, da meine Schwiegermutter noch Urlaub plant usw usw, ihr nichts von dem Ernst der Lage mitzuteilen und sie im Glauben zu lassen, dass es ihr nur vorübergehend so schlecht geht. Ich kann dies nicht unbedingt befürworten, auch nicht ablehnen aber es ist letztlich ihre Entscheidung.

Mittlerweile ist meine Schwiegermutter ein Zeichen ihrer selbst, nach 24 Std. Chemo mit glaube ich 5-FU , hat sie nur noch erbrochen, nur noch Durchfall gehabt, ist fast wieder ausgetrocknet und hat noch viel mehr an Gewicht verloren, das einzige "dicke" an ihr ist der Bauch. An allen anderen Stellen ist sie nur noch Haut und Knochen.

Sie ist so eine starke und liebe Frau und sie plant immer noch so viel, warum gibt es nur diesen besch*** Krebs?

Meine Frage ist, uns ist aufgefallen, dass sie seit mehreren Wochen sehr "aggresiv" ist und jeden anfährt, der sich keiner Schuld bewusst ist, vor allen ihren Mann. Wir haben gedacht es wäre eine Art ihren Unmut darüber zu äußern, dass sie auf Hilfe angewiesen ist, was sie nämlich nie war.
Es wurde uns aber auch gesagt, dass es 4 "Phasen/Stufen" in der Krebserkrankung gibt, und eine davon, diese extreme Übellaunigkeit wäre.

Gestern war ich wieder bei ihr und habe ihr geholfen die Wohnung zu putzen. Gut sah sie aus, etwas braun geworden, sie lächelte und zu denken, sie wird bald nicht mehr da sein, macht mich mehr als traurig.
Donnerstag gehts mit ihrem Sohn/meinem Mann zum Onkologen, Besprechung wie es weitergeht.......
__________________
- Bsdk bei meiner Schwiegermutter, festgestellt am 12.05.2009

- Gehofft bis zum Schluß und dennoch am 12.08.2010 von einem ganz besonderen Engel abgeholt worden.
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