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  #1  
Alt 02.05.2009, 04:22
Benutzerbild von schneemausi77
schneemausi77 schneemausi77 ist offline
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Ort: Pulheim-Stommeln
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Unglücklich Hilflos...

Eigentlich weiß ich garnicht so recht, was ich schreiben möchte...
Morgen vor drei Wochen ist meine Mama im Alter von 57 Jahren verstorben. Es war ein langer, harter Kampf bis zum Schluß. Wir (mein Stiefvater und ich) waren bis zum Schluß bei ihr. Sie konnte zu Hause sterben...
Bis vor ein paar Tagen ging es mir eigentlich relativ gut. Aber so langsam... Der Bestattungstermin ist am 05.05. und ich habe das Gefühl, je näher dieser Termin rückt, umso schlimmer wird es... Ich hab keine Ahnung... Überhaupt fühle ich mich leer. Viele, eigentlich alle, haben uns im Stich gelassen. Konnten und können mit der Situation nicht umgehen. Hat man meinen Stiefvater und mich gefragt, ob wir das können? Klingt sehr verbittert...
Ich fühle mich sehr alleine, denn meine Mama war der wichtigste Mensch in meinem Leben, der Fels in der Brandung für uns und so langsam begreife ich, daß sie einfach nicht mehr da ist. Zumindestens nicht greifbar... Ich bin auf der einen Seite erleichtert, daß sie diese unendlichen Schmerzen nicht mehr ertragen muß, aber sie fehlt mir so...
Ich hoffe, daß sie "gesehen" hat, daß wir bis zum Schluß bei ihr waren...
Mit schwerem Herzen bin ich momentan jeden Tag bei meinem Stiefvater (eigentlich mehr Vater als der andere...), damit er nicht ganz alleine ist. Ihm geht es noch schlechter als mir und ich mache mir schon Sorgen... Bedingt durch einen gebrochenen Fuß (ist nicht unser Jahr...) kann er erst ab 11.05. wieder arbeiten. Ich hoffe, dann wird es für ihn erträglicher... Er hat sich so rührend um meine Ma bis zum Schluß gekümmert. Dafür werde ich ihm ewig dankbar sein! Alleine wäre das alles so für mich nicht möglich gewesen...
Ich habe in den letzten Tagen viel in diesem Forum gestöbert und erkannt, daß mein Verhalten wohl nicht so unnormal ist, wie ich dachte...
Ich weiß, es wird irgendwann besser, aber der Weg dahin...
Ich grüße alle, die das hier vielleicht lesen und wünsche allen ganz viel Kraft, um ihre "Geschichten" durchzustehen!
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  #2  
Alt 02.05.2009, 15:34
Bremensie Bremensie ist offline
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Standard AW: Hilflos...

Hallo Schneemausi,
auch wenn der Anlass kein schöner ist willkommen hier in Forum und mein tief empfundenes Beileid. Ja es ist kein leichter Weg der nun vor deinem Vater und dir liegt. Wir alle hier im Forum sind durch das Trauertal gegangen oder sind noch dabei. Für die Beerdigung schicke ich dir und deinem Vater ein ganz großes Kraftpaket. Wenn ich darf möchte ich dich einmal ganz doll drücken.
Ich denke eure Umgebung steht der Situation hlflos gegenüber. Ich kenne das. Der Schmerz über den Verlust der Mutter/Frau wird erstmal ganz groß sein. Aber das ist normal. Nehmt euch Zeit zum Trauern. Ich weiß jetzt nicht ob du vor der Beerdigung nochmal hier rein schaust. Wenn du es möchtest schreib doch einen Brief an deine Mutti in dem du ihr sagst wie sehr du sie liebst und vermisst. Diesen Brief kannst du dann mit zu ihr ins Grab geben.
Der Schmerz läßt langsam sehr langsam erst nach.
url=http://www.animaatjes.de/bilder/trost/1/trauer00041.gif][/url]
Erika
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  #3  
Alt 02.05.2009, 16:18
Benutzerbild von Morgana
Morgana Morgana ist offline
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Standard AW: Hilflos...

Liebe Schneemausi,
mein herzliches Beileid zum Tod Deiner Mutter.

Es tut weh und das ist völlig normal.
Bestimmt hat Deine Mutter gespürt, dass Du und Dein Stiefvater bei ihr ward bis zuletzt. Menschen spüren, wann es soweit ist das irdische Leben zu verlassen und sie spüren die Nähe ihrer lieben Menschen.
Ihr habt alles getan was euch möglich war.
Es wird ein harter Weg, aber in allem Schmerz werdet ihr ihn gehen, weil Deine Mutter, die Ehefrau Deines Stiefvaters, es wert ist!
Ich sende euch mein herzliches Mitgefühl für den schweren Weg der Beerdigung. Es ist ein Stück "Endgültigkeit" und der Kummer bleibt.
Es wird dauern, bis die liebevollen Erinnerungen eure Tränen leichter machen.

Ach, Schneemausi, Du bist noch so jung, das tut mir Leid.

Mein geliebter Mann wäre dieses Jahr 57 Jahre alt geworden.

Ich sende Dir virtuell viel Kraft und den Mut, Deine Trauer auszuhalten.
Ebenso ganz viel Kraft und Zuversicht für Deinen Stiefvater.

LG
Morgana
__________________
Die Seele hätte keinen Regenbogen, wenn die Augen nicht weinen könnten.
[Indianische Weisheit]
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  #4  
Alt 03.05.2009, 01:34
Benutzerbild von schneemausi77
schneemausi77 schneemausi77 ist offline
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Standard AW: Hilflos...

Ersteinmal einen allgemeinen lieben Dank an eure lieben Worte und Ratschläge... Ich bin froh, Menschen gefunden zu haben, die verstehen...

@Bremensie:
Vielen Dank für deine lieben Worte. Ich weiß diese sehr zu schätzen! Meine Mama "bekommt" eine Seebestattung. Da kann ich leider keinen Brief beilegen.
Du sagst, du kennst das, das die Umwelt dieser Situation hilflos gegenüber steht. Wie bist du damit umgegangen? Sogar mein Freund läßt mich im Stich und das nach über sieben Jahren Beziehung, in der ich fast alles für ihn getan habe, ihm bei dem Tod seines Vaters beigestanden habe und auch während der Krankheit meiner Ma immer für ihn da war... Ist das entschuldbar? Ich bin mir momentan nicht sicher, ob diese Beziehung noch eine Zukunft hat...
Aber das ist zweitrangig... Ich weiß, daß ich die Trauer zulassen muß, aber das ist schwierig. Ich habe nie gelernt, wirkliche Schwäche zu zeigen... Erst jetzt fange ich langsam an. Während der ganzen Krankheitphase habe ich nie wirklich meine Angst gezeigt, weil ich für meine Ma stark sein wollte. Sie sollte sich nicht noch mehr Sorgen machen. Ja, und jetzt versuche ich für meinen Stiefvater stark zu sein... Und ich habe auch ein wenig Angst davor, mich fallen zu lassen... Angst davor, dann nicht mehr hoch zu kommen...
Sei ganz lieb gegrüßt und ganz viel Kraft schick ich dir! Vielen Dank

@Morgana:

Lieben Dank! Glaubst du wirklich, sie hat es gespürt, daß wir da waren? Ihre Seele war schon so weit weg. Nur der Körper hat noch über Stunden gekämpft... Es war so schlimm, das mitanzusehen... Aber ich bin froh, daß ich da war... Ich weiß nicht, ob ich alles getan habe, aber ich hab das für mich mögliche die Jahre über getan. Mein Stiefvater hat sich fast aufgeopfert. Und erst jetzt wird mir immer mehr bewußt, was er alles ertragen hat und noch muß... Ich werde den letzten "Gang" mit meiner Ma mit Stolz gehen, da sie mich zu dem gemacht hat, was ich bin. Und das kann mir keiner nehmen...
Man ist immer zu jung, denke ich... Zu jung zum Trauern und zu jung zum Sterben...
Ich wünsche dir auch ganz viel Kraft deine Trauer zu bewältigen und hoffe, du hast liebe Menschen um dich herum, die dir beistehen...

@HT-Patient:

Lieben Dank auch an dich für deine Worte!
Als meine Ma die Diagnose bekam, habe ich geglaubt, ich schaff das nicht. Aber wie du schon sagst, man sieht erst dann, wie stark man doch vielleicht ist...
Mein Stiefvater und ich werden Mama immer in Ehren halten. Wir versuchen, viele Kleinigkeiten beizubehalten, in ihrem Sinne zu tun...
Ich habe zu Hause ein paar Bilder stehen (auch schon vor ihrem Tod), die ich immer anschaue und manchmal red ich auch mit ihnen. Aber eigentlich rede ich im Unterbewußtsein ständig mit meiner Ma... Bei den Bildern habe ich immer das Gefühl, jeden Moment springt sie raus und alles war nur ein böser Traum. Es ist noch so unwirklich...
Ich denke nicht, daß man jemals abstumpft, auch wenn es für mich das "erste Mal" ist. Wenn Menschen gehen, die einem was bedeutet haben, tut es immer weh. Und dazu muß man stehen. Als mein "Freund" seinen Vater verloren hat, hat er niemandem seine Gefühle gezeigt. Ich habe sie gespürt, aber nie gesehen... Bis heute hat er das nicht verarbeitet und es ist ca. 5 Jahre her...
Ich werde meinem Stiefvater noch all das sagen, was ich empfinde, aber ich habe irgendwie das Gefühl, jetzt ist es noch zu früh... Wir können noch nicht so gut über alles reden, da jeder im Moment versucht, den für sich besten Weg zu finden, damit umzugehen...
Sende dir ganz viel Kraft und die besten Wünsche!
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  #5  
Alt 03.05.2009, 09:03
dani33 dani33 ist offline
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Standard AW: Hilflos...

Liebe Schneemausi,
kann Dich gut verstehen und nachempfinden,
drück Dich einfach herzlich und hoffe
das Du bald wieder einen Streifen am Horizont siehst.
Deine Mutter wird immer über Dich Wachen
und hoffen das es Dir gut geht!
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Zuversicht.
Alles Liebe
Dani
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  #6  
Alt 03.05.2009, 20:15
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schneemausi77 schneemausi77 ist offline
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Standard AW: Hilflos...

Hallo Dani!
Vielen Dank für deine lieben Worte! Es tut gut...
Wie geht es dir denn? Siehst du den "Streifen am Horizont" schon? So lange ist es ja auch bei dir noch nicht her. Das tut mir sehr leid! Auch bei dir kann ich nur hoffen, daß du liebe Menschen um dich herum hast, die dir helfen...
Morgen früh fahren mein Stiefvater und ich an die See, wo dann Dienstag morgen die Seebestattung stattfindet. Meine Angst wächst von Stunde zu Stunde... Ich warte ab...
Ich wünsche auch dir ganz viel Kraft!
Sandra
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  #7  
Alt 03.05.2009, 20:58
dani33 dani33 ist offline
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Standard AW: Hilflos...

Liebe Sandra,
Du hast noch einen schweren Gang vor Dir,
eine Seebestattung ist was sehr schönes.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft dafür,
weiß wie Du Dich fühlst, sei gedrückt.
Ich sehe Streifen am Horizont,
habe aber auch oft Regenwolken davor.
Es schwankt immer spontan.
Ich habe gelernt damit besser umzugehen,
bin fast immer durch sehr liebe Personen abgelenkt.
Das KK hilft auch sehr!!!!
Ich verdränge aber noch überwiegend.
Nur die Leere bleibt und keiner kann sie füllen.
Ich wünsche Dir alles Liebe
Dani
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  #8  
Alt 05.05.2009, 18:23
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schneemausi77 schneemausi77 ist offline
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Standard AW: Hilflos...

Hallo Dani!
Wie geht es dir?
Bin eben von der Nordsee zurückgekommen. Die Bestattung war sehr schön. So, wie Mama es gewollt hätte... Das Wetter passte zu ihrem Leben... Ein stürmisches Auf und Ab... Jetzt sind wenigstens ihre körperlichen Überreste da, wo sie immer am glücklichsten war... Vielleicht darf man das nicht sagen, aber trotz des Schmerzes fühle ich mich irgendwie erleichtert. Wenigstens ihren letzten Wunsch konnten wir ihr noch erfüllen...
Ich denke auch, daß ich es bis jetzt sehr verdrängt habe. Es ist einfach so unglaublich, daß meine Mama nicht mehr da ist... So weh es auch tut, aber ich denke, ich muß die Trauer mehr zulassen, mir die Realität vor Augen führen. Sonst kommt es irgendwann aufeinmal und dann... Ach, ich weiß auch nicht... Muß jetzt erstmal den heutigen Tag Revue passieren lassen...
Nein, diese Leere wird niemand füllen können. Ein Teil von mir ist mitgestorben...
Ich bin froh, da du nicht alleine bist! Ein kleiner Trost...
Viel Kraft und alles Liebe wünsch ich dir!
Sandra
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  #9  
Alt 05.05.2009, 21:31
dani33 dani33 ist offline
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Standard AW: Hilflos...

Liebe Sandra,
das Gefühl mit der Erleichterung kenne ich auch.
Mir fehlt auch ein ganzes Stück aus meinem Herzen,
das nie einer ersetzen kann!
Habe auch Angst das der große Schlag noch kommt.
Alles Liebe und viel Kraft wünscht Dir
Dani
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  #10  
Alt 06.05.2009, 00:48
Bremensie Bremensie ist offline
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Standard AW: Hilflos...

Hallo Schneemausi,
Du könntest vieleicht wenn du möchtest einen Abschiedsbrief mit ins Wasser werfen.Auch ich rede sehr oft in Gedanken mit meinen toten Angehörigen. Schau es gibt Menschen denen fällt es schwer mit einer Trauersituation umzugehen. Ich weiß dies aus eigener Erfahrung. Als ich jung war konnte ich dies nämlich auch nicht zumal ich da so eine Situation noch nicht so hautnah miterlebt hatte. Heute bin ich auch soweit dass ich auf die Leute zugehe und sage was mir eben auch in meiner Trauer hilft. Ich persöhnlich finde es wichtig auch sich fallen zu lassen. Ich weiß auch dass dies einfacher gesagt als getan ist. Du musst in dieser Situation nicht immer stark sein für andere, nicht für deinen Freund und auch nicht für deinen Stiefvater. Vieleicht kann dein Freund dann auch besser auf dich zugehen. Sag ihm doch wie er dir in deiner Trauer helfen kann. Vieleicht kannst du ja auch eventuell mit deinem Freund und auch deinem Stiefvater zusammen in eine Trauergruppe gehen.
Ich drücke dich noch einmal ganz fest.

Ich schicke euch noch diesen kleinen Schutzengel damit er ein wenig über euch wacht.
Liebe Grüße von Erika
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  #11  
Alt 06.05.2009, 20:15
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schneemausi77 schneemausi77 ist offline
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Standard AW: Hilflos...

Hallo!

@Dani:

Ich hoffe sehr, daß dieser große Schlag ausbleibt. Sowohl bei dir als auch bei mir. Ich hab eine ganz liebe Kollegin/Freundin, die die einzige ist, mit der ich so ein wenig reden kann. Sie hat vor ein paar Tagen zu mir gesagt, daß ich vielleicht stärker bin, als ich vermutet habe. Vor Mamas Tod hatte ich wahnsinnige Angst, daß ich total abstürze... Ich hab mich aber auch schon vorher mit dem Gedanken oft auseinandergesetzt. Im Gegensatz zu vielen anderen hier, wußten wir von Anfang an, daß es nicht mehr heilbar war und es nur eine Frage der Zeit war... Das macht die Situation nicht leichter, aber es kam nicht unvorbereitet... Von der Diagnose bis zum Tod waren es 2,5 Jahre...
Wir werden sehen, was die Zeit uns bringt... Auch der beste Verdrängungsmechanismus kann nicht ewig funktionieren...
Alles Liebe
Sandra


@Bremensie:

Lieben Dank für den süßen Engel! Es ist schon "krass", daß "fremde" Menschen einfühlsamer und verständnisvoller reagieren, als das nahe Umfeld...
Ich würde mich gerne fallen lassen, aber ich wüßte nicht bei wem. Alleine passiert es schonmal, aber vor anderen eher selten bis garnicht. Gestern bei der Bestattung habe ich zum ersten Mal vor anderen geweint. Ich hab irgendwie immer das Gefühl in mir, daß ich keine Schwäche zeigen darf. Hab ich bestimmt von meiner Ma. Während ihrer ganzen Krankheit hat sie selten gezeigt, wie sie sich wirklich fühlt. Wir beide sind uns sehr ähnlich. Immer das Gefühl, auf andere Rücksicht zu nehmen, niemanden zu belästigen, immer erst alle anderen und dann wir... Bis man zerbricht...
Habe gestern (nach einwöchigem Schweigen) mit meinem Freund gesprochen und ihn gefragt, warum er mich so hängen läßt. Er sieht das alles ganz anders. Ich habe ihm gesagt, was ich mir wünsche und brauche und was ich nicht gut fand, aber ich habe die Vermutung, daß er sich mit dem Thema "Tod" nicht auseinandersetzen möchte. Fand damals die Reaktion bei dem Tod seines Vater schon merkwürdig. Angeblich empfindet er den Tod als nichts schlimmes, da es ja danach weitergeht und man sich irgendwann wiedersieht... Die Familie ist ein wenig katholisch angehaucht... Das heißt nicht, daß ich nicht glaube, aber deswegen bin ich trotzdem wahnsinnig traurig, weil meine Mama nicht mehr greifbar ist. Muß ich das so hinnehmen? Ich finde eher, daß man in einer Partnerschaft für den anderen da sein muß, egal was das in einem selbst auslöst... Ist das nicht selbstverständlich?
Über "professionelle" HIlfe hab ich schon nachgedacht. Ich warte mal noch ein wenig ab und dann mal schauen... Leider gibt es hier in der Umgebung viel zu wenig Möglichkeiten...
Ich drück dich auch liebe Erika! Danke!
Sandra
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  #12  
Alt 06.05.2009, 21:32
dani33 dani33 ist offline
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Standard AW: Hilflos...

Liebe Sandra, kann Dich so gut verstehen,
habe auch schon im Vorfeld gedacht,
ich überstehe den Verlust nicht,
bekomme einen Nervenzusammenbruch.
Da das bisher ausgeblieben ist,
denke ich oft, das meine Ma mich beruhigt.
Ich hoffe es kommt bei Uns nie zu einen Totalabsturz!
Schön das Du jemanden hast, der Dir zuhören kann.
Hoffe das Dein inneres Gleichgewicht wieder gerichtet wird.
Schicke Dir ganz viel Kraft rüber!
Alles Liebe
Dani
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  #13  
Alt 07.05.2009, 10:42
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schneemausi77 schneemausi77 ist offline
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Liebe Dani.

glaubst du wirklich, daß unsere Mamis dafür sorgen, daß wir es leichter haben? Das wäre schön... Ich glaube ja an viele Dinge... Irgendwann werden wir es wissen...
Ja, ich bin auch froh, daß sich wenigstens ein Mensch in meinem Umfeld ernsthaft dafür interessiert, wie es mir geht, aber so richtig in die Tiefe geht das auch nicht. Es fällt mir schwer, das zuzulassen... Ich konnte das noch nie. Ich lass es immer nur bis zu dem Punkt zu, bis ich kurz davor bin zu weinen. Schwäche zeigen fällt mir sehr schwer. Außer bei meinem Freund. Aber der läuft ja im Moment lieber weg...
Jetzt müssen wir erst mal Sonntag überstehen... Mal schauen, was ich mache... Und du?
Ixh schicke dir ein kleines Kraftpaket und Danke!
Sandra
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  #14  
Alt 07.05.2009, 11:05
Susanne1969 Susanne1969 ist offline
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Liebe Schneemausi

Ich habe gerade Deinen Thread gelesen und es tut mir sehr leid dass Deine Mama gestorben ist. Mit 57 Jahren war sie viel zu jung.

Meine Mama ist im Januar gestorben. Wir wussten dass sie sehr krank ist, aber irgendwie wollte ich nicht daran glauben dass sie es nicht schafft.... Ich habe mir tausendmal vorgestellt wie es ist wenn sie doch stirbt.... Schlussendlich war/ist die Realität ganz anders....

Ich hatte grosse Angst vor der Beerdigung. Auch um meinen Vater. Aber unsere Familien haben uns aufgefangen, waren für uns da und sind es auch heute noch.
Am Abend nach der Beerdigung ging es mir sogar richtig gut. Ich war irgendwie erleichtert und befreit.

4 Monate danach hatte ich auch noch keinen Zusammenbruch, es ist nicht so dass ich meine Mama nicht vermisse. Wenn ich bei meinem Vater bin, denke ich immer "nun muss sie doch ins Wohnzimmer kommen". Manchmal kommt mir alles so unwirklich vor....

Es überwiegt immer noch die Dankbarkeit dass sie es nun besser hat, dass sie nicht mehr leiden muss und dass es ihr gut geht dort wo sie jetzt ist. Aber manchmal habe ich auch ein wenig Angst weil ich mir irgendwie so "gut" mit der Situation arrangiere...

Ich wünsche Dir viel Kraft und Zuversicht,
Susanne
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  #15  
Alt 08.05.2009, 00:57
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schneemausi77 schneemausi77 ist offline
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Hallo liebe Susanne!

In deinen Worten erkenne ich mich nur zu gut wieder... Wirklich erstaunlich...
Auch um deine Mama tut es mir sehr leid!! Aber es ist schön, daß ihr euch so gegenseitig unterstützt. Irgendwie beneidenswert...
Ich habe im Prinzip eigentlich nur meinen Stiefvater und für ihn möchte ich stark sein, da es für ihn noch schwerer ist als für mich. Zumindestens glaube ich das... Alle anderen haben sich im Laufe der Krankheit von uns zurückgezogen. Ein Bruder von Mama hab ich kurz vor ihrem Tod noch erreicht und er war auch nochmal da, aber sonst ist meine Familie sehr kaputt. Und die meines Stiefvaters lebt nicht mehr. Wirkliche Freunde haben wir nicht und mein toller Freund macht sich auch sehr rar im Moment. Hatte ich ja schonmal erwähnt...
Privat, wenn ich frei habe, geht es auch eigentlich, aber wenn ich wie jetzt arbeiten muß, merke ich, daß es mir doch nicht so gut geht. Ich arbeite in einem Hotel am Empfang und dieses "auf Knopfdruck freundlich sein" macht mich so agressiv... Am liebsten würde ich doch noch zu Hause bleiben, aber ich kann mich ja auch nicht ewig verkriechen...
Ich wünsche dir von Herzen, daß du weiterhin soviel Kraft hast und ihr zusammenhaltet!
Alles Liebe
Sandra
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