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  #61  
Alt 08.01.2009, 11:22
Cindy 69 Cindy 69 ist offline
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Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama

Happy Birthday !!!

Liebe Susanne,

meine herzlichsten Glückwünsche für dich in deinem neuen Lebensjahr, viele glückliche Momente und viel Gesundheit !

Dein erster Geburtstag ohne deine Mama, ich weiß. Und trotzdem hoffe ich, dass du für heute einen für dich schönen Tag erleben darfst. So, wie es dir gut tut, nicht so wie es andere von dir erwarten.

Bussi rechts und Bussi links und einmal feste gedrückt
grüsst dich herzlichst
Cindy
__________________
Meine geliebte Oma: 04.02.1916 - 22.12.08
Meine geliebte Mama: 07.04.1950 - 22.01.09

Menschenleben sind wie Blätter die von Bäumen fallen,
all unsere Liebe vermag es nicht zu verhindern...
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  #62  
Alt 08.01.2009, 11:49
Ronnya Ronnya ist offline
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Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama



Liebe Susanne...
zu deinem Geburtstag wünsch ich alles Gute,viel Gesundheit,und die Gelassenheit, die Dinge des Lebens so anzunehmen ,wie sie halt kommen......
Ich umarm dich mal fest
Regina
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______________________
Erinnerungen ,die nicht verblassen,
bilden ein festes Fundament in unserem Inneren
Mein geliebter Vater - 16.6.2008
Und immer sind da Spuren deines Lebens
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  #63  
Alt 08.01.2009, 12:48
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Sanni412 Sanni412 ist offline
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Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama




...wünscht Dir Sanni
__________________


The best and most beautiful things in the world
cannot be seen or even touched.
They must be felt with the heart.
Papa ich liebe Dich!
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  #64  
Alt 08.01.2009, 13:16
pialotte pialotte ist offline
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Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama

Alles Liebe und alles Gute!
Mach Dir einen schönen Tag mit lieben Menschen.

die Pialotte
__________________
Eines Morgens wachst Du nicht mehr auf,
die Vögel aber singen wie sie immer sangen.
Nichts ändert diesen Tageslauf.
Nur Du bist fortgegangen.

***
Mein Vater *12.02.1948 +27.09.2008


Diagnose: Hochmalignes Non-Hodgkin Lymphom der T-Zellreihe Stadium IIIB
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  #65  
Alt 08.01.2009, 14:44
Stefans Stefans ist offline
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Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama

Liebe Susanne,

Zitat:
Zitat von Susanne85 Beitrag anzeigen
ich bin überwältigt von dem Humor, den du (noch) trotz allem mit dir trägst.
Das ehrt mich Und es erinnert mich an das Motto, das der ambulante Hospizdienst hier vor Ort auf seiner Homepage hat:

Man stirbt wie man lebt.
Das Sterben gehört zum Leben,
nicht zum Tod.

So ist es. Und meine Frau und ich haben halt eher unkonventionell gelebt. Und aus Erfahrung mit der Überzeugung, dass jeder Tag, an dem man nicht lacht, ein verlorener Tag ist. Selbst, wenn es mitunter nur noch zu Galgenhumor reicht.

Zitat:
Liegt es an der "tollen gemeinsamen Planung" zwischen dir und deiner Frau? An der puren Offenheit und Ehrlichkeit euch beiden gegenüber? Daran, dass du einfach älter und somit reifer und lebenserfahrener bist?
Es liegt sicher daran, dass die "Vorwarnzeit" beim Sterben meiner Frau einige Monate betrug. Und wir deshalb alle wichtigen Dinge ansprechen und so regeln konnten, wie es meine Frau gewünscht hat. Aber du hast recht: trotz genug Zeit in der "Planungsphase" ging das nur, weil wir offen und ehrlich (und ohne Tabus) über alles miteinander sprechen konnten.

Und dass wir das konnten, hat mit Lebenserfahrung zu tun. Nicht meiner, sondern unser gemeinsamer! Wir leben seit über 20 Jahren zusammen. In der Zeit sind wir beide gereift und haben viele Krisen zusammen durchstanden. Jahrelang kriselte es, und es war reiner Zufall, dass wir uns damals nicht getrennt haben. Geheiratet haben wir erst nach 14 Jahren "Probezeit" - als wir beide die absolute Sicherheit empfunden haben, dass unsere Partnerschaft ein Leben lang hält; dass wir einander blind vertrauen und uns auf den anderen verlassen können - und zusammen alt und grau werden möchten.

Meine Frau und ich haben Depressionen. Seit ewigen Zeiten, und seit noch nicht so sehr vielen Jahren durch Medikamente gut im Griff. Ich habe sie oft genug am Boden liegen sehen, und sie mich. Meine Frau hat mir das Leben gerettet, indem sie mich vor ca. 7 Jahren in meiner akut suizidalen Phase (als mir alles egal war und ich stundenlang mit Vollgas über die Landstraßen gerast bin, immer auf der Suche nach dem "letzten" Straßenbaum) bei der Hand genommen und zum Psychiater und dann in die Klapsmühle gezwungen hat. Und ich habe ihr in ihren schlimmsten Phasen geholfen, so gut ich eben konnte. Das schweisst zusammen. Und gab irgendwann die Gewissheit, dass wir uns, was auch immer passieren mag, jederzeit absolut bedingungslos auf den anderen verlassen können.

Zitat:
älter und somit reifer
Das glaube ich nun wieder nicht. Lebenserfahrung und Reife ist keine Frage des Alters. Sondern macht sich daran fest, wie viele Krisen man durchlebt und wie man damit umgegangen ist. Lebenserfahrung macht man nach meiner Überzeugung nicht, wenn man im Urlaub ist und sich zufrieden die Sonne auf den Bauch scheinen läßt. Nee, die macht man, wenn etwas hart, bitter, traurig und extrem schwierig durchzustehen ist.

Meine Frau und ich und ihre Schwester (die selbt Brustkrebs hat) haben in den letzten Monaten und besonders in den letzten Wochen einen knallharten "Chrash-Kurs" in Sachen Lebenserfahrung machen müssen. Wir haben in dieser kurzen Zeit so viel erfahren und gelernt wie in vielen Jahren zuvor nicht.

Das ist genau das, was dir und deiner Mutter auch widerfahren ist. Und für mich ist es keine Frage des Alters, ob / wie Mensch solche Krisen meistert und vielleicht etwas daraus lernt.

Schon bei deinen ersten postings hier (damals in einem anderen Forum / thread) habe ich gespürt, dass du mit deiner Mutter zusammen diese schwere Krise bewältigen wirst. Weil du stark bist, aber deine Grenzen spürst. Und nicht zögerst, hier deine Probleme zu offenbaren und Hilfe (so wenig, wie man virtuell auch geben kann) anzunehmen. Und weil du "authentisch" bist. Du machst aus deinem Herzen keine Mördergrube, sondern legst die Karten zeitnah und offen auf den Tisch.

Ich bin dem lieben Gott (oder wer auch immer da oben ist) zutiefst dankbar dafür, dass er mir und meiner Frau die Fähigkeit zur Reflektion und Selbsterkenntnis mitgegeben hat. Und die Stärke, auch in schweren Situationen dem Schicksal ins Angesicht zu blicken und sich ihm zu stellen, statt in Panik davonzulaufen. Und diese Fähigkeiten und Stärken hast du auch, genau so wie deine Mutter. Deswegen habe ich dir schon vor langem hier größten Respekt gezollt. Und war überzeugt, dass du diese Krise meistern wirst. Und daran reifen und wachsen.

Scheissegal, ob du 23 oder 43 bist. Die Fähigkeit hast du jetzt schon, das hast du hier eindrücklich bewiesen. Und ich bin mir sicher, trotz allem Leid und aller Trauer, die jetzt herrscht... es ist langfristig gesehen gut für dich, so wie es gut für mich ist (der ich fast 20 Jahre älter bin als du). Du wirst daran wachsen, und du kannst in Zukunft so in Frieden weiterleben, wie deine Mutter in Frieden gehen konnte. Wenn du in x Jahren an das Sterben deiner Mutter und diese traurige Zeit zurückdenkst, wirst du dir sagen: Gott sei Dank habe ich mich dem gestellt, habe die Herausforderung angenommen und diese schwierige Phase gemeistert. So gut gemeistert, dass ich keine Schuldgefühle haben muss, mich nicht dauernd fragen muss, was ich hätte damals bloss anders / besser machen können. Nein, du kannst im Rückblick im Frieden mit dir selbst zurückschauen und sagen: Ja, es war extrem hart. Aber es war gut so, wie ich es gemacht habe. Ich habe nichts zu bereuen. Und deine Mutter wird dir von da oben zustimmen und sagen: "Genau, Susanne - das hast du so prima gemacht, besser hätte ich es mir gar nicht wünschen können!" Und weil das so ist, werden im Rückblick auf diese schwere Zeit bei dir die positiven Erinnerungen überwiegen. Weil du die negativen Dinge angegangen bist, als es an der Zeit war. Und sie bewältigt hast und deshalb "abgehaken" kannst.

Das ist keine Altersfrage. Schau dir deinen Vater an. Der wird auch mit 60 oder 80 nicht in der Lage sein, sich dem Leben zu stellen. Er ist vor dieser Krise davongelaufen, indem er sich zugeschüttet hat. Und das wird er auch weiterhin tun. Weil er die Bürde hat, sich Rest seines Lebens das Hirn zu zermarten, warum er unfähig war, seine Frau und Tochter in dieser schlimmen Zeit zu begleiten. Warum er nichts anderes konnte als zu streiten, zu saufen und anderen Vorwürfe zu machen. Damit muss er in Zukunft leben. Und er wird ganz beschissen damit leben. Das einzige, was sich für ihn ändert: er hat jetzt noch ein paar mehr Gründe dafür, sich tagtäglich zu besaufen. Weil er mal wieder versagt hat, und er das auch genau weiss. Und das kaum ertragen kann. Aber damit bis zu seinem Ende leben muss - und jedes Anzeichen von Selbsterkenntnis jedesmal erneut sofort mit Hilfe von Alk "wegdrücken" muss. In dessen Haut - in völliger Klarheit des eigenen Versagens - möchte ich nicht stecken. Dein Vater ist ein armes Schwein. Und wenn er als Alki nicht so widerlich, lästig und bösartig wäre, könnte ich fast Mitgefühl mit ihm empfinden.

Du aber bist ein authentischer, starker und liebenswerter Mensch! Das spüren alle hier im Forum. Und deswegen wirst du in Zukunft viel eher im Einklang mit dir leben können als viele andere. Und du wirst niemals alleine sein. Weil zu deiner Stärke auch gehört, Schwäche einzugestehen und Hilfe zu suchen, wenn es nötig ist. In die Offensive zu gehen, bevor es zu spät ist.

Deswegen bin ich nicht nur zutiefst überzeugt davon, dass du deinen Weg gehen wirst. Sondern dass du auch anderen künftig viel von deiner Lebenserfahrung und Reife abgeben kannst. Das ist sehr schön, und das ist ein großes Privileg. Wer auch immer dir diese Gabe (und ich glaube, es ist eine Gabe; und nicht etwas, was man nur "mit dem Kopf" lernen kann) verliehen hat - du kannst ihm zutiefst dankbar dafür sein.

Zitat:
Ich weiss, was Mama sagen würde
(...)
Meine Mama ist auch so gestorben, wie sie wollte.
(...)
Aber ich habe das hier, weil ich das will.
(...)
Ich trinke jetzt noch ein Glas Wein.
Genau das meine ich. Du hast deine Mutter begleitet, in ihrem Sinne, so wie sie sich das gewünscht hat. Du konntest ihr dabei helfen, dass ihr letzter Wunsch erfüllt wurde. Und was du in den letzten Monaten getan hast, und wo du selbst oft am Ende deiner Kraft warst... das war nicht nur für deine Mutter wichtig, sondern auch für dich selbst.

Und deshalb hast du es dir verdient, in Ruhe ein Glas Wein (und künftig noch viele weitere) zu trinken - und dabei ohne Reue und Bitterkeit an das Sterben und den Tod deiner Mutter zu denken. Sondern mit der Gewissheit, dass du das genau richtig gemacht hast, so wie deine Mutter es sich wünschte.

Und wenn du deiner Mama zuprostet und sie fragst: "Na, Mama, wie habe ich das gemacht?". Dann weisst du, dass sie dir immer antworten wird:

"Super! Susanne, ich bin stolz auf dich!"

Viele Grüße,
Stefan
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  #66  
Alt 08.01.2009, 16:56
*Anoli* *Anoli* ist offline
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Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama

Hallo Stefan,

bin so ganz 'zufällig' hier gelandet und habe gerade deine Beiträge gelesen. Es gefällt mir ausgesprochen gut, wie du deine Erfahrungen mit dem Leben und dem Sterben so treffend in Worte gefasst hast. Hatte dabei stellenweise das Gefühl, daß mir da jemand aus der Seele gesprochen hat.
Vor allem gefällt mir, daß du den Humor und das Lachen auch so schön neben dem Weinen und der Traurigkeit stehen lassen kannst, das ist halt eben genau das, was unser Leben ausmacht.
Auch meine Erfahrungen mit den schwierigen Zeiten im Leben sind mir besonders wertvoll, es waren Aufgaben um daran als Mensch zu wachsen.
Das ist es auch, was hier in diesem Forum so besonders hervorkommt. Hier braucht niemand eine 'Fassade' aufrecht zu halten, Mitgefühl und Beistand sind hier keine leeren Worte. Für mich 'tobt hier das Leben', denn auch und gerade Sterben, Loslassen und der Umgang damit bringt uns Menschen dem Leben erst wirklich nah.

Alles Gute für dich,
Ilona

@ Susanne:

Da ich natürlich gesehen habe, daß du heute Geburtstag hast möchte ich dir natürlich ebenfalls ganz liebe Wünsche dalassen und ganz herzlich gratulieren.



Das Leben ist eine Herausforderung. Wir nehmen sie an.
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  #67  
Alt 08.01.2009, 16:58
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Birgit4 Birgit4 ist offline
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Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama




Liebe Susanne ,
auch von mir alles erdenglich Liebe zum Geburtstag......du bist ein Engelchen hier auf Erden.
Ich umarme dich ganz lieb.....und ich bin sehr stolz auf dich.....was du alles für deine Mama getan hast.
Schönene Abend noch mit deinem Schatz.
Deine Birgit
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  #68  
Alt 08.01.2009, 17:46
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Petzi 59 Petzi 59 ist offline
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Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama

Liebe Susanne,
auch von mir herzliche Glückwünsche zum Geburtstag!

Ich ziehe den Hut vor dir, wie du alles gemeistert hast und deine Mama
wäre bestimmt ganz stolz auf dich.

Den Worten von Stefan kann ich mich nur anschliessen.
Du bist für dein Alter seeeehr erwachsen und reif.(Kompliment)

Alles Liebe
Petzi59
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  #69  
Alt 08.01.2009, 23:13
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Susanne85 Susanne85 ist offline
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Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama

Hallo meine lieben!

So, mein Geburtstags-Stress ist vorbei :-) Alle Besucher sind weg, es ist wieder aufgeräumt und der Tag geht zu Ende. Es war sehr schwer, dass Mama nicht da war. Nicht, wie jedes Jahr um 9:00 Uhr aufgepackt mit Geschenken und Kuchen vor der Tür stand und Happy Birthday sang. Dafür war ich heute bei ihr. Auch, wenns sehr weh tat...

Ich danke euch allen für eure lieben Glückwünsche. Es hat mich sehr gefreut, dass ihr alle an mich gedacht habt und mir so liebe und persönliche Zeilen geschrieben habt. Ihr seid klasse und ich bin froh, euch zu haben!

Lieber Stefan, ich lese deine Worte so gerne. Und schreibst so schön und treffend. Und du bringst mir immer ein Lächeln. Und ein Gefühl der Zufriedenheit, dass die Zweifel an dem, ob ich es besser hätte machen können, verschwinden lässt....

So, jetzt gehe ich aber ins Bett! Bin echt geschafft heute!

Gute Nacht euch allen!

Susanne
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Für meine geliebte Mama
13.06.1964 - 16.12.2008
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  #70  
Alt 09.01.2009, 21:55
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Susanne85 Susanne85 ist offline
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Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama

Heute ist ein sehr schlimmer Tag... Es tut einfach nur weh und hört nicht auf.... ES TUT SOOO WEH!!!!

Mir fällt einfach nichts ein, außer:

http://de.youtube.com/watch?v=HNpYY-7J_g0

Es trifft genau meine Gedanken...

Eure verzweifelte

Susanne
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Für meine geliebte Mama
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  #71  
Alt 09.01.2009, 22:49
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Susanne85 Susanne85 ist offline
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Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama

Liebe Mama,

gestern war mein 24. Geburtstag. Viele Menschen haben mich angerufen und kamen zu mir. Aber du warst nicht da. Ich bin um 8:15 Uhr zu Beate gefahren. Denn sonst hätte ich - wie jedes Jahr - um 9:00 Uhr auf dein Klingeln gewartet. Und darauf, dass du im Hausgang stehst, aufgepackt mit Kuchen und Geschenken, mich anlächelst, Happy Birthday singst und mich umarmst.

Ich war dann mitten in der Früh im Einkaufsladen - da, wo du bis zur Diagnose deiner Metastasen gearbeitet hast. Kennst du Frau F. noch? Mit ihrer Tochter war ich doch in der Grundschule. Sie sah mich und fiel mir weinend um die Arme. Bis dahin habe ich mich zusammengerissen. Aber dann...

Ich bin dann zu Beate gefahren. Zum (Ersatz)Frühstücken... Aber im Radio kam dann ein Lied von Nena. Wenn auf dieser Welt jemand Nena-Fan war, dann DU! Und ich habe wieder weinen müssen... Petra kam natürlich 20 Min. zu spät zum Frühstück, du kennst sie ja :-) Wir haben den ganzen Vormittag über dich gesprochen. Nur leider sind ihnen eher deine schlechten Seiten eingefallen. Und da bin ich wütend gewesen. Das habe ich ihnen auch gesagt. Sie haben sich gleich entschuldigt...

Mama, ja, es gibt so viele Reaktionen und Dinge, von denen ich nie erfahren werde, WARUM du so gehandelt hast. Aber JETZT verstehe ich so viel. WARUM erst jetzt? Du warst das Endprodukt dessen, was das Leben aus dir gemacht hat... 4 Wochen vor der Hochzeit, im 4. Monat schwanger, musstest du im Alter von knapp 18 zusehen, wie dein Verlobter stirbt. Tina war ein paar Monate alt, dann lernst du Papa kennen. Er erzählte mir, dass er fast ein halbes Jahr gebraucht hat, bis er "dich hatte". Aber er trinkt. Und fängt bald an, dich zu schlagen. Dann stirbt dein geliebter Bruder. Deine 2. Hälte. Du warst erst Mitte 20. Ich war schon da damals. Du hast den trinkenden und schlagenden Mann geheiratet, aus Angst, mit 2 Kindern allein zu sein. Fast 20 Jahre hast du dich schlagen lassen und zusehen müssen, wie deine Kinder geschlagen wurden. Nie hattest du Geld, weil er alles versoffen hat. Nichtmal eine neue Küche war drin. Du hattest bis zu deinem Tod die 1. Küche, die du damals mit 18 bekommen hast. Kein Urlaub. Nichts... Dann wurde Oma krank. Du hast sie 7 Jahre allein gepflegt. Noch dazu mich, Tina und Papa. Und dann ist deine Mama gegangen. Du bist zufällig dazugestßen, als sie auf dem Boden im Wohnzimmer lag und der Notarzt versucht hat, sie wiederzubeleben. Du bist zusammengebrochen. Das hast du nicht ertragen. Hätten wir damals schon gewusst, dass du Krebs hast... Denn 2 Wochen nach der Beisetzung von Oma hast du deine Diagnose bekommen. WO WAR DEIN LEBEN?? Hattest du eins?? NEIN!!!! 1 1/2 Jahre hast du gekämpft. Wie eine Löwin. Teilweise hast du auch aufgegeben und dann haben wir gestritten. Und das tut mir so leid Mama. Auch dass ich die Blumen, die du bereits für Omas (und jetzt auch dein) Grab gekauft hast und auf den Balkon gestellt hast, habe ich nicht gepflanzt. Warum? Ich weiss nicht. Sie standen da, aber ich habe sie nicht mitgenommen. Kannst du mir bitte verzeihen? Kannst du mir bitte auch verzeihen, dass ich dich oft nicht verstanden habe und nur 1 Mal die Woche zu dir kam? Ich flehe dich an, Mama. BITTE VERZEIH MIR!!

Ich verstehe das alles jetzt erst. LEIDER. Hätte ich es vorher verstanden, hätte ich es besser machen können, Mama. BITTE BITTE VERZEIH MIR!!

Ich vermisse dich so sehr.

Hast du es heute gesehen? Ich war heute fast 2 Std. an deinem Grab. Ich habe die verwelkten Blumen weggeräumt. Aber sie waren teilweise festgefroren. Ich musste sie weghacken. Und deine Kerze war bals aus. Da habe ich gleich noch eine dazugestellt. Damit dein Grab nicht ohne brennende Kerze ist. Mama, wenn es wärmer wird, werde ich dir schöne Blumen pflanzen.

Mir sagt übrigens jeder, dass ich die gleichen Hände wie du habe. Seit dem schaue ich immer meine Hände an und lächle. Und der Ring, den du mir vor 8 Jahren geschenkt hast, steckt dort auch.

Ich weiss, du warst gestern bei mir. Ich habe dich vorgestern Abend gebeten, mir ein Zeichen zu geben, wenn du da bist an meinem Geburtstag. Und als Tina, Kevin und ich bei mir waren und Kuchen aßen, kam plötzlich dein Liebslingslied von Nelly Futardo im Radio... Tina und ich sahen uns an und bekamen gleichzeitig Gänsehaut. Und da wusste ich "Die ganze Familie sitzt zusammen, dieses Lied kommt plötzlich (es wurde EWIG nicht mehr gespielt). Mama ist da!". Ich war glücklich Mama. Danke, dass du da warst.

Ich muss jetzt ins Bett, weil ich morgen arbeiten muss. Aber du weisst ja, dass ich sowieso an dich denke und wir uns in meinen Träumen (hoffentlich) wiedersehen!

ICH LIEBE DICH UND WERDE DICH EWIG SCHÄTZEN UND NIE VERGESSEN!!!

Bussi,

Deine Tochter Susanne
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Für meine geliebte Mama
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  #72  
Alt 11.01.2009, 18:49
Nawinta Nawinta ist offline
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Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama

Hallo liebe Susanne,

wenn jetzt leider auch ein "bissala" spät und es auch nicht mehr so richtig passt.

Trotzdem
Alles liebe und Gute zum Geburtstag


Stefan hat es sehr schon zusammengefasst. Kann mich nur seinen Worten anschließen.

ppst. und deine Mama war ganz bestimmt auch mit dabei

Ich kenne das auch, sich mit dem "einst und wieso" auseinanderzusetzen,
-> warum sie wurden wie sie waren und das verstehen...

liebe Grüße
Alex
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  #73  
Alt 11.01.2009, 20:35
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Sanni412 Sanni412 ist offline
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Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama

Liebe Susanne!
Erst heute lese ich die Geschichte, das Leben Deiner Mama!
Es macht mich traurig, was ihr alles habt durchmachen müssen!
Und es tut mir so verdammt leid!
Aber bitte mach Dir keine Vorwürde, Susanne, manche Dinge sieht man erst klarer wenn der Nebel verschwunden ist!
Und Deine Mama würde Dir sicher nie Vorwürfe machen, Eltern wollen uns doch immer schützen!

Ich möcht Dir so vieles sagen, und weiß nicht obs das Richtige ist, also wirds fleissig wieder gelöscht!

Ich wünsche mir so sehr, dass Du Dich nicht quälen musst, mit Deinen Gedanken und Erinnerungen, hol die schönen Erinnerungen vor, denn auch die wirds irgendwo geben. Zumindest hoffe ich das sehr!

Ich bekomme Wut auf Deinen Vater, wenn ich das alles so lese, weiß ich doch aber, dass ich dazu kein Recht habe!
Entschuldige!

Ich schick Dir eine liebevolle Umarmung, und wünsch Dir die schönen Träume mit und von Deiner Mama!

Sanni
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Papa ich liebe Dich!
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  #74  
Alt 11.01.2009, 20:51
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Susanne85 Susanne85 ist offline
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Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama

Hall Nawinta, hallo Sanni,

danke für eure Postings.

Ich habe immer vor Augen, wie sehr meine Mama gelitten hat. Auch schon vor dem Krebs. Sie konnte nie sie selbst sein oder das tun, was ihr gefallen hat. Sie hat sie nie etwas geleistet. Die Möbel der Wohnung haben meine Eltern schon, seit ich denken kann. Weil Papa das Geld versoffen hat. Selten hat sie sich neue Kleidung gekauft. Es war kein Geld da. Und als Mama krank wurde, wurde es auch nicht besser. Eher schlimmer. Ich habe, als ich nach wichtigen Unterlagen nach Mamas Tod in der Wohnung gesucht habe, Schreiben gefunden, in denen die Wohnung gekündigt wurde, weil 3 (!!) Mieten nicht bezahlt wurden. Mein Vater arbeitet aber und verdient jetzt nicht sooo schlecht. Und Mama hat Krankengeld bekommen. Wieviel kann man saufen, dass man 3 Monate hintereinander die Miete nicht bezahlt??? Und das hat Mama auch sehr viel belastet. Wenn das alles nicht gewesen wäre, wäre vielleicht alles anders gewesen... Ich weiss es nicht...

Aber ich habe eine Frage an euch. Ich war gestern bei meinem Vater und habe unglaublich mit ihm gestritten. Ich habe Dinge an die Wand geworfen, sonst wäre ich glaube ich auf ihn losgegangen und ich möchte nun fragen, was ihr davon haltet:

Mein Vater möchte nun unbedingt, dass meine Schwester und ich die Wohnung ausräumen. Ich dachte mir, dass ich das gern tue, wenn ihm für seine Trauerarbeit so wichtig ist. Im Laufe des Gespräches habe ich aber mitgekriegt, um was es ihm geht. UM GELD. Er beabsichtigt allen ernstes, die Kleidung meiner Mutter zu verkaufen (!!!), weil er da ja noch Geld dafür bekommen würde!!! Als ich das hörte, habe ich gesagt, dass ich das nicht möchte, denn ich will nicht, dass eine andere Frau die Kleidung meiner Mama trägt. Das waren persönliche Dinge und die möchte ich einfach entsorgen. Da stieß ich jedoch auf vollkommenes Unverständnis. Er meinte, es wäre doch schade um die Kleidung und man würde ja schließlich noch Geld dafür bekommen. Da wurde ich richtig sauer. Ich habe ihm nochmal gesagt, dass ich das nicht möchte, weil es ihre persönlichen Dinge sind. Wenn er das Bügelbrett oder so verscherbelt, kann er das tun. Das war ein Gebrauchsgegenstand und ich werde in unserem Ort sicher niemanden damit sehen. Aber die Kleidung ist doch etwas persönliches! Und ich will niemanden auf der Straße sehen, der die Sachen meiner Mutter trägt. Er sieht das nicht ein. Ich sagte dann, dass er doch machen soll, was er will, ich ihn dabei aber sicher nicht unterstützen werde. Dann sagte er ganz erstaunt, dass er aber doch jemanden brauche, der ihn mit dem Auto zum Second-Hand-Laden fährt.... Ich bin einfach so fassungslos!! Er hat sogar bei der Bank angerufen, weil er unbedingt wissen will, wieviel Geld auf Mamas Konto ist (was ich schon längst habe sperren lassen)!! Die gaben ihm aber keine Auskunft. Er ist auch sauer, dass ich ihm das Geld nicht abgehoben habe. Aber ich sehe es nicht ein, dass er es versäuft! Das ist doch alles makaber! Er will ihre Kleidung verkaufen, damit er saufen kann und ihr Geld will er auch versaufen!! Und die Versicherungen auch!! Meine Schwester hat ihn angerufen, weil sie eine Wohnung für ihn in der Zeitung gesehen hat. Aber er meint ja ganz gelassen, dass er sich da erst "später" drum kümmern will. Und am Dienstag kommt noch jemand von einer Versicherung, weil Mama noch mehr Versicherungen hatte. Und soviel ich weiss, sollen die aber für mich und meine Schwester sein. Ich will mich an Mamas Tod nicht bereichern. Aber ich finde das alles so ekelhaft. Er hat ihr Leben versaut mit seiner Sauf- und Schuldenmacherei. Meine Schwester und ich haben uns um sie gekümmert, haben nach ihrem Tod alles allein geregelt. Sogar den Termin für seine Witwenrente haben wir für ihn vereinbart! Und er macht alles zu Geld, was nur geht, damit er es versaufen kann!!

Übertreibe ich? Oder sehe ich das falsch? Ich weiss es nicht. Ich kann das nicht verstehen. Mama ist noch nicht mal 1 Monat tot und er überlegt, wie er ihre Dinge verscherbeln kann!

Ich verstehe das nicht. Ich bin enttäuscht, verletzt, wütend und durcheinander. Ich verstehe es einfach nicht!

Was sagt ihr dazu?

Liebe Grüße


Susanne
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Für meine geliebte Mama
13.06.1964 - 16.12.2008
http://de.youtube.com/watch?v=PP_NQPrbRvM
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Alt 11.01.2009, 21:56
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Sanni412 Sanni412 ist offline
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Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama

Liebe Susanne!
Ich empfinde es genauso wie Du!
Und die erste Frage, die mir durch den Kopf jagte, hat er Eure Mama überhaupt geliebt?
Wie kann man sich selbst so wichtig sein?
Unfassbar!
Bin fassungslos und kann Deine Wut verstehen!
Wut lenkt ab von der Trauer, konzentrier Dich ein bisschen darauf, und ich an Deiner Stelle würde zusehen, die persönlichen Dinge Deiner Mama schnellstens aus der Wohnung zu schaffen!

Wie sollst Du damit leben, jemanden aus Deinem Ort vlt in der Kleidung Deiner Mama rumlaufen zu sehen um jedesmal daran erinnert zu werden, dass dieser Mensch das nicht tut, weil es einem guten Zwecke diente (bspw eine Kleiderspende für hilfsbedürftige Menschen) sondern lediglich weil Dein Vater Profit daraus geschlagen hat, um noch mehr zu versaufen!

Ich versteh Dich und bin empört!

Liebe Grüße Sanni
__________________


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