Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

 
 
Themen-Optionen Ansicht
  #2  
Alt 24.03.2008, 19:04
Benutzerbild von Conny44
Conny44 Conny44 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 31.12.2006
Beiträge: 1.273
Standard AW: Tipps für Angehörige!

Hallo Wonni,

mein aufrichtiges Beileid! Ich habe Ähnliches erlebt wie ihr, aber es lässt sich leider oder zum Glück kein Schema aufstellen, da jeder Patient ein Individuum ist und auch jeder anders behandelt werden will und eigentlich auch muss.

Zitat:
Zitat von wonni Beitrag anzeigen
Der jenige, der den nachfolgenden Artikel lesen möchte, muss sich, trotz aller Hoffnung, im Klaren sein, das BSDK eine unheilbare Krankheit ist. Vielleicht kann ich mit meinen Erfahrungen vielen anderen Betroffenen helfen, diese Krankheit besser zu begreifen und den letzten Weg zu erleichtern.
Es ist richtig, dass es sich grundsätzlich um eine unheilbare Krankheit handelt, aber doch nur, weil sie leider die Tücke besitzt, im Allgemeinen zu spät erkannt zu werden. Es spielen so viele Aspekte eine Rolle, die darüber entscheiden, wie der Verlauf dieser schrecklichen Krankheit sich gestaltet, wie z.B. frühzeitiges Erkennen, rechtzeitige OP, richtige Wahl der Klinik usw, auch wichtig - das Alter und der körperliche Zustand des Patienten, ebenso wie er auf die verschiedensten Behandlungen anspricht. Und selbst dann ist nichts planbar und 100%ig absehbar. Auch sollte man bedenken, dass man die Hoffnung nicht draußen lassen und schon gar nicht unterschätzen sollte. Du schreibst zwar "trotz aller Hoffnung", dennoch klingt es leider so, als würde jeder, aber auch wirklich jeder zwangsläufig daran versterben. Dies ist - wie einige Betroffene hier beweisen - aber zum Glück nicht der Fall. Ich wollte dies einfach nur zu bedenken geben, denn es verschreckt die "Neuen" doch zutiefst.

Zitat:
Meine Mutter als auch mein Vater waren damit total überfordert ...Trotzdem konnte oder wollte Sie die Endgültigkeit dieser Krankheit bis kurz vor seinem Tod nicht wahrhaben.
Also mal ehrlich, wen wundert das schon. Das ging meiner Mutter auch so. Und wie soll denn erst ein Betroffener damit umgehen? Und im Prinzip es es doch völlig natürlich, dass man einen Schwerkranken nicht als Todgeweihten aufgibt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass nicht jeder bis zur (fast) letzten Minute auf ein Wunder hofft. Mein Pa hat 17 Tage lang vor seinem Ableben keine Nahrung zu sich genommen, ist elendig dahinvegetiert, wollte auch keine künstliche Ernährung, da hat man selbstverständlich der Tatsache ins Auge geblickt. Aber andere wiederum waren noch kräftig und sind dennoch ganz plötzlich verstorben. Und wieder andere sahen sich schon ins Jenseits befördert, dank ihres Kampfgeistes und ihrer Nichtaufgabe konnten sie das Blatt aber nochmal wenden. So unterschiedlich ist das - zum Glück. Es ist auch bewiesen, dass der psychische Faktor hierbei eine enorme Rolle spielt. Patienten mit schlechterer Prognose, aber enormen Kampfeswillen überlebten nicht selten diejenigen, welche eine günstigere Prognose, aber leider keinen Mut und Willen hatten.

Zitat:
Worüber ich hier schreiben möchte, sind Sachen, die wir im Laufe der letzten Monate lernen mussten, die Andere noch vor sich haben.
Es hat nicht jeder den gleichen Verlauf vor sich - und das ist gut so. Bei meinem Pa, der leider auch an BSDK (nach 7 Monaten) verstorben ist, und mein Mann, der nach wie vor (seit 2,5 Jahren) kämpft, sind die Unterschiede zum Glück enorm.

Zitat:
Vorteil: Man muss nicht alle paar Wochen eine ERCP machen lassen, kein Klinikaufenthalt und keine Schmerzen.
Es gibt auch Metallstents, welche sich nicht zusetzen und auch nicht mehr getauscht werden müssen. Diese sind zwar teurer, aber auch effektiver.


Zitat:
Es ist für alle wichtig, so viel Zeit wie immer nur möglich miteinander zu verbringen. Der Angehörige ist Euch dankbar bis zur letzten Sekunde, da er das Gefühl hat, das ihm geholfen wird und er nicht allein ist.
Auch das kann völlig unterschiedlich sein. Es gibt eine Fülle von Betroffenen, die keinen Besuch und einfach nur ihre Ruhe haben wollen, je nach Befinden und Charakter. Wichtig ist, herauszubekommen, was die Patienten wollen, das sollte man natürlich respektieren.

Es sind deine persönlichen und traurigen Erfahrungen, die du leider erlebt hast. Und es tut sicherlich sehr, sehr weh.

Aber dennoch gibt es kein allgemein gültiges Rezept, dass man es so oder so machen muss. Hilfreich hierzu sind auch Ole´s Tipps, gleich am Anfang des Forums.

Dir und allen anderen alles Gute.

Liebe Grüße Conny & Jörg
__________________
Traurige Grüße von Conny (& Jörg - seit 15.5.08 nur noch in liebevollen Gedanken)

Ein Millionär und ein Bettler haben statistisch gesehen jeweils 1/2 Million!
Soviel zu Statistiken!

_____________________________________________________
mein geliebter Mann: BSDK 06.06.1959 - 15.05.2008
mein Pa: BSDK 17.01.1941 - 08.07.2007
meine Mutti: Akute Leukämie 18.11.1941 - 30.03.2011

Geändert von Conny44 (24.03.2008 um 21:31 Uhr) Grund: Ergänzung
Mit Zitat antworten
 

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 22:42 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55