Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Hinterbliebene

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 29.04.2004, 00:09
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Nie wieder wird es so wie es war.....

Mein geliebter Vater ist am 17.02.2004 ins Krankenhaus gekommen es bestätigte sich der Verdacht auf Darmkrebs der schon sehr fortgeschritten war und sie entdeckten noch ein Aortaaneurysma...jeden Tag war ich bei meinem Vater und hab ihn aufgebaut ihm kraft gegeben wir alle haben gedacht er schafft es doch am 14.03.2004 ist das aneurysma geplatzt und er starb im Alter von 53Jahren.Es war ein schneller friedlicher tot, aber das ging alles so schell...
Seit diesem Tag ist die Welt stehen geblieben ich will einfach nicht begreifen das mein Papa nie wieder kommt, ich ihn nie wieder knuddeln kann oder mit ihm sprechen.Es ist wie in einem bösen Traum und man wacht einfach nicht mehr auf...man ist gelähmt von diesem schmerzlichen Verlust.Er fehlt mir so unendlich, wir hatten eine enge Bindung und er war immer für mich da und jetzt ist alles anders.Mein ganzes Leben hat sich verändert,meine Einstellung zum Tod,zu Gott, zu meinen Mitmenschen...viele Gedanken gehen mir durch den Kopf und ich komm einfach nichtmehr zur Ruhe. Der einzige Trost ist das er wußte wie sehr wir ihn lieben und wie sehr er uns geliebt hat deswegen sagt euren Eltern immer was ihr für sie empfindet und genießt die Zeit denn sie kann von jetzt auf gleich zu ende sein!!!
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 29.04.2004, 12:22
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Nie wieder wird es so wie es war.....

Liebe Stefani,
mein Vater starb am 15.03.2004. Mir geht es überhaupt nicht anders wie dir, und ich kann es sehr gut nachvollziehen wie du dich fühlst.
Es ist wirklich wie ein schlimmer Alptraum aus dem man nicht mehr aufwacht und oft tut es so weh, daß ich meine ich halte es nicht mehr aus.
Viele liebe Grüße
Nicole
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 29.04.2004, 18:31
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Nie wieder wird es so wie es war.....

Hallo Stafani,

auch ich hatte eine sehr enge Bindung zu meinem geliebten Papa...er starb am 25.01.2004, es ist für mich als wenn er auf einer langen Reise ist und bald wieder nach Hause kommt...ich habe ihm auch immer Kraft gegeben, hab ihm immer wieder zugesprochen, wenn er nicht mehr wollte durch diese Krankheit...er hat verloren...
In meinem Leben sind viele Sachen zweitrangig geworden...es ist nichts mehr wie es vorher war...der liebe Gott hat ihn mir genommen, obwohl ich immer wieder gebetet habe, dass ich ihn noch behalten möchte...

Wie du sagst der böse Traum geht nicht zu Ende,wenn ich am Grab stehe, dann wird mir der Boden unter den Füssen genommen...


Ich wünsche dir viel Kraft das du alles gut hin bekommst...


LG
Stern
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 29.04.2004, 18:57
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Nie wieder wird es so wie es war.....

Hallo Nicole, hallo Stern,
danke für eure lieben Antworten, es tut gut zu wissen das man nicht alleine ist und das es Menschen gibt die genau nachfühlen können was man durch macht.
Ich hatte 2 std. Zeit mich von meinem Papa zuverabschieden als er schon verstorben war, ich habe ihn geknuddelt und geküßt habe geschrien und geweint und gewartet bis er die Augen wieder aufmacht und sagt buh war nur ein witz aber die Augen blieben geschlossen und er schwieg,ich habe ihn dann nochmal im Sarg gesehen und er sah aus als würd er schlafen ich wollte ihn nocheinmal spüren und strich über seine Wange, doch das hätte ich lieber nicht machen sollen er war so kalt und hart wie eine Wachsfigur dieses Gefühl werde ich nie mehr vergessen, ich hab sogar Fotos von ihm gemacht und jeden Tag stehe ich an seinem Grab aber doch will ich einfach nicht begreifen das nun alles vorbei ist das er wirklich gestorben ist. Es macht mich wahnsinnig vorallem aber die Menschen die von einem verlangen wieder zum Alltag zurück zukehren und so zu tuen als wär jetzt alles vorbei er ist ja jetzt beerdigt aber jetzt fängt das schlimmste erst an!
Ich hatte am 24.04 Geburtstag das erstemal ohne meinen Papa und es war so schlimm die Leere und Sehnsucht die ich da verspürte kann man nicht in Worte fassen. Es ist halt alles nicht mehr so wie es war....Ich wünsche euch auch viel Kraft und denkt dran ihr seid nicht allein!!!
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 30.04.2004, 21:31
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Nie wieder wird es so wie es war.....

Hallo Stefanie,

es tut gut mit Menschen sich auszutauschen die das selbe erlebt haben und wissen was in einem vorgeht...
Es spiegelt sich vieles wieder was du schreibst...Mich hat man am Freitag angerufen und gesagt mit unserem Papa geht es zu Ende, ich habe mich sofort ins Auto gesetzt und habe bin 600 Km gefahren, es war eine Fahrt der Hölle, habe immer nur gedacht hoffentlich sehe ich ihn noch, wenn ich ankomme...endlich angekommen sah ich ihn dann noch, ich weinte nur und er fragte mich warum ich weine un d eine Träne lief ihm an der Wange runter...das werde ich nie vergessen...es war so ergreifend, ich sah ihn wie er sich in einer Woche so verändert hat, davor habe ich ihn 2Wochen gepflegt...es war alles wie immer...abe an diesem WE war alles anders, er sah noch schlechter aus, hat nur noch geschlafen, nix gegessen, ich habe Tag und Nacht bei ihm gesessen mit meiner Familie...am Sonntag, war ich kurz mal draussen, da hat er dann die Augen für immer geschlossen, ich konnte es nicht begreifen...Ich habe meinen Schmerz rausgeschrien, dass ich nicht wollte das er gegangen ist...

Dann kam der schwerste Moment, er lag in seinem Sarg mit rote Rosen, ich sagt du darfst mich nicht alleine lassen...und brach zusammen....

Ich habe grosse Probleme die Endgültigkeit zu akzeptieren...Die Trauerarbeit ist das schwerste was es gibt...den Verlust zu verarbeiten...keiner kann von dir verlangen das du in den normalen Alltag zurückkehrst...Mir tut die Arbeit zwar sehr gut, aber es ist nicht mehr wie vorher...ich schalte ab in der Arbeit,jeder nimmt mich so wie ich bin, wenn ich traurig bin dann zeige ich es und jeder hat verständniss dafür...und diese Moment sind nicht wenig...

Ich hatte auch im April Geburtstag und ich habe bitterlich geweint, weil mein Dad nicht da war...Das ist normal, wenn man einen geliebten Menschen verloren hat...



Mach was du für richtig hälst...Höre nicht auf andere Menschen die wissen nicht was in einem vorgeht...

Ich wünsche dir alles liebe

LG
Stern
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 01.05.2004, 21:07
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Nie wieder wird es so wie es war.....

Hallo Stern,

wenn ich lese das du deinen Vater noch gepflegt hast und er wohl anscheinend wusste das er sterben würde muß ich ehrlich sagen das ich froh bin das es soweit bei meinem Vater nichtgekommen ist, das darfst du jetzt bitte nicht falsch verstehen ich erklär dir das eben.
Es war so das die Ärzte uns nie gesagt haben wie schlimm es überhaupt steht, immer wenn ich nach gefragt habe sagten sie nur:Ach wenn ihr Vater das nicht schafft wer sollte es den sonst schaffen er ist doch so motiviert! Ich habe es immer geglaubt wir alle hatten die Hoffnng das er den Krebs besiegen könnte. Und als dann noch rauskam das er eine Erweiterte Hauptschlagader hat haben uns die Ärzte nur gesagt das es nicht schlimm wär und sie jetzt erstmal den Krebs versorgen.Und an dem Tag wo mein Papa eine Notop hatte,hatte ich einen Termin bei meinem Hausarzt wo auch mein Vater in Behandlung war,und er sagte mir dann das er mit der Ärztin aus dem Khaus telefoniert hätte und mein Vater nur noch ca.2-3Jahre zu leben hat, sie dürfte es meinem Vater und mir aber auch nicht sagen weil das Khaus die Einstellung hat das der Patient und die Angehörigen nicht wissen dürfen wie die Chancen stehen,sie würde sonst ihren Job verlieren!
Und dann saß ich da mit der Gewissheit ich werde meinen Papa verlieren und ich bin die einzige die das weiß. Danach ging ich ins Khaus und mein Papa lag nach der Op auf der intensiv ich kann die Gefühle nicht beschreiben als ich ihn da liegen gesehen hab und wußte:Papa du kannst kämpfen wie du willst du wirst verlieren...Sonntagmorgen ist er ja dann gestorben und wußte auch nicht das er nicht mehr lange zu leben hat worüber ich sehr froh bin weil er mit Hoffnung einschlafen konnte, viele haben dann zu mir gesagt sei froh das dein Papa nicht mehr leiden muß zum ende der Krankheit ist es kein schönes Bild mehr.
Weißt du ich hätte es nicht ertragen meinem Papa sagen zu müssen du wirst sterben und dann zu sehen wie er sich vielleicht aufgegeben hätte.
Vorallem zu zuschauen wie er immer dünner werden würde schmerzen hätte und er am Ende nur noch ein Schatten seiner selbst gewesen wäre!
Ich bewundere Dich absolut dafür, ich mein ich weiß das man in solchen Situationen viel Kraft entwickeln kann aber ich glaub meine Kraft hätte mich spätestens da verlassen wenn ich zu schauen müsste wie mein Papa leiden würde und ich nichts hätte tuen können.

Deswegen ziehe ich vor die meinen Hut und es tut mir sehr leid das du deinen Papa so leiden sehen musstest!!!

Danke das du mir antwortest, das tut mir sehr gut!

LG Stefani
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 02.05.2004, 10:54
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Nie wieder wird es so wie es war.....

Hallo Stern und Stefanie,
wenn ich euere Berichte lese kullern mir nur dir Tränen runter. Ich fühle mich genauso hilflos wie ihr.
Mein Vater starb an einen Hirntumor. Als sie es mir damals im KH mitteilten,daß mein Vater nur noch wenige Monate zu leben hat riß es mir den Boden unter den Füßen weg. Es war eine furchtbare Zeit die wir alle miterleben mußten. Mein Vater ist innerhalb von wenigen Wochen von einem gesunden Menschen zu einem Pflegefall geworden. Es war furchtbar ihn so zu sehen und ihm nicht helfen können. Leider konnte er die letzten 2 Wochen auch nicht mehr gut reden da der Tumor im Sprachzentrum lag. Als er starb sagte ich mir immer gott sei denk er ist jetzt erlöst. Doch jetzt nach fast zwei Monaten denke ich immer an meinen gesunden Vater der nicht mehr da ist. Alles ging so schnell und er fehlt mir furchtbar.....
Irgendwie kann ich es einfach nicht glauben und ich würde mir so wünschen das eine gute Fee kommt und sagt der Alptraum ist vorbei und alles ist so wie früher.
Viele liebe Grüße
Nicole
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 03.05.2004, 14:13
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Nie wieder wird es so wie es war.....

Hallo Ihr,
Ich habe mich gerade hier etwas eingelesen und es tut wirklich gut zu sehen, dass man mit seinen manchmal etwas merkwürdigen Gefühlen nicht alleine ist. Mein Vater ist am 01.05.03 an einem Gehirntumor gestorben und wir haben am vergangenen Samstag den ersten Todestag "gefeiert". Ich kann nicht glauben, dass es schon ein Jahr her ist; es kommt mir vor als wäre es erst gestern gewesen. Auch ich habe versucht mich weitgehend abzulenken und gehofft, dass es irgendwann weniger wird. Aber im moment vermisse ich ihn immer mehr. Ich hätte niemals gedacht, dass man jemanden so vermissen kann. Ich würde alles dafür tun ihn noch einmal zu sehen!
Oft kann ich meine Gefühle verdrängen und dann sagen mir Freunde, dass sie mich bewundern, wie gut ich mit der Situation umgehe und umgegangen bin. Wenn die wüssten??!!! Ich könnte theoretisch immer darüber reden, aber nach einer Zeit will das doch keiner mehr hören. Wer will sich denn dauernd meinen Mist anhören??? Und manchmal will man ja auch einfach nur leben. Aber das ist manchmal leichter gesagt als getan. Immer öfter merke ich, dass ich glückliche Momente nicht wirklich geniessen kann. Ich habe dann ein schlechtes Gewissen!!! Ausserdem bin ich neidisch auf komplette Familien und wütend darüber, dass er es nicht geschafft hat. Die Frage nach dem Warum lässt mich nicht mehr los!!!! Ich frage mich ob es je besser werden wird. ich will ihn nicht vergessen aber ich will akzeptieren können. Ich weiss nur noch nicht wann ich das kann?????
Gruss Tine
Mit Zitat antworten
  #9  
Alt 03.05.2004, 16:26
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Nie wieder wird es so wie es war.....

Liebe Stefanie,


vielen Dank für deine Antowrt...Ja ich habe meinen Papa gepflegt, ich wollte es...keiner brauchte ihm sagen das er sterben würde, er wusste es, einem Arzt kann man sowas nicht verschweigen, wenn du weisst was ich meine...ein sehr guter, er hat vielen Menschen das Leben gerettet nur ihm konnte nicht geholfen werden...Ich konnte ihm nix vormachen, Ärzte wissen was los ist in einem wenn man solche Krankheit hat...Irgendwie hatte ich mehr Hoffnung gehabt als er, obwohl er gekämpft hat gegen die Krankheit...Ich habe die Kraft woher auch immer gehabt ihn zu pflegen, ich denke die Zuneigung spielte eine grosse Rolle...Ich war manchmal mit den Nerven am Ende, wenn ich keine Augen zu gemacht habe in der Nacht, weil er ans Sauerstoffgerät musste oder er Schmerzen hatte...das war alles zweitrangig, hauptsache ich war bei ihm, konnte mit ihm die Zeit geniessen...das war an erster Stelle...und ich habe meine Mum entlastet...Ich habe mit ihm sehr viel geredet über Gott und die Welt, über Vergangenheit, über Zukunft...damit er nicht darüber nachdenkt was passieren wird...er war oft an einer Stelle wo er sagte er kann nicht mehr, was mich sehr sehr traurig gemacht hat....

Ja er ist immer dünner geworden, schwächer, ich hatte das Gefühl ich habe einen fremden Menschen vor mir...wie in einem Traum...es war schlimm das mitanzusehen, das sind Bilder die ich auch nicht aus meinem Kopf bekomme, wie er immer mehr eingefallen war, zerstört von dieser Krankheit...es war entsetzlich...


Ich denke du hättest auch die Kraft aufgebracht, dass kommt schon von ganz alleine wenn dir der Mesch sehr wichtig ist...Glaub mir das, ich habe auch immer gesagt ich schaff das nicht, ich kann das nicht, aber wenn der Moment da ist überlegst du nicht du handelst...

Es tut mir gut zu schreiben, mich immer und immer wieder auseinanderzusetzen mit diesem Geschehen...


LG und viel Kraft an dich


Stern
Mit Zitat antworten
  #10  
Alt 03.05.2004, 16:36
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Nie wieder wird es so wie es war.....

Liebe Nicole,

ich kann dir nachfühlen, im ersten MOment denkt man er hat es geschafft, er hat seine Ruhe gefunden, er brauch nicht mehr leiden...
ein paar Wochen später, fehlt er dir, weil du merkst, es ist eine grosse Lücke da...kein Telefonat, die Wohnung so leer...Ich habe fast jeden Tag mit meinem Papa telefoniert und heute noch nach 3MOnaten habe ich das Gefühl ruf ihn mal an, oder wenn es klingelt denk ich es ist mein Dad und will wissen ob es mir gut geht...wenn ich abnehme ist es jemand anders...Ich möchte dann auch das der schlechte Traum aufhört und alles wieder so ist wie es war...es wird nie wieder so wie es war, die Überschrift passt absolut...
Die Lücke ist so gross, die mein Dad hinterlassen hat...das man es mit Worten nicht beschreiben kann...Jeder brauch seine Zeit...Ich wahrscheinlich sehr lange...


LG und viel Kraft wünsche ich dir...


Stern
Mit Zitat antworten
  #11  
Alt 03.05.2004, 16:50
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Nie wieder wird es so wie es war.....

Liebe Tine,

ja das Gefühl das man die Situation im Griff hat kenn ich auch...es ist äuuserlich, innerlich sieht meine Welt sehr bescheiden aus...ich mach viel mit mir aus, ich habe mit meiner Mum gesprochen, aber ich habe gemerkt die ist selber mit sich beschäftigt das sie es auf die Reihe bekommt...mein Freund kann sich nicht in meine Situation reinversetzen, ici habe mit ihm gesprochen, aber wie Männer sind, robust und und und...Freundinnen habe mir angeboten darüber zu sprechen, aber ich wollte nicht...auch wenn sie die Erfahrung gemacht haben...

Ja die Glücksmomente sind sehr rar geworden...ich versuche auch, mein Leben zu geniessen, fällt mir eher schwerer...

Ich habe ebenfalls das Problem zu akzeptieren was passiert ist, da will ich nicht ran, schiebe alles ganz weit weg...das ist der schwerste Weg zu akzeptieren, ich frage mich auch warum musste es meinen Vater treffen, hat keinem Menschen was getan, im Gegenteil hat noch geholfen andere Leben zu retten und bei ihm gab es keine Hilfe...es ist alles ungerecht...aber ich bekomme keine Antwort auf das Warum...ich war auch wütend über ihn, warum hat er mich hier alleine gelassen, warum hat er es nicht geschafft, ich dreh mich im Kreis und komme auf keine Antwort...es macht mich kaputt..auch wenn viele sagen, er hat es jetzt besser, das ist ein kleiner Trost, aber das war es dann auch...

Es ist eine Frage der Zeit, wann ich es akzeptiere und ich werde mir verdammt viel Zeit lassen...irgendwann wird für mich auch die Sonne wieder scheinen...


Du wirst deinen Papa nicht vergessen...Glaub mir das...er wird immer in deinem Herzen sein und auf dich aufpassen...das versuche ich mir einzureden das er auf mich aufpasst, egal wo ich bin...die schützende Hand ist über mir...


Ich wünsch dir alles liebe


LG
Stern
Mit Zitat antworten
  #12  
Alt 03.05.2004, 20:49
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Nie wieder wird es so wie es war.....

Hallo Liebe Nicole, Stern und Tine,

Ich habe gestern meiner Mama diese Seite gezeigt und sie hat geweint vor Rührung aber auch wegen den Schicksalen in diesem Forum sie ist glücklich das ich mit Menschen darüber schreibe die dasselbe erlebt haben weil sie merkt das es mir gut tut. Als ich erfuhr das mein Papa nur noch ca.2-3Jahre zu leben hat hab ich mir grosse Sorgen gemacht um meine Mama, sie waren 35 Jahre verheiratet und ihre Liebe war pure Magie.Ich muß ehrlich sagen ich bin unheimlich stolz auf sie wie sie das alles meistert, natürlich weint sie auch, sie wartet das Papa wieder kommt und die Sehnsucht nach seinen Zärtlichkeiten sind das schlimmste aber sie lässt sich nicht hängen und das find ich sehr wichtig.Es wäre Horror wenn ich meine Mama nicht mehr allein lassen könnte aus Angst sie würde sich was antuen wollen. Ich habe noch eine Schwester die sechs Jahre älter ist wie ich (ich bin 26Jahre alt)Wir Drei halten wirklich gut zusammen wir sind durch Papa`s tot noch näher zusammen gerückt,und ich merke das ich sie mehr brauche als jemals zu vor, wir weinen und lachen zusammen und reden wenn uns was bedrückt!
So wie Tine schon gesagt hat ich könnte auch die ganze Zeit darüber reden es ist halt leider im moment mein Lebensinhalt geworden und es ist dann sehr schwer für mich zu verstehen wenn manche Leute dann gelangweilt reagieren weil hallo mein Papa ist tot, am liebsten würd ich es in die ganze Welt hinaus schreien, würd am liebsten sagen wieso lebt ihr alle euer normales leben wo mein Papa doch nicht mehr lebt, für mich steht die Welt aber für alle anderen dreht sie sich weiter und das ist schwer zu ertragen, ich weiß so darf ich nicht denken aber manchmal ist es schwer dies nicht zu tuen.
Im moment bin ich krank geschrieben weil ich meine Maske einfach nicht mehr aufrecht halten kann ich hab auch leider einen Job wo ich immer freundlich, konzentriert und lächeln muß und das ist für mich im moment leider unmöglich. Ich muß meinen Gefühlen freien lauf lassen können wenn ich es brauche. Manche können das nicht nach vollziehen aber das geht mir ehrlich gesagt am A.... vorbei ich lasse mich nicht kaputt machen nur weil ich funktionieren soll für die Gesellschaft, die heile Welt spielen damit alle wieder zu Frieden sind. Ich und meine Trauer sind das wichtigste und dafür muß ich mir die Zeit nehmen sonst gehe ich kaputt!

Ich wünsche euch Zeit für eure Trauer, für das lachen und weinen und für all die schönen Erinnerungen. Danke für eure Antworten, ich hoffe wir lesen bald wieder von einander!!!

LG Eure Stefani
Mit Zitat antworten
  #13  
Alt 04.05.2004, 08:00
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Nie wieder wird es so wie es war.....

Hallo Liebe Tine Stern und Stefani,
ich finde es toll das es dieses Forum gibt. Ich fühlte mich in dem Hinrtumor-Forum schon so gut aufgehoben. Damals konnte es auch niemand nachvollziehen wie es ist seinen Vater so leiden zu sehen. Ich dachte mir aber jetzt, mit der Trauer gibt es bestimmt Menschen mit denen ich darüber reden kann. Aber auch jetzt versteht es keiner. Die üblichen Sprüche er ist erlöst usw....
Nach einer gewissen Zeit will man auch keinen auf den Wecker gehen weil man eigentlich kein anderes Thema mehr hat. Ich war immer gern unter Leuten und für alle offen. Aber oft denke ich mir ihr habt doch alle keine wirklichen Probleme. Ich war auch nie auf jemand neidisch, doch jetzt bin ich es geworden, auf alle die eine ganz normale intakte Familie haben. Leider wissen es diese Familien oft nicht zu schätzen und wie schnell kann alles vorbei sein. Ich selber habe zwei Kinder, und als mein Vater krank war haben sie mir oft Kraft gegeben wieder vorwärts zu denken. Aber diese Lücke die durch den Tod meines Vaters entstanden ist kann man nicht so einfach schliessen.
Als er krank war und ich oft soviel aushalten mußte, dachte ich oft ich kann nicht mehr, aber ich hatte immer wieder neue Kräfte entwickelt, für meinen Vater. Aber wenn mich jetzt die Trauer überrollt und es so weh tut bin ich so hilflos dem Schmerz gegenüber. Nichts hilft, außer dieses Forum. Hier fühlt man sich verstanden.
Viele liebe Grüße und viel Kraft für uns alle
Nicole
Mit Zitat antworten
  #14  
Alt 04.05.2004, 09:23
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Nie wieder wird es so wie es war.....

Hallo Ihr,
Ihr nehmt mir die Worte aus dem Munde; ich weiss gar nicht wo ich anfangen soll, denn so viele Gedanken schwirren mir im Kopf rum!
Von der Diagnose bis zum Tod dauerte es bei meinem Vater ein gutes halbes Jahr. In diesem halben Jahr habe ich gesehen wie mein Vater zum Pflegefall wurde. Körperlich ging es ihm grösstenteils ganz gut, er hatte viel abgenommen und war karftlos aber er konnte sich bewegen. Er konnte nicht mehr lesen, wusste nicht wofür zB. ein Messer da ist, konnte sich nicht mehr so gut ausdrücken, hat Dinge in der Wohnung nicht mehr gefunden etc....Lauter kleine Dinge bei denen man ihm helfen musste. Die Rollen hatten sich mit einmal umgedreht; es kam mir vor als sei ich seine Mutter. Aber eigentlich hatte er mir doch alles beigebracht, erklärt und mir geholfen. Damals haben wir eben alle diese Rollen übernommen, denn es war keine Zeit da nachzudenken. Man musste ja handeln. Erst jetzt denke ich intensiver an diese Zeit, die so schnell vergangen ist. Da sind so viele schlimme Dinge passiert, die ich wohl irgendwie noch verarbeiten muss!?
Ich habe mir am Anfang nicht viel Zeit genommen. Ich habe versucht so schnell wie möglich wieder zu funktionieren. Doch nu merke ich nach einem Jahr, dass ich längst noch nicht so weit bin. Aber jetzt ist es schwer wieder zurück zu gehen. Meine Freunde denken alle es ginge mir recht gut und sie würden nicht verstehen, dass es mir eigentlich schlechter geht. denn die zeit heilt doch alle Wunden???
Ich habe seit einigen Monaten einen neuen Freund. Ich weiss, dass er immer für mich da ist und ein offenes Ohr hat aber ich kann mit ihm nicht so gut darüber reden. Er kannte ihn nicht und hat das alles nicht miterlebt. Auf der einen Seite würde ich ihm gerne alles erklären und auf der anderen Seite ist das ja auch belastend und ich will nicht immer so ein Drama machen, wenn doch eigentlich alles so schön sein könnte!?!
Ich könnte noch stundenlang hier schreiben; ich bin froh Euch gefunden zu haben!!!
Liebe Grüsse und hoffentlich bis bald
Tine
Mit Zitat antworten
  #15  
Alt 04.05.2004, 16:37
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Nie wieder wird es so wie es war.....

Hallo liebe Tine,Stefani und Nicole,


heut ist wieder der Tag der Tage...habe eher Feierabend gemacht, weil es mir nicht so gut geht...Jeder hat mich gefragt was ist los ich habe gesagt mir ist nicht gut und mir schossen die Tränen ins Auge... da wussten sie was los ist...Viele Gedanken schwirren in meinem Kopf rum wegen meinem DAd, mein Herz zerbricht vor Schmerzen...ich habe das Gefühl alles ist grau, obwohl die Sonne scheint...die letzten Tage sind die schlimmsten gewesen, bevor mein Dad gestorben ist, ich bekomme sie nicht aus dem Kopf...sie haben sich so in mein Gehirn gehämmert...Eigentlich ging es mir in der Arbeit sonst immer ganz gut, ich hatte auch meine Schwierigkeiten mich zu Konzentrieren und freundlich zu sein...irgendwie habe ich es hinbekommen, wenn ich allein war, war es die Hölle... aber heute ging garnichts mehr, ich bin in einem Loch...
Ich habe einen Freund, er hat alles miterlebt, war immer dabei hat gesehen wie ich innerlich gelitten habe...von ihm bekomme ich zu hören, du musst loslassen...wie soll ich nach 34Jahren loslassen immer mit meinem Dad an meiner Seite...da merke ich das er sich nicht in die Lage reinversetzen kann...da lass ich es lieber mit ihm darüber zu reden...Manchmal denke ich mir du musst das doch auf die Reihe bekommen, mit dem Tod...es geht nicht, ich habe mir Bücher geliehen um mich auseinanderzusetzen, ich kann nicht und will nicht...ich will meinen DAd zurück, so wie er war und nicht mehr...ich habe gebetet, habe gehofft und Gott hat ihn mir genommen...
Ich bin kurz nachdem Tod sofort wieder in den Job gegangen um nicht nachzudenken...das war ein Fehler...jetzt kommt alles um so schlimmerhoch...am schlimmsten ist das ich ihn nicht besuchen kann am Grab und mich einfach nur davor stellen kann...
Ich lebe immer in den Tag hinein und schaue das ich ihn schnell rumbekomme...Bilder kann ich mir garnicht anschauen, es ist noch zu früh...
Ich wollte mir eine Selbsthilfegruppe suchen, mich mit solchen Menschen unterhalten denen es auch so erging oder geht..Ich habe das Gefühl ich muss was tun, sonst gehe ich kaputt...
meine Maske kann ich noch aufrecht erhalten, aber wie lange noch ?????


Ich grüsse euch ganz lieb und wünsche euch viel Kraft auf eurem Weg...


LG Stern
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 00:41 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55