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  #1  
Alt 14.07.2008, 12:52
mamabär mamabär ist offline
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Registriert seit: 14.07.2008
Beiträge: 1
Unglücklich man kann einfach nichts mehr tun



Hallo,

ich bin sehr verzweifelt und hoffe hier Hilfe zu finden.

Meine Schwiegermutter ist vergangenes Jahr an Eierstockkrebs erkrankt (65J.)
wurde erfolgreich operiert - danach chemo. kleine Methastasen auf der Lunge - weg - Methastasten auf der Leber wurden zu Zysten !

Dann 6 Monate chemo-Pause.

Vor 3 Monaten neuer Befund - Blutwerte im Sand - Tumor marker in der höhe
Leberzysten wurden zum Tumor - ganzer rechter leberlappen eingenommen - überall flüssigkeit - von der Lunge 850ml (Blutige Flüssigkeit) abgesaugt - jetzt bekommt sie wíeder besser luft - der Bauch schwillt immer mehr an - die Beine sind komplett angeschwollen. sie hat trotz schmerzpflaster sehr schmerzen - kann sich kaum mehr bewegen. der artzt meinte wir können ihr nur mehr die zeit so schön wie möglich machen.

aber wie lange ist *die zeit die ihr noch bleibt* ???? Ihr Mann ist auch Krank und braucht hilfe. wir wohnen in einem haus mit ihnen im moment ist sie jetzt die 2te woche im krankenhaus. Sollte man sie nicht nach hause lassen um...... ich weiß auch nicht ......

mein mann geht ganz anderes damit um und auch sein vater und seine schwester als ich - sie alle *trauern* bzw. *leiden* still und klammern sich an jeden strohhalm, aber ich könnte tag und nacht nur heulen und muss darüber reden - was die sache meinem Mann gegenüber nur schlimmer macht weil er noch mehr leidet als er es ohnehin schon tut.

Wer hat erfahrung damit oder kann mir Ratschläge geben, ich weiß nicht mehr weiter - ich habe auch einen kleinen sohn knapp 8 monate alt um den ich mich kümmern muss - ich fühle mich alleingelassen aber habe ich das recht dazu ????? Ich habe angst vor dem was auf mich zukommt weil ich alleine da bin mein mann arbeitet und die Schwester wohnt weiter weg. Die betreuung vom haus, Garten, mein sohn, mein schwiegervater, und meine schwiegermutter.... ich kann nicht mehr - aber habe ich in so einer situation das recht an *mich* zu denken.....

alles liebe und danke im Vorraus
ps.
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  #2  
Alt 14.07.2008, 13:27
chrisi0211 chrisi0211 ist offline
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Registriert seit: 20.06.2008
Beiträge: 947
Standard AW: man kann einfach nichts mehr tun

Hallo Mamabär!

Ich weiß, wie Du Dich fühlst, ich habe meine Tante begleitet bis zum Schluß, ich habe auch selber ein Haus, einen Sohn (9 Jahre), einen Job (den kann ich mir einteilen, wie es mir paßt und auch zuhause arbeiten), einen riesen Garten, einen Hund usw. Alles ist schaffbar, man entwickelt unglaubliche Kräfte, ich weiß oft nicht, woher ich sie genommen habe, zwischendurch war ich auch immer wieder dort angelangt, daß ich gesagt habe, ich kann nicht mehr! Das Schlimmste für mich war die psychische Seite, alles andere war auch irgendwie unwichtig, es war egal, wenn mal mehr Staub herumgelegen ist, es war egal, wenn der Haushalt eben nicht tiptop war usw. Natürlich leiden alle darunter, ich würde Dir dennoch raten, nur das auf Dich zu nehmen, was Du machen möchtest, es kann niemand von Dir erwarten, daß Du Dich ums Baby, um die Schwiegermutter und den -vater kümmerst (pflegst), es gibt auch die Möglichkeit, daß zb jemand von einer Sozialeinrichtung Euch dabei hilft usw. und auch die anderen müssen da eben dann mitanpacken - Du alleine kannst das gar nicht packen mit einem Baby. Du kannst zb für sie mitkochen, denn es ist schon egal, ob Du für 2 oder für 4 kochst, oder eben mal dort sauber machen usw. - das geht auch alles neben einem Baby, aber wenn es wirklich darauf raus läuft, daß die Schwiegermutter pflegebedürftig ist, dann braucht ihr Hilfe! Denn Du kannst mit einem Baby unmöglich rund um die Uhr auf Deine Schwiegermutter schauen. Ja, Du hast sehr wohl das Recht, dabei an Dich zu denken! Ich denke, man tut eh, was man kann, aber ich weiß, daß ein Kleinkind allein schon so gut wie ein Ganztagesjob ist und vernachlässige Euer Baby nicht - in diesen ersten paar Jahren wird der Grundstein fürs restliche Leben gelegt!

Ich wünsche Dir viel Kraft für die bevorstehende Zeit
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  #3  
Alt 17.07.2008, 11:42
monja28 monja28 ist offline
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Registriert seit: 10.07.2008
Ort: Nonnweiler/Saarland
Beiträge: 9
Standard AW: man kann einfach nichts mehr tun

hallo mamabär.
Ich kann mir vorstellen wie du dich fühlst,meine Mutter hatte auch Leberkrebs,genau die selben anzeichen wie deine schwiegermutter,sie hatte auch wasser im bauch und beinen...Wichtig bei der ganzen sache ist das du dich nicht vergisst,so schwer das ganze auch ist du mußt kraft tanken,kraft für dich..ich bin auch erst 28 jahre alt habe einen kleinen sohn von 5 jahren,ich hatte mich auch bis zu erschöpfung um meine mutter gekümmert,hatte alles in den hintergrund geschoben,kind,mann...und als sie im KH lag bevor sie starb im Januar mit nur 47 jahren war ich mit meinen kräften und nerven am ende,ich weis genau wie du dich fühlst..hätte mein mann mich nicht aufgefangen wüßte ich nicht wo ich heute wäre...natürlich hast du das recht an dich zu enken,wenn du es nicht tust gehst du zu grunde glaub mir..wir wollten meine mutter auch nach hause holen,aber ich weis nicht ob das in deinem fall so eine gute idee ist,da du eh schon so fertig bist,würde noch mehr körperliche als auch seelische belastung auf dich zu kommen...denk an dich,und an deine Kinder...
Ich hatte den fehler gemacht und nicht an mich sondern immer nur nach andere gedacht,und mich dabei fast zu grunde gerichtet.....
Ich wünsche dir auf alle fälle alles alles erdenklich gute, und das du den richtigen weg für dich einschlägst.

vlg Monja
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  #4  
Alt 17.07.2008, 16:44
reginag3100 reginag3100 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 30.12.2007
Beiträge: 10
Standard AW: man kann einfach nichts mehr tun

hallo mamabär,
das ist alles bestimmt schlimm bei dir diese situation - ABER :
du brauchst deine kraft in allererster linie für DICH und deinen SOHN.
nur so kannst du auch den anderen bissl helfen.
und natürlich hast du das recht an dich zu denken ! ! ! !
denn ich hoffe,dein sohn,du und dein mann ist gesund.
ich weiß wovon ich rede,hab meinen vati im alter von 49 jahren verloren durch schwere krankheit (krebs),meine mutti mit 65 jahren (krebs),meinen neffen im alter von 3-jahren an leberzersetzung......meine schwiegermutter mit 60 krebs verloren.
meine großeltern beide an krebs.
......und jetzt seit einem halben jahr mein ex-mann bei dem sie leberkrbs festgestellt haben.worüber mein sohn und ich unendlich traurig sind.......
wie alt bist du?
liebe grüße regina
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