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  #1  
Alt 02.01.2010, 20:24
tapsi508 tapsi508 ist offline
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Registriert seit: 15.09.2008
Beiträge: 3
Standard Prostata - Rezidiv Knochenmetastasen Lymphom

Hallo ...

hat jemand Erfahrung mit folgendem :

Unser Freund (73) hat ein Prostatarezidiv (obwohl P.entfernt)

2008 vergrößerte Lymphen.

Behandelt wurde es jetzt seit 2008 mit Chemo sowie Hormonentzug .Starke Schmerzen werden mit Dauerkatheter ( Pallodon ) behandelt .

Jetzt nochmals neu Einstellung in der Palliativstation der Schmerzdosis.

Dabei wurde endeckt , daß ein Harnleiter blockiert ist ( wahrscheinlich Metastasen) und die andere Niere auf niedrigsten Niveau arbeitet.

Weiterhin wurde Wasser im Körper (meist Lunge) festgestellt und Knochenmetastasen im Becken und LWS Bereich.

PSA Wert ist wohl auch wieder etwas erhöht nach der Chemo. Jetzt folgen 4 Wochen lang 5x pro Woche Bestrahlung .

Ich glaube dieser Zustand sieht nicht gerade mehr gut für ihm aus.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und wieviel Zeit bleibt einem noch zum Leben bei diesen Diagnosen. Sind Knochenmetastasen ein Endstadium?

Wäre toll etwas zu hören.

Liebe Grüße
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  #2  
Alt 03.01.2010, 14:14
annetteh annetteh ist offline
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Registriert seit: 07.08.2007
Beiträge: 43
Standard AW: Prostata - Rezidiv Knochenmetastasen Lymphom

Hallo,
aus den wenigen Angaben läßt sich noch weniger herauslesen. Aber soviel scheint Fakt zu sein: Ihr Freund befindet sich offensichtlich in einem sehr weit fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung. Das Schmerzmittel Palladon, ein sehr wirksames, sehr stark wirkendes Mittel mit Nebenwirkungen u.a. im Bereich der Nieren ist ebenso ein Hinweis darauf wie der Hinweis auf die erneute Chemotherapie. Die Bestrahlung kann ich nicht zuordnen, möglicherweise könnte das ein Bestrahlung schmerzverursachender Knochenmetastasen, das sind höllische Schmerzen, sein.
Inwieweit eine neue weitere Chemo hilft, dass kann man nur hoffen. Immer wieder geschehen Wunder, immer wieder kommt es vor, dass die Chemo dann doch hilft, dass den Ärzten ein Krankheitsaufschub mit einem neuen, anderen Medikament gelingt. Ich glaube immer fest daran, gebe nie auf!
Und genau deshalb beteilige ich mich in einem solchen Stadium nicht an Spekulationen hinsichtlich der noch verbleibenden Restlebenszeit. Jeder Tag im Kreise der Angehörigen zählt zu den hoffnungsvollen Situationen. Jeder Tag Zuwendung durch liebevolle familiäre Betreuung nährt Hoffnung bei dem Kranken und nicht nur bei ihm. Und die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Und genau deshalb ist es in einem sehr weit fortgeschrittenen Stadium das Letzte was ich tun würde: Ausrechnen, spekulieren, offen rumfragen, wie lange hat der Kranke noch. Meine Intention ist in solcher Situation eher: Schön, dass es Dich gibt. Ich freue mich an jeder Gesichts- und Gemütsregung, weiß ich doch, mein Familienmitglied, mein Freund ist noch bei mir, spürt seine Lieben um sich und reagiert darauf. Und wir spüren sein Vertrauen, unterstützen seine Hoffnung, glauben mit ihm, dass es doch noch gelingt, ihn noch lange bei uns zu behalten. In diesem Jahr habe ich mich zweimal von Freunden, langjährigen Freunden, im Hospiz verabschieden müssen und erlebt, wie wichtig dem Schwerkranken die Zuwendung durch den Besucher ist, wie er sich an jedes Wort klammert, das Hoffung signalisiert.
Es wäre für mich furchtbar, ihm solches "vorspielen" zu müssen, weil ich andere Informationen habe.
annetteh
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  #3  
Alt 16.02.2010, 07:26
Annika0211 Annika0211 ist offline
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Registriert seit: 06.02.2008
Beiträge: 884
Standard AW: Prostata - Rezidiv Knochenmetastasen Lymphom

Hallo, tapsi.
Diagnosen bezüglich der zu erwartenden Lebensdauer sind Spekulationen, auf die man sich nicht einstellen sollte. Sie bringen auch nichts.

Mein Papa hatte auch ein Prostata-Ca mit Metas an der Wirbelsäule und im Beckenbereich. Auch er bekam Bestrahlungen und dann ein Medi zur Stärkung der Knochen. Der Name fällt mir grade nicht ein, ist ein sehr bekanntes Medi.

Bei meinem Papa, der auch eine Total-OP hatte - soviel dazu, wenn man denkt, dass danach eigentlich kein Rezidiv kommen kann -, bekam noch einen Blasentumor, der die Wege in die Nieren versperrte. Der Urin konnte nicht mehr ablaufen, Papa bekam eine Kaliumvergiftung und wurde total wirr. Bevor der Notarzt kam, fiel er in ein Koma.
Im Krankenhaus sagte man, dass er - wenn wir einer vorhandenen Patienverfügung nachkommen würden - dann hinüberschlafen würde. Da Papa zu diesem Zeitpunkt noch keine PV hatte, bekam er eine Kurzzeit-Dialyse. 1 Tag später folgte die lebenswichtige OP - er bekam ein Nephrostoma gelegt, ein künstlicher Ausgang von den Nieren über 2 kleine Schläuche am Rücken, die in Beinbeutel den Urin ansammelten.
Diese letzte OP mit den vermalledeiten Schläuchen nahm meinem Paps seine letzte Männlichkeit: er wurde immer kraftloser und konnte kein Auto mehr fahren. Die Schläuche mussten alle 4 Wochen erneuert werden - eine schmerzhafte Prozedur, wobei leider nicht immer betäubt wurde. Zwischendurch lösten sie sich auch mal durchs Sitzen und Liegen. Das bedeutete wieder Notarzt und Klinik und Schmerzen beim Wechseln.
Aber das war seine Chance zum "Weiterleben". Wie er dieses Leben allerdings empfand, wussten wir nicht. Wir waren nur froh, dass er bei uns war.

Ein Ärztegespräch während seines letzten Krankenhaus-Aufenthaltes bestätigte leider unsere Vermutungen: die Chemo hat mehr verschlimmert als verbessert.
Aber die Chemo war ein Hoffnungsschimmer für meinen Papa, auch für meine Mama und uns Kinder. Das war der einzige Strohhalm, an den wir uns klammern konnten...

Mein Papa hatte viele Schmerzen, die er uns aber nicht so zeigte. Wie sie halt so sind, die Papas...
Seine Knochenschmerzen müssen unerträglich gewesen sein. Wenn man bedenkt, man muss einen permanenten Schmerz aushalten und will immer noch relativ gute Miene für seine Lieben zeigen... Meine Güte, wie viel Kraft kostet das den lieben Menschen, sich so anzustrengen, um sich nichts anmerken zu lassen... Unvorstellbar.

Wir haben alles so erlebt, wie auch annetteh schrieb. Nach dem Motto:
Zitat:
Schön, dass es Dich gibt. Ich freue mich an jeder Gesichts- und Gemütsregung, weiß ich doch, mein Familienmitglied, mein Freund ist noch bei mir, spürt seine Lieben um sich und reagiert darauf. Und wir spüren sein Vertrauen, unterstützen seine Hoffnung, glauben mit ihm, dass es doch noch gelingt, ihn noch lange bei uns zu behalten.
Ich wünsche eurem Freund alles Gute, viel Kraft und Mut, seinen Weg mit Hilfe seiner Familie und Freunden wie euch zu gehen.
__________________
Alles Liebe.
**********************
Papa, für immer in meinem Herzen - 31.12.2007
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