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  #1  
Alt 17.03.2008, 15:22
Gregor45 Gregor45 ist offline
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Registriert seit: 17.03.2008
Beiträge: 2
Standard Nach Teilresektion geheilt - oder nicht?

Hallo ihr Lieben,

Bin neu hier, 45 Jahre alt. Seit meiner Diagnose (NZK p1A N0 M0) lese ich hier mit. Vor allem die Beiträge von Rudolf haben mich sehr beeindruckt.

Letzte Woche unterzog ich mich in einem Universitätsspital einer offenen Nierenteilresektion links. Das Spital entliess mich als "geheilt", Tumor ist raus, kein Lymphknotenbefall, keine Metastasen gefunden. Geheilt? Klar, das klingt gut, doch hege ich gewisse Zweifel an dieser Behauptung.
Der Pathologiebericht zeigte ein klarzelliges NZK Fuhrmann Grad II. Diesen mir unbekannten "Fuhrmann Grad" googlete ich - und fand ein Fachdokument der Uniklinik Halle.
Leider stehen darin Informationen, die den Optimismus eher dämpfen.
Zitat: "Ungefähr 30% der Patienten ohne primäre Metastasierung entwickeln - trotz in kurativer Absicht erfolgter Nephrektomie - im weiteren Verlauf Fernmetastasen. Dabei treten zwischen Diagnosestellung / chirurgischer Therapie und Metastasendetektion Latenzzeiten von bis zu 10 Jahren und mehr auf, in denen der Patient klinisch unauffällig erscheinen kann."
Quelle (Seite 2 unten):
http://sundoc.bibliothek.uni-halle.d.../04H137/t2.pdf

Meine Frage an die alten Hasen hier im Forum: Besteht tatsächlich ein 30% Risiko, dass trotz der Tumorresektion später Metas gefunden werden? Soll ich das ernst nehmen - oder statt dessen meinem Arzt vertrauen, der behauptet, ich sei geheilt?
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  #2  
Alt 17.03.2008, 17:37
Benutzerbild von Rudolf
Rudolf Rudolf ist offline
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Registriert seit: 07.05.2003
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Beiträge: 1.751
Standard AW: Nach Teilresektion geheilt - oder nicht?

Hallo Gregor,

1. vertraue Deinem Arzt, der Dir gesagt hat, daß Du geheilt bist . . . und genieße das Leben, besinne Dich auf das wirklich lebens- und liebenswerte.

2. laß Dir einen ganz kleinen Zweifel übrig, damit Du nicht leichtsinnig und übermütig wirst. Und mach die nötigen Nachsorgeuntersuchungen. Mögen sie Dir immer wieder bestätigen, daß Du wirklich geheilt bist, und jedesmal ein Grund zur Freude sein.

Anders formuliert: Mit p1A hatte Dein Tumor die erfreuliche Größe oder Kleinheit von höchstens 4 cm in maximaler Ausdehnung. Die Wahrscheinlichkeit, daß bereits eine Streuung stattgefunden hat, ist nicht sehr groß, aber sie ist nicht ausgeschlossen. In Prozenten kann ich sie nicht angeben, das kann niemand. (Und außerdem: die postiven Prozente betreffen immer die anderen, die negativen einen selbst!)
Also erstmal vollständige Diagnose!
M0 besagt, daß keine Fernmetastasen gefunden wurden. Dazu müssen auch Lunge (CT), Kopf (MRT) und Skelett (Szintigramm) untersucht werden.
Wurde das gemacht? Wenn nicht, ist die Feststellung M0 nicht möglich und nicht zulässig.
Der Chirurg sieht das bei der Op. nicht, auch nicht der Pathologe im histologischen Labor!

M0 ist dieses "ohne primäre Metastasierung" aus Deiner Quelle. Im Prinzip ist die Aussage der Uni Halle richtig. Aber ich würde mich nicht an die 30% klammern, denn diese Zahl bezieht sich alle Tumoren, vom kleinsten bis zum größten. Wegen der geringen Größe Deines Tumors halte ich diese Zahl bei Dir für kleiner. Aber auch 10% oder 5% sind nicht 0!
Also leider nötig:
1. vollständige Diagnose, auch zur eigenen Beruhigung,
2. regelmäßige Nachsorge, mit jedesmal deutlicher hörbarem Aufatmen.

Spätmetastasen sind unabhängig von der Tumorentfernung. Wenn es sie gibt, sind sie vorher entstanden.

Ich selber lebe seit vielen Jahren mit 1 Lungenmetastase, die in den letzten 2 Jahren nicht gewachsen ist, wenngleich ich den Eindruck habe, daß sie gern möchte. Aber die Mistel hindert sie.
Ich lebe unbekümmert, aber nicht leichtsinnig, d.h. mit Nachsorge.
Alles Gute
Rudolf
(vermutlich der älteste Hase im Forum)
__________________
Ich habe Krebs - aber ich bin gesund!
(Nieren-Op. Nov. 2000, Mistel seit Sept. 2001, anfangs >15 Lungenmetastasen, seit 2003 noch eine, seit 2006 ruhend, 2018 operativ entfernt)

Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben.
Nein, ich kämpfe nicht, ich lebe!
Mein Krebs ist nicht mein Feind, er ist Teil meines Körpers. Ich will ihn verstehen.
Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele.
Entscheiden Sie sich für das Leben, sagte eine Psychologin . . .

Geändert von Rudolf (21.03.2008 um 12:00 Uhr)
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  #3  
Alt 17.03.2008, 18:02
Gregor45 Gregor45 ist offline
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Registriert seit: 17.03.2008
Beiträge: 2
Standard AW: Nach Teilresektion geheilt - oder nicht?

Hallo Rudolf

Herzlichen Dank für Deine Antwort. Nun sehe ich etwas klarer.

Lungen-CT, Kopf-MRT und Skelett-Szinti wurden noch nicht gemacht. Und ich warte noch auf den definitiven Pathobericht, der morgen per Post eintreffen sollte (bislang kriegte ich nur eine telefonische zusammenfassende Auskunft).

Zitat:
Im Prinzip ist die Aussage der Uni Halle richtig. Aber ich würde mich nicht an die 30% klammern.
Okay.

Dir auch alles Gute und allzeit gute Besserung.
Gregor
(jüngster Hase hier )
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  #4  
Alt 21.03.2008, 11:40
malermeister malermeister ist offline
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Registriert seit: 06.02.2008
Beiträge: 18
Standard AW: Nach Teilresektion geheilt - oder nicht?

Hallo

bei mein Vater wurde im Dezember Nierenkrebs festgestellt.
Die Niere wurde komplett entfernt und danch ein Kontroll MRT gemacht.
Die Ärzte sagten das in der Lunge Knoten vorhanden sind. Bei der Gewebeprobe kam dann raus, das die Lunge nicht betroffen ist aber dafür die Lymphknoten befallen sind es aber noch im Anfangsstadium ist. Es sind zum Glück noch keine Methastasen im Körper. Jetzt bekommt er Chemo die er zu Hause durchführen kann. Die Nebenwirkung sind sehr stark. Nun meine Frage?
Wie sind die Heilungschancen? Die Ärzte sagen nicht viel wenn man sie fragt. Danke Ronny
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