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  #1  
Alt 22.12.2015, 22:06
Rebi2013 Rebi2013 ist offline
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Registriert seit: 01.07.2013
Beiträge: 18
Standard AW: ab jetzt führt der Weg ohne Mami

Liebe Eisfee,

als ich deinen ersten Beitrag las, mußte ich sofort daran denken, dass ich dasselbe am 3.12.2015 erlebt habe und genau fühlen kann, wie es dir geht.
Meine Mutter hat uns da für immer verlassen. Vor 16 Jahren Diagnose BK mit vielen Höhen und Tiefen und trotzdem ist alles jetzt viel zu schnell gegangen. Mutter hat sich noch angezogen, gefrühstückt, doch zu Mittag war alles anders... Ich kann es gar nicht glauben, dass jetzt alles anders ist, jeden Tag sitze ich ihrem Zimmer, sehe sie noch neben mir sitzen. Es tröstet mich, dass sie in meinen Armen friedlich eingeschlummert ist.
Ich weis und fühle mit, wie es ist einen geliebten Menschen zu verlieren.

Ich wünsche trotzdem ein friedliches Weihnachtsfest.
lg Rebi
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  #2  
Alt 28.12.2015, 18:47
Poketina Poketina ist offline
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Registriert seit: 14.12.2015
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Standard AW: ab jetzt führt der Weg ohne Mami

Liebe Eisfee,

du hast mich getröstet, dabei brauchst du mindestens so viel Trost wie ich. Auch mir ist das Herz schwer. Vor allem Weihnachten ist mir ziemlich an die Nieren gegangen. Das war das 2. Mal, dass ich mir Weihnachten am liebsten weggewünscht hätte. Mama ging am 27.10.2009 und Papa am 21.12.2015.

Auch heute träume ich von ihr, aber es schmerzt nicht mehr so sehr. Jetzt ist es der Verlust von Papa, der die alten Wunden wieder aufreißt. Andererseits sage ich mir, dass sie jetzt wieder vereint sind und gemeinsam auf mich runterschaun. Sie mussten beide unter schlimmen Umständen gehen und haben es jetzt überstanden. Ich bin froh, dass sie beide nicht zu lange leiden mussten.

Vielleicht findest du auch so ein positives Bild, dass es dir möglich macht, deine Trauer zu verarbeiten. Denk an die schönen Dinge mit ihr. Ich bin mir sicher, dass sie nicht wollen würde, dass du dich so sehr grämst.

Im übrigen darf man seine Trauer auch mal rauslassen. Wenn du sie in dich reinfrisst wird es nicht besser. Du musst nicht immer die Starke sein. Auch das musste ich lernen. Heute kann ich mich zumindest daheim einfach so hinhocken und heulen. Und mir ist es dabei egal, was die Family dazu sagt.

Lass dich mal feste drücken Auch wenn das alles jetzt schwer ist, es geht wieder Aufwärts.

Leuchtende Tage.
Nicht weinen, dass sie vorüber.
Lächeln, dass sie gewesen!
(Konfuzius)

LG Susi
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  #3  
Alt 24.01.2016, 20:59
Eisfee Eisfee ist offline
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Standard AW: ab jetzt führt der Weg ohne Mami

Ich will einfach mal für eine einzige Sekunde vergessen was passiert ist. Aber das geht nicht. Die Erinnerungen sie helfen mir nicht. Alles was von ihr übrig ist ist Asche in einem dunklen Loch auf einem Friedhof!!!!

An manchen Tagen geht es , aber an anderen Tagen ist es so präsent das es mich verzweifeln lässt.

Die Leute die sagen dass es besser so für sie war will ich am liebsten anschreien und schütteln dass sie keine Ahnung haben was diese Krankheit ihr angetan hat.

Als der Bestatter sie abgeholt hat hat er sie in einen schwarzen Sack getan als sei sie Müll!!!!

Die Leute sehen das alles nicht, wie denn auch , sie wollen hören sie sei friedlich eingeschlafen und hat sich mit ihrem Tod abgefunden aber so war es nicht !!!!!

__________________
Meine Mama:

Juni 2014: Nebennierenrindenkarzinom T2N0M0V1
R(0) Resektion , orale Tabletten-Therapie mit Lysodren

Februar 2015:Metastasen in Lunge und Leber

August 2015: Lokalrezidiv und multiple Lebermetastasen

am 23.10.15 ist sie ins Regenbogenland gegangen
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  #4  
Alt 24.01.2016, 21:25
Mia96 Mia96 ist offline
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Registriert seit: 08.08.2015
Beiträge: 105
Standard AW: ab jetzt führt der Weg ohne Mami

Die Leute sind am schlimmsten, weil sie keine Ahnung haben.

Sie denken, jetzt ist der Leidensweg vorbei, jetzt geht es für uns einfach wieder weiter. Jetzt ist alles schon ein bisschen her, jetzt kann man wieder funktionieren. Weil man funktionieren muss?

Sie wissen nichts. Gar nichts.
Sie wissen nicht wie es ist, wenn du heim Kommst und deine über alles geliebte Person nicht da ist um sie zu drücken, um ihr von deinem Tag zu erzählen und um mit ihr Zeit zu verbringen.
Sie wissen nicht wie es ist, wenn man nachts im bett liegt und dir die Tatsache, dass es ab jetzt nur noch Erinnerungen an Sie gibt die Kehle zuschnürt.
Sie wissen nicht wie es ist, sich so unendlich stark zu wünschen, dass das alles nicht wahr ist. Und wie sie uns jede einzelne Sekunde fehlen..
Sie wissen es nicht.

Wir müssen stark sein. Wir haben keine Wahl. Niemand hat uns jemals gefragt, ob wir das schaffen, können oder wollen. Es ist einfach so.

Alles was ich tun kann, Ist dir zu wünschen dass du diese Kraft hast! Bleib stark!
Deine Mama ist stolz auf dich, egal wie, irgendwie schlagen wir uns durch.

Alles Gute,
Mia
__________________
Familie - wo Leben beginnt und Liebe nie endet!

Mein über alles geliebter Papa!
Warst unser Halt und unser Held,
fehlst so unendlich stark!

Jetzt bist du unser Engel
und passt von dort oben auf uns auf!
Eines Tages sehen wir uns wieder.



*16.07.1968 +21.10.2015
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  #5  
Alt 25.01.2016, 19:09
Lilie1987 Lilie1987 ist offline
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Ort: MKK
Beiträge: 8
Standard AW: ab jetzt führt der Weg ohne Mami

Mein Vater ist nun fast drei Wochen tot und irgendwie wird es immer schlimmer statt besser. Ich finde es auf der Arbeit unerträglich, soviel sinnlosen Kram den ich doc erledigen soll... Und ich könnte nur noch heulen.
Ich will gar nicht mehr aus dem Haus
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  #6  
Alt 25.01.2016, 19:47
purzel76 purzel76 ist offline
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Beiträge: 1
Standard AW: ab jetzt führt der Weg ohne Mami

Ihr schreibt mir alle so aus dem Herzen, dass ich hier sitze und weine, weil es Menschen, gibt die genauso denken, fühlen und empfinden wie ich. Meine Mutsch ist heute vor 11 Monaten eingeschlafen. Seitdem ist jeder verdammte Tag ein Kampf. Mutsch war mir der liebste Mensch und sie ist einfach nicht mehr da. Sie fehlt mir so unendlich. Ich kann gar nicht glauben, dass ich seit fast einem Jahr nicht mit Mutti gesprochen, sie umarmt und geküsst oder mit ihr gelacht habe. Bisher war ich hier im Forum nur stille Mitleserin, aber heute musste ich mal schreiben, weil ihr so fühlt wie ich. Alles Liebe für Euch.
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  #7  
Alt 29.01.2018, 21:56
Eisfee Eisfee ist offline
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Beiträge: 34
Standard AW: ab jetzt führt der Weg ohne Mami

Habe hier malwieder reingeschaut. Seit meinem letzten Beitrag sind 1,5 Jahre vergangen.

Ich vermisse sie immernoch jeden Tag und ich denke, das wird niemals anders sein. Ich kann kaum glauben dass schon 2 1/4 Jahre seit ihrem Tod vergangen sind.

Ich frage mich so oft wie das Leben wäre wenn sie noch hier wäre.

Aber ich weiß dass sie von oben auf mich aufpasst
__________________
Meine Mama:

Juni 2014: Nebennierenrindenkarzinom T2N0M0V1
R(0) Resektion , orale Tabletten-Therapie mit Lysodren

Februar 2015:Metastasen in Lunge und Leber

August 2015: Lokalrezidiv und multiple Lebermetastasen

am 23.10.15 ist sie ins Regenbogenland gegangen
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  #8  
Alt 31.01.2016, 03:36
Monimaus77 Monimaus77 ist offline
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Registriert seit: 30.01.2016
Beiträge: 2
Standard AW: ab jetzt führt der Weg ohne Mami

Liebe Eisfee,

Mein herzliches Beileid auch von mir. Meine Mutter ist mit nur 58 Jahren nach nur 8 Monaten an einem kleinzelligen Bronchialkarzinom am 11.01.16 gestorben. Obwohl ich selber 38 jahre alt bin verheiratet und zwei tolle Kinder im alter von 11 und 13 jahren habe ist es schwer. Als ich einen Kommentar hier gelesen habe musste ich schon wieder schlucken da ihr name Meggie war. Ich kann es nicht begreifen und denke jeden Moment ruft sie an. Oft träume ich von dem Augenblick wo der Pfleger der Palliativstation mich auf dem handy anruft und ich dachte warum nimmt mama nicht ihr eigenes handy? Und wo ich den Pfleger angeschrien habe das es nicht sein kann. Jeden Tag vermissen wir sie. Und dann gehen mir so gedanken durch den kopf wie hättest du nur genauer hingeschaut dann hättest du gemerkt dass es zu ende geht oder warum hat man mich nucht rechtzeitig informiert ich hätte doch ihre Hand gehalten. Uns bleibt nur die Hoffnung dass es ihr dort wo sie jetzt ist besser geht. Liebe Grüße und viel Kraft
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  #9  
Alt 31.01.2016, 10:53
schnaddi schnaddi ist offline
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Registriert seit: 23.02.2014
Ort: Berlin
Beiträge: 298
Standard AW: ab jetzt führt der Weg ohne Mami

Mein herzliches Beileid an alle die hier so frisch ihre Angehörigen verloren haben. Meine mom ist am 01.07.2014 nach fast 2,5 Jahren Kampf an einem nicht - kleinzelligen Bronchialkarzinom verstorben......ich war hier damals auch aktives Mitglied, nachzulesen im Angehörigen thread unter novaminsulfon und tramadol, damals hatte ich nur eine Frage und hab den thread dann als eine Art Tagebuch genutzt.....

Ich glaube, was die Trauerarbeit angeht, ist das auch bei jedem anders, dann aber doch irgendwann aehnlich......meine mom ist morgen seit 19 Monaten nicht mehr da, und mittlerweile laesst der schmerz endlich deutlich nach. Am Anfang war es gar nicht so sehr schlimm, es hat sich anfangs nur das Gefühl der Erlösung breit gemacht, war auch so im funktioniermodus, Wohnung auflösen etc, dass da kein Platz fuer Trauer war, ein paar Monate später, als ich dann zur Ruhe kam und Urlaub hatte, das war zu Beginn der Weihnachtszeit bin ich dann an einem Burnout erkrankt.....Dieses ist inzwischen auch Geschichte und der Alltag hat mich wieder......ich kann euch sagen, wenn sich alles einmal gejaehrt hat, wird es besser. Der schmerz ueber das vermissen kommt nur noch dann und wann hoch, insgesamt geraet die Krankheit in den Hintergrund und die schönen Erinnerungen treten in den Vordergrund, die Krankheit war ja letztlich auch nur ein kurzer Teil ihres 64jaehrigen Lebens......neulich ist mir nach 1,5 Jahren ein Bild aus dem Hospiz in die Finger gerutscht und ich war erschrocken wie krank mom aussah, das ist mir damals gar nicht so aufgefallen, man wird betriebsblind fuer solche Dinge.......nein guck ich mir gar nicht gern an und habs sofort weggelegt......ich glaube der schmerz wird immer wieder mal hochkommen, die Traurigkeit ueber das vergangene, das man nicht mehr zurückholen kann, zu.bestimmten Zeiten besonders intensiv, bei mir sinds wohl die Monate November und Dezember, wo es besonderes hochkommt........aber insgesamt kann ich mein Leben wieder unbeschwert leben.........ich bin dankbar fuer die Erinnerungen, das und das haben wir zusammen erlebt, und das kann mir keiner nehmen, ich bin dankbar, dass sie 46 jahre an meiner Seite war........in meinem Herzen wird sie fuer immer wohnen und manchmal red ich auch mit ihr und weiss, was sie sagen wuerde, das troestet und verbindet sehr......manchmal denk ich, wenn die Trauer weggeht verlier ich sie ein Stück, dass der Abstand größer wird, aber das ist quatsch, fuer mich ist sie irgendwie weiter existent, und es waere ihr Wunsch, dass mein Leben unbeschwert weiter geht......

Merke drueber schreiben stimmt ein wenig traurig, aber naja.......wuensch euch viel Kraft fuer die Trauerarbeit, und verspreche es wird besser, wichtig ist, dass ihr trotz allem versucht positiv zu bleiben, hadern behindert nur, es gibt halt keine Garantien fuer dieses Leben, außer die dass wir sterblich sind, wann und wie das sein wird, weiss halt keiner......aber man muss das so annehmen......

Also alles Gute fuer euch ...

Lg schnaddi
__________________
Meine Mama
*21.01.1950 01.07.2014

Adenokarzinom Lunge ED:12.03.2012

Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern, dass man nie beginnen wird zu leben.
(Marcus Aurelius)

Seid zuversichtlich und stark und lebt Euer Leben mit der Gewissheit, es ist endlich. Kostet das Geschenk des Lebens jeden Tag aus!
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