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  #91  
Alt 09.03.2009, 20:50
edith19 edith19 ist offline
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Standard AW: meine Mami & ich. Unsre Geschichte.

Zitat:
Zitat von 19kimmy94 Beitrag anzeigen
Zuerst mal. Hallo ! Ich bin Kimberly, und 14 Jahre alt. Meine mama ist schwer an Krebs erkrankt. Hier mal meine Geschichte. Vielleicht interressiert es ja jemanden , ich freue mich immer über antworten.

Es begann alles vor ca. 1 ¼ Jahren. Ich weiß es noch genau, denn diesen Moment werde ich wohl nie vergessen. Zu dem Zeitpunkt war ich 13 Jahre alt. Mein Papa ging aus unserem Wohnzimmer raus. Er sah fertig aus. Dann hat Mama zu mir gesagt, wir müssen mal kurz reden. Dann fing sie an: „ Ich muss dir sagen, dass ich grade beim Arzt war. Der hat einen kleinen Tumor entdeckt. Ich muss ins Krankenhaus, da operieren sie mich, und dann ist der Tumor weg. Alles wird dann wieder normal.“ .. Es war nie die Rede von Krebs. Naja gut. Vielleicht hat sie gedacht, ich würde wissen, was gemeint ist. Aber da war ich in meinem Kopf noch auf dem Level „heile familie, alles ist super“. Doch das war es nicht.
Ich hab einfach gedacht, es ist nach einer Woche gegessen.
Dann.. an diesem einen Tag kam ich ganz normal und fröhlich von der Schule nach Hause. Kurz nach mir kam mein Vater dann auch nach Hause. Ich war dabei mir ein paar Cornflakes zu machen, als ich auf einmal das Wort „Krebs“ hörte. Mit einmal drehte ich mich um, schaute Mama nur an. Erst da habe ich verstanden, was überhaupt los ist.
Ich hab dann alles stehen und liegen gelassen und bin in mein Zimemr gerannt, wo ich erstmal nachgedacht habe. Ich hatte ein Pflegepferd, das mir da erstmal kraft gegeben hat, genauso wie die Besitzer der Pferde, sie waren wie eine oma und ein Opa für mich.
Nunja. So kam sie nach Münster in eine Spezial-Klinik. Ungefähr 2 Autostunden von unserem damaligen Wohnort entfernt. Wir haben sie oft besucht. Und ich dachte wieder, alles würde gut sein. Doch wieder war es nicht so.
Kurze Zeit später erreichte mich die Nachricht, dass der Krebs wieder gekommen sei. Wieder eine Nachricht, die mich zu Tränen brachte und mich verzweifeln ließ. Durch die Zeit, die Mama in Münster war, habe ich gelernt den Haushalt zu führen. Mein Papa ging weiter Arbeiten. Klar, er musste das Geld reinbringen. Somit habe ich , wenn ich von der Schule kam, den haushalt gemacht, und abends was für uns gekocht, weil ich nicht wollte, dass Papa sich nach der Arbeit noch an den Herd stellen muss.
Nunja. Da kam sie dann nicht nach Münster ins krankenhaus, sondern in Aurich. Wo wir damals gewohnt haben. Ich bin jeden morgen mit dem rad zur Schule gefahren, um die nach der Schule besuchen zu können. Kaum war sie aus dem Krankenhaus entlassen, kam noch eine Cheopsbotschaft. Wir zogen um. 400 km von meinen Freunden, meinem ganzen Halt, meinem Pflegepferd weg. Ich konnte nicht mehr.
Es war schwer, mit der Situation in eine völlig unbekannte umgebung zu kommen. Niemanden zu haben, dem man sich anvertrauen kann.
Wie man sieht, habe ich es ja doch geschafft. Der Umzug ist jetzt ein bisschen mehr als ein halbes jahr her. Bei dem Umzug war Mama Chefin. Sie durfte sich da nicht bewegen aufgrund der Narbe an der Leiste. .. sie hat dann alles dirigiert,...
...Es ist so viel passiert in der Zeit .. es ist schwer das alles zu erzählen..aber ja irgendwie auch befreiend. Und dann hieß es :“Hallo Neuanfang“.. Wir alle gingen davon aus, dass jetzt Schluss wäre. Wir einen richtigen Neuanfang machen könnten. Auch weil ich als „kleineres Kind“ ziehmlich anstrengend war. Wir wollten unser „altes Leben“ vergessen. Und dann ca 2 Monate nach unserem Umzug kam wieder die schreckensnachricht, die mich immernoch so geschockt und betrübt hat wie bei der ersten nachricht. Er war wieder da. Mein größter Feind. Das , was ich am meisten hasse. Was mich so furchtbar ausgelaugt und schwach gemacht hat. Der Krebs. Mama war wieder erkrankt. Alles wieder von vorne. Okay, dachten wir. Wir schaffen das auch nochmal. Doch innerlich waren wir einfach nur fertig. Ich für meinen Teil wollte nicht mehr. Einfach nur aufgeben.Sie kam in Flensburg in die Klinik. Man ging da von einem Tumor im Bauchraum aus. Wiegesagt von EINEM. Als Papa an einem Abend vom Krankenhaus nach Hause kam, war ich wie gewohnt dabei das abendessen zu machen. Ich hatte mir was leckeres ausgedacht, was Papa unendlich gern isst. Als ich dann fragte, wie es mama ginge, sagte er: „ Ja, darüber müssen wir nach dem Essen mal reden.“ Ups. Ich spürte da einen dicken Kloß im Hals, mein Herz schlug wie verrückt. Und hunger hatte ich auch nicht mehr. So hab ich ihm zuliebe ( weil er sich sonst sorgen macht) ein paar bissen in mich reingezwengt, und dann wollte ich es auch wissen. Was war das, worüber er mit mir reden wollte?
„So kleine, du weißt ja dass sie die OP hatte. Naja. Ihr geht es ganz gut. Aber die Ärzte waren geschockt. Der ganz Bauchraum ist übersäht mit kleinen inoperabelen Tumoren. Wir werden uns daran gewöhnen müssen, dass mama nie wieder die alte sein wird.“... Er hatte tränen in den Augen. Ich habe Papa noch nie so gesehen. Er versuchte mir schonend beizubringen, dass Mama nicht so lang leben wird, wie andere menschen. Sie wird immer Krank sein. Und dann das: „ Also, kommen wir zum Punkt. Entweder, die Chemo wirkt, und wir Glück haben, hindert die Chemo für eine Zeit das Wachstum der Tumore. Wirkt sie nicht, werden uns die Ärzte nurnoch sagen können, wie lange sie zu Leben hat.“ .. Das war wie ein Schlag ins Gesicht. Ein tritt ins Herz. Ein so gedankenleeren Kopf hatte ich noch nie. Es war schlimm. Ich habe geweint. So wie noch nie zuvor. Papa war überrascht, weil er mich noch nie hat weinen sehen, ich weine wenn überhaupt in meinen Zimmer, oder ich verstecke es.
Ich habe gezittert am ganzen Körper. Mir wurde das erste mal, seit dem 1. Tag an dem ich wusste, dass Mama totkrank ist. Dass sie wirklich mit dem tot ringt. Ein schlimmer gedanke.
Seit dem Tag an, tue ich alles was ich kann. Ich koche,putze,alles was anfällt. Nebenher natürlich noch die Schule ( ich bin auf einem Gymnasium) ..
Es waren schreckliche Momente im Krankenhaus. Zu sehen wie sie da liegt. Hilfslos, schwach. Schon beim sprechen , kam sie außer Atem, es strengte sie zu sehr an.
Ich werde diese Bilder nicht mehr aus meinem Kopf kriegen. Und immer wieder sagt sie mir , wie stolz sie ist. Ihre ganze Kraft hat sie zusammengenommen, um mir zu sagen, dass ich die Beste uns stärkste Tochter der Welt bin. Sie ist so stolz auf mich. Ich werde diese worte nicht vergessen Niemals.
Jetzt ist sie zuhause. Muss bald wieder hin, zur Chemo. Sie kann sich nicht gut bewegen, schläft viel. Ich versuche so viel wie möglich , dass sie ein Lebenswertes Leben zuhause hat. Doch ich denke, das ist einfach kein leben mehr für sie, da sie nurnoch liegen kann, und total schwach ist. Ihren größten traum wird sie nie erfüllt kriegen. Eine Kreuzreise mit der Aida nach ägypten.. Ich habe alles versucht, dass wir es schaffen, sie dorthin zu kriegen. Wie auch immer. Irgendwie hätte wir das gechafft,... und wenn ich sie mit einem Krankenbett durch die Wüste schiebe, ist mir das auch egal. Für sie würde ichalles tun.
Ich merke, wie sehr ich mich verädndert habe, und dass ich zunehmend trauriger werde. Alle sagen immer: Klar, ich versteh dich. Ich kann mir das vorstellen.
Achja? .. Nichts kann man sich vorstellen. Mir wird gesagt, dass ich in diesem 1 jahr gelernt habe, erwachsen zu sein. Meine Kindheit ist vorbei. Für immer. Ich habe mir geschworen, dass ich mich immer um Mama kümmern werde. Auch , wenn ich nicht mehr kann.
Und die Hoffnung schon fast aufgegeben habe. Ich werde kämpfen. Bis ans ende ihres lebens. Und meines.

Ja. das wars. Ich werd sicherlich jeden Tag ein bisschen was schreiben, was ich so erlebt habe, an dem Tag...
Mit Liebsten Grüßen...
Kimberly
Liebe Kimberly!
Du bist ein wunderbarer Mensch!
Du kannst es. Ich bewundere Dich.

Alles liebe
Edith
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  #92  
Alt 09.03.2009, 22:17
mahanuala mahanuala ist offline
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Standard AW: meine Mami & ich. Unsre Geschichte.

meine liebe kimberley

das ist doch klar, daß wir dir beistehen....es ist ohnehin so wenig was wir hier tun können außer dir zuhören....du bist so tapfer und deine mom offenbar auch
..

ich kann nich nur anschließen, daß du nicht in die schule solltest...außer es tut dir gut...es ist ganz wichtig, daß du etwas hast, was dir gut tut und wenn es so ist, daß schule dir ein bißchen normalität gibt...manchmal ist das so.

du kannst ja mal überlegen, ob dir eine therapeutin, die dich begleitet,
guttun würde...dannn könnten wir überlegen, wie du am besten an eine kommst.

warst du mal auf der seite für kinder kranker eltern...wäre sowas was für dich?
www.kinder-kranker-eltern.de
flautine hat ja den link hier eingestellt...
ganz liebe grüße und alle lieben gedanken von
mahanuala
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leonardo da vinci
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  #93  
Alt 10.03.2009, 08:17
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Birne Birne ist offline
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Standard AW: meine Mami & ich. Unsre Geschichte.

Liebe Kimberley,

ich lese bei dir immer nur still mit. Es tut mir unendlich Leid, was Euch passiert.
Ich würde mir so sehr wünschen, dass es möglich ist, dass Mathias und Gabriele euch wirklich - real - helfen könnten. Das wäre so wichtig für euch. Auch die Überlegung, ob du dich nicht einem Lehrer anvertrauen kannst, finde ich gut. Du kannst das nicht allein mit deinem Vater tragen, dafür bist du noch viel zu jung und dein Vater scheint auch ziemlich überfordert zu sein.
Liebe Kimberley, ich wünsche dir eine friedvolle und schmerzfreie Zeit für dich und deine Mama.


Alles Liebe

Elbi
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  #94  
Alt 10.03.2009, 09:40
elisabeth2 elisabeth2 ist offline
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Standard AW: meine Mami & ich. Unsre Geschichte.

LIEBE KIMBERLEY
habe mir alles durch gelesen und bin sehr traurig geworden.Ich habe auch drei Töchter 17/15/10 und ich kann dich so gut verstehen es ist eine große belastung/verantwortung die du trägst,Ich finde es aber auch bedrückend das du so traurig und alleine bist mit deinen sorgen.Schön das hier so viele liebe Mitleser gibt,du schreibst das deine Mutter in Flensburg in die Klinik kam warum so weit weg?
Ich hoffe das ich heute ein wenig posetives Lesen kann,... ich wünsche es Euch so sehr das alles besser wird,sei ganz fest umarmt du liebe .
elisabeth2
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  #95  
Alt 12.03.2009, 08:35
elisabeth2 elisabeth2 ist offline
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Standard AW: meine Mami & ich. Unsre Geschichte.

Guten Morgen
Hoffe dein fernbleiben hier hat nur mit (;viel für die schule tun !!) zu tuen.
dir ganz viel kraft.elisabeth2
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  #96  
Alt 12.03.2009, 18:32
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19kimmy94 19kimmy94 ist offline
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Standard AW: meine Mami & ich. Unsre Geschichte.

Hallo ihr lieben.
Ich hab geweint, als ich eure Beiträge gelesen habe.. man fühlt sich hier so geborgen.
Ich habe mich wieder einigermaßen gefangen... was sicher auch mit dem viele Stress und der Ablenkung zusammenhängt.
Elisabeth , ja es hat damit zutun, dass ich sehr viel für die Schule zutun habe, mir fällt es schwer, mich auf den Stoff zu konzentrieren, trotzdem ist die Schule nicht schlecht.. Dadurch habe ich meinen regulären Tagesablauf ( nur minimale änderungen in meinem Ablauf, und schon kommt die migräne.) und auch meine Freunde sehe ich so.


Edith: Vielen Dank, für das Lob. Das stärkt mich immer wieder. Sie ist in Flensburg, weil dort ein professor ist, der uns empfohlen wurde. Wohl der beste im nördlichen Raum. ... Wir wollten,d ass sie in die besten hände kommt.


Ich war gestern ( Mittwoch) nicht in der Schule.. aber eigentlich aus dem grund, "dass ich verschlafen habe".. ich habe an dem Abend einen Gefühlszusammenbruch gehabt. Ich hab geweint und geweint, und musst emich zwingen, aufzuhören. Das hatte ich noch nie. Habe dann auch erst spät geschlafen, und hatte einfach keinen nev auf schule. Nicht so, dass ich keine Lust hatte, aber ich konnte einfach nicht.


Zu dem Thema mit mir und meinem papa:

Also bei uns lief das schon immer so, dass ich selbstständig war .. klar, manchmal fände ich es schöner, wenn ich geweckt werden würde, oder ich Frühstück bekommen würde, aber es ist schon ok so

Mein vater weiß nicht, dass es mir so geht. ICh rede nicht viel mit ihm über mich. ... Daher denke ich,dass er eine beurlaubung nicht einreichen würde.. er ist krankgeschrieben, damit er im Notfall bei Mama ist. ...
Psychater... darüber habe ich auch schon nachgedacht, weil ich wirklich sehr sehr oft schlechte laune habe, und traurig bin. Ich kenne schon jemanden, mit dem ich reden kann.. aber eben keinen, der mich versteht, der neben mir sitzt, und mich in den Arm nimmt...
Eine sehr gute Freundin von mir aus der Schule.. mit ihr rede ich sehr oft. Aber es gibt ein "problem".. ihr eifersüchtige beste freundin. Letztens wollte ich in der Pause mit ihr reden.. Weil es mir wirklich dreckig ging. In der Pause dann mussten wir den Raum wechseln, weil wir Latein hatten. Dann kam, was mich etwas geschockt hat. Ihre Beste Freundin fragt sie, kommst du mit zu meinem freund? Sie: " ja klar." .. guckt mir auch noch ins gesicht. sie hat es nicht vergessen, das weiß ich . Sie weiß, dass ich reden musste.. und sie geht- Ich habe mich extrem alleingelassen gefühlt.

Dann rede ich auch oft mit meinem freund darüber.. aber er kann mir nicht helfen, ihm tu ich sehr leid, und er bietet mir auch an,d ass er jederzeit zu mir kommt,w enn ich ihn brauche. Aber ich kann nicht richtig reden,w eil halt immer nur von ihm kommt: " mhh ja, alles blöd " oder " man du tust mir so leid".. ich nehm's ihm nicht übel, er kann ja nichts dafür.

Aber eine Person, die mir wirklich hilft, habe ich hier nicht.
Dann hat mich meine Lehrerin heute in der schule gefragt, wo meine schriftliche entschuldigung ist, weil ich den Tag zuvor gefehlt habe. Ich : " ich erkläre ihnen das nach der Stunde." .. Nach der stunde ging ich dann auch zu ihr .. sie weiß, dass mama so krank ist. Daraufhin fragte sie, wie's ihr geht, und ich habs ihr dann halt gesagt.
Darauf sie: "sünde"
... alles klar.

Übrigens.. ich habe einen kleinen Job. Ich habe ja das praktikum in der Töpferei gemacht.. und dort ist ein kleiner Hund. Paul heißt er Ich darf ihn ausführen.. 2,50 ´die stunde Echt cool, das macht total spaß, einfach mal spazieren zu gehen, und die Natur zu genießen


Mahanualaie seite habe ich mir bis jetzt nur flüchtig anschauen können, ich werds gleich mal machen


Nunja.. ich werde mich jetzt an mein Referat für englisch setzen. Es ist über Krebs.

Liebste Grüße..
Kimberly
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  #97  
Alt 13.03.2009, 07:55
elisabeth2 elisabeth2 ist offline
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Standard AW: meine Mami & ich. Unsre Geschichte.

Hallo Kimmy
schön das du dich gemeldet hast,dir viel kraft und euch ein schönes wochenende.denk an dich.elisabeth
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  #98  
Alt 13.03.2009, 23:03
mahanuala mahanuala ist offline
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Standard AW: meine Mami & ich. Unsre Geschichte.

meine liebe kimberley

du bist einfach ein tolles mädchen, wie du mit der situation klarkommst!
ich finde du machst das einfach prima, wie du dir das zusammensuchst was dir guttut: von tagesstruktur bis hund ausführen
ist einfach alles drin
das ist nämlich die hohe kunst, nicht auf patent -rezepte zu verlassen (die gibt es für solche situationen ohnehin nicht) sondern in jeder situation zu gucken, was jetzt gut für dich ist.
und je länger ich deine beiträge lese umso mehr denke ich, du hast ein gutes gefühl für dich selbst...das ist unglaublich viel wert, gerade in so extrem-situationen!

es tut mir leid, daß du die erfahrung mit deiner freundin machen mußtest....
leider ist es oft so, daß gerade die, auf die man hofft in solchen situationen oft *schwächeln* oder sich sogar fies verhalten.
ich denke, das hat auch damit zu tun, daß sie die vielen gefühle nicht aushalten, die sowas bei ihnen auslöst...von traurigkeit bis angst, daß sie womöglich selbst in eine so schwierige situation kommen können...laufen sie einfach weg oder weichen einem aus.

ich versuche das nicht zu erklären, um solches verhalten zu entschuldigen...nur damit du es ein bißchen verstehst und nicht denkst, es liegt an dir!

ich hatte einen aller-allerbesten (schwulen) freund, über 14 jahre, der hat sich als meine frau die diagnose bekam so dauerhaft danaben benommen, daß wir jetzt nicht mehr befreundet sind...obwohl ich mir schon erklären konnte warum er sich so verhalten hat.
allerdings erwarte ich von einem freund auch, daß er sich auch seinen gefühlen aussetzt um mir bei zu stehen...auch wenn es mal unangenehm ist!.
das ist doch dann das was freundschaft ausmacht....nicht einfach weglaufen, weggehen oder wegbleiben...

ich bin noch am überlegen, was du tun könntest um eine begleitung zu bekommen, die *da* ist. ich weiss gar nicht wo du wohnst, magst du das sagen?

jetzt drücke ich dir ersteinmal weiter die daumen, daß du weiter so gut mitbekommst was dir gut tut
ganz liebe grüße
mahanuala
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leonardo da vinci
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  #99  
Alt 13.03.2009, 23:26
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Desi Desi ist offline
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Standard AW: meine Mami & ich. Unsre Geschichte.

hey Kimmy!
Auch ich lese immer still bei dir mit. Finde es super toll wie du das alles machst. Trotzdem finde ich, das du viel zu viel durchmachen und leisten muss in deinem jungen Leben.
Habt ihr den keinen Vertrauensleherer mit dem du mal reden köntest?
Das mit deiner FReundin ist natürlich super doof.
Aber das du den Hund ausführst finde ich klasse, da kommste vielleicht auf ein paar andere Gedanken.
Ich drücke dich mak ganz feste und schick die ein riesen Kraft Paket.
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In Liebe Daddy geb. 27.02.54 gest. 08.02.2008
Du wirst für immer in meinem Herzen sein.
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  #100  
Alt 14.03.2009, 14:20
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19kimmy94 19kimmy94 ist offline
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Standard AW: meine Mami & ich. Unsre Geschichte.


hallo ihr lieben..
maaaann ich hab endlich mal wieder gut geschlafen und ganz schön lang sogar. bis 12 oder so..

mahanuala..:Ich wohne 20 km von Husum weg. in Bredstedt.. ich weiß nicht, ob ich so ein gutes gefühl für mich selbst habe, hab# ich nie so drüber nachgedacht bzw. es bemerkt

Hey desi: Ja, Vertrauenslehrer haben wir, die sind aber seltenst da.. und wenn sie da sind, sind sie kaffee trinken. Sollte die Schulleitung vllt. mal drüber nachdenken...Danke für das Kraftpacket.. es ist glaub
ich grade angekommen !

Papatütü: Jaa, Hunde sind was tolles. Nur mit dem kleinen racker muss man extrem aufpassen. Er springt so auf die straße und ist total wuselig und schnell. ): aber das geht schon irgendwie, ich hab' ihn ja an der Leine. Ich wünsche dir einen schnellvergehenden und nicht zu doofen Klinikaufentalt, ...


Zuhause gibt es wieder nur schlechte Nachrichten.. Mama läuft schon gar nicht mehr.. ausser ein paar meter , zum bad und zurück. Sie wird immer schwächer.

Liebste Grüße.. eure traurige Kimmy..

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  #101  
Alt 14.03.2009, 19:45
mahanuala mahanuala ist offline
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liebe kimmy

jaaa ausschlafen ist immer eine prima lösung bzw eine große hilfe

ich komme auf die idee daß du ein gutes gefühl für dich hast, weil jede/r therapeutIn dir in einer krise dähnliches vorschlagen würde was du tust:
tagesstrukutr, soweit man sie durchhält , bewegung bzw kontakt mit der natur und *lächel* wenn es geht ausreichend schlafen....
im fachjargong hieße das dann *krisenintervention*. sowas mit dir zu besprechen.

hm, ich werde mal rumfragen ob ein kollege von mir jemanden kennt, der bei euch dort oben sowas wie begleitung anbieten könnte...ich arbeit im sozialbereich und ein kollege kommt von dort...

wie klappt es denn jetzt mit dem pflegedienst und haushalt? hat sich da was verbessert so dass dein dad und du ein bißchen entlastet seid?
hast du mit deiner mom wieder eine gesprächsbasis gefunden ?

ich denke oft an dich und schicke dir alle meine guten gedanken

liebe grüße aus hh
mahanuala
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leonardo da vinci
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  #102  
Alt 16.03.2009, 20:49
mahanuala mahanuala ist offline
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liebe kimmy

ich hoffe bei dir ist alles okay?
habe an dich gedacht...weil du nicht hier warst.

aber vielleicht bist du auch nur lange mit dem hund unterwegs...oder hast viel im praktikum vor...

liebe grüße
mahanuala
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  #103  
Alt 16.03.2009, 22:42
elisabeth2 elisabeth2 ist offline
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liebe kimmy
danke für deine nachricht ........du wohnst ja ganz in meiner nähe,ich soll dich lieb von meinen töchtern grüßen hoffe es geht dir und den rest der familie soweit gut(wünsche ich euch sooooooo fest)
sicher bist du schon im land der träume und die wünsche ich dir schön!!
eine gute nacht umarmung elisabeth
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  #104  
Alt 17.03.2009, 19:32
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19kimmy94 19kimmy94 ist offline
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Hallo ihr da vor den PC-bildschirmen...
..
Naja, gut geht es mir sicher nicht. Mama und Papa auch nicht. Mama wird von Tag zu Tag schwächer, ich merke, wie es bergab geht.

Mein Papa geht im moment nicht Arbeiten, ist "krankgeschrieben".. der Chef der Kaserne hat bei uns zuhause persönlich angerufen, um sich zu erkundigen, wie es Mam geht. Ich finde das war richtig lieb. Naja, ich habe Papa dann gefragt, wie es weitergehen soll, weil er rund um die Uhr bei Mama ist, und nicht raus kommt. Ich muss lernen , Hausaufgaben machen , das pferd versorgen ( die Besitzerin ist in Hannover Arbeiten, dass heißt, ich bin für das Pferd zuständig) ..und so weiter. Er kann also nicht irgendwie mal abschalten.. Auf die Frage, ob er irgendwann wieder arbeiten gehen wird, meinte er : " Ich weiß es nicht, die Ärztin meinte, wir sollen nicht monate voraus planen, wir wüssten ja nicht, wie lang sie noch lebt. " ..

Mama hustet sehr sehr doll, und ich ertrag' es kaum, bei ihr zu sein, weil es mir in der Seele wehtut, wenn sie so leidet. Ich kann sowieso nur wenig Zeit unten verbringen, weil ich abends meistens mit den Hausaufgaben / lernen beschäftigt bin. Kann ja auch irgendwie nicht sein... ):

Heute hab ich den Schulsport nicht mitmachen können, weil ich zu schwach war. Meine Arme hätten einen handstand nicht halten können, geschweige denn, eine Bodenturn-Kür. Ein großteil meiner Lehrer wissen das, dass mama Krank ist,.. und grade meine Sportlehrerin musste mich in der 1. stunde darauf ansprechen. Man, mein Tag war im eimer... ): dann noch eine unangekündigte Kurzarbeit gecshrieben, weil diese dummen idioten aus meiner Lateinklasse zu faul/ dumm sind, die texte selbst zu übersetzen, ud sich die Übersetzung aus dem Internet holen. Na ganz toll. Schule ist echt horror.

Manchmal denk ich einfach nur, wann dieser albtraum zuende ist. Das ist doch nicht normal, dass ich mir das wünsche oder? ..):
Ich bin total hilflos und fertig. Und keine ahnung, was ich machensoll.

Habt ihr einen Tipp?
Liebste Grüße,
eure traurige Kimberly..

@elisabeth2: Danke, liebste Grüße auch an deine Töchter

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  #105  
Alt 17.03.2009, 22:43
mahanuala mahanuala ist offline
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Standard AW: meine Mami & ich. Unsre Geschichte.

liebe kimmy

wenn ich bloß einen tipp hätte...ich würde umgehend nach bredstedt reisen um ihn dir persönlich zu überbringen .....

ich hab keinen ich kann nur versuchen dir zuzuhören.

ich glaube allerdings auch, daß du dir nicht auch noch selber das leben schwer machen mußt, indem du dich und deine gedanken und gefühle in frage stellst:
NATÜRLICH ist es für dich schwer auszuhalten, wenn deine mom leidet, egal ob es der husten ist oder was auch immer dich dann quält.

und natürlich wünscht du dir erst mal daß es vorbei ist...es wäre doch auch komisch, wenn du NICHT wollen würdest, daß euer aller qualen aufhören.

natürlich lösen solche gedanken angst aus, denn natürlich willst du deine mom nicht verlieren.

vielleicht kannst du das mit dem arzt oder pflegedienst besprechen, ob es z.b. gegen den schlimmen husten medikamente gibt...die das ganze zumindest abmindern.

das würde auch jedem erwachsenen so gehen...und eine mutter und eine tochter sind doch auch innerlich sehr verbunden...da ist es mindestens genauso schlimm wie sehr man leidet.

es ist sicher auch gut für dich dass dein dad zuhause ist....dann bist du zumindest nicht alleine.
vielleicht könnt ihr es einrichten einmal am tag zusammen tee zu trinken oder zusammen zu essen, nur ihr beide alleine. vielleicht könnt ihr nicht viel reden, vielleicht nur über schule oder alltäglichkeiten, aber euer zusammensein könnte eine kleine insel sein wo ihr ein bißchen normalität und kraft tanken könnt.

leider ist meinem kollegen im norden noch nix eingefallen mit begleitung...soviel scheint es in eurer gegend nicht zu geben. du könntest nochmal bei deinem zuständigen jugendamt fragen....

ich schicke dir alle meine guten gedanken
liebe grüße
mahanuala
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leonardo da vinci
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