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  #721  
Alt 16.04.2004, 14:59
Tanja L. Tanja L. ist offline
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Standard Lungenkrebs und Metastasen

Hallo

Ich lese hier auch mit...möchte mich heute auch mal hier zu Wort melden

Moire
Mein Schwiegervater hat metastasierenden Darmkrebs! Auch bei ihm hat der Krebs zuerst in die Lunge gestreut, die Leber ist völlig ok, keine Metastasen in der Leber!
Darmkrebs streut, wenn er streut gerne in Leber und Lunge, aber wo er das zuerst tut...das sucht er sich selbst aus.
Mein Schwiepa hat eine kombinierte Chemo mit Oxaliplatin und Xeloda hinter sich, die leider nicht den gewünschten Erfolg gebracht hat.
Nun sollte er am 26.04.2004 mit einer neuen Chemo beginnen. Zur Zeit macht er Urlaub in Südfrankreich...hat sich alles durch den kopf gehen lassen und beschlossen, die neu angesetzte Chemo erst mal auf Eis zu legen und sich genauer um einen Aufenthalt in Bad Bergzabern in der Biomed Klinik zu bemühen.

Tanya
Eure Situation ist auch mehr als besch...
Deine Kinder auch noch klein...und deine Mama, der das zu viel ist.
Mein Schwiegervater freut sich wenn die Kinder kommen, sie sind Balsam für seine Seele, dennoch kann er es nicht mehr ertragen wenn sie laut rumtoben, oder sich gar mal streiten, was bei meinen "Terrorbomben" leider an der Tagesordnung steht...
Hast du nicht eine Freundin oder Bakannte, die dir die Kinder mal abnehmen könnten? Oder mal mit dem Vater reden...ob es möglich wäre, die Kinder öfter zu beaufsichtigen, so daß du für deine Mama da sein kannst!?!
Über das Jugendamt bekommst du Adressen von Tagesmüttern, die auch beim Jugendamt gemeldet sind, für die Kinder (wie alt sind sie denn?) ist das bestimmt auch ganz schön und du hast den kopf frei und kannst dich um deine Mama kümmern.

Im Moment liest man überall nur noch schlechte Nachrichten...es ist einfach schlimm!

Liz
Ich hoffe Willy geht es bald wieder besser.
Gestern bin ich mal früh ins Bett, wurde aber um zwei heut Nacht wieder wach und konnte nicht mehr einschlafen...habe da, die schreckliche Nachricht gelesen...
Ich wünsche euch von Herzen alles Gute!

Allen anderen wünsche ich das auch...Biene...Anne...seid lieb gedrückt

Liebe Grüße

Tanja L.
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  #722  
Alt 16.04.2004, 16:03
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Standard Lungenkrebs und Metastasen

Hallo Tanya,

mit der Situation umzugehen habe ich leider in den 3 Monaten noch nicht gelernt. Vor allem mein Mann und meine Kinder müssen darunter leiden, da ich oft zimlich verzweifelt bin und dann auch dementspr. übel gelaunt bin. Es fällt mir dann schwer, mich mit den Kindern zu beschäftigen. Ich weiß, daß ich vor allem für meine Familie da sein muß. Ich weiß es, aber es ist so schwer. Ich habe ein sehr enges Verhältnis zu meinen Eltern, trotz der Entfernung und auch meine Kinder hängen sehr an ihnen. Wir haben uns auch alle 3 - 4 Wo. für 3- 4 TAge gesehen. Die größeren haben auch alleine Ferien bei ihnen gemacht. Das fehlt uns natürlich allen, auch meinen Eltern. Es sind auch ihre einzigen Enkelkinder, obwohl ich noch 3 Geschwister habe. Wir haben auch sehr lange darauf warten müssen, daß uns unser Kinderwunsch erfüllt wurde und dementspr. stolz sind natürlich meine Eltern, vor allem meine Mutter, auf die Kinder. Sie möchten sie schon öfter mal um sich rum haben.

Ich habe eine Schwester, die vor 7 Jahren einen schweren ARbeitsunfall mit offener SChädelbasisfraktur hatte, danach Depressionen u.ä. SEit Sommer 2002 geht es ihr wieder besser. Dann im April 2003 die Diagnose "Darmkrebs" bei meinem Vater, im August 2003 "Nierenkrebs". SEit Ende 2003 geht es ihm wieder gut, 2 schwere Operationen gut überstanden, keine Metastasen. Und nun das.

Das alles hat uns schon eng zusammengeschweißt. Aber ich denke meine Mutter würde nicht wollen, daß ich meine Kinder weggebe, damit ich sie betreuen kann. Ich könnte mir dann eher vorstellen, sie zu mir zu holen. Aber noch ist mein Vater ja fit und kann sich kümmern. Was mich bedrückt ist die Tatsache, wenn meine Mutter mal nicht mehr hier sein sollte und mein Vater dann alleine in dem großen Haus wohnt. Der Gedanke daran läßt mich bald verzweifeln.

Ich denke, wenn ich näher an zu Hause wäre, würde ich die ganze Situation anders aufnehmen. Nachmittags schnell mal auf 'nen Kaffee vorbei, mal 1 Stunde die Kids vorbeibringen, einfach näher dran sein, nicht immer alles nur telefonisch mitbekommen, was läuft. Das schafft mich.

Klar meine Schwestern und mein Bruder sagen, ist doch o.k. Wir sind doch da. Aber wer weiß, wieviel Zeit ihr noch bleibt, und die möchte ich/wir gerne öfter mit ihr verbringen.

Jetzt jammere ich Dir die Ohren voll, dabei geht es dir noch viel schlimmer. Ich stelle mir das ganz schlimm vor, über ein halbes Jahr keinen Kontakt zu meinen Eltern zu haben. Schade, daß Deine Mutter mit Deinen Kindern nichts anfangen kann, ich glaube, daß gerade wg. der Kinder nochmals Kraft gesammelt wird, so ist zumindest bei meiner Mutter. Sie will die Einschulung von unserem Größten 2005 erleben, und, wenns nicht zu viel verlangt, ist die Kommunion 2008. Ach, es wär so schön.

Liebe Grüße Susanne
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  #723  
Alt 16.04.2004, 20:31
mihriye
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Standard Lungenkrebs und Metastasen

Hallo an alle!

Mein Vater ist in der Medizin wohl ein Sonderfall: kurze Geschichte: 1997 hatte er Nierenkrebs, eine Niere wurde entfernt. Vier Jahre später bekam er Lungenkrebs, unterer Lungenflügel wurde entfern, und 2003 Schilddrüsenkrebs, ein Teil der Schilddrüse wurde entfernt. Momentan hat er Metastasen. Die Lymphknoten am Hals sind extrem dick. Hat eine Chemo hinter sich lief alles ganz gut. Die Knoten waren alle fast weg. Nun nach 3 Wochen wieder größer werdende Knoten. Er ist psychisch fertig. Obwohl er sehr stark ist. Ich habe große Angst um ihn und um den Moment der kommen wird. Ich werde das wohl auch nicht überleben. Ich kann mir ein Leben ohne meinen Vater nicht vorstellen. (Er ist 61 und ich bin 37 Jahre alt, wir kommen aus der Türkei)
Ich wollte das nur mal loswerden. Mir geht es schlecht. Danke. Mihriyename@domain.de
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  #724  
Alt 16.04.2004, 20:32
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Standard Lungenkrebs und Metastasen

Hallo Liz, Amy, Biene und wen ich sonst noch vergessen habe,

kurzes Lebenszeichen von mir. Nach den vielen schlimmen Nachrichten der letzten Woche, die ich hier gerade gelesen habe, sollte vielleicht auch mal wieder etwas positives geschrieben werden. Mein Mann verträgt die Doppeltherapie Chemo/Bestrahlung bisher ganz gut. Wir hatten heute einen schönen Tag und sind das erste Mal in dieser Saison Motorrad gefahren. Und hätte mir vor einem halben Jahr jemand gesagt, dass wir das noch mal tun würden in diesem Sommer so hätte ich es nicht geglaubt. Ich hatte eine Woche Urlaub, und auch meine Nerven haben sich offensichtlich gut erholt.Im Moment gelingt es uns ganz gut, die schönen Tage zu genießen und wir haben viel Spaß. Auch wenn einem die Angst im Nacken sitzt.

An alle, die ganz neu an Bord sind, mein Mann hat auch Lungenkrebs im Endstadium mit Lebermetastasen. Und trotzdem geht es ihm - 7 Monate nach Diagnosestellung - erstaunlich gut. Ohne Schmerzen. Also, von den schlechten Prognosen nicht verrückt machen lassen. Das ist wirklich sehr individuell. Und auch, wenn es ihm von heute auf morgen schlecht gehen würde, so haben wir diese 7 Monate im Kasten, die kann uns keiner mehr nehmen und es waren - zwar unter starkem psychischem Druck - schöne 7 Monate.

Ich hoffe für alle, - im Moment vor allem für Biene - dass es wieder aufwärts geht und selbst wenn nicht, dass uns die Kraft nicht verlässt, mit dieser Krankheit zu leben.

Liebe Grüße an alle von Monika
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  #725  
Alt 16.04.2004, 20:58
Angi Angi ist offline
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Standard Lungenkrebs und Metastasen

Liebe Mihriye,

gerade habe ich Dein Posting gelesen und das es Deinem VAter und Dir garnicht gutgeht. Ich kann Deine Angst sehr gut verstehen und sie wird seit sieben JAhren auch nicht weniger. DAs ist kaum auszuhalten. HAst Du /habt ihr noch weitere FAmilie ? Ist es möglich miteinander zu reden?
Liebe Mihriye, erzähle uns doch noch ein wenig mehr von Dir , Du bist hier gewiss nicht alleine,
mit liebem Gruß
Angi
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  #726  
Alt 16.04.2004, 22:10
Liz und Willy Liz und Willy ist offline
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Standard Lungenkrebs und Metastasen

Liebe Monika

Schön von dir zu hören, schön auch Lichter am Horizont zu sehen, tut so gut. Das muss ein Gefühl gewesen sein wieder Töff zu fahren, toll. Willy wäre schon froh wenn er wieder Auto fahren dürfte, ist aber VERBOTEN.... Metas und Medis sprechen dagegen.

Willy hat seine Combitherapie Chemo/Radio auch rel. gut vertragen, krank wurde er erst richtig nach der Operation - als er in die Klinik zur Op. eintrat sagte er bei den Aufnahmegesprächen wenn sie ihn fragten wie es ihm im Moment gehe "Fühle mich Pudelwohl und kerngesund, ich habe nur Lungenkrebs!!". Das nimmt jedem den Wind aus den Segeln. Auch gestern als er auf dem Notfall im KH lag, sagte er es gehe ihm eigentlich gut, es käönne schlimmer sein, wenn nur nicht die Bluterei wäre.

Alles liebe Liz und Willy

Wann macht ihr euer Weekend!!! Evtl. mit dem Töff?
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  #727  
Alt 16.04.2004, 22:12
Liz und Willy Liz und Willy ist offline
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Biene Liebes

Wie geht es dir, komm zu uns wir sind ganz Ohr...

Sei umarmt und lieb gegrüsst deine Liz und Willy
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  #728  
Alt 16.04.2004, 22:34
Liz und Willy Liz und Willy ist offline
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Liebe Tanya, Mihriye, Susanne, Robert

Schön von euch zu hören.

Na das sind rehct gefüllte Rucksäcke die hier getragen werden müssen.

Robert zu deiner Frage - Willy hat 36 Jahre Gaulloise gelb geraucht, ca. 2- 2,5 Päckchen pro Tag. Mein Dad hat nur sehr selten Pfeiffe geraucht, hat sie eher kalt im Mund herum getragen, hat aber berufliche Belastungen mit Blei, Steinstaub, etc gehabt (war Künstler, Bildhauer, Goldschmied, Steinmetz) und ist nach 9 Monaten n. Diagnose und Lungenop. verstorben. hatte damals weder Chemo noch Bestrahlung (Anfang 70er Jahre).

Mihriye - das du unten bist ist nur verständlich, denn es ist ja schon ein Dauerzustand der über einige Jahre hinweg schon andauert oder?! Hast du dir schon mal gedanken gemacht mal ein Gespräch mit einer/einem Onko-Psychologen zu führen. Sie sind auch für Angehörige da..... lohnt sich, ohne sie hätten wir die Flinte ins Korn geworfen. Du hast erwähnt, dass ihr aus der Türkei seid, ihr lebt aber in Deutschland oder?

Tanya liebes, ich hoffe du bist uns nicht böse mit dem was wir geschrieben haben, gell freuen uns von dir zu hören. Wie hast du deinen tag hinter dich gebracht, lebst wahrscheinlich auch nur im Jetzt? Versuch Hilfe zr Kinderbetreuung zu finden, es lohnt sich du bist viel ruhiger dann.

Netti - das Haare verlieren ist immer einen schock, wir glauebn es hat weniger mit dem Verlieren der Haare zu tun, denn sie wachsen nach, sondern vielmehr, dass man nach aussen hin nun wirklich als Krank markiert ist. Schenk ihr ein paar schöne Seidentücher und experimentiere mit ihr ein paar witzige Kopfbedeckungen, sind oft angenehmer als eine Perrücke. Ich hatte Willy versprochen, falls er sie verliert würde ich meine kahlschneiden und ich hatte damals lange Haare bis zur Taille fast. Er hat sich auch einen witzigen "Eierwärmer" wie er seine Pelzmütze liebevoll nennt gekauft. Er trägt sie im Winter gerne, hat aber seine Haare doch nicht verloren.

Olivia, du hast ganz rührend geschrieben, tat sehr gut, danke auch wenn es nicht an uns gerichtet war, es tat sehr gut wieder einmal deine Worte zu lesen.

Tanja L. melde mich wenn ich wieder daheim am Berg bin!!!! Ja es ist im Moment auch nicht gut, aber es geht allen so. Also ab durch die Mitte, siehst du unser Kondensschweiff, ja das sind wir.......

Allen ganz liebe Grüsse aus dem sonnigen Basel, habe zwar das nur aus der Wohnung gesehen, vor lauter Termine planen und endlich klarschiff machen und M Ü D E sein hatten wir keine Chance rasu zu gehen, oft reicht die Energie nicht mehr. Morgen gehen wir für meine Mam wieder einkaufen.....

dann sind wir draussen!!!!

Liebse schmützlis und Umarmungen auch an die Stillen (Mitleser) eure Liz und Willy
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  #729  
Alt 17.04.2004, 00:15
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Standard Lungenkrebs und Metastasen

Hallo !
Nach einer Weile "nur Lesen" habe ich mich entschloßen, Euch zu fragen, ob Ihr ein paar Antworten auf meine ziemlich unkonkreten Fragen habt. Mein Vater, bei dem im Februar 2003 ein Plattenepithel-Bronchialkarzinom entdeckt wurde, konnte erst im Mai 2003 operiert werden. Vorher musste erst sein Herz stabilisiert werden, da bei all den Untersuchungen festgestellt wurde, dass er einen unbemerkten Hinterwandinfarkt hatte. Den wiederum hat er wirklich nicht bemerkt, da es ihm schon länger schlecht ging (unter Atemnot und Schwäche litt er schon wegen einer seit 2002 bekannten Lungenfibrose). Der Tumor und durch die Fibrose beschädigtes Gewebe wurden erfolgreich operiert. Nach Herz- und Lungen-OP und 28 Bestrahlungen wurde er im August 2003 aus dem Krankenhaus entlassen. Einigermaßen erholt hat er im September seinen 60. Geburtstag ganz groß gefeiert. Im Oktober bekam er Probleme; Kopfschmerzen und teilweise Probleme mit dem rechten Ohr. Haus- und HNO-Arzt verschrieben Ihre Mittelchen und trotz mehrmaliger Bitte auf konketere Untersuchung (CT/Kernspind) unternahmen beide nichts. Wir haben dann über einen Neurologen, bei dem sich meine Schwester in Behanldung befindet, eine Überweisung erhalten. Es wurde ein schon recht großer Tumor im Bereich des rechten Felsenbeins diagnostiziert. Aufnahme im Krankenhaus erfolgte unmittelbar, es geschah aber nichts, außer das sich sein Zustand täglich verschlechterte. Stationär aufgenommen war mein Vater zu diesem Zeitpunkt nicht in der operierenden Klinik. Die Ärztin in der OP-Klinik war erkrankt und so zog sich alles - trotz der unerschütterlichen Mühen des behandelnden Arztes in der Klinik, in der sich mein Vater befand - unnötig lange hin. Innerhalb von vier Tagen ist der Tumor ziemlich "geschossen", so dass er keine Kontrolle mehr über seine Augen hatte. Als er dann am 10.11.03 operiert wurde, hatte Tumor die Größe einer Apfelsine. Er hatte in wenigen Tagen die Gesichtnerven "zerdrückt" und ist in den rechten Gehörgang eingedrungen. Die Nerven der rechten Gesichtshälfte sind größtenteils entfernt worden, wie auch das Innenleben seines rechten Ohres. Von dieser langwierigen OP hat er sich nicht mehr so gut erholt. Er wurde kurz vor Weihnachten entlassen. Es stellte sich heraus, das er durch die "Lagerung" bei der über 9stündigen OP diverse Nerven abgedrückt bekommen hat, so dass sein Fuß gelähmt ist und auch ein Teil des rechten Schulterbereichs. Über Weihnachten bekam er wieder Schmerzen im Kopf. Die Ärzte sagten, dass sei normal nach dieser OP. Als dann Anfang Januar die Kopfbestrahlung starten sollte, bestand ich darauf, dass eine eingehende Untersuchung vor der ersten Bestrahlung gemacht wird (so ein komisches Gefühl im Bauch...). Der Befund: neuer Tumor im gleichen Bereich. Stationäre Aufnahme, Umstellung der Bestrahlung .... 30 Bestrahlungen, die letzten 5 davon mit Ach und Krach. Er hat nie gejammert, in dem ganzen Jahr nicht. Nur als nach der Lungen-OP die Verblebung der Lunge im ersten Anlauf nicht klappte und dann ein zweiter Versuch nach einem anderen Verfahren unternommen wurde (keine Ahnung wie das Verfahren heißt), meinte er anschließend "das habe ganz schön weh getan - er hätte Angst gehabt". Sonst nie ein Wort der Klage, kein Aufgeben, keine Depris. Na ja, bei der vorletzten Kopfbestrahlung meinte er; "ich glaube, mehr schaffe ich auch nicht mehr". Irgendwann Mitte Februar fing er an, sich über Schmerzen im rechten Schulterbereich zu beklagen. Seine behandelnden Ärzte meinten, dass sei eine Folge der Minderbelastung des rechten Armes bedingt durch die beschädigten Nerven. Die Schmerzen wurden immer schlimmer, es wurden Röntgenaufnahmen und CT`s gemacht - immer und immer wieder ohne Befund. Mittlerweile wieder stationär aufgenommen (es sollten eigentlich nur die Nervenströme gemessen werden, aber der Arzt in diesem Krankenhaus schätzte die Situation richtig ein und erkannte, daß mein Vater kein Jammerer ist, sondern von unglaublichen Schmerzen geplagt wird, behielt er ihn dort, damit er wenigstens entsprechende Schmerzmittel verabreicht bekommt). Die erste Kernspind musste nach 5 Minuten abgebrochen werden, mein Vater stand den Schmerz nicht durch. Das war der Zeitpunkt, bei dem sich bei mir wieder dieses Gefühl im Bauch einstellte und ich mir sicher war, dass er wieder einen Tumor hat. Drei Tage später und unter entsprechnenden Medikamenten (er konnte noch nicht mal mehr alleine stehen) wurde ein zweiter Versuch gemacht. Diesmal hielt er durch. Diagnose: mehrere Metastasen im Bereich des 4. - 6. Halswirbels. Das war letzte Woche. Er wurde sofort wieder in ein anderes Krankenhaus zu Bestrahlung verlegt. Dort hat man sofort nach Aufnahme mit der Bestrahlung begonnen und diese auch über die Osterfeiertage fortgesetzt. Die Schmerzen sind geringfügig besser geworden. Die zwischenzeitliche, teilweise Lähmung auch im linken Arm ist wieder weg. Tja, bislang nur erzählt, nix gefragt. Ích schaue den Tatsachen immer gern in die Augen, aber ich habe es diesmal noch nicht geschafft, seine Ärzte nach Chancen zu fragen. Diesen "das war`s dann wohl"-Ausdruck meiner Mitmenschen, die von den neuesten Entwicklungen hören, will ich keinen Glauben schenken. Obwohl ich insgeheim ja auch nichts anderes denke. War`s das? Wie lange noch? Was kann man denn tun, außer hoffen, dass die Bestrahlung wirkt? Mein Vater - nach einer sehr kurzen Depri-Phase mal wieder zumindest nach außen - unerschütterlich. Er fragt nach Alternativen, wie z. B. Misteltherapie. Wer hat Erfahrungen? Danke für Tips! Was kann ich tun, außer da sein für ihn und meine Mama, Kuchen backen, Schreibkram erledigen und Dinge finden, über die sie sich freuen? ... und bitte nichts böse sein, wenn ich evtl. Fragen nicht prompt beantworte (habe ja noch ein Kind und einen Ganztagsjob, da ist die Zeit manchmal etwas knapp...) Merci! Andrea
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  #730  
Alt 17.04.2004, 00:44
Liz und Willy Liz und Willy ist offline
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Liebe Andrea

Was kann man sagen aus dir von Herzen viel, viel Kraft wünschen. Dasein für deine Eltern ist sicher das wichtigste. Versuch ein gerspräch mit den Ärzten zu führen.

Leider könenn wir über Erfahrungen mit Mistel nicht mitreden, es gibt sicher jemand der dir eine Antwort gibt.

"Stark sein bedeutet nicht nie zu fallen;
Stark sein bedeutet immer wieder aufzustehen"


Sei ganz lieb gegrüsst, schreib weiter hier bei uns , freuen uns von dir zu hören, wünschen dir viel, viel Kraft, Zuversicht und Liebe

Liz und Willy
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  #731  
Alt 17.04.2004, 01:15
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Liebe Andrea,

schön das Du hier schreibst. Unkonkrete FRagen gibt es nicht, schreib einfach...es gibt hier einige Betroffene die Dir vielleicht Tips geben können.In welchem Krankenhaus wird denn Dein Papa behandelt? Wenn Du Dich wegen anderen THerapien auch interessierst kopier doch Deine FRage dort auch noch mal rein ? ( Kategorien weiter unten ...), vielleicht hat dort auch noch jemand eien Idee...

ICh selbst wünsche Dir als Angehörige sehr viel Kraft und Stärke und Dein Papa kann sehr stolz auf Dich sein,

Liebe Grüße
Angi
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  #732  
Alt 17.04.2004, 03:53
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Meine lieben, danke für die stärkung, komme erst jetzt dazu euch zu schreiben. Leider habe ich wirklich ein so schlechtes gewissen wenn ich hier schreibe, denn zu allen unglück das hier alles steht, kommt ja meines auch noch dazu. Bin sehr müde, mein mann tritt seine große reise an, die ärzte reden jetzt nur noch von stunden. Er hat viel atemnot, seine lungenentzündung bekommen die ärzte nicht mehr in den griff. Bin jetz nur schnell nach hause um mich frisch zu machen, dann bin ich wieder bei ihm. Seit 2 tagen sitze ich an seinem bett. Übrigens möchte ich darauf antworten auf die Frage ob jemand nicht geraucht hat. Ja, hier sind wir, ich habe darmkrebs und rauchte nicht, mein mann hat bronchialkrebs und rauchte nicht. Es gibt heute krebsarten da sind schon viele erfolge zu verzeichnen. Leider gehört das kleinzellige bronchialkarzinom zu den agressiven. Denke mal ich habe meinen darmkrebs geschafft, aber wer weis das schon. Mein mann hat jetzt 12 monate geschafft und es war ein gutes jahr. Wir haben so gekämpft wie alle hier kämpfen, jeder auf seine weise, einer alleine der andere mit freunden oder familie, ich habe mit allen hier gekämpft und bin so dankbar was mir hier zuteil wurde. Fühle mich nicht angegriffen, denn man greift nach jeden strohhalm, das ist doch legitim. Was könnte man dagegenhaben ? Wir haben ja auch vitamine, tee, wässerchen, handauflegen und seherdienste in anspruch genommen. Wir haben fastentage und fresstage eingelegt, obst u. gemüsetage sowie körnchen gegessen. Ich wollte einfach nur sagen daß es halt auch menschen gibt die das ausnützen und gerade in solchen situationen lieber ein schöner urlaub wahrgenommen werden solle. Wir waren in urlaub noch und gerade diese zeit war die schönste die ich als erinnerung mit meinen mann mitnehmen kann. Merke daß sich diese große verzweiflung schön langsam legt, ich geniese die letzten stunden mit meinen mann und ich weis daß auch er sich jetzt auf alles vorbereitet hat. So jetzt fahre ich wieder los, melde mich wieder. Liz, anne, monika, amy nochmal vielen, vielen dank für zuspruch, gefühle es ist alles hilfreich angekommen.
Melde mich wieder
Eure dankbare biene
Allen neuen, werdet nicht mutlos, hier könnt ihr verzweifelt sein, traurig sein, unglücklich sein und das ist wohl der sinn dieses forums, oder ? Jeder der hier ist will positives lesen, aber er will auch information und das können nun mal die geben die hier gekämpft und auch gelitten haben. Es heißt nicht immer sterben, aber auch nicht immer leben.
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  #733  
Alt 17.04.2004, 17:41
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Standard Lungenkrebs und Metastasen

Liebe Andrea

Hier ein paar Infos zur Misteltherapie:

Krebstherapien:

Kurative Therapien, wie z. B. Operationen und Bestrahlungen haben den Zweck, die Krankheit zu heilen.

Adjuvante Therapien, d.h. unterstützende Therapien, dienen dazu den Erfolg der kurativen Therapie zu unterstützen, z.B. wenn nach einer Operation mit einer Chemotherapie begonnen wird, um eventuell noch metastasierende Zellen in ihrem Wachstum zu unterdrücken oder abzutöten.

Palliative Therapien führen z.B. zur Linderung von Tumorschmerzen, und sollen insbesondere eine höhere Lebensqualität wie z.B. einen verbesserten Appetit und tieferen Schlaf beim Patienten bewirken.
Diese Therapien werden häufig bei schwer erkrankten Patienten eingesetzt.


MISTELTHERAPIE

Die Therapie mit Mistelpräperaten wird auf unterschiedlichsten Arten und für ein breites Spektrum von Tumorerkrankungen eingesetzt. Innerhalb
eines Therapiekonzepts hat sie unterstützenden (adjuvaten), linderden (palliativen) oder in der häufigsten Anwedungsart einen allgemeinen stärkenden und vorbeugenden Charakter.

In der Onkologie wird den Aspekten der Lebensqualität, der Verlängerung und der Rezidivprophylaxe größte Aufmerksamkeit geschenkt. Für diese Ziele kann die Misteltherapie in vielfacher Weise genutzt werden:

Die körpereigene Abwehr wir durch die Misteltherapie so unterstützt, dass u.a. Granulozyten, Lymphozyten und sog. natürliche Killerzellen vermehrt im Blut auftreten. So können ggf. noch im Körper befindliche, entartete zellen bekämpft und das Risiko einer Metastasierung verringert werden.

Eine Misteltherapie kann si das durch Operation, Narkose, Strahlen und Chemotherapie geschwächte Immunsystem in seinen Funktionen gegen den Krebs verbessern.

Ein gesundes, d.h. ein vielfältig reagierendes Immunsystem macht Rückfälle unwahrscheinlicher. Insofern ist die Misteltherapie auch eine vorbeugende Maßnahme im Sinne einer Rezidivprophylaxe

Die Mistelthrapie kann Schmerzen, welche bei fortgeschrittenem Tumorstadium auftreten können, durch ihre anregende Wirkung auf die Endorphinausschüttung verringern bzw. erträglicher machen.
Endorphine sind natürliche, vom Körper selbst erzeugte Morphine mit schmerzstillender Wirkung.

Die häufig im Zusammenhang mit einer Krebserkrankung auftretende Appetitlosigkeit und ein gestörtes Schlafverhalten können behoben oder gelindert werden.
{b]Ein gesundes Schlaf- und Essverhalten[/b] ist dabei als Vorraussetzung für eine langfristige Heilung nicht zu unterschätzen. Dies gilt ebenso für die während der Misteltherapie zu besobachtete, geringere Anfälligkeit für Infektionskrankheiten.

In mehreren Untersuchungen wurde nachgewiesen, dass Mistelinjektionen einen schützenden Einfluss auf das Erbgut (DNA) menschlicher Zellen haben. Auch so erklärt sich die bessere Verträglichkeit einer Chemo- oder Strahlentherapie während einer Misteltherapie.

Über die vorstehenden, hauptsächlich auf Immunmodulation beruhenden Wirkungen hinaus ist die Zytotoxische Wirkung von Viscum album auf Tumorzellen nachgewiesen. Zytotoxische, d.h. zellzerstörende Wirkungen haben insbesondere die in der Mistel enthaltenen Lektine und Viscotoxine.


Diese Informationen stammen aus dem Ratgeber
"Misteltherapie, Information für Patienten"

ABNOBA Forschung für pflanzliche Arzneimittel


Liebe Grüße

Tanja L.
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  #734  
Alt 17.04.2004, 20:01
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Liebe Biene,

schön, dass du die Zeit findest dich zu melden. Da bleibt nicht mehr viel zu sagen, außer: Ich wünsche deinem Mann eine schöne Reise und freue mich, dass er dich an seiner Seite hat. Ich werde in Gedanken die ganze Zeit bei dir sein. Sei tapfer, auch wenn es so doll wehtut.Ganz liebe Grüße und viel, viel Kraft für dich von Monika
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  #735  
Alt 17.04.2004, 20:04
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Standard Lungenkrebs und Metastasen

Hallo Robert,

als mein Mann vor 7 Monaten die Diagnose bekam, war er seit 3,5 Jahren Nichtraucher (ca. 1 Schachtel täglich). Er ist 43 Jahre alt und hat ein kleinzelliges Bronchialkarzinom mit befallenen Lymphknoten und Lebermetastasen.

Alles Gute für dich, Gruß von Monika
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