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  #346  
Alt 06.08.2003, 14:47
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Standard es tut so weh

man hats gemerkt
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  #347  
Alt 06.08.2003, 15:00
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Standard es tut so weh

Hallo Jürgen,
mir ist ähnliches passiert: Montags mittags bekam ich Anruf vom KH, dass sich ihr zustand sehr kritisch geworden sei, vormittags noch ansprechbar aber dann viel sie in eine Art Koma. Mein Mann fuhr mich sofort ins KH und mein Vater kam dann nach ( sie leben schon seit ca. 20 Jahren getrennt, aber immer noch ein sehr schönes Verhältnis ), der Anblick war einfach nur schrecklich, sie reagierte auf nichts mehr. Ich fuhr dann spät abends wieder heim, da die Ärzte auch sagten, dass könne noch 1 Woche so gehen....Mein Mann und mein Vater kamen dann zu dem Entschluß ich solle ab jetzt nicht mehr alleine hinfahren...Dienstags begleitete mich eine Freundin...mittwochs fuhr ich dann nach einigen Diskusionen alleine hin...in der darauf folgenden Nacht starb sie! Kann natürlich "Zufall" gewesen sein. Ich denke aber, sie wollte mich noch mal alleine um sich haben, ich war auchdie einzige, die sich um sie "gekümmert" hat. Bin Einzelkind und ihre "Freunde" haben es noch nicht einmal geschafft, sie zu besuchen und Verwandschaft kam auch nie. Das ist auch ein Thema für sich....aber alle diese Menschen hatten ihren großen Auftritt bei der Verabschiedung, da hätte ich auch stellenweise reinschlagen können...jetzt bin aber vom Thema weg...
Liebe Grüße Tanja
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  #348  
Alt 06.08.2003, 15:50
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Standard es tut so weh

Hallo Jürgen und all die Anderen,

Ich glaube schon, daß sich ein Mensch, wenn er noch die Kraft dazu hat, den Moment des Gehens aussucht, und wen er bei seinem Abschied um sich wünscht.
Meine Mutter wartete auch, bis mein Mann, Sohn und Bruder aus dem Zimmer waren, um sich ein wenig zu erholen. Sie wollte wie sie es sich immer wünschte, in meinen Armen sterben. Und so geschah es auch.
Das macht ja die Trauer so vieler Menschen so schwer, warum haben wir das Zimmer verlassen, warum haben wir dies und jenes getan, und waren gerade in diesem Augenblick nicht da. Dabei war es oftmals nur der Wunsch des Sterbenden, alleine zu gehen, diesen Anblick seinen Lieben zu ersparen und wer weiß wieviele Gründe noch.

Tanja, die "Vorstellungen" kenne ich auch. Meine Schwägerin machte bei der Beerdigung meines Vaters ein Drama, als wäre sie die einzigste Hinterbliebene. Aber wo war sie das ganze Jahr zuvor, wenn es um seine Pflege ging? Meilenweit entfernt.

liebe Grüße,
Jutta
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  #349  
Alt 06.08.2003, 15:58
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hi,
ja es gibt dazu noch unendlich viele fragen.
die sogenannten realisten wollen es nicht wissen.sie verstehen nur was sie sehen.was sie nicht sehen können wollen sie auch nicht begreifen.aber gerade diese werden es mal sehr schwer haben wenn sie gehen müssen.

ich würde nie etwas als humbuck abtun was ich nicht verstehe.im gegenteil,ich würde lange drüber nachdenken und lösungen finden wollen.
es gibt ja nicht nur diese plumpen zeichen wie blumentopf fällt runter oder bild,fällt von der wand.
da hast du recht,da schauen einige zu viele poltergeisterfilme.
es gibt wahrnehmungen die sind wirklich viel feinfühliger und es bedarf einer gewissen sensibilietät dafür.
diese haben wir aber in der hektischen zeit verloren.früher sprachen die leute noch öfter von erlebnissen die sie in dieser hinsicht mit verstorbenen hatten.
sie waren lange zeit in den wohnräumen aufgebahrt,man hatte zeit sich zu verabschieden von diesen menschen.
heute werden sie möglichst gleich weggeschafft,ja nicht zu lange mit der verabschiedung verbringen.obwohl es einige einrichtungen gibt,die dir als angehörigen wieder die zeit geben die du auch brauchst.

es wird schon so sein jürgen dass dein vater nur mit euch beiden seinen weg gehen wollte.er hat sicher diesen augenblick abgewartet.

auf der anderen seite gibt es aber auch diese fälle,wo die lieben extra warten bis man nicht dabei ist wenn sie gehen müssen.sie wollen dann nicht dass man dieses bild für sich hat.
war bei meinem vater so.
also ich denke auch,sie suchen sich das für uns beste raus.
ich bin mir sicher das mein papa immer um uns rum ist.

mfg gela
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  #350  
Alt 06.08.2003, 16:06
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Hallo Tanja und Jutta und all die anderen
Ja,Ja die lieben Reaktionen unserer Mitmenschen.
Am Tage als die Todesanzeige erschiehn, rief mich eine Frau an und fragte ob die Wohnung meines Vaters frei werde! Sie hätte die Anzeige gelesen und gedacht Sie melde sich mal. Ich dachte ich spinne, konnte gar nicht Antworten so perplex war ich. Mein Vater hatte einen grossen Bekannten und Freundeskreis. Die von denen man Reaktionen/Besuche erwartete meldete sich niemand in der Zeit der Krankheit,aber andere von denen man es nicht dachte konnten damit umgehen. War eine interessante Erfahrung, wie man sich in Menschen täuschen kann wenn es um den Tod geht
Liebe Grüsse Euch allen
Jürgen
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  #351  
Alt 06.08.2003, 16:09
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Hallo gela,

Solche Themen sind ein zweischneidiges Schwert. Man kann nicht immer alles mit Logik, Beweisen, usw. erklären, und schon garnicht mit den medienerhaschenden Geschichten.

Denn hier geht es ja um Gefühle, Gedanken. Wir verlieren immer mehr unseren Bezug dazu, denn es passt nicht in die heutige Weltordnung und Erwartungshaltung.

Ich kann mich noch gut daran erinnern, in meiner Kindheit, die Toten im besten Zimmer aufzubahren, jedem die Möglichkeit in Ruhe die Zeit des Abschiedes zu geben. Und meine Großmutter erklärte mir, es wird gewartet, bis die Seele ihren Weg gefunden hat, erst dann kommt die körperliche Hülle in ein Grab.

liebe Grüße,
Jutta
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  #352  
Alt 06.08.2003, 16:29
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hi jutta,
ja sag mal und weißt du noch wie du dich damals gefühlt hast?

wie denkst du heute darüber,würdest du es auch so für deine verwandten haben wollen dass du dich in ruhe von ihnen verabschieden kannst.ich finde deine großmutter hat dir das damals sehr schön erklärt.

ich hab diese zeit nicht mehr erlebt jutta,aber kannst du mir sagen wie lange die menschen in einem zimmer lagen?
ich habe nämlich als mein vater starb gekämpft,ihn noch einmal zu sehen.ich kam einen tag zu spät.man wollte ihn mir nicht mehr zeigen.
vielleicht war es gut so ,ich weiß es nicht.

zu den lieben mitmenschen und freunden fällt mir auch einiges ein jürgen
.aber ich lasse es mal ruhen.
sonst kommt der ärger wieder hoch.

liebe grüße gela
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  #353  
Alt 06.08.2003, 16:45
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Liebe Jutta,
Ja, das hätte, wäre, wenn kann einen wohl arg belaten. Es gibt Leute, die möchten dann noch einiges klären...bei positiven Sachen ist es OK, es gibt aber auch die Version: was ich dir schon immer sagen wollte ( im Negativen ), damit sie selbst dann als Hinterblibene ein "reines Gewissen" haben können. Ich denke, dass muß nicht sein.
In dieser ganzen Zeit hab ich immer gedacht, wenn sie schon sterben muß, kann es nicht ein Herzinfarkt sein? Heute sage ich, dass WIR beide das gebraucht haben, die Nähe, das Vertrauen etc. wir hatten wahrscheinlich nie zuvor eine so intensive Bindung. Wir konnten uns verabschieden. Klar, der Herzinfarkt wäre der bessere Tod gewesen, aber genau da enstehen dann diese hätte, wäre, wenn...


Liebe Gela,
wer soll es uns erklären?? Gebe zu, bis vor der Krankheit meiner Mutter gehörte ich auch zu diesen Realisten, so nach dem Motto: wenn du tot bist, dann biste tot..
Weil ich mir bis dato nie Gedanken zu diesem Thema gemacht habe oder machen mußte. Ich bin 33 Jahre alt, meine Ma 58 mein Vater 66 und top fit. Omas und Opas habe ich gar nicht kennen gelernt und andere Verwandschaft insgesamt 10 mal gesehen. Tod war für mich nie ein Thema, mit 33 rechnete ich nicht damit, meine Mutter zu verlieren.
Es stimmt, dass in der heutigen Zeit, sehr seltsam mit diesem Thema um gegangen wird. Tote sind was befremdliches, machen Angst. Wie Jutta schreibt, früher lief das anders ab, die ganze Familie nahm Abschied, inklusive den Kindern, folglich war das für diese Kinder nichts gruseliges. Heute wollen die Eltern nicht unbedingt, dass das Kind die tote Oma sieht.
Viele Menschen haben auch einfach nur Schiss, über den Tod nach zu denken, weil sie zwangsläufig zu dem Ergebnis kommen, dass auch sie irgend wann mal sterben werden. Wieviele Menschen arbeiten wie blöd, machen keinen Urlaub, sind im Dauerstress ( mein Männe gehört zu denen ), glauben die etwa, sie haben eine Dauerkarte für das Leben?

Liebe Grüße Tanja
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  #354  
Alt 06.08.2003, 17:04
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hallo gela,

Für mich war es von Kindesbeinen irgendwo selbstverständlich, es gehörte dazu. Ich kam nur nicht damit klar, daß man Menschen, welche den Freitod suchten, diesen Respekt nicht zollte.

Die Angst vor dem Tod, oder den Gedanken einen Toten in der Wohnung aufzubewahren, ist heute recht groß. Auch haben sich die hygienischen Umstände/Vorschriften verändert. Die Aufbewahrung dauerte 3 Tage, am Abend wurde das Zimmer verschlossen.

Ja, ich möchte meine letzte Zeit so verbringen, wie es meine Eltern, und meine Verwandten durften. Das weiß meine Familie, ich habe meine Wünsche auch schriftlich geregelt. Was kommen wird, das weiß ich nicht.

Konntest Du Deinen Vater nicht vor der Trauerfeier/Beerdigung nochmals sehen? Das ist doch so üblich, dass eine Aufbewahrung in der Friedhofskapelle stattfindet.
Vielleicht war es aber gut so, und irgendwann kannst Du mit diesem Gedanken für Dich abschließen, daß Du ihn nicht mehr sehen durftest.

liebe Grüße,
Jutta
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  #355  
Alt 06.08.2003, 17:10
Tanja H. Tanja H. ist offline
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Hallo Jürgen,
das ist schon mehr als geschmacklos, da fragt man sich, ob-und wenn ja, was, diese Leute sich dabei denken.
Es stimmt, dass Menschen plötzlich da sind, mit denen man gar nicht gerechnet hat und genau so ist es leider auch umgekehrt. Vielleicht auch eine Art Zeichen???
Lieben Gruß Tanja
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  #356  
Alt 06.08.2003, 20:46
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hi tanja,
wer es uns erklären soll? es wird sicher keiner können. wir geben uns selber die erklärung in bestimmte zeichen die wir sehen.in wahrnehmungen.
aber zur richtigen aufklärung fehlt es.ich denke wir werden nicht dahinter kommen,bis es bei uns soweit ist.

ja das ist grad das fatale an der sache,dass die menschen angst vor dem tod haben.sie haben davor angst weil sie sich nicht mit ihm auseinandersetzen.

aber wie schon gesagt,warum sollte man es tun,wenn man nicht damit konfrontiert wird wird.dann lässt man das thema weg.

na sicher haben sie keine dauerkarte fürs leben,kenne auch so einen menschen,nämlich meinen mann.ohne ihn geht gar nichts,so nach dem motto.:-(
aber ist es nicht merkwürdig,dass viele realisten sich nach dem tod eines lieben menschen mit dem danach beschäftigen? vielleicht liegt darin ja auch ein sinn.

lieben gruß gela
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  #357  
Alt 06.08.2003, 20:53
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hallo jutta,

ja davon hab ich auch gehört.menschen die den freitod wählten bekamen auch kein grab,sie wurden auf der wiese verscharrt.
schlimm genug.
also nur kurz dazu.ich verurteile keinen menschen der freiwillig aus welchen grund auch immer sein leben beenden möchte.aber das gehört wohl nicht so recht hierher.

es war nicht der wunsch meines vaters in der trauerhalle aufgebahrt zu werden.
aber man hätte mich im krankenhaus nochmal kurz zu ihm lassen können.
leider führte da kein weg rein.naja,ich habe schon damit abgeschlossen,dass es für mich gut so war,ihn so in erinnerung zu behalten wie ich ihn kannte.es sollte wohl so sein.

liebe grüße gela
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  #358  
Alt 06.08.2003, 21:30
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hallo,

wisst ihr was ich merkwürdiges erlebt habe. ich habe seit ich denken kann immer gedacht, wenn ich 27 jahre alt bin wird etwas passieren. diese gedanken hatte ich oft. ich erinnere mich ich mit 15 oder 16 in der badewanne liege und immer an mein alter 27 denke. diese situationen gab es oft.
mein vater ist am 8.12.02 gestorben, da war ich 27 jahre alt. am 10.12 02 bin ich 28 jahre alt geworden.

anja w.
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  #359  
Alt 07.08.2003, 06:37
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Hallo Anja W.,

Es gibt seltsame Ereignisse, so wie Deines. Die kann man rational nicht nachvollziehen. Ich hoffe aber, dass bei Dir dadurch keine innere Panik entstanden ist??!!

liebe Grüße,
Jutta
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  #360  
Alt 07.08.2003, 19:45
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Hallo Zusammen

Die Schwester meiner Mutter hatte in der Woche vor dem Tod meiner Mutter auch ein seltsames Erlebnis. Muss dazu sagen meine Mutter starb unerwartet an Herzmuskelentzündung als Sie im 8 Monat schwanger war. Sie sah im Traum die ganze Verwandschaft versammelt im Wohnzimmer meiner Oma sitzen, alle in Schwarz gekleidet und traurig. War natürlich verwundert über diesen Traum. Nach dem Tod meiner Mutter am Tag der Beerdigung ging Sie zu meiner Oma und sah genau dieses Bild vor sich das sie im Traum gesehen hat,als Sie ins Wohnzimmer kam. Jahre später erzählte Sie es mir,und meinte in diesem Traum sei die ganze Familie anwesend gewesen nur meine Mutter nicht.
Schon Komisch.
Gruss Jürgen
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