Unverständnis und Fragen....

[schnekkerle]

Hallo Thessa,

gibt es was Neues von Deiner Mama?

Wie geht es Dir eigentlich?

Sei herzlich umarmt

Brigitte

[Bianca-Alexandra]

Hallo Thess,

kann der Schwindel vielleicht am Hirndruck liegen? Dann würde Cortison helfen soviel ich weiß. Oder habt ihr einen anderen Hinweis erhalten? Meine Ma ISTmir heute vorn über gekippt im Rolli. Sie wollte was an der Fußstütze richten und hat sich vornüber gebeugt. so schnell wie der rollstuhl sich hinten abhob kam ich kaum rum. dann kippte sie nach vorne und ich hab vor schreck "mamaaa" gebrüllt und blindlings von hinten über den stuhl hinweg nach ihren schultern gegriffen. gott sei dank konnte ich sie einfangen. aber ich hab sie leider dabei im gesicht gekratzt. das tat mir in der seele weh. ich achte jetzt sehr auf meine medis gegen bluthochdruck, mein herz hat die nächste halbe stunde gerast wie verrückt.

hätte ich mir nie verziehen wenn sie hingefallen wäre. nicht auszudenken. jetzt passe ich besser auf. auf manche sachen kommt man aber auch einfach nicht bis es soweit ist. jetzt sind meine sinne geschärft.

[Thessa76]

Hallo Ihr Lieben

Hm, Bibi, ich glaube, am Hirndruck liegt es nicht. Da müssten ja auch noch Kopfschmerzen dazu kommen, wenn ich das richtig verstanden habe.

Meine Mutter ist heute komplett neben der Spur, sie klingt, als wenn sie irgendwie ruhiggestellt wäre, ein bisschen nach der richtigen Sprache suchend. Das macht mir riesengrosse Sorge.

Nun erreiche ich im KH auch keinen Arzt, weil die alle im Board sitzen.
So, wie ich sie eben gehört habe gehts gar nicht mehr. Eine riesige Katastrophe.

Gestern war bereits der medizinische Dienst da, wegen Duscheinstiegshilfe, erhöhtem Klositz und so weiter...

Mein Gott, ich dachte, das wird wieder besser. Und dass jetzt die Strahlen helfen. Im Moment denke ich eher, dass die nicht helfen.

Wie schnell merkt man denn da was?

Der Physiotherapeut kommt jetzt auch einmal am Tag, dann soll sie eingecremt werden, damit sie sich nicht wundliegt......

Herrjeh.... da reisst es einem dann schnell wieder den Boden unter den Füssen weg.

Dies mal als kurze Zwischenmeldung.

Liebe Grüsse

Thessa

[Sanni412]

Liebe Thessa!

Ich habe auf Deine strahlenbezogenen Fragen leider keine Antworten!

Möchte Dir doch aber sagen, dass ich ganz oft an Euch denke!
Irgendjemand schrieb hier mal "diese Krankheit hat viele Aufs und Abs und nach einem Ab kommt auch wieder ein Auf".
Also gib nicht auf, Deiner Mama kanns nach eingetretener Strahlenwirkung auch schon wieder viel besser gehen!

Ich drück Dich lieb,
Deine Sanni

[dani33]

Liebe Thessa, die Strahlen wirken nicht sofort, bei uns wurde gesagt das der richtige Erfolg in 6 Wochen nach Abschluß im CT gesehen wird.
So nach 2 Wochen hatte meine Tante Besserung.
Sind den schon Nebenwirkungen da?
Alles Liebe
Dani

[Thessa76]

Guten Tag,

herrjeh, ich weiss gar nicht, wo ich anfangen soll. Es geht einem so vieles durch den Kopf... heute früh gab es ein sehr ungeschöntes Gespräch mit der tollen Oberärztin. Das war alles andere als schön, aber wenigstens offen.
Meine Mami wird sterben, es geht ihr sehr, sehr schlecht.
Und es sind nicht die Nebenwirkungen der Bestrahlung, sondern das Fortschreiten der Krankheit.

Psychisch hat sie einen sehr gefassten Eindruck von meiner Mutter. Wie lange es geht.... hm, das weiss keiner. Auch nicht, warum das jetzt so ist.

Die Ärztin sagte, sehr liebevoll und einfühlsam, dass es bei meiner Mami ja nun bestimmt 10 Metas im Hirn seien. Und dass man eigentlich davon ausgehen muss, dass noch irgendwo anders im Körper welche sind, die sie gar nicht suchen möchten.

Der AZ ist eine Katastrophe.

Ich kann nun wirklich nichts einschätzen, wie lange, wie schlimm, weil ich nicht weiss, wieviel ein Körper ertragen kann. Weit weg von dem Gedanken "so ist es aber nicht mehr lebenswert" bin ich jedoch nicht.

Ganz traurige Grüsse, ich dachte immer, wir hätten noch soviel Zeit

Eure Thessa

[Sanni412]

Liebe Thessa!

Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll!
Ich meine klar, dass die Diagnose multiple Hirmmetas nicht der Knaller ist, weiß man ja, aber man vertraut doch drauf, dass die Bestrahlung hilft und gut ist!

Kann man ihr nicht noch ne Chemo geben?

Oh man, ich fass es nicht, bin sprachlos und traurig!

Naja, Du weißt wie und wo Du mich erreichen kannst, falls Du reden magst... dass ich Dich versteh und weiß was Du fühlst, brauch ich wohl nicht nochmal zu unterstreichen!

Ich drück Dich ganz lieb, und hoffe dass es Deiner Mama trotz allem gut geht!

Thessa.....Papa gings auch gut....vlt beruhigt Dich das etwas!

Traurige Grüße Sanni

[rosa.sputnik]

Liebe Thessa,

es tut mir so leid dass es Deiner Mama jetzt so schlecht geht...

Ich denk an Dich
Jasmin

[bettinaco]

Liebe Thessa,
ich bin fassungslos. Damit habe ich nicht gerechnet. Wirklich nicht. Diese Krankheit ist so verdammt unberechenbar.
Kann man nichts mehr tun?

In Gedanken bei dir
Bettina

[Gitta aus Nürnberg]

Liebe Thessa,

damit habe ich jetzt nicht gerechnet. Wünsche euch die nötige Kraft diesen Weg jetzt irgendwie weiter zu gehen. Vielleicht kann man doch noch auf eine schöne verbleibende Zeit hoffen.

Bis bald
Gitta

[Thessa76]

Guten Morgen,

noch aus Stuttgart, ich fahre morgen nach Hause und bin dann fürs Erste mal dort, wenn es erforderlich wird.
Im Grunde gibt es keine wirklichen Neuigkeiten, meine Mama ist nicht erreichbar per Telefon, das drangehen hat sie bereits vor ein paar Tagen abgestellt, sondern sich bei mir gemeldet, wenn sie sprechen möchte. Das sind dann aber auch nur so 2-3 Minuten-Gespräche.

Gestern war meine Schwester auch nochmal bei der Oberärztin, die sie gefragt hat, ob man meiner Mutter sagen solle, dass sie -so hat sie es nicht gesagt, aber um abzukürzen schreibe ich es nun deutlich und weine dabei ganz furchtbar- dass sie ihre Dinge regeln soll.
Das ist ja das schlimme an der Sache: meine Mutter ist so positiv, so voller Pläne. Nicht, weil sie verwirrt ist, das ist sie gar nicht. Aber sie denkt wirklich, das wird wieder.
Meine Schwester sagte, das kann sie nicht alleine entscheiden, sondern will das im Geschwisterverbund tun. Ich denke noch darüber nach, vor allem auch in die Richtung: was könnte sie noch zu erledigen haben? Wen würde sie sehen wollen? Was ist noch unerledigt auf der Agenda?

Mir fällt nichts ein. Auf der anderen Seite die Überlegung: würde es sie vielleicht in ein psychisches Tief stürzen? Ich weiss es nicht. Wir entscheiden das morgen, mal sehen, ob es da was gibt, ohne dass man sich fühlt als wenn man über sie hinwegentscheidet.

Ganz schlimm war es, gestern mit meiner Omi zu sprechen. Eine Mutter soll nicht ihr Kind beerdigen müssen, das ist nicht richtig.

Am Montag gucke ich mir in Hannover ein Hospiz an, wobei ich mir momentan nicht sicher bin, dass sie nochmal aus dem Krankenhaus kommt.
Das ist ein ganz kleines Haus, eine Station mit 12 Zimmern, liebevolle Schwestern, Mama hat ein grosses Zimmer direkt im Wald, sie fühlt sich dort unglaublich wohl. Kein riesiges Klinikum, sondern eher ein Sanatorium.
Wenn ich mal an das Schlimmste gedacht habe, dann immer daran "nicht im Krankenhaus". Aber nun, es ist nicht schlimm. Die Familie fühlt sich wohl dort, ich kann das so annehmen. Es ist fast immer jemand da, wobei, da sie ja nur schläft, merkt sie das gar nicht so sehr.

wisst Ihr, ich habe mich immer gefragt, wie sich das anfühlt, in mir, wenn es mal ernst wird. Jetzt sind wir mittendrin und es ist wie in einer Seifenblase. Man kriegt nicht wirklich etwas mit, ab und an kommt es dann wieder ganz dicke, so wie im Moment.

Aber das einzige, was ich mir vom Herrgott wünsche, ist: eine gute Zeit. Mama hat ja null Schmerzen. Sie bekommt Hustenlöser ACC, Cortison und irgendwas gegen Blähungen. Das wars. Ach so, im Hustenschleim sind Bakterien, also noch ein Antibiotikum. Sie schläft und schläft und schläft.

Ganz natürlich und normal.

Ich möchte den Weg bis zu Ende mit ihr gehen und vor allem eines immer präsent halten: die Liebe, mit der sie uns erzogen hat und zu dem gemacht hat, was wir heute sind. Meine Mama ist eine vielgeliebte Frau. Ihr das zu zeigen, ist die wärmste Wärme, die wir ihr jetzt anbieten können. Wir lieben sie. Und trotzdem ist es der schlimmste Schmerz, den ich jemals erleiden musste. Die Angst ist übermächtig und wie es weitergeht.... das weiss der grosse Mann ganz oben. Auf den wir bauen.

Liebe Grüsse

Eure Thessa

[Marita C.]

Liebe Thessa,
es tut mir so leid,das es deiner Mama so schlecht geht.Ich wünsche dir ganz viel Kraft.

[Mapa]

Liebe Thessa,
ich möchte Dir in dieser schweren Zeit auch ein paar Grüße hierlassen. Habe immer mitgelesen, aber selten geschrieben. Man findet selten richtige Worte, um irgendetwas Tröstliches zu schreiben. Die Gedanken Deiner Mama, es so zu sehen, dass es "schon wieder wird", braucht sie wahrscheinlich, um mit der ganzen Situation umgehen zu können. Es ist ihre Art, damit fertig zu werden. Aber ganz innen drinnen, weiß sie es schon, dass es anders ist. Ich hoffe sehr, dass Ihr noch einige gute Zeit ohne Schmerzen habt und nehme Dich ansonsten einfach mal virtuell in den Arm.
Liebe Grüße
Mapa

[bettinaco]

Liebe Thessa,
es ist furchtbar. Und so schwere Entscheidungen. Ich weiß auch nicht recht, was ich raten soll. Vielleicht solltet ihr versuchen, herauszubekommen, ob deine Mutter wirklich so optimistisch ist oder ob sie nur euch zuliebe so tut. Wenn sie tatsächlich nicht wissen will, wie es um sie steht, würde ich es ihr auch nicht sagen. Dann muss sie ihren eigenen Weg finden.
Aber ich denke, ihr werdet richtig entscheiden.
Ich bin in Gedanken weiter bei dir.
Bettina

[schnekkerle]

Liebe Thessa,

ich kann es echt nicht fassen, was Du da geschrieben hast....

Deine Mama...., die kaum noch einen Lungentumor hat, der fast weg ist, wo es ihr doch soooo...gut ging, dann diese blöde Embolie und jetzt....soll es am Kopf scheitern?? Ich war immer so erfeut, von Euch zu lesen, wie gut Deine Mama alles weg steckt. Vor allem dieses Röntgenbild....es war so hoffnungsvoll und nun soll klar sein, daß sie an diesen Hirnmetas stirbt??

Ich kann es echt nicht fassen, bin geschockt und traurig zugleich.

Wenn es denn so kommen soll, wie prognostiziert wurde, dann hoffe ich so sehr, daß sie friedlich und schmerzfrei einschlafen darf.

Es ist schwer zu entscheiden, wieviel man ihr sagt. Noch schwieriger wäre es für sie zu wissen, daß ihr was wißt und sie nicht. Auch wenn sie es nicht wahr haben möchte, so denke ich doch, daß sie es wissen wollen würde, evtl. sich wirklich noch von manch einem verabschieden wollen würde.

Ihr werdet die richtige Entscheidung treffen, davon bin ich überzeugt.

In Gedanken bin ich bei Euch und hoffe und umarme Dich!

Alles Liebe

Brigitte