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  #1  
Alt 06.08.2002, 23:24
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Hallo, ich hab mich sehr gefreut, das du mir geantwortet hast, was ich noch sagen wollte, das mit dem Bild habe ich gelesen, aber ich kann mir nicht vorstellen, das es so schlimm aussieht oder? Man sieht soviele schlimme bilder im fernseh..... wurde es dir verboten im forum zu schreiben? Wie lange hatte deine Frau zu kämpfen? was hatte sie denn? was ich so schön fand war deine letzte eintragung wie du geschrieben hast mein kleine blume ist eingeschlafen, das fand ich sehr schön von dir!! mein vater hat die Diagnose Bronchialkarzinom im Mai 01 bekommen und hat seitdem schon mehrer sitzungen chemo und bestrahlung hinter sich, der tumor wurde kleiner aber er hat immer wieder angefangen zu streuen, mittlerweile hat er metastasen im der schläfe und im rückenmark, aber leider mußte man die chemo und die bestrahlung absetzen weil er zu schwach dafür ist bzw. war. er war jetzt 2 wochen wieder zu hause bei meiner mutter aber er hat sich nicht erholt ist immer noch schwach, er hätte heute wieder chemo bekommen sollen, was nicht gemacht wurde weil der tumormarker so hoch war, er mußte im krankenhaus bleiben und morgen besprichter der professor mit ihm wie es weitergeht.... ein arzt hat heute so beiläufig zu meiner mama gesagt "sie wissen ja ihr mann wird nicht mehr gesund" das war wie ein schlag ins gesicht für meine mutter, manche ärzte sind echt unmöglich!!! du hast mich gefragt wie ich zu dieser krankheit stehe, ich muß dir ehrlich sagen, ich bewundere ihn das er so tapfer durchhält!! ich hätte bestimmt schon lange aufgegeben, als ich mal mit ihm auf der couch saß hat er zu mir gesagt das er nicht mehr kann und nicht mehr will, dann habe ich zu ihm gesagt egal was er macht ich verstehe es und werde ihm nicht böse sein dann haben wir uns nur angesehen.... ich habe so angst das er sich was antut aber andererseits so ein leben ist doch nichts er muß unmengen von tabletten schlucken und hat ununterbrochen schmerzen...... vor ein paar wochen als es ihm noch besser ging waren wir ein bischen spazieren, meine tochter war dabei die ist mit meiner mutter vorne gelaufen und ich mit papa hinterher, da hat er ganz leise gesagt, um dich brauche ich mir keine sorgen zu machen...... es kam mir vor wie ein abschied.....

so jetzt hab ich mich genug ausgeheult, ich würde mich freuen wenn du dich mal wieder melden würdest.....

Viele Grüße
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  #2  
Alt 07.08.2002, 13:30
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hallo lena
es gibt menschen die solche bilder von fred absolut peitätslos gefunden haben
es gibt darüber hier im forum noch berichte und diskussionen drüber
ich hab sie mal gelesen als ich mich etwas umgesehen habe...in den anderen bereichen.....
man kan damit auch anderen sehr weh tun wenn sie aufeinmal unaufgefordert ein bild zugesendet bekommen......worauf gerade jemand verstorben ist
ich hätte mich auch bös geärgert wenn ich das bild erhalten hätte......
denn jeder hier im forum hat einen lieben menschen verloren
oder es besteht ...wie bei dir ...die angst vor diesem verlust....denn du hast den schritt noch vor dir...
und mal ganz ehrlich....ich hatte andere digen im kopf als mein vater eingeschlafen ist...... als diesen moment als foto festzuhalten!!!!!
das letzte bild schwebt so durch meinen kopf....aber das ist ja was anderes....denn es vergeht...
und du wirst für dich feststellen dass es anders ist ...so ein bild als die ....wie du schreibst...schlimmen bilder im fernsehen....
du solltes anfangen die zeit die dir bleibt mit deinem vater zu geniessen ..und viele erinnerungen aufzunehmen....dann wird dir der abschied vielleicht auch leichter fallen.......
sorry...aber deine einstellung zu dem foto haut mich echt um......kann ich nicht verstehen...
ASSI
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  #3  
Alt 07.08.2002, 13:34
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lieb heide
versuche positiv an deinen dad zu denken...mit der zeit wird es dir gelingen......
das gedicht ist nett.......
die trsuerfeier von meinem dad habe ich auch als sher schön empfunden und es hilft mir zu lächel wenn ich zum grab gehe...denn es war ein wunderschöner würdieger letzter weg...auf dem wir alle meinen dad begleitet haben

ganz viel kraft für die zukunft....
wichtig ist dass ihr jetzt weiterhin alle zusammenhaltet
liebe grüsse
ASSI
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  #4  
Alt 07.08.2002, 13:42
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Hallo Assi, vielleicht hast du recht, ich muß zugeben, ich habe noch nie einen toten Menschen gesehen, ausser wie gesagt im Fernseh, ich hab mir es halt so vorgestellt, als ob jemand schläft, ich kann mir nicht vorstellen das es schlimm aussah, kann sein das ich meine meinung noch ändere, wie gesagt ich habe noch keinen Verlust in meiner Familie gehabt, mein Großvater ist gestorben als ich 3 Jahre alt war, davon habe ich nichts mitbekommen..... ansonsten leben bei mir noch alle Familienangehörigen.... es tut mir leid das dich das mit dem Bild so beschäftigt hat..... egal, ich habe jetzt ganz andere probleme, mein Vater hätte gestern chemo bekommen sollen, die wurde aber nicht gemacht, weil der tumormarker wieder so hoch war und sein allgemeinzustand immer noch so schlecht ist.. heute wird entschieden wie es weiter geht.... ein arzt hat gestern ganz krass zu ihr gesagt: "ihr mann wird sowieso nicht mehr gesund" manche ärzte haben echt nerven.... meine mutter ist fix und fertig.... sie ist heute im krankenhaus bei ihm... weiß also heute abend mehr...die ärzte vermuten das der tumor wieder gestreut hat, er will niemanden sehen, jetzt weiß ich nicht was ich machen soll? soll ich doch einfach hinfahren? letztens war ich dort (ich muß über 250 km fahren, was mir nix ausmacht!) da mußte ích wieder gehen weil er so fertig war, meine mutter sagt immer nur ich soll nicht kommen.... Gruß L.
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  #5  
Alt 07.08.2002, 13:49
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liebe lens
als unser hausarzt mir sagte mein dad wird sterben hätte ich ihn am liebszen erschlagen...im nachhinein bin ich dankbar darum denn ich konnte anfangen auf meine art und weise abschied zu nehmen...und es hat mir geholfenjede sekunde mit meinem dad noch intensiver zu genissen...die mir noch blieb....
miein dad hatte auch lungenkrebs...jedoch metastasen in der leber die auch zum togde geführt haben werden

warte ab was deine ma heute abend berichtet oder telefonier mit deinem dad und horche in dir hineien was du tun möchtest
wenn du meinst es ist für dich besser ....dann fahre hin....sonst machst du dir irgendwann vorwürfe...und das solltest du dir nicht antun......hast du evtl einen guten hausarzt der dich für ein paaar tage ausser gefecht setzen kannß...dann wäre es schön denn deine ma brauch dich auch....
ich wünsche dir ganz viel kraft und stärke für die übrigens ...ich habe das foto nicht persönlich erhalten aber stehe trotzdem zu dem was ich geschrieben habe
es muss nicht sein
liebe grüsse
ASSI
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  #6  
Alt 08.08.2002, 12:35
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Liebe Heide
Das Gedicht ist sehr schön-danke,dass du an uns gedacht hast.Ja,deinen Schmerz kann ich verstehen-es wird noch lange dauern,bis du gelernt hast,damit umzugehen.Und irgendwann trocknen die Tränen und zurück bleibt die Erinnerung an einen lieben Menschen.Ich kenne die Leere,die plötzlich da ist und das Vermissen.Ich denke ganz fest an dich und kann dir nur wünschen,dass du liebe Menschen um dich herum hast,mit denen du reden und auch weinen kannst.sei lieb umarmt.margit.r
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  #7  
Alt 01.10.2002, 16:39
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...ich weiss nicht, wo ich anfangen soll. Heute ist wieder ein schlimmer Tag und dabei bin ich doch gesund.
Mein Vater hat Lungenkrebs im fortgeschrittenen Stadium. Seit Oktober 2001 leben wir alle in der Gewißheit dieser unhelbaren Erkrankung. Vor 3 Monaten erlitt er auch noch einen Schlaganfall, kann seit dem nicht mehr sprechen, leidet unter einer Aphasie. Da er sich nicht mehr richtig erholte, wurde die Chemo nach 5 Zyklen erst einmal unterbrochen, meine Mutter glaubte, er würde sterben. Heute, nach 5 Wochen ist er wieder ins Krankenhaus gekommen, planmäßig, weil festgestellt werden soll, wie der "Stand der Dinge" ist.
Er bekam eine Bluttransfusion, Diabetis wurde auch festgestellt... Er ißt kaum noch, diese traurigen Augen...
Ist wohl heute mein Selbstmitleidstag, ich kann im Moment auch mit niemand reden, wer will schon immer was vom Leid hören.
Aber, es sind so viele Fragen offen, die Machtlosigkeit macht mich manchmal agressiv...
Euch allen, viel Kraft, ich bin ziemlich fertig heute....
Grüsse aus Mecklenburg vom Dirk
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  #8  
Alt 01.10.2002, 17:24
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Hallo Dirk
Habe heute nach langer Zeit mal wieder hier ins Forum geschaut und musste deine traurigen Worte lesen.Mein Sohn heisst auch Dirk und er hat das gleiche Schicksal,wie du.Mein Mann ist allerdings vor einem Jahr gestorben,aber wir haben diese Krankheit auch "erlebt".Ich glaube nicht,dass heute dein "Selbstmitleidtag" ist,ich denke eher,du bist verzweifelt und hast fürchterliche Angst,vor dem,was noch kommt.Weisst du,wenn man einen Menschen,den man so sehr liebt, hilflos vor sich sieht,möchte man am liebsten schreien vor Schmerzen.Aber so blöd es auch klingen mag-vielleicht auch banal-versuche stark zu sein,für deinen Vater.Verbringe viel Zeit mit ihm und zeige ihm,wie sehr du ihn liebst.Glaube mir-er wird es spüren,auch wenn nicht mehr sprechen kann,werden seine Augen dir zeigen,wie er fühlt.Du musst dich damit abfinden,dass er irgendwann seine Augen für immer schliesst-eine grausame Vorstellung.Nur denke daran,was er schon alles mitmachen musste.Für die Betroffenen ist es oftmals eine Erlösung in eine andere Welt gehen zu können,für uns ist es unvorstellbar.Wir wollen mit aller Gewalt versuchen festzuhalten,was wir lieben.Das "Loslassen" ist das Schwerste.Wenn du öfter hier herein schaust,wirst du schnell spüren,dass hier der richtige Platz ist,um sich seinen Kummer und das grosse Leid von der Seele zu schreiben.Irgendjemand ist immer für dich da.Du wirst sehen,dass die Menschen dir zuhören und versuchen zu helfen,wenn auch nur dadurch,dass sie einfach da sind und auf dich eingehen.Die Zeit die du gerade durchmachst,ist wohl die schlimmste in deinem noch jungen Leben.Hast du noch Geschwister oder einen guten Freund,zu dem du immer kommen kannst oder bist du mit deiner Mutter alleine?Vergiss deine Mutter in deinem Leid nicht,nimm sie in den Arm und wein auch ruhig mit ihr.Wenn dir danach zumute ist,schreib ruhig wieder und halte mich auf dem laufenden.Du kannst mir ruhig auch eine private Mail schicken,da schaue ich jeden Tag rein.Ich denke an dich und deine Familie.margit.r
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  #9  
Alt 02.10.2002, 00:33
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Hallo Dirk,
Deine Zeilen haben mich tief bewegt. Ich kann Deine Gefühle sehr gut verstehen. Mein Vater liegt nun schon in der vierten Woche auf der Intensivstation. Er ißt kaum noch, es geht Ihm mal gut und dann wieder schlechter. Aber insgesamt geht es Ihm immer schlechter. Auch ich stelle viele Fragen und bekomme keine Auskunft und fühle mich total machtlos.
Ich wünsche Dir und Deinem Vater viel Kraft. Und glaube mir, Selbstmitleid gibt es hier nicht.
Viele Grüße
Chris
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  #10  
Alt 02.10.2002, 09:01
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Hallo Dirk,
auch ich habe Deine Zeilen gelesen und weiß, wovon Du sprichst.
Ich habe meinen Vater vor 7 Monaten verloren. Die Zeit der Hilflosigkeit ist furchtbar. Aber ich kann mich Margits Worten auch nur anschließen. Zeig ihm, dass Du ihn liebst, sei bei ihm und genieße jeden Augenblick, Du wirst davon zehren. Du schreibst, wer will schon immer vom Leid hören. Hier im Forum haben sehr viele dieses Leid erfahren und sind mitten drin. Hier kannst Du Dich ausweinen und schreiben, wann immer Dir danach ist. Ich habe das auch gemacht, weil ich niemanden hatte, der mit mir geweint hat. Das ist schlimm, aber wenn man den geliebten Menschen dann bis in den Tod begleitet hat, war es im nachhinein eine Bereicherung für uns, die die Menschen, die das nicht mit gemacht haben, noch nicht kennen. Unsere Angehörigen sind so friedlich zum Schluss eingeschlafen, weil sie gemerkt haben, sie sind nicht alleine. Ich wünsche Dir, dass Du Menschen hast, die mit Dir weinen, aber ich wünsche Dir auch, dass Du die Kraft hast, bis zum Schluss Deinen Vater zu begleiten und irgendwann kannst auch Du an schöne Augenblicke mit ihm wieder denken.

Alles Liebe und ich denke ganz fest an Dich, schreib wann immer Dir danach ist!
Monika
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  #11  
Alt 02.10.2002, 09:28
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...ich danke Euch für die lieben Worte.
So alleine bin ich gar nicht, aber nach außen bin ich doch der, der sich nicht unterkriegen lässt, der den Rest der Familie beruhigt und beschäftigt. Das ist mir bisher auch gut gelungen. Wir haben den Krankenkassen 2 AHB 's abgetrotzt, eine nach dem Herzinfarkt, vor 4 Jahren, die 2. nach dem Schlaganfall im Juli, haben Treppengeländer anbauen lassen und einen Wannenlifter...
Ich wollte die äußeren Umstände für meinen Vater erträglicher machen, jetzt will er NICHTS mehr.
Ich bin mir nun auch nicht mehr sicher, ob eine 3. AHB nach der Chemo sinnvoll ist, vielleicht wäre es besser ihm sein Leben zu Hause so schön wie möglich zu gestalten und Physiotherapeuten und Logopädin dort hin kommen zu lassen... Ich weiss es nicht....
Einer Bestrahlung werden wir uns widersetzen, ich bin nicht der Meinung, dass die Überlebensquote am Ende zählt, sondern WIE die Lebensqualität am Ende war.
Ich bin nun schon 36, aber erst im letzten Jahr bin ich erwachsen geworden. Das er nicht mehr sprechen kann, macht es so schwer. Entscheidungen sind zu fällen, die auch mal falsch sein können...
Aber, wenn er jetzt ginge, es wäre gut.
Danke Euch allen,
Dirk
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  #12  
Alt 02.10.2002, 12:23
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Hallo ihr Lieben!
Diese Nachricht ist für diejenigen, deren Angehörige nicht mehr leben. Alle anderen möchte ich nicht entmutigen indem ich von Tod spreche.
Mein Vater ist am 17.09.02 verstorben. Er hatte ein kleinzelliges Bronchalkarzinom. Ein Jahr lang kämpften wir mit dieser heimtückischen Krankheit. Ich dachte, dass ich es niemals verkraften könnte, wenn er stirbt. der Tod ist eine so unbegreifliche, schreckliche Sache, obgleich er so natürlich ist. Ich als Papas Liebling dachte ich würde meine Zeit nur noch im Bett verbringen, wenn er nicht mehr da ist.Er hat alles für mich getan. Wir haben viel gemeinsam erlebt. Außerdem wohne ich mit meinem Mann immer noch im elterlichen Haus. Also verging zu Lebzeiten kein Tag andem wir uns nicht gesehen hätte. Niemals, wirklich niemals hätte ich gedacht, den Tod akzeptieren zu können. Ich bin sehr traurig, dennoch hat sich in mir eine Tür geöffnet und meine Inneren Kraftreserven kamen raus.Ich hatte so eine Angst davor nocheinmal von meinem toten Vater Abschied zu nehmen. Als ich es dann aber doch tat war es zwar unendlich traurig, aber auch irgendwie erleichternd. Er sah viel besser aus als während der Zeit im Krankenhaus. Seit Gesicht war entspannt nicht mehr schmerzverzehrt. Die ersten Tage nach seinem Tod wollte ich meine Tränen unterdrücken, wollte unter Anwesneheit von Bekannten nicht die Fassung verlieren. In der heutigen Gesellschaft kann man seinen Gefühlen irgendwie keinen freien Lauf lassen. Wenn ich zum Beispiel im Supermarkt stehe und anfange zu weinen, kann keiner damit umgehen.Die Menschen geraten in Verlegenheit und wollen so lieb es zwar ist einen Trösten, finden als unbeteiligte aber nicht den richtigen Weg. Aber ich kann jetzt damit umgehen. Seit dem ich mir selber die Erlaubnis gegeben habe überall, wenn ich das Bedürfnis habe zu weinen und zu heulen und zu jammern eagal wo ich bin, seit dem ist dieser innere Druck gewichen. Ein paar Steine sind von meinem Herz gefallen. Ich habe meinem Vater noch einen langen Brief geschrieben. Auch wenn er in wahrscheinlich nicht lesen kann, hat es mir selber geholfen mein Kopfchaos und meine schlaflosen Nächte zu veringern. Ich will damit nur sagen, wenn ich es schaffe damit umzugehen und das nach relativ kurzer Zeit, wenn gerade ich die Tür zu den Kraftreserven gefunden habe, dann kann das jeder andere auch. In hundert Jahren wird keiner von den Menschen die jetzt auf der Erde sind noch da sein. mein Vater ist nur sechzig Jahre alt geworden. Was hätte ich drum gegeben, dass er wenigstens noch 10 Jahre mit uns sein kann. Jetzt überlege ich mir aber, was sind schon 10 Jahre in der Ewigkeit. Ich gehöre keiner Religionsgemeinschaft an, dennoch denke ich, dass mit dem Tod niemals alles zu Ende sein kann. Das wäre unlogisch.
Viele, liebe Grüße
Jasmina
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  #13  
Alt 02.10.2002, 20:10
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Hallo Jasmina,
ich habe nach fast 30 Jahren Ehe im Mai meine Frau verloren, ich kann nachvollziehen, wie es in dir aussieht. Auch ich habe nach kurzer Zeit begriffen, welchen Wert der Tod meiner Frau hatte. Ich sage mir heute auch, es war besser für sie, denn sie hatte es nicht verdient, zu leiden. Gehe Deinen Weg, so wie Du ihn für richtig erachtest, das ist das einzig richtige, was Du machen kannst.
Mit liebem Gruß
Fred
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  #14  
Alt 09.10.2002, 12:30
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...wieder eine Entscheidung, die anders ist, als erwartet und angenommen...
Wir machen die Strahlentherapie, wir versuchen es!
Die 3 Bluttransfusionen, die mein Vater in der letzten Woche bekam, haben ihm sehr geholfen, er ist wieder ein Stück ins Leben zurück gekehrt.
Die behandelnde Ärztin spach davon, dass sonst ihre Arbeit und sein Durchhalten umsonst gewesen wären...
Meine Mutter hat dem dann auch zugestimmt, denn mein Vater kann nach dem Schlaganfall nicht mehr sprechen, nimmt seine Umwelt langsamer und nicht in vollem Umfang wahr.
Der Tumor hat "angeblich nicht gestreut" und ist im CT als verkleinert nachweisbar.
Und wieder keimt die Hoffnung, dass er noch eine gute Zeit bei uns bleiben darf.
Viel Verständniss fanden wir bei den Ärzten, sie wiesen uns auch darauf hin, dass die Bestrahlung, wenn sie denn zu anstrengend für meinen Vater werden sollte, jederzeit abgebrochen werden kann. D.h., wenn er nicht mehr mit macht, dann wird seinem Wunsch entsprochen. Ich bin froh, dass dem Wunsch des Patienten die entscheidende Wertigkeit zukommt.
Und so vergehen die Tage, einer nach dem anderen. Die Krankheit bestimmt unser Leben maßgeblich mit. Was uns geholfen hat,sind Informationen, der Familienzusammenhalt, der gute Kontakt zu den Ärzten. Manchmal zieht Ruhe ein....
Ich wünsche Euch allen den Optimismus, die Hoffnung und das Gefühl des Annehmens der Krankheit.
Liebe Grüsse vom Dirk aus Berlin
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  #15  
Alt 09.10.2002, 14:25
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hallo fred, hallo jasmina

eure worte sind so tröstend.
auch ich hatte immer furchtbare angst
davor wie wird es sein wenn meine mutter stirbt
ich hab sie ein jahr lang bgleitet jeden tag bin
ein stückchen mehr hineingewachsen in die rolle.
ich weiß heute wie wichtig es für sie war
das ich einfach da war.ich hab das so gespürt,
auch als sie nicht mehr reden konnte haben wir
uns mit blicken verständigt.
dieses jahr starb mein vater er hat den tod meiner
mutter nie verarbeitet.wieder war ich in der
situation loslassen zu müssen. es ist so
unendlich schwer.aber wie fred sagt sie verdienen
es nicht,all dieses leiden und diese qual.
oft hab ich mir gedacht lieber gott ich kann
es nicht mehr ertragen.aber heute weiß ich man kann auch daraus kraft
nehmen, und unsere lieben sind jetzt sicher
irgendwo und es geht ihnen gut...

ganz liebe grüße hedy
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