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  #316  
Alt 18.02.2003, 19:11
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Liebe Gudrun,

ich antworte Dir an die angegebe mail Adresse. Bei Speiseröhrenkrebs muß ich gleich schlucken . . .weil es mein Papa auch hat. Und ich hab mir so viel Infos über diese Krankheit angelesen . . .und viel nachgedacht über das Thema : Wahrheit sagen oder nicht . .

Herzliche Grüße,
Steffi.

Liebe krasse "Känguruh" Brigitte,
ich war auf Deiner homepage - inkognito. Hihi. Aber ich trage mich noch - sehr gerne - in Dein Gästebuch ein.

Bis dann,
und heute wirkliche Sonnengrüße - denn hier schien sie heute den ganzen Tag.
Steffi.
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  #317  
Alt 18.02.2003, 21:22
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Liebe Gudrun,
es ist schwierig, in so einer Situation das Richtige zu tun. Ich weiß nicht, ob es Dir hilft, aber ich schildere Dir mal meine damalige Situation:
Ca. 4 Wochen, bevor mein Lebensgefährte starb, hatte ich ein Gespräch mit dem Stationsarzt. Er schilderte mir genau, wie es medizinisch und körperlich für Heinz stand. Er erklärte mir, daß Heinz nur noch wenige Wochen oder wenige Monate zu leben hätte (wer weiß das schon genau)! Auch sagte er mir, daß Heinz über jedes medizinische Detail in seinem Körper Bescheid wisse. Wir haben uns sehr lange unterhalten und ich war schockiert, weil Heinz selbst mir nie etwas davon erzählt hatte, jedenfalls nicht über alle Einzelheiten, die ich nun erfuhr. Dann ging es darum, die Wahrheit zu sagen oder nicht. Und da hatte dieser Arzt, wie ich meine, eine sehr gute Einstellung. Er wird es ihm von sich aus nicht sagen, aber wenn Heinz ihn danach fragen sollte, würde er ihm die Wahrheit nicht verschweigen. Und dann kam ein Satz, den ich nie vergessen werde: OHNE HOFFNUNG KANN EIN MENSCH NICHT LEBEN!
Er hat mir geraten nach diesem Gespräch, sobald ich mich beruhigt hatte, zu ihm zu gehen und auch von meiner Seite aus nichts zu sagen. Ich habe mich daran gehalten.
Nur, als ich dann ins Zimmer kam, hat Heinz MIR diese Frage gestellt. Ich habe ihm gesagt, daß er darüber mit dem Arzt reden solle. Ich glaube von da an hat er gewußt, daß es nicht mehr lange dauert, wenn nicht sogar schon viel früher. An dem Sonntag darauf war er nämlich noch zu Hause und sagte, daß er Montag unbedingt mit dem Arzt reden wolle und der sollte ihm die Wahrheit sagen. Er hat es NICHT gemacht.
Ich glaube, er hat sich nicht getraut, hat alles mit sich selbst abgemacht.
Daher bin ich genau der gleichen Meinung, wie der Arzt. Wir sollten auf die Patienten hören und achten. Sie wissen am besten, was ihnen gut tut und ihnen keine Wahrheiten aufdrängen, wenn sie es nicht wollen.

Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft, sei einfach da, damit hilfst Du am meisten.

Liebe Grüße
Gertrud (Mucki)
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  #318  
Alt 19.02.2003, 09:04
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Ich danke euch für die vielen Antworten. Jetzt, nach 2 Tagen wo wir genau Bescheid wissen, habe ich auch wieder einen klareren Kopf. Wir haben uns entschlossen, Papa nichts zu sagen. Ich bin jetzt dabei, einen Termin für eine weitere Untersuchung in einem anderen Krankenhaus zu machen und finde es auch o.K., wenn er das gerne möchte. Letztendlich haben wir ja nur die Meinung eines Arztes gehört. Also kann eine zweite ja nicht schaden. Ich habe nur Angst, daß er sich eventuell doch noch durch eine Therapie quält, die ihm aber nicht wirklich helfen würden, nur damit die Ärzte halt ihr Geld verdienen. Aber soweit ist es ja noch nicht. Mein Vater hat auch Termine bei einem "Geistheiler" vereinbart, wo er schon zweimal war und noch zwei Termine offen hat. Auch da werde ich ihn hinfahren, denn er verspricht sich etwas davon, naja und man weiß ja nie so genau ....
Und es stimmt auch, was ihr geschrieben habt, mein Vater ist der Typ, der lieber nicht so genau nachfragt und sich das lieber selber zusammenreimt. Und vielleicht weiß er ja doch mehr und möchte nur für uns stark sein. Obwohl ich das schade finden würde, wenn er seine letzten Energien darein stecken würde, wo es gar nicht nötig ist.
Was mich aber immer noch entsetzt ist, dass wirklich kein Arzt, egal ob Krankenhaus, Onkologe oder Hausarzt auch nur eine Andeutung gemacht hat, dass er schon Metastasen in der Lunge hat. Finde ich erschreckend.
Also nochmal vielen Dank
Gudrun
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  #319  
Alt 20.02.2003, 18:23
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Liebe Gudrun,

auch ich stand einmal vor der Frage:"sagen wir meinem Vater, dass er Metastasen hat ode nicht?". Was ich gelernt habe ist: der Mensch kann ohne Hoffnung nicht leben. Das ist der Grund, warum die Ärzte nur auf genaues Nachfragen sagen, dass Metastasen vorhanden sind. Die meisten geben sich dann nämlich auf, und meinen, dass es dann sowieso keinen Sinn mehr hat zu kämpfen. Auch Kurzschlußhandlungen (du weißt was ich meine) sind dann schon vorgekommen.

Doch Metastasen müssen nicht das Ende sein. Ich persönlich kenne jemanden, der seine Metastasen wieder zum Verschwinden bringen konnte (das war allerdins ein Prostata-Ca). Ob man bei deinem Vater noch "etwas zu machen ist" kann der Hausarzt nicht entscheiden, das muss man dem Spezialisten überlassen. Hier kann es allerdings ganz nützlich sein eine 2.Meinung einzuholen.

Ich weiß, dass du Angst hast, dass dein Vater sich unnötig mit einer Therapie abquält. Aber bei meinem Vater zum Beispiel wurde deshalb nur eine leichte Chemo gegeben, die kaum Nebenwirkungen hatte - und so konnte er weiter Hoffnung haben und noch einiges unternehmen.

Ich habe die Antworten auf deine Beiträge nicht gelesen - ich hoffe ich habe mich nicht wiederholt.

Alles Gute und viel Kraft
Afra
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  #320  
Alt 22.02.2003, 18:57
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Hallo Ihr Lieben,
hm, ja, je nach Mensch ist es eben ganz verschieden.
Hier noch ein paar Gedanken von mir:
Ich möchte Euch trotzdem gerne noch ans Herz legen:
Denkt bitte nicht, dass es jetzt allgemein "so gemacht" wird, dass man dem Patienten die Wahrheit verschweigen SOLLTE.
"Ohne Hoffnung kann ein Mensch nicht leben", das stimmt, aber ich stelle hier jetzt einfach noch die Gegenfrage hin:
"Kann ein Mensch mit dieser Lüge leben?"
Stellt Euch vor, Ihr wärt selbst in dieser Situation. Würdet Ihr lieber die Wahrheit wissen wollen, oder hättet Ihr es lieber, wenn man Euch die Wahrheit veschweigt, und Euch somit belügt?

Aber was ist die "Wahrheit"?
Die Diagnose?
Oder die "eingeschätzte" Prognose des Arztes?

Das Verschweigen kann eine Lüge sein.
Und diese "Lüge" kann ein Patient genau so spüren. Er "spürt" sie bei den Ärzten, IN sich selbst, und er "spürt" sie auch bei den Angehörigen. Vielleicht kann er sie akzeptieren. Wenn er sich selber gerne "belügen" will, dann geht das.
Aber ist es dann für einen Patienten wirklich noch eine "Lüge", wenn er doch eigentlich genau Bescheid weiss?

Wenn er es eh "spürt", wenn er es eh "weiss", ohne dass ihm überhaupt jemand die Wahrheit sagt, ... wie kann er DA etwa Hoffnung haben?
Und alle um ihn herum lächeln und sagen, wie gut er aussieht, wie gut es "werden" wird, die Ärzte klopfen ihm auf die Schultern ...

Scheinwelten. Vielleicht mag man sie. Vielleicht aber auch nicht.

Und nochmals: Es handelt sich bei Metastasen immernoch um eine DIAGNOSE, ... und die PROGNOSE schwatzt dann der Arzt zusätzlich daher.
Denkt bitte daran, es ist nicht das selbe. Und wenn ein Arzt eine PROGNOSE abgibt, dann ist das SEINE Prognose, weil ER selber als Arzt nicht mehr weiter weiss, weil er an dieser Stelle selber hilflos ist, weil seine ganzen medizinischen Kenntnisse hier aufhören.

Doch der Mensch, dieses Wunderwesen, welches dahinter steckt, hat trotz allem noch viele Kräfte in sich. Und vor allem:
Einen Willen!

Ich drück Euch alle ganz herzlich!
Liebe Grüsse von
der "krassen" Brigitte

PS. Ich will Euch jetzt nicht verunsichern oder so, es sind eben nur meine Gedanken dazu, weil doch jeder Mensch individuell verschieden, und jeder Mensch etwas ganz Besonderes ist.
Auch ein einmal "entschiedenes Verschweigen" kann ein Patient am Anfang akzeptieren, aber dann plötzlich vielleicht nicht mehr, und er will dann die Wahrheit wissen.
Sein Wille ist am Ende gefragt. Wirklich nur der Seine.
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  #321  
Alt 22.02.2003, 19:49
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Liebe Brigitte,
Du hast vollkommen recht, wenn Du sagst, jeder Mensch ist verschieden. Man sollte sich schon auf den jeweiligen Menschen, auf die Person, die betroffen ist, einstellen.
Und natürlich zählt sein Wille allein.
Deshalb finde ich auch die Einstellung des Arztes, der meinen Lebensgefährten behandelt hat, vollkommen richtig, wenn er sagt, niemandem die Wahrheit "aufzudrängen", wenn er sie nicht hören will. Andererseits aber auch die Wahrheit zu sagen, wenn er gefragt wird.
Diagnose und Prognose....
Ich glaube schon, daß ein Arzt beurteilen kann ob ein Leben bald zu Ende geht oder nicht (den genauen Zeitpunkt mit Sicherheit nicht).
Weißt Du, ich sehe es aus der Sicht einer Angehörigen, die diesen Menschen über alles geliebt hat.
Ich mag mir gar nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn man ihm (oder ich) die Wahrheit schonungslos gesagt hätte.
So wie ich ihn kannte, hätte er gefragt, wenn er gewollt hätte.
Wenn er gewollt hätte, hätte er auch einiges mit mir noch besprochen. ER WOLLTE NICHT!
Du hast natürlich auch recht, wenn Du sagst: Man merkt den Angehörigen etwas an
Ja, er hat es mir bestimmt auch angemerkt, aber er wollte nicht mit mir darüber reden.
Er hat letztendlich darüber selbst bestimmt, indem er 1 1/2 Wochen vor seinem Tod alle Therapien abgelehnt hat.
So ist eben jeder anders!
Das einzige, das ich entschieden habe ist, daß ich bis zum Schluß bei ihm geblieben bin.

Lese Deine Beiträge übrigens immer sehr gerne, hast sehr gute interessante Gedanken.

Liebe Grüße, behalte Deine Kraft und Deine Stärke

Gertrud (Mucki)
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  #322  
Alt 28.02.2003, 23:08
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Hi Mucki,
Danke für Deine Wünsche, gell? Ist lieb von Dir.

Hm-hm, das war eine sehr schöne Entscheidung von Dir, bis zum Schluss bei Deinem Lebenspartner zu bleiben und ihn zu begleiten. Ich bin sicher, er war darüber sehr glücklich.

Ich stelle mir gerade so vor, was Dein Partner da durchgemacht hat.
Und ich stelle mir gleichzeitig natürlich auch vor, was ich da durchmachen würde.
Da ich weiss, wie es ist, Krebs zu haben, kommt mir natürlich schon mal der Gedanke über diese Vorstellung, dass ich in genau die selbe Situation kommen könnte, wie Dein Lebenspartner. - Ohne jetzt gleich negativ zu denken, kommt halt dieser Gedanke von ganz alleine. (Bin unschuldig, mein Krebs "macht" mir solche Gedanken!)
Wenn ich jetzt also in der Situation wäre, wo ich "wüsste", dass ich nicht mehr lange Zeit hätte, wo es mir zwar keiner sagt, aber ich es auch noch zusätzlich allen "ansehen" würde, ... würde ich mir natürlich AUCH die Frage stellen:
Lohnt es sich jetzt überhaupt, DARÜBER noch mit meinen Angehörigen oder mit den Ärzten zu reden?

Es kann natürlich schon auch Furcht sein, vor dem "Darüber Reden" im letzten Moment, sich zu öffnen, und davor, "brutale" Wahrheiten erfahren zu müssen. So kann es zu einer reinen Verdrängung kommen.
Aber es kann auch was anderes sein:
Eine Art ... naja, letzte "Gelassenheit". Ein letztes "Geniessen" des Augenblickes, der Stunde, des Tages. Warum sollte man sich hier jetzt noch mit ernsten Themen beschäftigen? Wo es ja eh alle wissen? Wieso nicht einfach noch Lachen, und über belanglose Dinge mit Angehörigen reden können? Wieso jetzt noch mit dem Arzt so ein "brutales" Gespräch führen müssen?
Also dann doch lieber Schweigen, nichts sagen, ... und sich nicht belasten damit. Den Augenblick geniessen! - Naja, wieso nicht?

Das kann - in dieser Form - bestimmt auch schön sein. Es ist dann keine "Verdrängung" mehr, es ist bloss ... ja, ein letztes Geniessen.
Ich glaube, Dein Lebenspartner hat das so gemacht, Mucki. - Wenn er vor seinem Tode noch alle Therapien abgelehnt hat? Dann hat er noch echt "genossen". Jede Minute.

Diesen "Teil" kann ich gut nachvollziehen. Als Krebspatient überlegt man sich schon, ob man lieber mit "unnötigen" Behandlungen "leiden" will, ... oder ob man eben noch ohne all das Drumherum das Leben geniessen will.
Tja, auch sonst, wenn man mit einer Krebsdiagnose weiter lebt, sucht man sich auch jene Dinge aus, die einem gut tun, die einem Freude machen, man lebt das Leben ja viel bewusster. Wieso also nicht auch die letzten Tage?
Ich glaube, das hat schon was, hm-hm!

Oder wie denkst Du darüber?

Ganz liebe Grüssli
von der "krassen" Brigitte
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  #323  
Alt 01.03.2003, 04:40
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Hallo,

ich glaube, dass man einfach die Persönlichkeit des betroffenen Menschen in Betracht ziehen muss. Wie kann er/sie damit umgehen, wie möchte er/sie die restlichen Tage/Wochen/Monate gestalten.
Und ich finde es gut, wenn ein Arzt dies nach der Diagnose erkennt.

Mein Paps wollte nichts hören, aber im Herzen wusste er es. Er wollte seine Monate solnage es geht einfach "erleben", offen seine Wut und Schmerz zeigen, ohne darüber zu reden. Und sich an jeden Hoffnungszweig klammern, jeden Moment der Liebe spüren und geniessen. Er wollte nach dem Aufmachen und wieder zunähen sofort nach hause und wir (meine Mutti und ich) gaben ihm das Versprechen, nie wieder zurück ins Krankenhaus, egal was kommt.

Meine Mutti löcherte ihren Arzt sofort mit allen Fragen. Dann rief sie mich, und wir diskutierten 3 Tage über den Krebs, ihre Chancen usw., danach hatte sie nur einen Wunsch, nach hause zu kommen, ihre Zeit mit uns zu verbringen, zu lachen, zu weinen und umsorgt zu werden, alles in sich aufzusaugen um mit Liebe umgeben gehen zu dürfen.

Meine Freundin, sie verdrängt alles, gab den Ärzten nur die Anweisung, alles Wichtige mir zu erklären, da ihr Mann und ihre Tochter sich auch nicht damit auseinandersetzen können oder wollen. Das ist eine grosse Bürde, aber auch ein schönes Gefühl, dass sie mir so unheimlich vertraut. Unsere Unterhaltung geht immer gleich vonstatten, der medizinische Teil, der emotionelle Teil und dann alles Andere, Lästern, Lachen, und zusammen Pläne schmieden, was machen wir Beide nach der Chemo.

Tja, und nun muss ich mich mit dem Gedanken selbst auseinandersetzen, war bei der Krebsvorsorge, Knoten in der Brust (soll laut FA sofort entfernt werden). Ich habe noch keine Diagnose, aber wie gehe ich nun mit mir selbst und meiner Umgebung um, falls. Kann ich dann alles auch für mich umsetzen, was ich für meine Lieben getan habe? Momentan ist mein Kopf und Herz nur leer.

liebe Grüsse,
Jutta
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  #324  
Alt 01.03.2003, 09:07
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Morgen Jutta,
Du bist aber früh wach (oder warst Du noch gar nicht schlafen?)...

Ja, so wie Du schreibst, ist es bei jedem Menschen individuell verschieden.

Das "Geniessen" oder dieses "noch einfach schön leben wollen" und sich mit "Liebe umgeben wollen", kommt aber sehr oft vor. Es ist eigentlich ein sehr wichtiger Punkt der Verarbeitung, es ist wohl die Akzeptanz.
Naja, man akzeptiert die Krankheit, und wie auch immer die Situation aussieht, fragt man sich: Okay, was fange ich jetzt noch damit an?
Nun, noch weitere "Bäume ausreissen" im Leben wird kaum noch möglich sein, also kehrt man irgendwie "in sich" und irgend ein Instinkt (oder ist es unsere Seele?) drängt uns zu einer Wachheit des Lebens. Und was ist das Leben in diesem Moment?
Der Augenblick. Das Jetzt und Hier. Die lieben Mitmenschen. Das kunterbunte Schöne um einen herum. Ganz intensiv. Man kann gar nicht anders und geniesst es. Oder man nimmt zumindest jeden einzelnen Augenblick viel bewusster als "Leben" auf.
Das IST schön. Auch wenn die Tatsache der Krankheit dahinter steht.

Und wenn jetzt jemand seine Krankheit Verdrängt, ... so hat dieses Verdrängen auch wieder verschiedene Gesichter. Die Seele KANN gar nicht verdrängen, nur der menschliche Verstand. Der menschliche Verstand aber muss schon sehr "scharf" sein, wenn er es schafft, die eigene Seele mit DIESER Krankheit vom Gegenteil zu "überlisten".
Das gibt es aber auch, ja.
Doch Verdrängung kann auch täuschen. Für Aussenstehende kann es wie eine Verdrängung aussehen, dabei ist es vielleicht sogar ... dieses Stillschweigen, UM zu geniessen? ... oder vielleicht ist es reine Rücksichtsnahme dem Angehörigen gegenüber?

Nun ja, liebe Jutta, was ich eigentlich schreiben wollte: Du hast schon sehr viel durchgemacht und sehr viel "begleitet". Und jetzt wirst Du möglicherweise selbst mit dieser Krankheit konfrontiert. Vielleicht auch nicht, Jutta, vielleicht sieht ja alles ganz gut aus.
Ich kann verstehen, dass Dein Herz und Dein Kopf im Moment nur leer ist, denn Du bist jetzt schon geschockt, obwohl noch gar nichts klar ist.
Doch SOLLTE es dann so sein, und Deine Diagnose wäre Krebs, so wirst Du - mit Deinen eigenen Erfahrungen - bereits einigermassen wissen, wie Du selbst damit umgehen kannst, wie Du mit Deiner Umgebung umgehen kannst. Zudem gibt es so viele Formen des Krebses, dass nicht jeder gleich sofort zum Tode führen muss. Es GIBT Chancen.
Aber warte vielleicht besser erst die Diagnose ab. Ich drücke Dir ganz fest die Daumen, dass das Ergebnis harmlos sein wird, okay? Und wenn Du Dich mitteilen willst, hier im Forum sind alle gerne füreinander da. Du bist also nicht alleine.

Ich grüsse Dich ganz lieb, und sende Dir eine dicke Umärmelung.
Die "krasse" Brigitte
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  #325  
Alt 02.03.2003, 01:00
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Hallo Brigitte,
es ist schön, daß Du Deine Gefühle, Deine Krankheit betreffend, hier so äußern kannst. Ich danke Dir sehr dafür!
Weißt Du, hier treffen zwei "Welten" aufeinander. Niemand, der nicht selbst betroffen ist, kann jemals nachvollziehen, was im tiefsten Innern eines krebskranken bzw. unheilbar kranken Menschen vorgeht. Auch nicht, wenn man in einer Beziehung lebt und sich noch so sehr liebt. Ich, als Angehörige kann nur versuchen, zu akzeptieren, was geschehen ist. Es ist sehr schwer und wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, wünschte ich mir, ich hätte öfter ein Gespräch gesucht. Denn ich bin diejenige, die verdrängt hat, es nicht wahrhaben wollte, bis zum Schluß geglaubt hat, es könnte wieder gut werden. Heinz hat das sicherlich gewußt, er kannte mich zu gut. Siehst Du, das meine ich mit den "Welten". Die eine ist der/die Kranke, die andere ist der/die Angehörige. Jeder geht anders damit um.
Vielleicht war ich auch mit der ganzen Situation überfordert. Ich glaube, das ist bei Angehörigen meistens so. Deshalb finde ich es schon wichtig, wenn man in der Lage ist, über alles zu reden (aus meiner Sicht).
Es ist schon erstaunlich, wie Du zwischen den Zeilen lesen kannst, wie einfühlsam Du bist. Ich war sehr betroffen über das, was Du geschrieben hast, was in Heinz vorgegangen sein könnte. Mir liefen einfach die Tränen und deshalb schreibe ich auch jetzt erst. Ich denke nämlich, daß Du es richtig siehst. Mal abgesehen von dem "geniessen". Das weiß ich nicht so genau. Aber alles andere, ja. Er konnte seine Gefühle nicht sehr gut mitteilen, obwohl er es in der letzten Zeit öfter getan hat, als sonst. Er hatte auch eine bestimmte Vorstellung von Beziehung, die ich mit ihm teilen konnte, weil ich auch so denke. Z.B. hat er mir letztes Jahr, also Weihnachten 2001 eine Karte geschrieben und DANKE gesagt für folgende Dinge: Hilfe und Unterstützung, Fürsorge und Verständnis, Nähe und Distanz, Festhalten und Loslassen.
Und so habe ich es weiterhin gehalten. Manche Dinge habe ich auch einfach über seinen Kopf hinweg entschieden, aber ich wußte, einmal getan, hat er es akzeptiert. Es war ein gegenseitiges Geben und Nehmen, denn er hat mir gegenüber das Gleiche getan, eben unserer Einstellung entsprechend.
Deshalb fiel es mir auch leicht, bei ihm zu bleiben, obwohl er es nicht wollte. Als das Bett für mich in sein Zimmer gestellt wurde und ich ihm sagte: "Ich bleibe ab jetzt bei Dir", schüttelte er nur mit dem Kopf und wandte sich ab. Ich wollte ihn nicht alleine lassen!

Warum erzähle ich das alles? Hab noch viel zu verarbeiten, als Angehörige eben. Verstehst Du, was ich meine? Niemals hätte ich ihn von mir aus mit Gesprächen gequält, die er nicht gewollt hat. Daher kann auch nicht pauschalisiert werden , wie man mit der Wahrheit umgeht. Natürlich hatte ich ein schlechtes Gewissen, wir haben uns nie belogen. Aber ich
KONNTE es ihm nicht sagen. Noch heute plagt mich mein Gewissen deswegen. Andererseits denke ich, hätte er darauf bestanden, mehr von dem Gespräch mit dem Arzt zu erfahren.

Brigitte, es ist soooo schwer, je länger der Zeitraum wird, desto mehr vermisse ich ihn.
Du hast auch eines richtig erkannt: Er wollte mich nicht traurig sehen, er hat vieles vor mir verborgen, ganz sicher. Er wollte mich nicht belasten, wollte mich schonen, so wie er es immer getan hat.

Ich könnte noch so vieles schreiben, aber jetzt ist genug. Ich hoffe, ich bin nicht zu anstrengend für Dich. Mir gehen so viele Gedanken durch den Kopf, jeden Tag.

Laß’ Dich ganz fest umarmen und danke, dass Du geantwortet hast.

Ganz liebe Grüße
Gertrud (Mucki)
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  #326  
Alt 02.03.2003, 01:12
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Hallo Jutta,

laß dich ganz fest drücken.
Ich weiß gar nicht so richtig, was ich sagen soll. Du hast ein riesen Paket zu tragen.
Trotzdem, laß uns positiv denken und nicht von dem Schlimmsten ausgehen. Kann mich Brigitte nur anschließen. Warte erst mal die Diagnose ab. Ist alles leicht gesagt, weiß ich und es wird Dir auch nicht viel helfen. Die Gedanken sind da und Du kannst sie nicht stoppen.
Laß bald wieder von Dir hören. Ich finde es schön, daß wir alle hier ins Forum schreiben können. "Draußen" findet man selten jemanden, der zuhört und Verständnis hat.

Ich drücke Dir ganz fest die Daumen und denke an Dich.

Alles Liebe und Gute
Gertrud (Mucki)
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  #327  
Alt 02.03.2003, 05:10
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Guten Morgen Mucki, Brigitte,

ich geh mit den Hühnern schlafen, steh vor ihnen auf. Das ist "gesundheitsbedingt", ansonsten müsste ich mit 2-3 Std. auskommen. War aber schon immer ein frühes Huhn, habe den Haushalt gemacht, bin 12-14 Std. in der Arbeit gewesen und abends dann die Beine und Selle baumeln lassen, und war dann für alle da.

Ich weiss, dass ich mich nicht verrückt machen soll!!! Das sagt mein Verstand mir auch immer wieder, aber die Angst sitzt doch im Nacken. Dazu ist die familiäre Vorgeschichte (beidseitig) einfach zu gewaltig. Sage mir aber auch "Angst frisst Seelen auf" und das will ich nicht zulassen!!!!!!! Meiner Mutti habe ich diese Einstellung zu verdanken, sie hat es mir immer wieder vorgelebt, dass ich zum Glück ein, für manch Anderen, grausig optimistischer Mensch bin. Wo Mitmenschen verzweifeln, suche ich immer noch einen Weg aus der Sache, ob mit Kopf, Herz oder Seele. Auch wenn ich des öfteren dann feststellen musste, Mensch Jutta, wo war Deine Realität. Aber so bin ich nun mal........... :-))

@ Brigitte: Frage, warum schreibst Du "krasse" Brigitte? Ich finde
Deine Kommentare und Gedanken absolut nicht krass. Wahrheit ist Wahrheit, Gedanken sind persönliches Eigentum, so wie die Meinung auch.

Den Mitmenschen ist es einfach oft zu viel, sich mit den Gegenheiten und Krankheiten usw. auseinander zu setzen. Ich habe das so deutlich in den letzten Monaten erfahren dürfen. Ein Beispiel: Am Tage nach der Trauerfeier meiner Mutti bekam ich meine Kündigung (mit 70 andren KollegenInnen). Von meiner "besten" Kollegin, welcher ich viel geholfen habe -privat wie geschäftlich- hörte ich NIX mehr. Jetzt fiel sie der nächsten Umstrukturierung zum Opfer, ihrer Mutter geht es nicht gut, da hat sie sich wieder an mich erinnert und wollte meine Hilfe. Und wie ich nun mal bin, ich war da für sie. Nach der Diagnose schickte ich ihr am Freitagabend eine email, keine Reaktion!!!

Damit wollte ich nur sagen, es ist schön und tut so so gut, hier mal den Herzschmerz rauszulassen. Denn in solchen Situationen fehlt mir meine Mutti ganz furchtbar. Da sie bei mir im Hause wohnte, war es so einfach, kurz bei ihr rein, ihr das Herz ausschütten und weiter ging es im Takt.

Nun mal was schönes, für mich war es was Besonderes.
Mein Jüngster (16 J.) ist ein recht "privater" junger Mann (macht seine Problem usw. mit sich aus) und zeigt seine Gefühle sehr selten mit Gesten. Er nahm mich ganz fest in den Arm, und streichelte über mein Gesicht. Da hüpfte mein Herzchen!!

ICH DANKE EUCH FÜRS ZUHÖREN und die lieben Worte.

ganz liebe Grüsse,
Jutta
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  #328  
Alt 02.03.2003, 09:02
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Mörgelchen zusammen,
naja, Jutta, mein "krasser" Teil ist manchmal meine Direktheit, die kann manchmal bei den anderen ein bisschen "krass" ankommen. Ich selber sehe mich zwar auch nicht als "krass", bin einfach nur ehrlich und vertrete meine Meinung. Naja, aber eben: Je nach dem MAG man diese Ehrlichkeit nicht so.
Aber ich belasse den Namen hier auch aus dem Grunde so, damit es keine Verwechslungen mit anderen Brigittes gibt. (Ich hatte das "krass" auch schon mal bei gewissen Themen NICHT hingeschrieben, aber das kam dann am Ende GAR nicht so gut raus! Daher: Reine Gewohnheit jetzt!)

Dass Du so ein optimistischer Mensch bist und mit Kopf, Herz und Seele immer nach einem Weg suchst, finde ich super. Das ist eine ganz besondere Stärke, hm-hm! Klar, manchmal kriegt man trotz allem wieder mal ein's auf's Dach, aber weil der Kopf, das Herz und die Seele gar nicht anders können, wird bei der nächsten Schwierigkeit schön weiter mit dem Optimismus gemacht. Das ist schon ein bisschen eine Art "Lebenskünstler sein", das find ich gut. Bleib so, wie Du bist, gell? Weisst Du, auch wenn Du anderen hilfst, und Du keinen Dank dafür kriegst, ... für DICH stimmt es doch am Ende so, wie Du gehandelt hast, nicht wahr?

Und Dein Sohn, Dein Jüngster, ... bo-eh, ich glaube, er hat mehr Weisheit und wacher Verstand als hundert der angeblich "gescheitesten" Menschen zusammen! Klingt jetzt vielleicht übertrieben, Jutta, aber glaube mir, ... solche spontanen, herzlichen, tröstende Reaktions-Umarmungen kommen nicht sehr oft unter den Menschen vor. Also ich persönlich habe alle möglichen Reaktionen meiner Leute erlebt, ... nur DIESE NICHT!
Melde Dich doch wieder, Jutta, wenn Du etwas über Deine weitere Diagnose erfahren hast, ja? Ich denk an Dich.

Hallo Mucki,
ja, das stimmt, ein Aussenstehender kann unmöglich wirklich nachvollziehen oder nachfühlen, wie es in einem Krebspatienten aussieht. Und es gibt wirklich keinen anderen Weg, als lediglich zu Akzeptieren. Obwohl auch Du sehr positiv und optimistisch eingestellt bist, bzw. warst. Das ist okay, denn man sollte die Hoffnung bis zum Ende wirklich nie verlieren. Die Hoffnung macht einen schliesslich auch stark.

Hier ist es jetzt eben individuell verschieden, denn wenn der Patient genau so hoffnungsvoll denkt, dann ist es schön, wenn die Angehörigen auch so denken.
Andererseits geht es auch um's Reale: Ich persönlich hatte z.B. grosse Mühe damit, als manche meiner Leute mir nach meiner Diagnose sagten: "Ist doch nicht so schlimm!" oder "Das wird schon wieder!"
Diese Worte kamen bei mir einfach nicht an, weil ich sie nicht als Wahrheit empfand. Denn "Schlimm" ist die Krebskrankheit auf jeden Fall, und "ob es wieder wird", das steht immer in den Sternen geschrieben. - Ich fühlte mich also bei diesen Worten echt nie so richtig verstanden oder Ernst genommen.
Vielen anderen Krebspatienten geht es aber genauso.

Naja, das sind wohl diese zwei "Welten", wie Du es beschreibst.
Krebspatienten sind mit dieser Situation übrigens AUCH total überfordert, das geht nicht nur den Angehörigen so. Während die Angehörigen verzweifelt helfen wollen und nach einer Lösung suchen, wo sie sich mit der Konfrontation der Krankheit abfinden müssen, wo sie aber auch mit sich SELBER eine Konfrontation erleben (Angst, Wut, mögliches Abschied nehmen müssen), ... da strampelt unterdessen der Krebspatient in seinem dunklen Raum wie wild herum. In diesem dunklen Raum, wo sich sein Mörder befindet! Boh! Das schlägt zünftig auf die Psyche! Da kommt alles hoch: Schock, Todesangst, Wut, Akzeptanz, Nicht-Akzeptanz, Kampf, Niederlage, Gelassenheit, Lähmung, Agression, ... und der Mörder steckt die ganze Zeit in einem DRINNEN und GRINST!

Na, Krebs ist ein dämliches Ding! Er ist eigentlich total doof, denn im Prinzip ist seine Existenz völlig sinnlos, weil er am Ende ein hirnloser Selbstmörder ist!
Ich mag diesen Kerl nicht!

Noch schnell was anderes: Geben und Nehmen, Mucki, ist doch wirklich schön. Ja, ich denke auch, Dein Lebenspartner hätte Dich GEFRAGT oder hätte mir Dir darüber gesprochen, wenn er es wirklich gewollt hätte. Er hat Dir somit wieder etwas GEGEBEN.
Doch, doch, ... er hat es irgendwie GENOSSEN, davon bin ich überzeugt! :-)

Ich drück Dich, Mucki.
Ganz liebe Grüsse
von der "krassen" Brigitte
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  #329  
Alt 02.03.2003, 11:36
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Liebe Jutta,

wollte dir nur sagen, dass ich dir ganz fest die Daumen drücke!!

Und sei stolz auf deinen Jüngsten. Diese introvertierten "Kerle" unterschätzt man ganz leicht. Auch mein 14-jähriger ist so, dass er kaum Gefühle zeigt und alles mit sich alleine ausmacht (leider). Aber ich weiß, dass er sensibler ist als viele andere.

Also wie gesagt: alles Gute für dich!
Afra

PS: liebe Grüße an das krasse Känguru
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  #330  
Alt 02.03.2003, 12:57
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Hallo Jutta,
ja das Problem mit unseren lieben Mitmenschen. Wenn es ernst oder unangenehm ist, ziehen sie sich zurück. Auch ich habe diese Erfahrung gemacht. Ich hatte eine "Freundin", dachte ich zumindest, mit der ich fast 30 Jahre zusammen war. Solange ich so "funktionierte" wie ihr es bequem war, war alles in Ordnung. Wo ist sie jetzt? Zum Tode von Heinz bekam ich einen Anruf von ihr, in dem sie mir im wesentlichen nur von anderen erzählte, die auch Krebs haben. Seitdem ist Funkstille. Heinz und ich, wir haben sehr lange gebraucht, bis wir endlich zusammen gefunden haben. In meinem "Freundeskreis" war die Reaktion darauf wie folgt: Ach ja, jetzt, wo er krank ist, kann er sie plötzlich gebrauchen.
Sie haben keine Ahnung, naja, wie auch immer, diese "Freunde" habe ich abgeschrieben. Geblieben sind mir meine beiden Kinder, die voll und ganz hinter mir stehen, die mir geholfen haben, wie ich es niemals erwartet hätte, eine Freundin, von der ich es auch niemals erwartet hätte, daß sie mir mal zur Freundin wird und eine Kollegin, die mir inzwischen auch zur Freundin geworden ist. Aber diese Menschen geben mir so viel, daß ich es gar nicht beschreiben kann.
So wird es auch bei Deinem Sohn sein. Er zieht sich zurück, macht seine Probleme mit sich alleine aus, aber wenn es darauf ankommt, ist er für Dich da. So habe ich es mit meinen Kindern erfahren und nicht nur in der jetzigen Situation. So eine Erfahrung zu machen, ist das Schönste, was es gibt. Es gibt Halt.
Halte an Deinem positiven Denken fest, Du bist eine tolle Frau.
Ich drück' Dich ganz doll
Mucki


Hallo Brigitte,
Du hast es mal wieder ganz genau getroffen und beschrieben, wie es ist, mit diesem "Mörder" umzugehen. Genauso habe ich Heinz in "diesen" 1 1/2 Jahren erlebt. Und ich war sooo hilflos. War meistens nur schweigend an seiner Seite, weil ich einfach keine Worte fand. Jedes Wort wäre zuviel gewesen und mit Sicherheit kein Trost für ihn. Geweint hat er sehr viel, aber immer nur dann, wenn ich nicht da war, er hat es mir erzählt. Doch irgendwann konnten wir auch zusammen weinen.
Es hat uns beiden gut getan, als er es geschafft hatte, sich zum ersten Mal in meiner Gegenwart fallen lassen zu können.

Brigitte, nochmal, es ist sehr schön, "Dich zu lesen"! Mir gibt es sehr viel.
Ganz lieben Dank dafür und bleibe so wie Du bist.
Ich wünsche Dir viel Viel Glück und sei herzlich umarmt.
Mucki
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