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  #301  
Alt 05.11.2003, 16:31
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Standard junge Frauen und der Tod der Mutter

Liebe Tabea,

kein Arzt kann Dir genau sagen, wie lange Deine Mama noch leiden muss. Als meine Mama 2 Wochen vor ihrem Tod ins Krankenhaus kam, konnte sie auch kaum was essen und trinken. Hatte nur Durchfall und Erbrechen. Das ist in diesem Stadium sehr verbreitet. Der Körper schafft es nicht mehr aufzunehmen. Für Mama war es zum Schluss eine regelrechte Qual überhaupt nur ans Essen zu denken. Sie hat dann Glucose und Elekrtolytelösungen bekommen. Damit der Körper nicht austrocknet. Aber das hat dann auch nicht mehr viel gebracht. Wenn ein Mensch bereit zum sterben ist, kann er schneller loslassen und einschlafen. Bettina hat schon recht. Man darf nicht egoistisch sein und nur an sich denken. Deine Mama braucht Deine Unterstützung, damit sie gut in die "andere Welt" hinübergleiten kann. Es ist verdammt schwer loszulassen, aber es muss sein. Ihr macht es euch sonst nur unnötig schwer. Sie wird ja nicht ganz weg sein. Du wirst sie irgendwann wieder spüren, auch wenn Du sie nicht sehen kannst. Bis dahin solltest Du jeden Tag mit ihr leben, als ob es der letzte ist. Wir sind auch zum Schluss jeden Tag hingefahren und haben uns verabschiedet. Wir haben ihr jeden Abend das gesagt, was uns allen wichtig war. Das hat es mir im nachhinein etwas leichter gemacht. Weil ich eben wusste, das wir uns voneinander verabschiedet haben. Und das wir voneinander loslassen konnten. Das ist verdammt wichtig. Der Pfarrer auf Mama´s Beerdigung hat gesagt, das ihr Leben nicht umsonst war. Es war zwar kurz, aber es war nicht sinnlos. Sie hat für ihre Familie gelebt. Damit hat er auch Recht.
Wir müssen irgendwann von unseren Eltern loslassen. Ob es früher ist oder später, hat damit nichts zu tun. Es würde immer wehtun.
Gestern früh wurde wieder jemand von seinen Qualen erlöst. Ich habe ganz schön geschluckt, als es mir gesagt wurde. Ich kannte diesen Menschen zwar nicht, trotzdem weiss ich was sich in dieser Familie jetzt erstmal abspielen wird. Das hat mir gestern zusätzlich zu schaffen gemacht. Mama´s Geburtstag war schon schlimm genug.
Ich bin in Gedanken immer bei Dir. Und bei euch anderen natürlich auch.
Es ist schön hier sein zu können.

Viele Grüsse
Tina
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  #302  
Alt 05.11.2003, 19:43
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Standard junge Frauen und der Tod der Mutter

Liebe Tina!
Ich weiß, ich muss loslassen und ich bin auch bereit dazu, denn mir ist es wichtiger das Mama nicht mehr leiden muss als das sie wegen mir weiterlebt und es nur noch eine Qual ist. Es ist aber eben nicht so einfach wenn man sieht, dass dieser Zeitpunkt des loslassen müssen bald kommt.Andererseits war es im Juli genauso, nach der Lungenembolie verfiel Mama in genau dieses Stadium, alle dachten, sie stirbt, die Ärzte hatten ihr schon ein Einzelzimmer gegeben, zum sterben.Es war wie ein Wunder das sie sich nochmal aufgerappelt hat und damals wusste ich nicht, ob ich mich freuen oder traurig sein soll. Das Mama lebt hat mich über Alles gefreut, doch alles war vorher darauf ausgerichtet, das sie stirbt, sie selbst hatte gesagt sie wolle nicht mehr, ich habe mich in vielen Gesprächen von ihr verabschieden dürfen und alle waren lieb zu ihr (Personal und Familie). Ich war "glücklich", das sie wenigstens so lieb behandelt wurde, da kann man in Krankenhäusern ja auch Pech haben. Und als Mama dann eines tages, wo niemand mit gerechnet hat,sagte, sie will doch noch leben und kämpfen, war mein gefühl voll Freude und Angst zugleich. Angst davor, wie es beim nächsten mal sein wird, ob ihr dann genauso "gute" Bedingungen geschaffen werden können, die Schmerzen genommen und die Familie da sein kann.Ich hatte Angst das Mama noch mehr erleiden muss!!!
Und sie musste mehr erleiden! Aber sie hatte auch noch schöne Momente und das sie nun bei uns zu Hause sein kann und dort lieb betreut wird, macht mich wieder sehr dankbar!!! Ich hoffe, wenn sie sterben muss, dann ohne Qual!!!
Ich hatte im Juli in der Situation zu Mama gesagt, ich schaffe das schon und es ist ok wenn sie loslässt, das ich möchte das sie geht wenn sie nur noch leidet. Da hat sie es nicht getan. Aber aiuch jetzt habe ich ihr das denke ich schon vermittelt. Nur...,ich bin halt manchmal wieder so verzweifelt, denn wenn ich einen Wunsch frei hätte wäre der natürlich, dass sie gesund und bei mir ist!!!
Alles Liebe!
Tabea
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  #303  
Alt 05.11.2003, 19:49
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Standard junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo Bettina!
Danke für deine liebe Worte, doch ich frage mich trotzdem, woher weiß ich ob es ihr danach besser geht??? Und was auch weh tut, vor einer Woche etwa sagte sie, sie habe Angst vor dem Sterben. Ich wünschte mir, sie hätte keine angst, ob sie es jetzt auch hat weiß ich nicht, aber ich wünschte mir, ich könnte wenigstens später sagen:Sie hatte keine Angst!!!
Ich sage mir auch immer, bitte lass sie einschlafen dürfen, bitte lass ihr Leid ein Ende haben, es ist somparadox, sich zu wünschen, dass der geliebte Mensch sterben darf. Doch man wünscht es sich ja nicht wirklich, nur gezwungen weil man ihn vor weiteren Qualen doch bewahren möchte!
Alles Liebe an Alle!
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  #304  
Alt 05.11.2003, 19:54
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Standard junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo mama300;-)
Ja, ich glaube auch das der Aspekt des versabschiedens sehr wichtig ist und so gesehen bin ich sehr dankbar, dass ich Mama noch jeden Tag sagen kann, das ich sie liebe und ihr das Gefühl geben kann, dass ich da bin und versuche, ihr alles etwas angenehmer zu machen. ich gebe ihr zu trinken, kühle ihr Gesicht mit einem WEaschlappen und wenn der Pfleger kommt-ein guter bekannter von Mama-dann helfe ich ihm dabei, Mama auf der seite zu "lagern" damit sie nicht so wund liegt und was sonst gerade nötig ist!
Ja, ich denke, dafür kann ich dankbar sein und gerade im nachhinein wird sich der Wert dieser Möglichkeit beweisen!
Alle Liebe!!!
Danke für deine Gedanken und deine Hilfe
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  #305  
Alt 06.11.2003, 13:38
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Standard junge Frauen und der Tod der Mutter

Und wenn Du stirbst...
dann will ich Dich in Deine neue Welt geleiten,
Dich auf dieser Reise ein wenig begleiten.

Und wenn Du stirbst...
dann will ich Dir all meine Liebe schenken,
in der Hoffnung Du wirst auch dann noch an mich denken.

Und wenn Du stirbst...
dann will ich das Deine Qualen ein Ende haben,
Du nie mehr musst solche Schmerzen ertragen.

Und wenn Du stirbst...
dann werde ich Dich nicht halten,
die Engel werden ihres Amtes walten.

Und wenn Du stirbst...
dann will ich eine Kerze anzünden für Dich,
hoffe die Engel beschützen Dich.

Und wenn Du stirbst...
dann bist Du frei, kannst endlich Deinen Frieden finden,
doch ich muss erst noch meine tiefe Trauer überwinden.

Und wenn Du stirbst...
dann wird auch ein Teil von mir gestorben sein!
Aber lieber soll ein Teil von mir sterben,
als das Du noch mehr Leid ertragen musst!
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  #306  
Alt 06.11.2003, 18:50
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Standard junge Frauen und der Tod der Mutter

Liebe Rebecca

ich weiss, ich hatte auch meine zweifel, ob sie es gut haben wird, in der neuen welt...aber ich glaube jetzt einfach fest daran....
als ich mama so vor mir lag als sie gerade gestorben war, sah sie so zufrieden aus....es muss einfach schön sein, dort wo sie hingekommen ist...glaube einfach ein wenig daran...
sag deiner mama jeden tag dass du sie lieb hast etc. dann kann sie zufrieden einschlafen....
und denke immer daran...sie wird dich nie alleine lassen auch wenn du sie nicht mehr sieht...sie wird immer bei dir sein....sie wird dein schutzengel sein...

liebe grüsse
bettina
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  #307  
Alt 06.11.2003, 20:43
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Standard junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo Tabea,
hatte Dir vor einigen Tagen schon geantwortet.. scheint irgendwie verloren gegangen zu sein..
Deine Worte erwecken in mir Erinnerungen an die Tage als meine Mami im KH war, es ist mir alles so bekannt . Es waren ihre letzten 7 Tagen, wir wußten es nicht und auch sie nicht, sie hat bis zuletzt gehofft, trotz allem Leid,gehofft für uns! Sie wußte, daß ich ohne sie nur schwer auskommen würde und ich denke , so manches mal hätte sie am liebsten aufgegeben, wären wir nicht gewesen! Das letzte Jahr ging es ihr soo supergut, unfassbar. Es gab ihr den absoluten Auftrieb daß ich schwanger war. ZUm Glück hat sie den Kleinen noch ein paar Monate kennengelernt. Zu kurz.. so viele Fragen hätte ich jetzt die nur eine Mama beantworten könnte..
Eigentlich hatte ich immer gehofft, daß sie, wenn es wirklich mal so weit wäre zuhaus wäre. Sie war es nicht, aber es war ok. Ich hatte nur den Wunsch daß es ihr so gut wie nur möglich geht in diesem Zustand. Es war innerhalb von 2-3 Tagen klar, daß sie es nicht überleben wird. Immer noch schüttelt es mich, wenn ich denke wie unglaublich diese Momente sind, wenn sie denn da sind. Plötzlich taumelst Du Tag für Tag zum Krankenhaus, hälst fast 24 Std Wache und wartest daß es vorbei ist. Mit gemischten Gefühlen, Hoffnung? ERlösung? Erst in den letzten Tagen bat ich um ihre Erlösung, es tut noch jetzt weh, daß ich mir das wirklich wünschte. Aber ihr Leid war so unendlich und es tat mehr weh sie so zu sehen, jeden Tag wurde es schlimmer. Es war wie ein Film und ich dachte immer, Mami spielt hier nur eine Rolle, sie kann doch gar nicht wirklich sooo krank sein! Die Ärzte sprachen immer von"sterben", keiner wußte wie lange. An einigen Tagen sagte man uns wir sollten in der Nähe bleiben, man wüßte nicht "ob" vielleicht heute.. HORROR! Begreifen kann ich es immer noch nicht was da alles passierte..
Sorry, schweife doch zu sehr in unsere Geschichte über. Zwei Sachen will ich Dir ans Herz legen. Sollte Deine Mama ins Krankenhaus müßen, dann gräme Dich nicht.Das wichtigste ist, daß immer jemand bei ihr ist und meistens fühlt man sich dann auch besser aufgehoben bzw versorgt. Wir konnten über nacht und immer bei ihr sein, bis zur letzten Minute. Die Ärzte haben ihr Sauerstoff zugeführt und eine Magensonde eingeführt damit sie nicht pausenlos erbrechen muß. In den letzten Tagen bat ich sie auch ihr etwas gegen Schmerzen und Ängste zu geben, weil ich nicht wußte ob sie diese hat.. es mir aber dachte.. sie konnte ja nicht mehr sprechen. Ich habe ihr auch zu trinken gegeben und ihre Stirn gekühlt und anfangs sagte sie immer nur , wie gut das täte.. Zweitesn, wie schon viele schrieben.. auch mir tut der Gedanke gut, daß sie ihren Frieden hat. Ich glaube daran, auch weil ich viel darüber gelesen habe(kann Dir die Bücher von Kübler-Ross und van Praath nur wärmstens empfehlen, sie helfen mir unheimlich!!) Sie muß nun nicht mehr diese ganzen Torturen über sich ergehen lassen die eh schon menschenunwürdig genug waren. Sei Dir sicher, diese Gedanken werden auch Dir einmal helfen. Es ist einfach so furchtbar zuzusehen, wie wirklich der komplette Mensch von dieser Krankheit erfasst wird und langsam versagt..
Ich wünsche Dir noch viele schöne Minuten mit DEiner lieben Ma, ich denke wie Du so schreibst ist zwischen Euch alles klar und gesagt, auch das hilft mir z.B.sehr!
Sei lieb gedrückt von
Meli, die Dich in dieser Zeit nur zu gut versteht..
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  #308  
Alt 07.11.2003, 22:13
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Standard junge Frauen und der Tod der Mutter

Liebe Meli!
Danke, deine Antwort hat mir ein bischen geholfen, denn du machst mir trotz allem ein wenig Mut!!! Kannst du mir vielleicht wegen den Büchern nochmal die genauen Titel aufschreiben??? Damit ich sie auch finde? Wenn du willst, schreib mir mal eine E-mail! Ich bin übrigens 21.
Alles Liebe!
Tabea
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  #309  
Alt 07.11.2003, 22:15
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Standard junge Frauen und der Tod der Mutter

Oh, sorry:Tabea0207@yahoo.de
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  #310  
Alt 09.11.2003, 18:23
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Standard junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo Tabea, hab heute keine Zeit, werde Dir mal gern mailen. Will Dir heute nur schnell die Titel nennen:
Der Tod und das Leben danach von Elisabeth Kübler-Ross
Heilende Trauer von James van Praagh

Ich hoffe es wird Dir ein wenig helfen..
Bin übrigens 35, hört sich für Dich wahrscheinlich schon alt an, aber glaub mir, wenn es um meine Mama geht bin ich noch ein kleines Kind.. ist wohl so mit den Mamas!!
Bis ganz bald
Meli
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  #311  
Alt 10.11.2003, 15:53
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Standard junge Frauen und der Tod der Mutter

Dankeschön@Meli
Gestern und heute geht es mama einigermassen gut. Sie hat gestern und heute auf ihre Schmerzspritzen verzichtet (bekommt aber trotzdem noch Schmerzpflaster) und hat gestern sehr viel gesprochen (im Gegensatzt zu vorher). Das hat mich sehr gefreut, doch auch traurig gemacht. Sie hat zum Beispiel gefragt, was denn der Arzt sagt, dabei weiß sie eigentlich das es nicht gut steht und ich wu8sste nicht, was ich antwiorten sollte. Sie hat davon geredet, was sie machen könnte, wenn sie wieder fitter ist. DAs hat mich so traurig gemacht. Ich wünschte mir so sehr Mamas Pläne und Hoffnung sind begründet, doch es sieht nicht so aus und das tut so weh. Was ist wenn du nicht fitter wirst Mama habe ich gefragt und sie hat geantwortet, dasss wir das dann sehen. Als der Artz (ein guter Bekannter) mit seiner Frau kam war ich gerade weg, doch Oma erzählte mir, Mama habe gesagt ihr wäre nach einem Schluck Sekt und sie hätten (Mama mit Wasser verdünnt) angestoßen. mama hat auch gesagt, schade das Tabea jetzt nicht hier ist;-)
Ach, ich liebe sie so unendlich doll. Als ich gute Nacht gesagt habe murmeklte siereimal werden wir noch wach...
Da habe ich gesagt Mama! Hoffentlich noch öfter! ASie scheint zwischen Hoffnung und rauer zu schwanken. Als ihre Freundin, die sie pflegt (ist Krankenpflegerin) da war gestern, sagte Mama zu uns:Ach, ihr habt es gut und später, das ist schon schwer!
Ich weiß nicht mehr wasich denken soll. Ich binn nur froh das sie gerade wieder ein wenig spricht und vor allem, das ich ihre Augebn mal wieder gesehen habe! Die ganze letzte Zeit hatte sie die Augen nur geschlossen und gestern hat sie sie mehrmals geöffnet, uns aber nur verschwommen gesehen, sagte sie. Ihre Augen sind ganz groß und auch ein wenig angeschwollen und sie sehen irgendwie ein wenig glasig und tiefgründig aus. Sie sehen verändert aus.
Ach ihr alle da draußen, ich hoffe Euch geht es besser als mir, das tut alles so verdammt weh!"!! Ich hatte gestern bei meinem Freund einen richtigen Heulzusammenbruch, da kamm alles in mir hoch, auch, was ich mit Mama schon alles durchgemacht hab bezüglich der Krankheit, wie oft wir gehofft haben, wie oft ich Angst haben musste um sie und besonders sie selbst und wie oft sie litt! Sie ist so eine bewundernswerte Frau, so ene Kämpfernatur, ich würde auch gern so sein und sagen, ich schaff das, doch im Moment zweifel ich sehr daran!!!
Ich schick Euch allen die liebsten Grüße!
Dieses Forum ist toll!!!
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  #312  
Alt 10.11.2003, 15:56
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Standard junge Frauen und der Tod der Mutter

Hiermit entschuldige ich mich für meine ständigen Tippfehler, ich bin der deutschen Sprache mächtig, doch wenn ich so schnell tippe schleichen sich schnell Fehler ein,mal ein Buchstabe mehr als nötig, mal ein falscher dazwischen, mal fehlt einer))
Alles Liebe!
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  #313  
Alt 11.11.2003, 11:00
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Liebe Tabea und alle anderen hier im Forum,

ich war eine ganze Weile nicht bereit zu schreiben. Mir ging es die letzen Tage nicht sehr gut. Das sind wohl die ganzen Nachwirkungen von Mama´s Geburtstag. Das war nicht gerade einfach, es war einfach zum kotzen. Ich lese hier Tag für Tag und finde mich so oft wieder in euch allen. Man brauch nicht fragen wie es einem geht, man weiss wie es in jedem aussieht.
Liebe Tabea, ich bin froh, das es Deiner Mama im Moment halbwegs gut geht. Geniesse diese Zeit. Ich kann mir sehr gut vorstellen, das dieses hin und her an den Nerven zerrt. Man steht hilflos da und weiss nicht wie es weitergehen soll. Vielleicht geschieht ja doch noch ein Wunder, aber sich daran zu klammern wäre nicht sehr empfehlenswert. Meine Hausärztin hat mir damals damit auch Hoffnung geben wollen, aber sie wurden bitter enttäuscht. Als Mama gesagt hat, sie will sich nicht mehr behandeln lassen, habe ich in einer Krebsbroschüre gelesen, das man durchaus noch Jahre oder Jahrzehnte mit dieser Krankheit leben könnte. Ich hab mich so sehr an diesen Satz geklammert. Es war mein einziger Strohhalm. Das Mama dann 3 Wochen später tot ist hätte ich niemals gedacht.Im Krankenhaus wurde uns auch gesagt, das sie sich nochmal aufrappeln könnte. Oder das sie vielleicht ins Koma fällt. Keiner konnte uns sagen wie es weitergeht. Aber da Mama wohl bereit war zu sterben, konnte sie sich so schnell von uns trennen. Und ich bin so dankbar dafür, das sie nicht lange leiden musste. Das hätte mir noch mehr zu schaffen gemacht. Sei dankbar für jeden schönen Tag den ihr zusammen verbringt. Und wo es ihr gut geht. Es kann alles so schnell gehen.
Viele liebe Grüsse und eine herzliche Umarmung.
Tina
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  #314  
Alt 11.11.2003, 21:53
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Hallo liebe Tina!
Das tut mir sehr leid, dass es dir so schlecht ging die letzte Zeit. Ichz hoffe, es ist wieder besser, jetzt, wo der Geburtstag deiner Ma ein wenig in weiter weggerückt ist!
Der eine Tag an dem Mama so wach und "munter" war, war leider der einzige Tag, denn seitdem schläft sie wieder fast nur noch, ist total heiß und schwach. Sie spricht zwar auch noch, wenn man sie etwas fragt, aber manchmal redet sie auch durcheinander, ohne Zusammenhang in dem aktuellen Moment.
Heute kamen mene Tante und Onkel vorbei, die schon lang nich mehr hier waren und zu denen wir auch nicht so den Kontakt haben. Ich mag sie, doch irgendwie wollte ich nicht dabei sein, wenn sie kommen und Mama so sehen und Oma und Opa mit ihnen über mama reden, wollte keine Fragen gestellt bekommen oder mitleidige Blicke..Hachja...
Bin dann ins Sonnenstudio, bischen Licht tanken und dann blöd mit dem Auto rumgefahren und an irgendwelchen Stellen mitten inn der Pampa hab ich angehalten und gewartet, als hätte ich was ausgefressen, weil ich gehofft habe, wenn ich nur genug Zeit totschlage,sind sie wieder weg wenn ich wiederkomme.Fehlanzeige! Aber es war ok, sie waren dann nur noch so 15 Minuten da.
Es ist blöd wegzurennen ich weiß, aber ich will manchmal einfach den Fragen und Blicken, Ratschlägen oder unbeholfenen Bemerkungen nicht ausgesetzt sein. Als ich in dere Küche war, hörte ich meinen Opa zu den beiden sagen,für tabea ist das alles schwer...
Das ist ein blödes Gefühl, wenn andere so über dich sprechen und du hörst es und kommst wieder und wirst mitleidig angeguckt, auch wenn es vielleicht ernst gemeint ist das Mitleid und nicht negativ!!!
Und meine Mama schläft und schläft und ich frage mich, wie lang ich sie noch bei mir haben darf!!!
Vorgestern, wo sie so wach war, hat sie gesagt (als ich gute Nacht sagen wollte)reimal werden wir noch wach...(so wie in diesem Lied). Das hat sie ganz leise gemurmelt. Ich hab darauf entgegnet:"Mama, hoffentlich noch öfter!" Aber ich kann es trotzdem nicht lassen jetzt Angst zu habe, dass sie damit recht hat und demnach wäre dann morgen das dritte Mal. Ohhhh maaaaaaaan!!! Ich dreh hier echt langsam durch!!!
Alles Liebe für Euch alle!!!
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  #315  
Alt 12.11.2003, 17:33
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Liebe Tabea,
ich drücke dich ganz doll,... wenn ich deine Zeilen lese, dann muss ich schlucken um nicht zu weinen... ich habe meine Mum auch begleitet auf ihrem letzten Weg und ich hab genau wie du jede Sekunde bei ihr verbracht und ständig gehofft und gebetet, dass sie gesund wird, oder gehen darf... Es war leider klar, das sie es nicht schaffen würde und so habe ich meiner Mum gesagt, dass sie gehen darf wenn sie nicht mehr kämpfen kann, das sie den "Sonnenweg" gehen darf... und ich habe mich gefühlt wie im schlechten Film....
als mich das KH nachts anrief, das sie nun gehen (ich tu mich so schwer mit dem Wort sterben)würde bin ich hin mit meiner Familie und hielt ihre Hand...Liebe Tabea, ich wünschte ich könnte dir helfen... ich mache mir oft Gedanken was ich hätte anders, oder vielleicht besser machen können, aber ich glaube wenn man "liebt" dann ist alles wertvoll und richtig was man tut... halte durch..
Inke
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