Von der Seele schreiben!!

[mario1]

Hallo meine lieben Tanten!


Zuerst möchte ich mal wieder danke sagen, danke für die Zeilen die ihr mir geschrieben habt! Jeder eurer Beiträge hat mir geholfen, geholfen das ganze aus einer anderen sicht zu sehen, dass ganze nocheinmal zu reflektieren, zu hinterfragen und somit für mich innerlich ein OKAY zu finden!
Ich muss zugeben, dass es für mich eine "Flucht" war, ich will euch das erklären!
Ich sah das ganze als Chance für mich einen neuen Weg zufinden, aber ich hab auch nun gemerkt das mir niemand einen neuen Weg geben kann, den muss ich schon selber und zwar in mir finden, so wie ihr gesagt habt! Ich musste diese Erfahrung machen, um drauf zu kommen das ich diesen Weg meiner Trauer alleine gehen muss, dass ich zwar Menschen brauche die dabei an meiner Seite sind, jedoch niemand kann mit mir den selben Weg gehen!
Ich habe erkannt und sehe diese Situation jetzt so, dass ich mich auf mich konzentriere, meine Kraft und Stärke nun alleine für mich hernehme und somit diesen Weg für mich gehe!
Ich hoffe ihr versteht was ich meine!
Ausserdem war diese Situation auslöser mir "Hilfe" zu holen!
Hatte gestern meine 2te Therapiestunde und da ist wohl eine menge aufzuarbeiten, aber ich merke das es mir gut tut, eine besserung kann man ja nach 2 Stunden wohl noch nicht erwarten!

Ich bin sehr dankbar das ich euch hier habe!!!

Auch bin ich Dani sehr dankbar, die wieder mit aller Kraft zu mir stand und mir neuen Mut gab!

Euer Mario

[Briele]

Hallo, lieber Mario,

ich hab nun Deine letzte Nachricht einige Male gelesen und denke, wenn es Dir nur halb so gut geht wie Deine Botschaft für mich klingt, dann ist das schon recht gut ! Wie schön, daß es endlich mit einer Gesprächstherapie klappt und Du Dich offensichtlich mit dem Therapeuten wohl fühlst. Im Grunde genommen hat wahrscheinlich jeder Mensch Berge zum aufarbeiten in sich. Der eine macht sich dann an die Arbeit, der andere nicht, aber ich glaube jeder sollte sich alles einmal ansehen. Das eine oder andere Paket wird man aufschnüren, das andere beiseite legen und vielleicht gibt es auch etwas, das man gar nicht aufmacht. Aber wissen sollte man schon, was es so alles gibt.

Mein Lieber, halt die Ohren steif und sei immer freundlich mit Dir selbst.
Küßchen Deine Tante Briele

An die liebe Dani ebenfalls ein Küsschen und liebe Grüße

[mario1]

Liebe Tante Briele!


Danke für dein posting!
Weist du, manchmal frage ich mich wie du immer die richtigen Worte findest?!
Liegt das an der Lebenserfahrung oder kommt hast du das in dir?
Ja, die Therapeutin ist schon in Ordnung, es tut gut zu wissen das ich zu ihr gehn kann und meine Sorgen loswerde ohne nur einen Gedanken daran zu verschwenden ich könnte sie damit belasten, so wie das halt auch oft in meiner Umgebung ist das ich mir dann halt solche Gedanken mache!

Ich denke sehr viel an euch,
ich bin sehr froh euch zu kennen,
und ich muss es einfach sagen,
hab euch lieb!

Briele wie geht es eigentlich dir und Werner?

Euer Mario

[Alina]

Lieber Mario,

ich finde auch, du hörst dich nun wieder "kräftiger" an, wenn auch vielleicht nicht unbedingt glücklicher. Aber das Glück und andere schöne Gefühle kommen wieder, ganz sicher, nur halt etwas später und in kleinen Schritten.

Ich habe den Eindruck, du rappelst dich nun wieder zusammen und gehst tapfer weiter durch dieses erste Trauerjahr. Es wird sich ändern, aber noch ist´s schwer. Mir hat immer geholfen, dass ich mir dachte: "Ach, diese vielen schweren Gedanken und Gefühle, die Einsamkeit und die Trauer sind halt jetzt der Preis, den ich für meine intensive Beziehung zu meiner Mama "zahlen" muss,mein Tribut an die Liebe zu ihr". Wenn ich mir das bewusst machte, ging´s mir dann besser.

Hab auch Geduld mit deiner Therapie, es dauert oft doch etliche Stunden, bevor man ans Wesentliche stößt. Aber das hast du ja eh geschrieben.

Ich bin -auch wenn´s vielleicht komisch klingt, sag ich`s"-stolz auf dich, Mario, dass du auf deinem Weg bleibst, nicht abbiegst und das Gefühl des Alleineseins auf diesem Weg aushältst.

Liebe Umarmung von Alina

[mario1]

Liebe Tante Alina!


Du hast recht wenn du sagst, dass ich vielleicht nicht glücklicher bin, aber ich bin mir sicher auch ich werde wieder mal glücklicher sein dürfen!
Weist du eigentlich kann ich mich ja total glücklich schätzen, da ich ja Dani und euch hier habe!
Aber seit heute genau 6 Monaten fehlt aber auch Mama!
Solche Tage, eigentlich jeden 26sten im Monat tut es besonders weh! Da denkt man dann das die Zeit einfach viel zu schnell vergeht und man ja doch nichts machen kann dagegen! Aber es ist auch OK so, den ändern kann man es eh nicht auch wenn man das möchte!
Werde Mama heute am Freidhof besuchen, ihr eine Kerze und eine Rose bringen! Da ich in letzter Zeit in der Woche ca. nur einmal am Friedhof war, merkte ich auch das mich meine Trauer nach solchen besuchen besonders hart trift! Aber ein wenig kann ich schon damit umgehen!
Morgen muss ich wieder zur Therapie, wir machen da dann eine Familienaufstellung und das macht mir auch eher Angst!
Aber ich werde es schon überstehen!

Euer Mario

[Briele]

Lieber Mario,

danke für Deinen Brief !

Werner hat nun schon drei Wochen ambulante Reha, irgendwohin wollte er nicht. Vielleicht weil er mich nicht missen will , oder meine Küche? Oder beides?
Auf jeden Fall hat er jeden Tag fünf Stunden Therapie, manches wird mit ihm gemacht, manches an Geräten muß er selbst machen und manchmal nehmen sie ihn richtig hart her. Sagt er. Aber er merkt, daß es ihm gut tut.

Mario, ich hab Deinen heutigen Eintrag an Alina gelesen, bin dann über zwei große Schalen Kaffee gesessen und hab mir eine Frage gestellt, die ich mir öfter in meinem Leben stelle: soll ich was sagen, soll ich nichts sagen? Das ist oft schwerer als man glaubt. Noch dazu wenn einem ein Mensch wirklich am Herzen liegt, und das tust Du.

Es geht um die Familienaufstellung. Ich selbst habe keine gemacht. Ich hab zwei Bücher darüber gelesen und ich kenne einige Leute, die eine gemacht haben. Mit Sicherheit wird es nun Forumsnutzer geben die hier mitlesen und sagen, wenn du selbst keine eigenen Erfahrungen hast, dann verunsichere doch den Mario nicht.

Ich glaube aber zumindest soviel zu wissen um sagen zu können, pass auf, sei vorsichtig ! Es kann gut sein, daß die „Familienaufstellung“ für Dich geeignet ist, es Dich weiter bringt. Es kann aber auch das Gegenteil der Fall sein. Nun könnte man sagen, das ist ja bei allen Sachen so, aber das sehe ich anders. Wenn einem die eine oder andere Therapieform nicht zusagt, so ist das schade, man ist nicht weiter gekommen, hat Geld, Zeit und Energie vertan, dasselbe wird wahrscheinlich sein, wenn einem der Therapeut nicht zusagt. Wenn aber die Familienaufstellung in die Hosen geht, dann hat man mehr Schaden.

Wenn Du willst erzähle ich Dir von meinen „miterlebten Erfahrungen“.
Du kannst auch ein wenig googeln und findest eine Menge an Pro`s und Kontra`s.

Das Wichtigste ist zugleich das Einfachste: Du kannst das machen oder auch nicht. Du kannst Dir das einmal anhören, ansehen und Du kannst jederzeit sagen, das mag ich nicht weitermachen. DAS IST DEIN RECHT ! Denn Du bist der Chef Deines Lebens. Also Ohren, Augen gut aufmachen und in Dich hineinhorchen of es passt für Dich. Dann stimmt es. Angst brauchst Du bestimmt keine zu haben.

Ein anderes Mal schreib ich noch etwas zu den „Gedenktagen“. Und jetzt zünde ich eine Kerze ganz allein für Brigitte an.

Deine Tante Briele

[Isa1]

Lieber Mario,

alles was Briele über die Familienaufstellung gesagt hat würd ich am liebsten dick unterstreichen.
Wobei auch ich zugeben muß, daß meine Erfahrung nicht aus erster Hand ist.

Wenn mir ein Arzt sagen würde: 'Und morgen machen wir eine Chemotherapie', dann würd ich erst mal einige Fragen haben:
Warum ist das nötig?
Welche Vorteile bringt es mir (vielleicht)?
Welche Nebenwirkungen hat sie (vielleicht)?
Gibt es Nebenwirkungen, die wirklich bedrohlich sein können?

Vielleicht solltest du ähnliche Fragen stellen an deine(n) Therapeuten/in.
Einem Therapeuten oder Arzt blindlings zu vertrauen ist nicht unbedingt weise. Informiere dich, lass dir nichts andrehen, das dir vielleicht mehr schadet als nützt! Oder bestenfalls einfach gar nix nützt.

Machs gut!

Und ein Knutschal(?) von Tante Isa

[daggi]

Hallo Ihr Alle !
Ich bin neu hier, aber heute wollte ich auch mal was schreiben.

Bei meinem Vater (52J) ist im Nov,.04 ein malignes Melanom diagnostiziert worden , dass auch damals sofort entfernt wurde .hinter dem linken Ohr; CL4 / TD 6mm.
Ich habe mich damals sofort ins Internet gehängt, um mir mal anzusehen, womit wir zu tun haben. Nach der ersten OP wurde er entlassen, ohne weitere Behandlung, er sollte alle paar Monate zur Kontrolle kommen.
Im Mai 05 hatte sich ein neuer Tumor gebildet , der aussah wie ein Tischtennisball, dieser wurde auch wieder entfernt. Anschließend wurde alles in die Wege geleitet , was nun weitergemacht werden sollte, wieder CT , Röntgen und alle Untersuchungen .
Von Mai - Dez 05 wurde er 8 x operiert, weil sich immer wieder neue Knoten bildeten. Im Oktober wurde eine Interferon-Thearpie angefangen und als er endlich die 2 Wochen Eingewöhnungszeit in der Klinik hinter sich hatte, und nun darauf vorbereitet werden sollte, es selber zu Hause zu spritzen, wurde beim CT festgestellt das die komplette linke Seite wieder befallen war. :-(
Die Interferon-Therapie wurde sofort abgebrochen.
Er wurde Anfang Dezember wieder operiert, Neck-Dissection, der absolute Hammer, weil er jetzt wirklich nicht mehr der alte ist.
Ich habe nach der Op mit dem behandelnden Arzt gesprochen und er sagte mir das die Prognose sehr schlecht sei, er denkt evtl ein halbes bis zu einem Jahr !! BANG!!!!!
Ich kann im Moment nicht so gut damit umgehen, weil ich meinen Dad noch brauche!!!! Es ist so unfair, und wir müssen alle zugucken . Er bekommt jetzt noch 30 Bestrahlungen . In 2 Wochen gehts los.
Ich bin 31 , und irgendwie noch nicht richtig fertig, meine Schwester ist 16 , und meine arme Mum ist 51.
So. jetzt stehen wir da und können uns damit abfinden, dass er bald nicht mehr da sein wird. Aber das ist gar nicht so einfach. :-(
Meinem Vater haben die Ärzte nichts gesagt, aber wir vermuten , dass er gefragt hat, weil er seit Dez. so anders ist. Er fragt soviel, was er früher nie wissen wollte, und er ist sehr aufmerksam, und manchmal habe ich das Gefühl , dass er mega nachdenklich ist. Er tut mir dann so leid, und ich weiß nicht was ich für ihn tun kann.
Natürlich sind wir alle für ihn da und stehen hinter ihm. Unsere Familie ist etwas besonderes , weil wir immer für den anderen da sind und weil wir immer über alles reden konnten , nur jetzt schweigen wir uns aus, wenn er dabei ist.
Ich mußte das mal loswerden, weil ich das Gefühl habe, dass ich hier nicht alleine bin, mit dem was ich denke und fühle.

Danke, dass ihr Euch die Zeit genommen habt, meinen langen Beitrag zu lesen

Daggi

[mario1]

Liebe Tanten!


Ich möchte euch gerne von gestern erzählen und euch somit die Sorge nehmen die ihr hattet! Es war für mich ganz und gar nicht so schlimm die Familienaufstellung, da wir nichts neues bzw. nichts was ich nicht wusste gefunden haben! Ich denke meine Therapeutin wollte einfach nur sehn wie die anderen Beziehungen zu meinen Familienangehörigen so ist! Natürlich sind dann auch Erlebnisse da gewessen wo ich dachte die seien erledigt, die mich aber jedoch auch zu dem gemacht haben wie ich jetzt so bin und da müssen wir halt auch ein wenig arbeiten dran! Ich möchte euch sagen das es mir gestern nach der Stunde mal so richtig gut ging und ich innerlich wieder mal lachen konnte und glaubt mir das hat so richtig gut getan! Es wird aber sicher noch ein langer Weg für mich werden! Meine Therapeutin meint das ich in meiner Jugend sehr viel Negatives erlebt habe und das ich darin sehr trainiert bin das in mich aufzunehmen jedoch das schöne und wirkliche freude zu spühren hab ich irgendwie verlernt! Ich hoffe ihr versteht was ich meine, aber auch für mich kommen in einer Sitzung sehr viele AHA- effekte und auch das so viele Infos an mich ran kommen das ich jetzt gar nicht so richtig weis wie ich euch das erklären soll!

Ich euch!
Mario


Liebe daggi!

Ich weis jetzt gar nicht so recht was ich dir schreiben soll, ausser das ich total nachempfinden kann wie es dir geht wenn man hört das es wohl nicht mehr lange dauern wird! Da kann dann sogar ein Jahr viel zu kurz sein! Bei meiner Mama war das ja so das die Ärzte gesagt haben es handelt sich nur noch um ein paar Monate und nicht mal dazu kam es! Ich möchte dich damit nicht beunruhigen, sondern ich möchte dir nur sagen nütze die Zeit die euch bleibt, geniesse sie so gut es geht und sprich mit deinem Dad über deine und seine Sorgen! Ich denke mir heute sehr oft, warum ich meiner Mama nicht gesagt habe das ich angst hab um sie! Aber ich wollte sie wohl damit schützen, sie nicht beunruhigen, ihr deine Sorgen machen! Ich finde es sehr schön zu lesen das ihr euch sehr nahe seit, dass ihr füreinander da seit euch gegenseitig unterstützt und da seit für den anderen! Ich denke das gibt jedem von euch ein klein wenig sicherheit!

Ich schicke dir ein kleines aber feines Kraftpacket und wenn dir danach ist schreib es dir von der Seele, den hier ist immer jemand!
Mario

[Gaby44]

Lieber Mario

Auch ich habe lange überlegt ob ich dir schreiben soll.Ich muss Briele recht geben mit der Familienaufstellung.Ich weis es aus eigener Erfahrung, damit meine ich meine Schwester.Wenn du genaueres wissen willst sage mir bescheid ich schreibe dir dann eine PN.

Ich drücke dich ganz lieb

Gaby

[Briele]

Lieber Mario,

es ist wichtig, daß Du Dich gut fühlst, das möchten wir alle, das ist doch klar. Du weißt nun, daß Gaby, Isa und ich Dir zum Thema „Familienaufstellung“ einige Dinge erzählen können und wenn Du die wissen willst, wirst du es uns sagen.

Ich nehme an, bis jetzt wurde in der Therapie mit Figuren aus Holz gearbeitet, wurde damit die Aufstellung gemacht. Eine ganz andere Sache sind dann Seminare (wobei sich meistens eines an das andere anschließt) bei denen die Aufstellung nicht mehr mit Holzfigürchen, sondern mit wirklichen Menschen gemacht wird.

Hast Du eigentlich einen kleinen, oder auch großen Plan für eine Reise, ein Abenteuer?

Und wie geht es Dani und wie Stefan?

Eine Umarmung und
von Deiner Tante Briele

[Briele]

Liebe Daggi,

tut mir leid, daß ich erst heute auf Deinen Beitrag reagiere. Ich habe gesehen, daß Du ihn auch im Angehörigenforum hineingestellt hast und das finde ich eine gute Idee. Das wollte ich dir nämlich vorschlagen.

Ich weiß nicht ob Du in Marios thread gelesen hast. Er hat mit dem Schreiben begonnen als seine Mama schwer krank war und nach ihrem Tod haben wir hier weiter geschrieben.

Aber Du, liebe Daggi und Dein Papa, Ihr seid noch auf der anderen Seite und ich hoffe, daß Ihr noch eine lange gute Zeit miteinander habt.

Liebe Grüße und alles Gute
Briele

[Daniela1]

Meine lieben!!

Pieps meld mich auch wieder mal.

@Gaby!

Danke Dir das du für Mario immer da bist.

@ Briele!

Danke das Du immer nachfragst wie es uns geht.

Und Briele ich glaube dein Werner möchte beides von Dir nicht missen so wie du es geschrieben hast. Genausowenig wie wir dich missen möchten. Du begleitest uns jetzt schon einige Zeit genau wie Alina, und Isa. Ihr habt uns bestärkt in unserem tun und handeln als es Mami immer schlechter ging und ihr habt uns aufgefangen als Unsere liebe Mami von uns gehen mußte(durfte). Und auch jetzt seit ihr da. Und auch wenn ich nur mehr wenig schreibe so weiß ich doch, da draussen sind drei ganz tolle Tanten die da sind und auch wenn es sich ganz komisch anhört, ihr drei seit für mich etwas ganz besonderes und deshalb schicke ich euch jetzt mal einen ganz dicken .

Nun zu deiner Frage wie es mir und Stefan geht.

Na ja. Vor zwei Wochen haben wir drei uns vorgenommen fortzugehen, raus abtanzen(das tut gut). Hat Mami auch immer gern gemacht. Ich glaub das haben wir von Ihr. Wir trafen uns vorher noch bei Stefan .
Und wir blieben noch lange sitzen. Quatschten über alles mögliche. Ganz besonders über Mami. Und aus Stefan brach es heraus. Er selbst sagt er möchte etwas tun er fühlt diese heftigen Aggressionen in sich. Auf Leute die nichts dafür können. Und irgenwie habe ich dann gewagt ihn ganz gezielt zu fragen, habe ihm aber auch gesagt das er mir nicht antworten müßte. Ich fragte ihn ob er Schulgefühle hat, daß er nicht mehr bei mami war, denn das vermuteten Mario und ich ja die ganze Zeit. Wir haben geweint haben uns festgehalten. Ja er fühlt sich schuldig, nicht wegen ihm selbst sondern Mami gegenüber, das er nicht stark wahr sie nochmal besucht hat. Sie nicht mehr gesehen hat. Aber zu dem Augenblick konnte er nicht. Wie ihr ja wißt haben ihn diese Situationen immer sehr mitgenommen. Mir selbst kommt auch vor als ob er jetzt erst anfängt zu begreifen zu verstehen. Mario hat dann gefragt ob er nicht auch eine Therapie machen möchte. Er hat sehr ablehnend reagiert anfangs, als ich ihm aber dann sagte das man erst probieren muß um sagen zu können das bringt nichts wahr zog er es in erwägung. Ob er es macht keine Ahnung. Ich würd es mir wünschen sehr sogar. Denn ich fühle mich hilflos, welche worte würden ihn trösten? Wohl keine. Aber ich bin froh das er spricht nichts mehr hinneinfrisst. Ein Anfang.

Mir selbst geht es auf und ab, und ganz hinab.
Habe Tage dabei da komm ich mit mir selbst nicht klar, würd mich am liebsten nur verkriechen, und schwups am nächsten Tag gehts wieder eine Achterbahn der Gefühle.
Mario und ich waren an dem Tag wo Mami ein halbes Jahr nicht mehr bei uns wahr , am Friedhof und es wahr schön es tut gut mit Mario zu reden, wir erzählen von mami uns schon waren 1,5 Stunden um. Aber ich bin gern mit Mario zusammen denn da kann ich über Mami sprechen. Bei den Freunden, Bekannten funktioniert das nicht mehr, ich weiß sie wollen mich schützen, denn sie wissen das es mir nicht ´gut geht und deshalb nur nicht anfangen von Mami zu reden. Aber genau das will ich aber .
Aber ich habe ja Mario und euch. Bussi.

Aber diese Woche haben wir noch etwas sehr bewegendes erlebt.

Zwei Damen aus der Schule wo Mami früher gearbeitet hat haben mich gebeten zu ihnen in die Schule zu kommen sie hätten etwas für mich.
Sie haben gesammelt um Mami noch ein letztes Geschenk auf ihrem weg zu Ehren eines wunderbaren Menschen-genau so haben sie es in Ihren Aufruf geschrieben. Wir haben lange gerdet uns es tut gut zu wissen das immer noch wer an unsere liebe Mami denkt.

Ich vermisse sie sehr jedes Sekunde, Minute, Stunde ,Tage ,Wochen ,Monate.

MAMI ICH LIEBE DICH-DEINE DANI

Umarme euch
Dani

[daggi]

Hallo Mario

danke für Deine lieb Antwort :-) sorry, dass ich mich jetzt erst melde, etwas stressig im Moment. Am Dienstag fängt die Bestrahlung bei meinem Vater an, und ich hoffe das er sie gut verträgt . Ich bin z.Zt sehr unruhig, weil ich nicht weiß, was alles noch auf mich zukommt, was vielleicht auch besser so ist :-)

Schönes WE
Daggi

[Alina]

Liebe Dani, Lieber Mario !

Dani, deine lieben, herzlichen Worte an uns haben mich so gefreut.Das Schöne hier am KK ist, dass wir das, was wir von unseren Angehörigen, die gehen mussten,lernen durften, weitergeben können an andere, die dann ihrerseits traurige und verzweifelte Menschen zu trösten versuchen. Ein tröstlicher Fluss in all der Trauer und dem Kummer !

Ich finde es beruhigend, dass Stefan einen Anfang gefunden hat damit, über seine Gefühle zu reden, über seinen Schmerz, seine Schuldgefühle, seine Wut.
Ob ihn etwas trösten kann ? Ich denke, eure Mama war in Bezug auf euch Kinder nicht anders als die meine, sie haben sich immer das Beste für uns gewünscht. Wenn Stefan nun die Kraft nicht gehabt hat, sie zu besuchen, so hat sie ihm das sicher verziehen ( noch in diesem Leben oder im anderen). Sie hätte gewollt, dass er das tut, was für ihn verkraftbar war.
Vielleicht kann er Brigitte einen Brief schreiben mit all seiner Wut und seinen Schuldgefühlen und ihr geht dann alle zusammen zu ihrem Grab oder dorthin, wo ihr eure Mama spürt ?

Dani, Mario, auch mich hat es sehr verletzt, dass mich schon nach kurzer Zeit
niemand mehr auf Mama hin ansprach. Ich wollte auch reden über sie, erzählen von ihr,... Aber Dani, du hast das schon richtig erkannt, es ist oft nicht Ignoranz, sondern eher große Unsicherheit bei den Freunden, die Angst haben durch Fragen den Finger auf die Wunde zu legen. Besonders schwer tun sich wahrscheinlich diejenigen, die selber noch keinen großen Verlust erlitten haben und den Gedanken daran weit wegschieben wollen. Wie gut, dass du und Mario euch habt, dass ihr beide über eure Mama reden könnt. Vielleicht könnt ihr ja Stefan auch einmal dazu bewegen, mit euch auf den Friedhof zu gehen. Wenn er euch zuhört, wie ihr über Brigitte redet,kann es ihm helfen, ebenfalls Worte zu finden für seinen Verlustschmerz.

Ja, liebe Dani, die Wochen vergehen, die Monate.. und sie fehlen und fehlen, unsere Mamas. Mir geht es nun nach eineinhalb Jahren so, dass der Schmerz ruhiger geworden ist. Ich habe mich abgefunden mit ihrem Schicksal, mit dem meinen und kann damit leben. Mama hat mir so viel Positives, so schöne Erinnerungen in meinen Rucksack gepackt, dass es sich weiterleben und auch wieder Schönes genießen lässt. Aber es ändert nichts daran, dass sie mir fehlt, dass ich sie vermisse, dass ich jeden Tag an sie denke und sie zu meinem Alltag gehört, nur anders.Auch wenn andere immer weniger über unsere Mütter reden werden, wir haben sie fest bei uns.

Dani, ich finde, dass du das ganz toll machst. Du kümmerst dich so lieb um Mario ( und er auch um dich) und Stefan, da ist deine Mama sicher froh darüber.

Haltet weiter so gut zusammen,
es umarmt euch
Alina