Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Brustkrebs

Thema geschlossen
 
Themen-Optionen Ansicht
  #301  
Alt 06.07.2003, 17:44
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Gedicht

Allen einen schönen Sonntag, auch Dir Elionora....

Liebe Grüße

Maryjoe(Marlies)
  #302  
Alt 06.07.2003, 19:41
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Gedicht

Hallo liebe Maryjoe

dank Dir für Deine Grüße, stecke mitten im >Umzug daher wenig Zeit zum schreiben und lesen. Ich ziehe nach Niederbayern in ein wunderschönes Haus. Du kannst Dir vorstellen, daß sehr viel zu tun ist 2 Wohnungen zu renovieren und dann Umzug in Etappen

ganz liebe Grüße An Dich und alle anderen

Elionora
  #303  
Alt 06.07.2003, 20:11
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Gedicht

Dös is so richtig was für Di Elionora:


Der Hirntee
Am Stammtisch redet man schon die ganze Zeit
über die Vergesslichkeit.
Da meint der Schnitzenbaumer Beni
„Dies Thema, des berührt mi weni,
weil i mein Lebtag nix vergiß,
denn was i weiß, des weiß i g'wiß-
und daß mein Hirn so funktioniert,
ja, des verdank i garantiert
so einem zauberstarken Wink,
meinem Hirntee, den i täglich trink!
Und das Rezept hab i vor Jahren
von einer Zigeunerin erfahren:
Man muß die Brennesseln, die frischen
mit Stielen von den ... Dings... vermischen
Die Dings- Blumen sinds.... de Dings---
- wie heißen die jetzt gleich? Ja, de Dings---
- muß man's jetzt reiben... oder pressen?
-- verflucht! Jetzt hab i das Rezept vergessen!"


Liebe Grüße Nach NBY

Maryjoe(Marlies)
  #304  
Alt 07.07.2003, 22:01
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Gedicht

Mal ein anderes gedicht, nicht von mir, aber schön:


Auf eine Christblume

I
Tochter des Walds, du Lilienverwandte,
So lang von mir gesuchte, unbekannte,
Im fremden Kirchhof, öd' und winterlich,
Zum erstenmal, o schöne, find' ich dich!

Von welcher Hand gepflegt du hier erblühtest,
Ich weiß es nicht, noch wessen Grab du hütest;
Ist es ein Jüngling, so geschah ihm Heil,
Ist's eine Jungfrau, lieblich fiel ihr Teil.

Im nächt'gen Hain, von Schneelicht überbreitet,
Wo fromm das Reh an dir vorüber weidet,
Bei der Kapelle, am kristall'nen Teich,
Dort sucht' ich deiner Heimat Zauberreich.

Schön bist du, Kind des Mondes, nicht der Sonne,
Dir wäre tödlich andrer Blumen Wonne,
Dicht nährt, den keuschen Leib voll Reif und Duft,
Himmlischer Kälte balsamsüße Luft.

In deines Busens goldner Fülle gründet
Ein Wohlgeruch, der sich nur kaum verkündet;
So duftete, berührt von Engelshand,
Der benedeiten Mutter Brautgewand.

Dich würden, mahnend an das heil'ge Leiden,
Fünf Purpurtropfen schön und einzig kleiden:
Doch kindlich zierst du, um die Weihnachtszeit,
Lichtgrün mit einem Hauch dein weißes Kleid.

Der Elfe, der in mitternächt'ger Stunde
Zum Tanze geht im lichterhellen Grunde,
Vor deiner mystischen Glorie steht er scheu
Neugierig still von fern und huscht vorbei.
II
Im Winterboden schläft, ein Blumenkeim,
Der Schmetterling, der einst um Busch und Hügel
In Frühlingsnächten wiegt den samt'nen Flügel;
Nie soll er kosten deinen Honigseim.

Wer aber weiß, ob nicht sein zarter Geist,
Wenn jede Zier des Sommers hingesunken,
Dereinst, von deinem leisen Dufte trunken,
Mir unsichtbar, dich blühende umkreist?

Eduard Mörike (1804-1875)

Liebe Grüße

Maryjoe(Marlies)
  #305  
Alt 07.07.2003, 22:43
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Gedicht

Schlüssel des Lebens
... vom Meer, Muscheln und Schätzen

Das Leben gleicht einem Strand, an den der Ozean des Schicksals
unermüdlich neue Dinge an deine Seele spült.

Es können neue Menschen sein, denen du begegnest,
Worte und Weisheiten, Erlebnisse, Gedanken.

Wie Muscheln liegen sie an deinem Strand

Warten darauf von dir gefunden zu werden.

Manche liegen sehr lange dort,
andere werden von der nächsten Flut
zurück in´s Meer gezogen.

Nur wer sie aufsammelt und ihre Schönheit,
ihre Wahrheit und ihre Struktur
im hellen Licht betrachtet,
dem können sie ihre Geschichte von ihrer
Reise durch das tiefe Meer erzählen.

Du musst sie nicht besitzen, das gleicht einem
hoffnungslosen Kampf gegen die Urgewalt des Meeres -
trage ihre Geschichten nur tief in deinem Herzen.

Sie können der Schlüssel sein für die Geheimnisse des Lebens,
für die Schatzkisten an deinem Strand.

Habe also keine Angst vor einer rauen,
stürmischen und bewegten See.

Sie wird dir mehr Muscheln an den Strand spülen,
als ein ewig flaches Meer bei Sonnenschein.

Genieße die sonnigen Stunden bei Ebbe
und sei tapfer bei Sturm und hohen Wellen.

Das Bild des Sandes an deinem Strand
ist vergänglich und jeden Tag neu.

Gezeichnet von den Menschen
und bereinigt von der Flut.

Besuche auch andere Strände, an denen der Wind das Meer
aus einer anderen Richtung an das Ufer treibt.

Vertraue auf dein Gefühl welche Muschel dir gefällt.

Aber nimm dir auf jeden Fall die Zeit,
die Muscheln zu betrachten.

Halte sie in die Sonne und
schenk ihrem Rauschen dein Ohr.

liebe Grüße Renate
  #306  
Alt 08.07.2003, 18:34
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Gedicht

Noch ein Gedicht:

Der Tanz

Ein Vierviertelschwein und eine Auftakteule
trafen sich im Schatten einer Säule,
die im Geiste Ihres Schöpfers stand.
Und zum Spiel der Fiedelbogenpflanze
reichten sich die zwei zum Tanze
Fuß und Hand.
Und auf seinen dreien rosa Beinen
hüpfte das Vierviertelschwein graziös,
und die Auftakteul' auf ihrem einen
wiegte rhythmisch ihr Gekrös.
Und der Schatten fiel,
und der Pflanze Spiel
klang verwirrend melodiös.
Doch des Schöpfers Hirn war nicht von Eisen,
und die Säule schwand, wie sie gekommen war;
und so musste denn auch unser Paar
wieder in sein Nichts zurücke reisen.
Einen letzten Strich
tat der Geigerich -
und dann war nichts weiter zu beweisen.

Christian Morgenstern, aus "Der Ginganz"


Liebe Grüße

Maryjoe(Marlies)
  #307  
Alt 08.07.2003, 21:23
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Gedicht

Und ich lief über Blumenwiesen

Letzte Nacht,da träumte ich,dass ich über eine
Blumenwiese lief; verschiedene noch nie erahnte
Düfte und auch Farben umnebelten meine Sinne,
alles offenbarte sich mir in einer geheimnisvollen Ergiebigkeit.
Die einzigartige Schönheit, die Fülle der Farben
erweckten in mir eine euphorische Lebendigkeit.

Mich überkam ein starkes Verlangen, wenigstens
einen Bruchteil dieser "Zauberwelt" zu besitzen.
ich dachte mir, in dieser Reichhaltigkeit ist alles
milliardenfach vorhanden, so wird es nicht schaden
ein paar Blumen zu pflücken.

So nahm ich zuerst eine Blaue, danach eine Rote
und sammelte in allen Farben; vertieft in dem
Bestreben keine Farbe zu übersehen, bemerkte ich
nicht,wie um mich herum so langsam die Düfte und
Farben verblassten.

Als ich aufschaute, sah ich voller Schrecken die
zauberhafte Blumenwelt ergrauen.Dort wo ich gerade
noch eifrig pflückte, befand ich mich nun inmitten
eines verdorrtem Erdreich, entsetzt liess ich die
Blumen aus meiner Hand fallen....

Als ich in diesem Augenblick aus dem Traum erwachte,
durchzog ein zermürbendes Gefühl meine
Gedankenwelt und es zog sich soweit fort, dass ich
nicht umhin kam zu begreifen, dass sich hinter jeder
Kreatur ein "lebendiges" Wesen verbirgt.
Ich als Mensch habe nicht das Recht ein Solches aus
meinem Verlangen heraus zu vernichten.

Diese "Blumenbotschaft" werde ich in meiner Seele verwahren,
und seither geniesse ich die Schönheit
der Natur ohne auch nur einen Hauch des Verlangens
davon etwas zu besitzen; denn jedes Blume in ihrer Art
birgt jene Samen, welche dieses wundersame Blumenmeer erst
"Unendlich"werden lässt...

*Und ich lief wieder über Blumenwiesen*

LG Renate
  #308  
Alt 09.07.2003, 19:24
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Gedicht

Der Seelenvogel
von Michal Snunit


Tief, tief in uns wohnt die Seele. Noch niemand hat sie gesehen, aber jeder weiß, dass es sie gibt. Und jeder weiß auch, was in ihr ist. In der Seele, in ihrer Mitte, steht ein Vogel auf einem Bein. Der Seelenvogel. Und er fühlt alles, was wir fühlen. Wenn uns jemand verletzt, tobt der Seelenvogel in uns herum; hin und her, nach allen Seiten, und alles tut ihm weh.
Wenn uns jemand lieb hat, macht der Seelenvogel fröhliche Sprünge kleine, lustige, vorwärts und rückwärts, hin und her. Wenn jemand unseren Namen ruft, horcht der Seelenvogel auf die Stimme, weil er wissen will, ob sie lieb oder böse klingt. Wenn jemand böse auf uns ist, macht sich der Seelenvogel ganz klein uns ist still und traurig.
Und wenn uns jemand in den Arm nimmt, wird der Seelenvogel in uns größer und größer, bis er uns fast ganz ausfüllt. So gut geht es ihm dann. Ganz tief in uns ist die Seele. Noch niemand hat sie gesehen, aber jeder weiß, dass es sie gibt. Und noch nie, noch kein einziges mal, wurde ein Mensch ohne Seele geboren. Denn die Seele schlüpft in uns, wenn wir geboren werden, und sie verlässt uns nie, keine Sekunde, solange wir leben.
So, wie wir auch nicht aufhören zu atmen von unserer Geburt bis zu unserem Tod. Sicher willst du wissen, woraus der Seelenvogel besteht. Das ist ganz einfach. Er besteht aus Schubladen. Diese Schubladen können wir nicht einfach aufmachen, denn jede einzelne ist abgeschlossen und hat ihren eigenen Schlüssel. Und der Seelenvogel ist der einzige, der die Schubladen öffnen kann. Wie? Auch das ist ganz einfach: mit seinem Fuß.
Der Seelenvogel steht auf einem Bein. Das zweite hat er, wenn er ruhig ist, an den Bauch gezogen. Mit dem Fuß dreht er den Schlüssel zu der Schublade um, die er öffnen will, zieht am Griff, und alles, was darin ist, kommt zum Vorschein. Und weil alles, was wir fühlen, eine Schublade hat, hat der Seelenvogel viele Schubladen. Es gibt eine Schublade für Eifersucht und eine für Hoffnung. Es gibt eine Schublade für Enttäuschung und eine für Verzweiflung.
Es gibt eine Schublade für Geduld und eine für Ungeduld. Auch für Hass und Wut und Versöhnung. Eine Schublade für Faulheit und Leere und eine Schublade für die geheimsten Geheimnisse. Diese Schublade wird fast nie geöffnet. Es gibt auch noch andere Schubladen. Du kannst selbst wählen, was drin sein soll. Manchmal sind wir eifersüchtig ohne dass wir es wollen. Und manchmal machen wir etwas kaputt, wenn wir eigentlich helfen wollen. Der Seelenvogel gehorcht uns nicht immer und bringt uns manchmal in Schwierigkeiten...
Man kann schon verstehen, dass die Menschen verschieden sind, weil sie verschiedene Seelenvögel haben. Es gibt Vögel, die jeden Morgen die Schublade "Freude" aufmachen. Dann sind die Menschen froh. Wenn der Vogel die Schublade "Wut" aufmacht, ist der Mensch wütend. Und wenn der Vogel die Schublade nicht mehr zuschließt, hört der Mensch nicht auf, wütend zu sein. Manchmal geht es dem Vogel nicht gut.
Dann macht er böse Schubladen auf. Geht es dem Vogel gut, macht er Schubladen auf, die uns gut tun. Manche Leute hören den Seelenvogel oft, manche hören ihn selten. Und manche hören ihn nur einmal in ihrem Leben. Deshalb ist es gut, wenn wir auf den Seelenvogel horchen, der tief, tief in uns ist. Vielleicht spät abends, wenn alles still ist....

Liebe Grüße

Maryjoe
  #309  
Alt 10.07.2003, 13:50
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Gedicht

Gedicht von Anne Steinwart


Und einen Augenblick später

Du meinst
du hast es geschafft
es wird gelingen

du fühlst dich gut
siehst ein Ziel
einen Weg
eine Hoffnung
ganz nah

Und
einen Augenblick später
fängst du
ganz von vorn wieder an




Liebe Grüße

Maryjoe
  #310  
Alt 12.07.2003, 11:25
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Gedicht

So interpretiert man Kontaktanzeigen
Also aufgepaßt bei der Suche nach der perfekten Frau / dem perfekten Mann.
SIE sucht IHN

anspruchsvoll = eine echte 24-Karat-Schlampe
appart = schweinehässlich, aber modebewusst
attraktiv = mittelgroß, dunkelblond, vollschlank
bezaubernd = eingebildet
direkt = kein Funken Benehmen
erfahren = verlebt
familienorientiert = torschlusspanisch
faszinierend = selbstgefällig UND eingebildet
geniesserisch = bei Tisch zügellos - im Bett leider nicht
humorvoll = albern
immer fröhlich = wahrscheinlich drogenabhängig
junggebliebene Mittdreißigerin = eitle Mittvierzigerin
klug = besserwisserisch
kompliziert = hochgradig neurotisch
kultiviert = neureiche Snobistin mit Opern-Abo
Lady = weit über 40
lebhaft = zickig
liebenswert = wenn man unbeholfene Mädchen in "Garfield"-Sweatshirts mag...
mollig = fett
nach grosser Enttäuschung = verhärmt
naturverbunden = fett, oft verbunden mit mangelnder Hygiene und ausgeprägter Körperbehaarung
rassige Rothaarige = iltisartiger Körpergeruch
reif = welk
Rubensfigur = so fett, dass die kritische Masse überschritten ist
schlank = Kleidergröße 42
sensibel = hysterisch, egozentrisch, droht mit Selbstmord, wenn sie ihren Willen nicht bekommt
sinnlich = gierig, hatte keinen Sex, seit ihr letzter Mann sie sitzenliess
spirituell = schreibt Gedichte und könnte erwarten, dass man zuhört; bei Vollmond unberechenbar
sportlich = zählt Kalorien
südländischer Typ = unrasierte Achselhöhlen
süsse Maus = geldgeile Hobbyhure
unkompliziert = fad bis opportunistisch
Vegetarierin = pilzanfälliger Blaustrumpf
zierlich = A-Körbchen
ER sucht SIE

Akademiker = Volkshochschüler mit Diplom
attraktiv = dunkelblond, mittelgroß, vollschlank
charmant = selbstgefälliger Schleimer
direkt = hält nichts von Vorspiel
familienorientiert = klassischer Stubenhocker mit Pascha-Allüren
fröhlich = schwerer Trinker
gebildet = kann lesen und schreiben
gemütlicher Teddybär = fett, hässlich, behaart und Jacutin-Anwender
genussfreudig = Bierbauch und kleiner Schwanz
gepflegt = wenn man darunter ein wöchentliches Wannenvollbad versteht...
Geschäftsmann = Anführer einer Drückerkolonne
groß = 1,75 Meter
guter Charakter = vorbestraft
gutsituiert = Zweizimmer-Eigentumswohnung, Opel Rekord, Radio mit Netzanschluss
humorvoll = Lachsack mit Furzkissen
im besten Alter = scheintot
im Herbst des Lebens = schon kalt
junggebliebener Mittvierziger = Frührentner, möglicherweise Kriegsinvalide
kräftig = fett
kultiviert = kann mit Messer und Gabel essen
männlich = ausgeprägte Rückenbehaarung, schwitzt sehr stark
Millionär = Blender mit Magengeschwür
Naturbursche = riecht streng und wurde von seiner Cousine entjungfert
phantasievoll = perverser Wüstling (Pornosammlung)
sensibel = weinerlich
sinnlich = notgeil
sportlich = Samstag ab 18 Uhr nicht abkömmlich
Südländer = klein, haarig, cholerisch
Tagesfreizeit = verheirateter Hausmann
vielseitig interessiert = notorischer Fremdgänger
vorzeigbar = jedenfalls der blinden Großmutter
weitgereist = siehe "Geschäftsmann"

Diesmal was zum amüsieren für Euch


Liebe Grüße

Maryjoe(Marlies)
  #311  
Alt 20.07.2003, 20:11
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Gedicht

Nach meiner Singwoche ,
das Abschlussgedicht dazu,hier für Euch zur Erheiterung:

Das „gesamtseelische“ Chorvergnügen!


Am Sonntag den 13. kamen wir dann
In Hermannsburg in der Heide an,
zur Sing- und Werkstattwoche trafen wir uns hier
manche beim Kaffee, andere beim Bier.

Wir haben viele Bekannte getroffen aus früheren Jahren
Bei denen man wußte, wie und wo was zu erfahren
Über Land und Leute hier in der Heide
Manchen zum Wohl, manchen zum Leide.

Das Singen war bald angesagt hier
Nach dem Kaffee, es war schon halb vier.
Die ersten Lieder haben wir gesungen,
Es hat sicher noch nicht perfekt geklungen.

Wir mußten dann üben, bis es gefällt,
dem Kantor und dem Rest der Welt.
Von „Deep River“ bis „Welt ade“
Sangen wir alles, uns nicht zum Schade.

Auch den Monteverdi quälten wir lange,
Herrn Gauer wurde es manchmal doch recht bange.
Ob wir´s denn wohl würden begreifen?
Oder mußte er unsere Töne noch schleifen?

„Du singst das falsch, und wir singen es so“
klang es von vorne und das nicht ganz froh.
Besser könnte das alles schon klingen.
Auch der Bass knurrt schon wieder, anstatt zu singen.

„Die Musik muß nicht schön sein, aber wahr“!
Und: „Die Linie gilt es zu halten,“ das ist doch klar!
„Der Tenor singt so“, und das ist gut,
Das macht den Männerstimmen Mut!




Auch „Das reichliche Material an Frauenstimmen
Sollte bei jedem Liede den Ton nicht verstimmen.
So ging die Woche dahin ihren Lauf
Erst Frühstück, dann Gymnastik, und alle stehen auf!


Alle machen die Übungen, das Kreuz wird gedreht,
die Hände nach oben und unten! Wer fleht?
Der wird vom Kantor erbarmungslos gedrillt,
denn der Hunger war ja vorher schon gestillt!

Mittags bei dem schmackhaften Essen war niemand zu halten
Und bei den meisten schlägt die Hose keine Falten!
Darum war Fahrradfahren in der Woche angesagt.
Wir hatten den Michael auch ganz höflich gefragt.

„Das Fahrrad ist ein schnelles Gefährt“
Das die Natur nicht würdig beehrt.
Doch dieser Sport war uns allen sehr wichtig
In den Pausen doch mal ganz richtig
In die Pedale zu treten
Und nicht nur zu beten!

Beim Wandern erleben wir Gemütlichkeit
Und haben dazu auch sehr viel Zeit
Für die Lieblichkeiten in der Natur,
Schauen dabei nicht auf die Uhr!

Das Singen war schön, leider viel zu kurz an Zeit,
Doch bis zum nächsten Jahr ist es nicht mehr weit.
Wir freuen uns schon heute darauf.
So nimmt die Zeit ihren Lauf!
Die Abreise rückt nun näher, wir trennen uns bald,
Kommen im nächsten Jahr wieder, in die Heide mit dem Wald!


(Copyright by: Maryjoe-19.07.2003)

Liebe Grüße
Marjoe(Marlies)
  #312  
Alt 21.07.2003, 23:08
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Gedicht

Dieses folgende Gedicht schrieb eine alte Frau, die seit langem in einem Pflegeheim in Schottland lebte und von der man meinte, sie sei desorientiert. Nach ihrem Tod fand man dieses schöne Gedicht bei ihren Sachen:

Was seht ihr, Schwester?
Was seht ihr, Schwester was seht ihr ?
Denkt ihr wenn ihr mich anschaut:
Eine mürrische alte Frau ,
nicht besonders schnell, verunsichert in ihren Gewohnheiten,
mit abwesendem Blick,
die ständig beim Essen kleckert,
die nicht antwortet wenn ihr sie anmeckert,
weil sie wieder nicht pünktlich fertig wird.
Die nicht so aussieht, als würde sie merken, was ihr macht
und ständig den Stock fallen lässt und nicht sieht, wo sie geht,
die willenlos alles mit sich machen lässt:
Füttern, waschen und alles was dazu gehört.
Denkt ihr denn so von mir, Schwester, wenn ihr mich seht, sagt?
Öffnet die Augen, Schwester! Schaut mich genau an!
Soll ich euch erzählen, wer ich bin,
die hier so still sitzt,
die macht ,was ihr möchtet und isst und trinkt, wann es euch paßt?
Ich bin ein zehnjähriges Kind
mit einem Vater und einer Mutter, die mich lieben
und meinen Schwester und mein Bruder.
Ein sechzehnjähriges Mädchen, schlank und hübsch,
die davon träumt ,bald einem Mann zu begegnen.
Eine Braut, fast zwanzig,
mein Herz schlägt heftig beim Gedanken an die Versprechung,
die ich gegeben und gehalten habe.
Mit fünfundzwanzig noch habe ich eigene Kleine,
die mich zu Hause brauchen.
Eine Frau mit dreißig, meine Kinder wachsen schnell und helfen einander.
Mit vierzig, sie sind alle erwachsen und ziehen aus .
Mein Mann ist noch da und die Freude nicht zu Ende.
Mit fünfzig kommen die Enkel, und erfüllen unsere Tage,
wieder haben wir Kinder- mein Geliebter und ich.
Dunkle Tage kommen über mich ,mein Mann ist tot.
Ich gehe in eine Zukunft voller Einsamkeit und Not.
Die Meinen haben mit sich selbst genug zu tun;
aber die Erinnerung von Jahren und die Liebe bleibt mein.
Die Natur ist grausam, wenn man alt und krumm ist
und man wirkt etwas verrückt.
Nun bin ich eine alte Frau, die ihre Kräfte dahinsiechen sieht
Und der Charme verschwindet.
Aber in diesem alten Körper wohnt immer noch ein junges Mädchen,
ab und zu wird mein mitgenommenes Herz erfüllt.
Ich erinnere mich an meine Freuden, ich erinnere mich an meine Schmerzen
Und ich liebe und lebe mein Leben noch einmal,
das allzuschnell an mir vorübergeflogen ist
und akzeptiere kühle Fakten, dass nichts bestehen kann.
Wenn ihr eure Augen AUFMACHT Schwestern,
so seht ihr nicht nur eine mürrische alte Frau.
Kommt näher, seht Mich!


Ein Fundstück bei meiner Forschung im Netz für meine Facharbeit damals.

Gute Nacht wünsche ich Euch allen

Maryjoe(Marlies)
  #313  
Alt 22.07.2003, 12:36
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Gedicht

Schubbbbs nach oben

Maryjoe
  #314  
Alt 22.07.2003, 20:12
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Gedicht

Eingang

Was reif in diesen Zeilen steht,
was lächelnd winkt und sinnend fleht,
das soll kein Kind betrüben;
die Einfalt hat es ausgesät,
die Schwermut hat hindurchgeweht,
die Sehnsucht hats getrieben.
Und ist das Feld einst abgemäht,
die Armut durch die Stoppeln geht
sucht Ähren, die geblieben;
sucht Lieb, die für sie untergeht,
sucht Lieb, die mit ihr aufersteht,
sucht Lieb, die sie kann lieben.
Und hat sie einsam und verschmäht
die Nacht durch, dankend in Gebet,
die Körner ausgerieben,
liest sie, als früh der Hahn gekräht,
was Lieb erhielt, was Leid verweht,
ans Feldkreuz angeschrieben:
"O Stern und Blume, Geist und Kleid,
Lieb, Leid und Zeit und Ewigkeit!"
Clemens Brentano (1778-1842)

Maryjoe
  #315  
Alt 23.07.2003, 13:59
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Gedicht

Noch ein Fundstück:

Auf dem Rhein

Ein Fischer saß im Kahne,
Ihm war das Herz so schwer,
Sein Lieb war ihm gestorben,
Das glaubt er nimmermehr.

Und bis die Sternlein blinken,
Und bis zum Mondenschein
Harrt er, sein Lieb zu fahren
Wohl auf dem tiefen Rhein.

Da kommt sie bleich geschlichen
Und schwebet in den Kahn
Und schwanket in den Knieen
Hat nur ein Hemdlein an.

Sie schimmern auf den Wellen
Hinab in tiefer Ruh;
Da zittert sie und wanket -
"Feinsliebchen, frierest du?

Dein Hemdlein spielt im Winde
Das Schifflein treibt so schnell
Hüll dich in meinen Mantel,
Die Nacht ist kühl und hell!"

Stumm streckt sie nach den Bergen
Die weißen Arme aus
Und lächelt, da der Vollmond
Aus Wolken blickt heraus;

Und nickt den alten Türmen
Und will den Sternenschein
Mit ihren schlanken Händlein
Erfassen in dem Rhein.

"O, halte dich doch stille,
Herzallerliebstes Gut,
Dein Hemdlein spielt im Winde
Und reißt dich in die Flut!"

Da fliegen große Städte
An ihrem Kahn vorbei,
Und in den Städten klingen
Wohl Glocken mancherlei.

Da kniet das Mägdlein nieder
Und faltet seine Händ;
Aus seinen hellen Augen
Ein tiefes Feuer brennt.

"Feinsliebchen, bet hübsch stille,
Schwank nicht so hin und her,
Der Kahn möcht uns versinken,
Der Wirbel reißt so sehr!"

In einem Nonnenkloster,
Da singen Stimmen fein,
Und aus dem Kirchenfenster
Bricht her der Kerzenschein.

Da singt Feinslieb gar helle
Die Metten in dem Kahn
Und sieht dabei mit Tränen
Den Fischerknaben an.

Da singt der Knab gar traurig
Die Metten in dem Kahn
Und sieht dazu Feinsliebchen
Mit stummen Blicken an.

Und rot und immer röter
Wird nun die tiefe Flut,
Und bleich und immer bleicher
Feinsliebchen werden tut.

Der Mond ist schon zerronnen,
Kein Sternlein mehr zu sehn,
Und auch dem lieben Mägdlein
Die Augen schon vergehn.

"Lieb Mägdlein, guten Morgen!
Lieb Mägdlein, gute Nacht!
Warum willst du nun schlafen,
Da schon der Tag erwacht?"

Die Türme blinken sonnig,
Es rauscht der grüne Wald,
In wildentbrannten Weisen
Der Vogelsang erschallt.

Da will er sie erwecken,
Daß sie die Freude hör,
Er schaut zu ihr hinüber
Und findet sie nicht mehr.

Ein Schwälblein strich vorüber
Und netzte seine Brust;
Woher, wohin geflogen,
Das hat kein Mensch gewußt.

Der Knabe liegt im Kahne,
Läßt alles Rudern sein
Und treibet weiter, weiter
Bis in die See hinein.

Ich schwamm im Meeresschiffe
Aus fremder Welt einher
Und dacht an Lieb und Leben
Und sehnte mich so sehr.

Ein Schwälbchen flog vorüber,
Der Kahn schwamm still einher,
Der Fischer sang dies Liedchen,
Als ob ich's selber wär.

Clemens Brentano (1778-1842)

Liebe Grüße

Maryjoe(Marlies)
Thema geschlossen

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 14:33 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55