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  #1  
Alt 08.08.2009, 00:02
dorchen83 dorchen83 ist offline
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Beiträge: 80
Standard AW: Glioblastom - das Ende

Hallo liebe Alexandra,

ich wollte dir nicht in Nickys Thread antworten, deshalb habe ich deinen Thread einfach mal hervorgeholt.
Ich befürchte, dass deine Mama es wirklich bald geschafft hat. Ihre Zunge ist wahrscheinlich von einer Wasseransammlung angeschwollen und das passiert, wenn das Herz nicht mehr richtig arbeitet. Vielleicht ist deshalb in ihren Lungen auch schon Wasser (rasselndes/ schweres atmen).
Es geht nun wahrscheinlich wirklich auf die letzten Tage zu. Und ich wünsche dir einfach ganz viel Kraft das durchzustehen. Ich weiß, du wirst für deine Mama da sein und sie begleiten. Das wird ihr viel bedeuten. Hoffentlich hast du auch liebe Menschen, die dich in dieser schweren Zeit unterstützen und begleiten! Du weißt wir haben hier immer ein offenes Ohr für dich!

Eine ganz liebe Umarmung

Dorchen
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  #2  
Alt 08.08.2009, 08:41
Benutzerbild von Nicky72
Nicky72 Nicky72 ist offline
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Ort: Essen
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Standard AW: Glioblastom - das Ende

Hallo Alex,

ich bin froh, dass Dorchen Deinen Thread nach oben geholt hat. Ich habe ihn mir jetzt durchgelesen und da bin ich über eine Frage von Dir gestolpert. Nach den Flecken! Also ich kann nur sagen, danach habe ich auch immer geschaut. Aber meine Mum hatte überhaupt keine Flecken. Also sie müssen anscheinend nicht immer auftreten. Ich hatte auch gelesen, dass dies so ein Anzeichen ist, aber gesehen habe ich keine.

Ferner habe ich es immer so gehalten, als ob es immer der letzte Tag war, an dem wir uns gesehen haben. Ich habe mich also immer richtig verabschiedet und habe ihr noch alles gesagt, was gesagt werden musste. Das kann ich Dir noch als Tip geben.

Aber ich denke auch, dass sie es bald geschafft hat.

LG Nicky
__________________
Du hast gekämpft, solange Du konntest
und den Mut loszulassen, als es nicht mehr ging.
Alles wird gut, mach Dir keine Gedanken um uns.
Du bist heim gegangen, als Du wusstest es ist Zeit dafür ....

*03.07.1950 +04.08.2009
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  #3  
Alt 26.08.2009, 18:11
Tweety1982 Tweety1982 ist offline
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Unglücklich AW: Glioblastom - das Ende

Hallo alle zusammen,

habe mir alles bei Euch durchgelesen, und ich finde es schön zu lesen das es Menschen gibt die einem helfen mit dieser Krankheit klar zu kommen.
Mein Vater 68 J. hatte letztes Jahr am 24. Juli einen Schlaganfall gehabt. Dies haben wir gedacht und das haben uns auch die Ärzte erzählt.
Im November musste er nochmal ins Krankenhaus, wieder verdacht auf Schlaganfall. Dort wurde dann ein MRT gemacht und es wurde festgestellt das er einen Tumor im Kopf hat. Ihm wurde anfang Januar die Schädeldecke aufgemacht, danach sagte man zu meiner Mutter das es sich um einen Glioblastom Grad IV handelt. Er hat Bestrahlung bekommen. Nach einer Woche, nachdem sie ihm dem Schädel aufgemacht haben musste er wieder ins Krankenhaus da sich Eiter gebildet hat. Der Oberarzt sagte zu meiner Mutter, andere wären daran gestorben. Seit dem geht es mal Bergauf und wieder Bergab. Er ist rechtsseitig gelähmt und kann nicht mehr sprechen ausser das Wort "weg"! Seit drei Tagen liegt er nur noch im Krankenbett im Wohnzimmer, möchte weder Trinken noch Essen, seine Tabletten will er auch nicht nehmen, meine Mutter muss ihn zwingen.
Ich hab ihr gesagt wenn er nicht mehr will dann sollten wir die Tabletten weglassen. Oder wie seht ihr das?
Meine Mutter will noch bis Montag warten, dann kommt der Hausarzt und will ihn fragen.
Ich habe auch nicht immer so einen Guten kontakt zu meinem Vater gehabt. Ich bin die jüngste in der Familie, ich habe noch drei ältere Geschwister, leider sind wir alle sehr Gefühlskalt. Ich bin die einzige die sich über die Krankheit informiert. Also steh ich meistens alleine da mit meinen Emotionen.

Es tut gut so ein Forum gefunden zu haben, wo man mal alles von der Seele schreiben kann.

Liebe Grüße

Natalie
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  #4  
Alt 27.08.2009, 07:54
Benutzerbild von tarbitha
tarbitha tarbitha ist offline
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Beiträge: 39
Standard AW: Glioblastom - das Ende

Liebe Nathalie,

gerade mache ich mich fertig für die Beisetzung. Und lese Deinen Eintrag... es tut mir sehr leid, dass auch Dein Vater betroffen ist :-( von dieser schlimmen Krankheit. Auch ich hab viel hier gelesen und mich schlau gemacht, ich finde das hilft schon enorm... ich bin nicht gern unvorbereitet und hier konnte ich viel Beistand und Information finden. Das tut gut und hilft weiter. Heute bin ich erleichtert, dass meine Mutter es geschafft hat. die letzten 4 Monate im Pflegebett, gelähmt und ohne ein Wort, waren nur sehr sehr schwer auszuhalten. nachdem der erste Schock über ihren zu erwartenden und auch für sie erhofften Tod überwunden war, geht es mir erstaunlich gut. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir weiterleben, nicht unsere Hülle, doch unsere Seele und dass wir hier sind um zu lernen. Mir hat dabei sehr geholfen, dass ich schon 2 Jahre vor der Krankheit meiner Mutter angefangen habe, mich mit mir, meiner Kindheit und meinem schwierigen, abgekühlten Verhältnis zu meinen Eltern auseinanderzusetzen... ich war anfangs sauer, traurig, das volle Programm... später dann konnt ich verzeihen und verstehen. im Zuge der Krankheit meiner Mutter, hat sie sich verändert und mein Gefühl zu ihr war wieder viel besser. Ich hab in ihr nicht mehr nur den Mensch mit all seinen Fehlern und Schwächen und die damit verbundenen Probleme, die wir hatten gesehen, sondern einfach bloß meine Mutter, die mich geliebt hat - auch wenn wir nie so eng miteinander wurden , wie sie es sich gewünscht hat und ich mir vielleicht auch, weil es zuviel unsichtbare Barrieren gab und wir einfach noch nicht bereit waren. Dafür habe ich nun einen an der Extremsituation gereiften Vater, mit dem ich viel besser umgehen kann als vorher. Ich glaube einfach dass alles seinen Sinn hat und ein Stück weit vorbestimmt ist, alles was kommt soll so sein und wir lernen und reifen daran, so schwer es auch ist. Ich wünsche Dir nichts desto trotz, dass Du das nun gut überstehst und ich wüsche Dir ganz ganz viel Kraft dazu, Du wirst gestärkt daraus hervorgehen. Bestimmt. Der Verlust eines Menschen ist sehr schlimm, aber das ist das Leben und wir sehen uns "später" wieder, daran glaube ich.
So, nun werde ich die nächste Prüfung bestreiten... früher hab ich mich immer davor gedrückt, doch jetzt geh ich durch und bin anschließend stolz auf mich... :-) ich werde meinen Schwiegereltern begegnen, die ich 4 Jahre nicht gesehen habe und keinen Kontakt hatte. Die kommen "weil man das so macht" - sie kennen meine Mutter kaum. Und ich darf diese schwierige Konfrontation bei der Beisetzung haben - toll ! aber auch das wird wohl seinen Grund haben - hoff ich zumindest :-)
Also drückt mir die Daumen, dass ich das gut hinkriege !!
Bis später Ihr lieben, werde berichten.

Liebe Grüße
Alexandra

Achso wegen der Tabletten... wir haben es so lang versucht wie es irgend ging, wenigstens die Tabletten gegen die Krämpfe zu geben... ansonsten hat sie zum Schluss kein Kortison mehr bekommen und nur noch Schmerztropfen Novalgin bzw. am Ende Schmerzpflaster, weil der Körper gegen jede fremde Flüssigkeit rebellierte und sie sofort würgen musste - sie hat die letzte Woche nichts mehr getrunken. Mit den Pflastern schlief sie viel.

lg, Alex
__________________
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Mama.... 21.2.1947 - 15.08.2009

Du hast es geschafft ! Endlich gehts Dir wieder gut !

ICH LIEBE DICH !!



Geändert von gitti2002 (17.02.2015 um 00:15 Uhr) Grund: zusammengeführt
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  #5  
Alt 27.08.2009, 20:57
Benutzerbild von eva2104
eva2104 eva2104 ist offline
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Ort: Offenabach a.M.
Beiträge: 48
Standard AW: Glioblastom - das Ende

Hallo Alexandra,

ich hoffe du hast deinen Tag gut hinter dich gebracht?!
(und das die Begegnung mit deinen Schwiegereltern gut verlaufen ist... in soweit man das von einem Tag sagen darf). Du bist wahrscheinlich froh, wenn dieser Tag ein Ende genommen hat. Ich weiß noch, dass ich völlig überfordert mit den ganzen Menschen war.

Liebe Grüße

Eva

@Natalie:

Es tut mir sehr leid, dass dein Vater von dieser furchtbar schrecklichen Krankheit betroffen ist. Zu den Tabletten: Ich kenne diese Situation auch noch von meinem Vater. Er hatte sich auch geweigert und wollte sie nicht nehmen. Wir mussten ihn regelmäßig überreden. Bei ihm war es auch sehr dringend notwenig, da er sonst Krampfanfälle bekommen hätte. Davor hatte er selber immer Angst. Wenn dein Vater weiterhin keine Tabletten zu sich nehmen will, würde ich so schnell wie möglich einen Arzt befragen.
Wie gehen denn deine älteren Geschwister mit der Krankheit um?
Lebt deine Mutter alleine mit deinem Vater? Hat sie Hilfe (Pflege-/ Palliativdienst?

Ich wünsche euch alles Gute und viel Kraft

Eva

Geändert von gitti2002 (17.02.2015 um 00:16 Uhr) Grund: Beiträge zusammengeführt
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  #6  
Alt 28.08.2009, 14:15
Tweety1982 Tweety1982 ist offline
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Unglücklich AW: Glioblastom - das Ende

Hallo Eva,

der Hausarzt war gestern Nachmittag da, er empfindet genauso wie wir. Er hat gesagt das er wie ein versuchskanninchen von den Ärzten der Uniklinik behandelt wird, und uns klipp und klar gesagt hat das wir die Tabletten absetzen können und uns Novalgin Tropfen da gelassen. Er sagte das unser Vater mit oder ohne Tabletten an der Krankheit sterben wird. Mit Tabletten dauert es halt länger und ohne etwas schneller.
Wie meine Geschwister damit umgehen!?!
Ich denke mal dennen ist das egal, so wie mir das rüber kommt. Dazu muss ich sagen, das wir auch keine leichte Kindheit mit ihm hatten. Wir haben Schläge bekommen, zumindest meine älteren Schwestern, mein Bruder hat immer alles bekommen und ich auch da ich ja das Nesthäckchen bin. Ich wurde immer nur von meinem Vater angeschrien und bekam immer nur zu hören das ich eh nix kann.
Meine älteste Schwester ist zu hause wieder eingezogen, sie hilft meiner Mutter wenn sie nicht gerade Arbeiten ist, und ich gehe jeden Tag dort hin. Mein Bruder wohnt zar direkt gegenüber der ist aber nur ein bis zweimal die Woche da. Und meine mittlere Schwester ist kaum da, obwohl sie auch nur 700m weit weg wohnt, die fährt gerade für eine Woche in Urlaub, was ich so neben bei mitbekommen habe.
Bis jetzt hat mein Vater immer noch nichts getrunken oder gegessen, ich habe meiner Mutter zu verstehen gegeben das ich denke das es bald soweit ist. Er ist schon sehr eingefallen im Gesicht. Kann auch nur auf einer Seite liegen. Wir wenden ihn zwar, aber er möchte es nicht.
Danke fürs zuhören.

liebe grüße
Natalie
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  #7  
Alt 31.08.2009, 13:07
Benutzerbild von tarbitha
tarbitha tarbitha ist offline
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Standard AW: Glioblastom - das Ende

Hallo Ihr,
ja ich habe die Beisetzung ganz gut hinter mich gebracht. Ich war relativ entspannt. Der Todestag war anstrengender. Es waren ca. 70 Leute da, hatte also auch nicht wirklich Zeit nachzudenken oder zu weinen, da ich ständig neue begrüßen musste. Auch im Cafe hatten wir dann nochmal 50ig Leute. Gegen 16 Uhr war alles durch.
Wie geht es mir... ich kann es gar nicht so genau sagen, es ist komisch, aber es geht mir gut. Vielleicht ist es noch wie Urlaub und es wird sich nochmal ändern bzw. nochmal durchkommen,aber zur Zeit gehts. Mein Vater hat allerdings einige Durchhänger, er weiß einfach nicht was er mit der ganzen Freizeit machen soll. Er muss jetzt erstmal lernen allein zurecht zu kommen.
Überlege schon die ganze Zeit , welches Hobby ich ihm vorschlagen könnte.. naja... erstmal wird er mit meiner neuen Wohnung beschäftigt sein, denn zum 1.11. ziehen wir um - also mal sehen was so passiert
lg, Alex
__________________
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Mama.... 21.2.1947 - 15.08.2009

Du hast es geschafft ! Endlich gehts Dir wieder gut !

ICH LIEBE DICH !!


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  #8  
Alt 31.08.2009, 14:35
teich1 teich1 ist offline
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Beiträge: 160
Standard AW: Glioblastom - das Ende

Hallo Alex,

ja es ist komisch mit den Gefühlen. Ich habe während Papas Krankheit
und bei seinem Sterben soviel geweint, dass ich danach kaum noch Tränen hatte. An mir ist alles irgendwie vorbeigerauscht und es überwog wirklich auch immer das Gefühl: Gott sei Dank hat er es geschafft.

Meiner Mama musste ich oft sagen, dass Papas Leben doch nicht mehr lebenswert war. Der Tod doch die Erlösung für ihn und auch für uns.

Meine Mama habe ich in einen Frauenstammtisch vermittelt und mittlerweile
macht sie sehr viel damit. Es dauert alles seine Zeit und Tränen fließen immer noch, aber sie lernt wieder, das Leben ein wenig zu genießen.

Ich wünsche Euch das auch.
__________________

In liebevoller Erinnerung
(Foto 17.09.07)
Manfred 10.07.45-07.06.08


Leise kam das Leid zu dir, trat an deine Seite,
schaute still und ernst dich an, blickte dann ins Weite.
Leise nahm es deine Hand, ist mit dir geschritten,
ließ dich niemlas wieder los, du hast viel gelitten.
Leise ging die Wanderung über Tal und Hügel,
und uns war´s, als wüchsen still deiner Seele Flügel.


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