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  #16  
Alt 14.05.2009, 19:43
Sousha Sousha ist offline
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Standard AW: Power Thread: Was hilft Euch jeden Tag die Kraft zu nähren und nicht die Angst?

Hallo ihr Mitkämpferinnen,

Eure vielen Antworten haben mich darin bestärkt, dass es sich auf jeden Fall! lohnt nicht den Kopf in den Sand zu stecken.

Mir helfen auch ganz viele Dinge, die mein Leben schön machen. Allen voran meine beiden Katers (sooooo puschig die beiden), meine Familie und die tollen Menschen,die meine FreundInnen sind. Ich liebe den Bodensee, den Frühling, gutes Essen, Rotwein, ein erotisches Wetterleuchten ab und an (oder auch ein bisschen mehr), laue Sommernächte die nach schwüler Sinnlichkeit duften, meine Wohnung, ich mag meinen Job, meinen Kangoo, Sturm am See..... und nicht zuletzt das Leben selbst.

Den Kopf stecke ich an manchen Tagen in den Sand - aber nur ganz kurz. Dort gefällt es mir nicht. Definitiv.


Ich starte also demnächst in Runde 2 um dem Scheißkerl endlich die Luft rauszuhauen! TSCHAKA!!!!

Bin noch etwas unsortiert und desorientiert, weil ich noch auf den genauen Starttermin warte und das Warten macht mich kirre. Ich will, dass es jetzt endlich losgeht. Dann kann ich mich aktiv damit beschäftigen. Bin noch müde von der OP und fühle mich noch nicht in Balance und voll zentriert auf das, was vor mir liegt. Jeden Tag ein Stückchen näher zu mir rücken und all meine Kraft bündeln. Wie einen Laserstrahl stelle ich mir das vor. Rot!

Viel Kraft für Euch alle und von allem nur das Beste!

Sousha
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  #17  
Alt 17.05.2009, 23:42
Dreamer 1701 Dreamer 1701 ist offline
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Ort: NRW
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Standard AW: Power Thread: Was hilft Euch jeden Tag die Kraft zu nähren und nicht die Angst?

Hallo zusammen,

ich finde das eine recht interessante Frage aber auch eine, die stark von der persönlichen Situation und dem Umfeld geprägt ist.

Da findet man die, die FÜR etwas leben und kämpfen wollen - die Familie, Freunde, Tiere ein zuhause oder was auch immer.

Da findet man aber auch die, die GEGEN etwas käpfen wollen - den Scheißkrebs und sein Eindrigen in unsere vormals heile Welt, die Komplikationen und Schmerzen und die Wut, die so eine Erfahrung mit sich bringt.

Bei mir stellt sich meistens eine Mischform ein - ich weigere mich schlicht und ergreifend nach meiner Vorgeschichte, diesem Scheißkerl den notwendigen Respekt zuzugestehen und mit dieser Verweigerung (was nicht als Vogel Strauß Politik gemeint ist) dieser Krankheit mehr Raum in meinem Leben einzuräumen, als unbedingt notwendig. Das führt natürlich zu Spannungsfeldern privat und und medizinisch - onkophysiologisch bin ich wahrscheinlich als jemand verschriehen, der seine Krankheit nicht annimmt und sich damit auseinandersetzt. Na und?
Ich will mein Leben so führen, wie ich es auch mit einem Kochenbruch, Herzproblem oder Nabelbruch tun würde - das Notwendige wird gemacht und durchgestanden und danach Schwamm drüber!
Natürlich habe ich auch meine Mond-Anheulphasen über Glatze, Perücke, Haare, doofe Prothese, Einschränkunegen in meinem Sportbereich und - seltener - warum immer ich; - auf der anderen Seite möchte ich die Erfahrungen, die ich hier im Forum gesammelt habe, den 7. Sinn für echte und vermeintliche Freunde und die Möglichkeit "Öffentlichkeitsarbeit" zu betreiben auch nicht missen. Das ist mein Antrieb und eine positive Betätigung ebenfalls.

Wenn ich eine Schulter zum Anlehnen brauche, habe ich diese an mehreren Stellen, dafür bin ich auch überaus dankbar.

Vielleicht geht und ging es mir während der Therapie auch zu gut, dass ich mir diesen Ansatz erlauben kann - auch wenn immer wieder Nackenschläge reinkommen, wie jetzt Pleuraerguß, Perikardenguß, Atem- und Herzrhythmusstörungen.
ABER DAS KRIEGE ICH AUCH NOCH IN DEN GRIFF. Aufgeben zählt nicht für mich.

Was auch immer Euch aufrecht hält - haltet daran fest. Ohne einen Anker treibt man sonst schnell im sprichwörtlichen Saragossameer und dort kann es recht einsam werden.

Dreamer 1701
__________________
1991 M. Hodgkin IIb; anhaltende Vollremission

2008 Mamma Carc. rechts, 3x FEC, 3 x Taxol subk. Mastektomie mit Silikonimplantat; 2nd line Chemotherapie 6 x Taxol, 5FU, zw.zeitlich Ablatio wegen Nekrose
2010 invasives Mamma Ca links und lymph. Ca rechts
Therapieansatz Vinorelbin, Gemcitabin, Femara, Bestrahlung
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  #18  
Alt 18.05.2009, 08:25
holiday1978 holiday1978 ist offline
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Beiträge: 1.057
Standard AW: Power Thread: Was hilft Euch jeden Tag die Kraft zu nähren und nicht die Angst?

Hallo Andrea,

meine Diagnose bekam ich am 3.12.08 mit 30 Jahren.
Es ging alles sooo schnell, man hatte gar keine Zeit zum Überlegen....
Jetzt habe ich die Chemo endlich geschafft (am 14.5.war die LETZTE)...und ich weiss ohne meine Familie und meine Freunde hätte ich das SO nicht geschafft. Es sind ganz wunderbare Menschen...

Jeder Anruf, jeder Besuch, jede kleine Karte, jede SMS, jedes "Kopf hoch"...oder ein "Wir glauben an dich und brauchen dich"....
Ich bin sehr dankbar dafür...
Ich habe Glück, mein Arbeitgeber hat toll reagiert (bin seit meiner Ausbildung dort)...ich solle mich nicht stressen lassen, kann so wiedereinsteigen wie ich es möchte.
Wir treffen uns, telefonieren, von Kunden kommen auch ab und an Karten, Blumen oder Süssigkeiten...das tut mr auch gut, man denkt an mich, braucht mich und vermisst mich.

Und mein Hundi natürlich....er spürt was los ist....kuschelt viel mehr als sonst oder belagert mich...und zwingt mich zum Rausgehen...und muntert mich auf.
Immer und immer wieder...

Am 11.2. sind mir die Haare ausgegangen...und mein Patenkind kam zur Welt.
Die kleine Zaubermaus tut mir auch unheimlich gut.
Ich freue mich sehr darauf sie durchs Leben zu begleiten...so gut und so lange es geht.

Es gibt sooooo vieles...was mich glücklich macht und mir gut tut...die Angst ist aber trotzdem nach wie vor da...die kann mir keiner nehmen.
An manchen Tagen hilft nichts...das sind dann sehr dunkle und traurige Tage...ich muss lernen das zu akzeptieren und damit zu leben.
Warten wir ab was passiert wenn der Alltag wieder einkehrt....die ersten Nachsorgeuntersuchungen kommen...usw.

Eine Frau hier im Forum (habe leider den Namen wieder vergessen tut mir leid) hat von "Leuchttürmen" geschrieben...
Man solle sich Leuchttürme setzen...Ereignisse oder Sachen auf die man sich sehr freut.
Ich finde das ist ein sehr schöner Gedanke und ich werde das auch so versuchen...Schritt für Schritt...

Auch was Alexandra geschrieben hat finde ich toll...oft sind es die ganz kleinen Dinge, die das Leben ausmachen.

Bei mir ist es..wenn es nach Meer riecht.

Viele Grüsse
holiday
__________________



Geändert von holiday1978 (18.05.2009 um 08:34 Uhr)
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  #19  
Alt 18.05.2009, 20:59
Benutzerbild von ängel
ängel ängel ist offline
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Standard AW: Power Thread: Was hilft Euch jeden Tag die Kraft zu nähren und nicht die Angst?

Liebe Andrea und alle anderen,
ich habe hier so viele tolle Antworten gelesen. So schön kann ich nicht schreiben.
Als ich Okt.07 meine Diagnose bekam und 3 Operationen, 8 Chemos und 25 Bestrahlungen über mich ergehen liess war ich ziemlich stark und alle sagte, was bist du stark und das machte mich wohl stark.
Natürlich gab es auch Tiefs, aber die sah kaum einer.
Da half mir eigentlich nur meine eine Freundin, weder Familie noch Verwandtschaft.
Und vielleicht, weil nicht so viele da waren, musste ich die Kraft aus mir selbst schöpfen.

Nach Beendigung der Behandlungen fiel ich in ein tiefes Loch. In allen Schmerzen sah ich metastasen.
Da hat mir das Forum hier wirklich geholfen.!!!

Im Grunde genommen bleibt mir gar nichts anderes übrig als stark zu sein, weil es alle von mir verlangen.

Ängel
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  #20  
Alt 19.05.2009, 10:05
Lupzi Lupzi ist offline
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Standard AW: Power Thread: Was hilft Euch jeden Tag die Kraft zu nähren und nicht die Angst?

Moin Mädels

Kraft.. welch ein schönes wort.

ich wurschtel mich seid 3 jahren durch diese geschichte, höre von vielen, das sie mich und meine stärke bewundern, fragen mich oft wie ich es schaffe haushalt, kinder, freund, arbeit( seid letzter woche ist meine eu-renten durch) und dauerchemo.

und ganz ehrlich: ich weiss es nicht. ich sehe mich persönlich auch nicht als wirklich stark oder als supermum/frau... ich funktioniere einfach...

ich will halt leben.. ich hab mit den kids verantwortung übernommen und da muss ich jetzt so lange wie möglich durch...klar gibt es tage wo ich am liebsten den ganzen tag im bett bleiben möchte.. tage an denen ich mein leben verfluche, mir wünsche nicht krank zu sein, nicht zu wissen, dass es für mich kein gutes ende nehmen wird. irgendwo ( ich glaube sogar hier im forum) lass ich:

uns wurde die illusion der unsterblichkeit genommen...

und das stimmt sowas von!

aber dennoch, die meisten tage lasse ich mich nicht unterkriegen... der scheisser schafft mich nicht.. nicht er..

ich schiebe nichts mehr auf. ich lebe jetzt. ich bin für meine verhältnisse in den letzten 3 jahren ziemlich egoistisch geworden. ich hab lust ins kino zu gehen? dann gehe ich und zur not auch alleine. mich nervt jmd.? ich sage es ihm. ich finde jmd. nett? ich sag es ihm. ich schiebe nichts mehr auf. und ich sage / tue nichts mehr aus FALSCHER höflichkeit ( was man ja eh nicht tun sollte... )

gerade komme ich aus ägypten wieder. mein kindheitstraum! mein freund und ich hatte 2 wunderschöne wochen.( ohne kids, oma sei dank)
an einem tag waren wir quadfahren in der wüste.. 40 km stumpf ins nichts rasen... da hab ich meinen krebs angebrüllt : " du bekommst mich nicht klein,du nicht. siehst du die wüste um uns rum? das ist freiheit, und die kannst du mir nicht nehmen! das ist mein traum, den kannst du mir nicht mehr nehmen " usw.

ich glaube ich hab ihn fast 10 min zugetextet, gas gegeben und zugetextet schön das er keine wiederworte geben konnte.. hehehe

im juli heiraten wir ( ich wollte nach meiner scheidung NIE wieder heiraten ;-) ) und die vorbereitungen lassen mich zur zeit ganz gut darüber hinweg sehen, dass meine tage gezählt sind.


aber tieftage stehen mir verdammt noch einmal auch zu!
die hab ich mir auch "verdient". und wenn sie mir manchmal auch nur zeigen, dass es im grunde gar nicht schlimmer kommen kann oder ich merke wie kostbar mir meine zeit sein sollte.

oh man.. wirres geschreibsel..

aber morgen hab ich den viel thematisierten gentest.

er bringt mir nicht sehr viel, aber auch wenn ich es nicht mehr miterleben sollte, hätte ich die gewissheit für meine beiden mädels ( 8 und 11 ), das sie auf jeden fall ganz früh eine besondere vorsorgen erhalten werden...

What ever... kraft haben wir alle, wir müssen sie einfach nur machen lassen..

lupzi
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  #21  
Alt 19.05.2009, 10:23
suzal suzal ist offline
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Standard AW: Power Thread: Was hilft Euch jeden Tag die Kraft zu nähren und nicht die Angst?

Liebe Andrea!

Ich bekomme die Kraft, die Liebe und den Überlebenswillen von meiner kleinen Tochter. Für sie will ich Leben. Sie ist erst 6 Jahre alt und sie braucht mich. Sie gibt so unheimlich viel Liebe und Kraft. Ich möchte ihr eine glückliche, zufriedene und unbeschwerte Kindheit ermöglichen. Sie ist mein tägliches Kraftpaket - ihre Liebe - gibt mir die Kraft. Sie ist einfach so ein wundervolles Kind.

Alles Liebe
Susanne
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  #22  
Alt 19.05.2009, 12:32
Benutzerbild von rosi 789
rosi 789 rosi 789 ist offline
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Beiträge: 103
Standard AW: Power Thread: Was hilft Euch jeden Tag die Kraft zu nähren und nicht die Angst?

Hallo Andrea,
in allen Anworten habe auch ich mich wiederfinden können.Nach meiner Erstdiagnose 07 habe ich nach Beendigung aller Behandlungsmaßnahmen sofort wieder mein altes Leben aufgenommen und gelebt,gut gelebt,weil gedacht,alles überstanden zu haben.Dann 09 die Diagnose von Metastasen.Ein großes schwarzes Loch tat sich auf .Durch die Bestrahlung sind die Schmerzen jetzt völlig verschwunden.Meine Traurigkeit ist dem Willen,noch so lange wie möglich zu leben, gewichen.Ich bin zufriedener als früher und dankbar für jeden Tag.Ich habe es irgendwie geschafft,die Angst zu verbannen,vielleicht auch zu verdrängen.Doch nur so ist mein Leben erträglich.Im Juni habe ich meine erste Nachuntersuchung,die mir zeigen wird,ob und wie die Bestrahlung gewirkt hat.Dann wird sie wieder von mir Besitz ergreifen,diese Angst...
Alles Liebe
Rosi
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  #23  
Alt 19.05.2009, 20:45
Tanja1968 Tanja1968 ist offline
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Ort: Thüringen
Beiträge: 2.003
Standard AW: Power Thread: Was hilft Euch jeden Tag die Kraft zu nähren und nicht die Angst?

Hallo zusammen,

es gab hier viele unterschiedliche Vorgehensweisen gegen die Angst und in vielen finde auch ich mich wieder.
Früher dachte ich immer, wenn ich eine (unter Umständen) tödliche Krankheit hätte, würde ich die verrücktesten Dinge tun. Nun bin ich an Krebs erkrankt und tat genau das Gegenteil: mir waren meine festen Strukturen und meine gewohnte Umgebung wichtig.
Unendlich dankbar bin ich für meine Familie und meine Freunde, die mich alle enorm (jeder auf seine Weise) unterstützen, aber auch die freie Natur und auch meine Arbeit helfen mir, mich bisweilen abzulenken und gegen die Angst vorzugehen. Manchmal ertappe ich mich sogar dabei, wie ich eine ganze Stunde mal nicht an den Krebs gedacht habe

Liebe Grüße an euch
Tanja
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