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Alt 04.10.2008, 01:41
Benutzerbild von Maggy66
Maggy66 Maggy66 ist offline
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Standard AW: Das "normale" Leben ist nicht mehr normal, vor allem im Beruf

Huhu, wollte mich auch nochmal kurz melden. Ich habe bei mir auch festgestellt, dass ich viel müder, viel weniger belastbar und tatsächlich ziemlich vergesslich geworden bin (hat etwas mit der Chemo zu tun, klar). Das Leben geht aber weiter mit 'Allem-drum-und-dran', weshalb ich bisher nahezu überhaupt keine Zeit hatte, mich mit der Krankheit, mein Leben, Zukunft usw. wirklich auseinanderzusetzen. Leider...manche wollen es auch nicht, ich möchte gerne, weil ich dieses 'Ereignis' ja schon für mich und meine Familie nutzen möchte, um mein Leben zu ändern, also etwas Positives aus der ganzen Angelegenheit zu ziehen, weil vorher eben jede Menge auch schief gelaufen ist.
Ich bin im Juni operiert worden und bis 1 Tag vorher noch bis spät abends arbeiten gewesen, weil wir Inspektion hatten und ich gerne alles 'ordentlich' übergeben wollte. Nicht wenige haben gedacht, ich habe sie nicht mehr alle! Nur meine Frauenärztin hat verstanden, warum ich das tue und mich unterstützt. Es hätte mir nicht gut getan eine Woche vorher schon krank zu sein, um mich mental auf die OP vorzubereiten, während ich die ganze Zeit ohnehin nur an den Berg Arbeit und meine arme Kollegin gedacht hätte. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich auch, ich könnte mind. einen Tag in der Woche dort erscheinen um nicht 'raus zu sein'.
Aber irgendwie funktioniert es nicht, auch weil ich denke, wenn ich dort genau dann auftauche, wenn ich einen guten Tag habe, dann denken alle, wenn es ihr sooooo gut geht, kann sie doch auch die ganze Zeit kommen. Das will ich nicht, weil ich gemerkt habe, dass mein Leben z.Zt. ziemlich aus den Fugen läuft und es wichtiger ist, das erstmal in Ordnung zu bekommen, damit es dann auch wieder mit der Arbeit läuft. Erst das eine und dann das andere
Hat sicher auch damit etwas zu tun, dass ich kaum Zeit habe nachzudenken, die ganzen Termine, Kinder, Einschulung, Geburtstage, Krankheiten usw.. Ich bin richtig beschäftigt, die Arbeit mit dem ganzen Stress und der ganzen Action würde mich komplett umhauen und mir und meiner Familie so überhaupt nicht helfen, deshalb lasse ich es.
Ich habe auch nur Kontakt zu 2 Kolleginnen, finden vielleicht auch alle merkwürdig. Aber irgendwie will ich auch nicht angesprochen werden, jedenfalls nicht von den beiden Vorgesetzten, noch nicht...
Leid tut mir nur meine Kollegin, weil sie jetzt so viel Stress hat, dass sie bestimmt auch krank wird, bei uns ist es leider so, dass trotzdem die ganze 'Palette' verlangt wird und sie leider auch nicht 'nein' sagen kann, so wie es bei mir auch immer war. Das wird dann ja auch gnadenlos ausgenutzt.
Ja und nun ist schon Oktober und ich habe keine Ahnung, wie ich das mit dem Arbeiten mache. Habe auch noch jede Menge Resturlaub und auch Überstunden, wenn ich das richtig verstanden habe, dann wird es bis Ende März gestrichen. Jetzt dachte ich, dass ich das ab Feb/Mrz vor der Reha noch 'abbummel', damit es nicht verfällt, aber dann müsste ich direkt nach der Reha gleich wieder 'voll' ran, weiß nicht, ob das so gut ist.
Wenn ich nach dem Hamburger Modell einsteigen würde, könnte ich mir Zeit lassen, wäre aber finanziell ziemlich im Nachteil und der Urlaub wäre weg, obwohl das unfair ist, weil ich ihn ja wegen Krankheit nicht nehmen konnte. Na ja, die Ärztin meinte, ich solle jetzt erstmal die Chemo und Bestrahlung hinter mich bringen und dann nochmal nachdenken.
Werde ich tun, es kommt mir auch noch alles sehr unwirklich und kurz vor, OBWOHL schon 4 Monate vorbei sind.
Bei den meisten scheint es tatsächlich so zu sein, dass sie MIT Chemo und Bestrahlung so ca. nach 12 Monaten wieder arbeiten (manche schon früher, manche auch erst nach 1 1/2 Jahren) und ohne so ca. nach einem halben Jahr. Hört sich sehr lange an, andererseits sind bei mir ja nun auch schon 4 Monate rum und es sieht z.Zt. nicht danach aus, dass ich dieses Jahr noch arbeiten gehe.
Ich glaube, das würde mich bei diesem ganzen Chaos hier auch wieder ziemlich zurückwerfen.
Es ist sicherlich eine gute Idee, sein Leben, so gut es eben geht, wieder zu ordnen, vielleicht einige Dinge positiv zu verändern um dann gestärkt wieder 'durch zu starten'. Dann klappt bestimmt alles besser, denke ich.
Auch wenn ich immer wieder ein SUPER SCHLECHTES GEWISSEN habe, aber es ist besser so, wenn ich mich zurückhalte, auch meinen Kindern zu Liebe!

In dem Sinne, allen eine GUTE NACHT, haltet die Ohren steif und kämpft weiter!!!

LG Maggy
__________________
Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!
(invasiv lobuläres Mamma-Ca T3, G2, ER+, PR+, HER2neu- entdeckt im Juni '08)
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Alt 07.10.2008, 12:03
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mascha2600 mascha2600 ist offline
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Standard AW: Das "normale" Leben ist nicht mehr normal, vor allem im Beruf

Hallo @all,
möchte mich auch kurz zu Wort melden und mich Kimmy anschließen:
Wenn "Frau" während der Therapien arbeiten möchte (nicht muß !!) halte ich das auch für absolut richtig und legitim.

Ich für meinen Teil muß aber sagen, dass ich es leistungstechnisch nicht geschafft hätte, während der Chemo und vor allem während der Bestrahlungen voll zu arbeiten, geschweige denn meine berufliche Weiterbildung weiterzuführen. Die Schule konnte ich während der Chemo noch besuchen, aber "malochen" ??? Nee, das ging echt nicht, obwohl mir mein Beruf wirklich Freude macht.
Während der Bestrahlungen, die mich seltsamerweise stärker umgehauen haben als die Chemo, ging zeitweise nix mehr. Insgesamt war ich 9 Monate krankgeschrieben und hatte deswegen nicht den Anflug eines schlechten Gewissens.

Zum einen war ich bis zum Zeitpunkt meiner Erkrankung bereits 26 Jahre (ohne nennenswerte Ausfälle) Vollzeit berufstätig gewesen und zum anderen hab ich mir den Krebs ja nicht ausgesucht.

Und jetzt ??? Nachdem ich trotz "Chemo-Hirn" meinen Abschluß geschafft hab, bin ich seit Juli d.J. als Berufsbetreuer/Verfahrenspfleger selbständig. Aber keinesfalls 40 oder 50 Std. pro Woche, sondern maximal 20-30 und das reicht mir auch völlig, weil auch ich zugeben muß, dass ich einen Teil meiner Leistungsfähigkeit durch die Therapien/AHT eingebüßt hab.

Mir ist schon klar, dass ich großes Glück hab, finanziell abgesichert zu sein und dass mein Mann diese "Teilzeit-Selbständigkeit" voll unterstützt, denn wäre ich auf ein volles Gehalt angewiesen, sähe die Sache natürlich ganz anders aus.
Aber ich habe gerade durch meine Krankheit keinen Bock mehr dazu, so wie früher meine gesamte Zeit mit Arbeiten (einschl. Überstunden schieben) zu verbringen. Und ich hab auch schlicht keine Lust mehr dazu - wie früher - ständig zwischen Arbeit und Haushalt hin und her zu hecheln. Insofern kann ich sagen, dass mein Leben jetzt ruhiger und angenehmer verläuft.


LG Chris
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