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  #16  
Alt 16.08.2007, 08:47
martinaIna martinaIna ist offline
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Standard AW: der krebs tötet meine frau stückchenweise

Hallo Finn,

Du bist nicht unfit, nur es ist einfach zu viel.

Wieso bekommt ihr die Haushaltshilfe nur 6 Monate? Kommt jetzt kein Dreck mehr ins Haus, brauchen die Kinder kein Essen mehr? Versteh ich nicht.
Ich verstehe, dass man niemand fremdes im Haus haben will. Ist schon blöd. Aber es wird auf Dauer nicht anders gehen.

Es klingt, als wärst Du kurz vorm Kollaps. Unregelmäßiges Essen, kaum Schlaf, Arbeit ohne Ende, das ist zuviel. Die harte Pflegezeit habe ich nur einen Monat gehabt (und keine Kinder nur Haustiere) und war echt an der Grenze. Such dir jetzt sofort Hilfe. Lass es nicht zum Kollaps kommen, Du trägst alleine zuviel als dass es verantwortbar wäre. Es ist ja nicht unrealistisch zu fragen, was passiert, wenn Du zusammenklappst.

Auch hier die Frage nach einem ambulanten Hospizdienst. Telefonier doch mal mit denen, ob die ne Idee haben.

Sicher haben die Wünsche deiner Süßen Vorrang aber noch mal: Du bist jetzt der "Marschall", Du musst entscheiden für Euch alle, sie kann das nicht überblicken.
Vor allem scheint sie nicht erfassen zu können, wie sehr Du am Ende bist. Du bist wohl Superman für sie. Aber wir wissen doch, du bist auch nur ein ziemlich trauriger und verzweifelter Mensch.

Laß Dir helfen!
martina
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  #17  
Alt 16.08.2007, 23:41
finnegan finnegan ist offline
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Standard AW: der krebs tötet meine frau stückchenweise

Wieso bin ich nicht Supermann Du kennst mich doch gar nicht...Im Ernst, Sie möchte keine Hilfe von außen, Sie sagt, dass es Ihr jetzt ja wieder besser gehen wird. Hoffentlich hat Sie recht. Heute mal wieder ein mich-anmotz-Tag. Super gereizt und dauernd Vorwürfe und Stänkerei. Ich weiß, dass es eben eine der Aufgaben des Partners ist die Blitze abzuleiten, aber heute eher schwer, weil müde und erschöpft.
Morgen gehts ne Woche in Urlaub. Mit Freunden in ein Ferienhaus. Naja. Das bedeutet jede Menge Arbeit und Nerverei für mich aber ich freue mich trotzdem, mal wieder raus hier und dann bald darauf fährt Sie zu Ihrer Mutter und ich fliege ne Woche mit einem Freund...wenns klappt wär das traumhaft.
Gehen euch - bei aller Liebe - eure kranken Partner auch ab und zu auf die Nerven und das ganze Leben in der Krebsstation ? Ich hab schon n schlechtes Gewissen, wenn ich das so schreibe....trotzdem.
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  #18  
Alt 17.08.2007, 00:04
lillifee39 lillifee39 ist offline
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Standard AW: der krebs tötet meine frau stückchenweise

hallo ihr zwei

macht ihr erst einmal alle urlaub nach dem ganzen stress ,dann sieht vieles schon wieder ganz anders aus...

wünsche euch allen einen schönen urlaub und pass schön auf deinen schatz auf.

die lillifee39

Geändert von lillifee39 (17.08.2007 um 00:06 Uhr) Grund: falsch
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  #19  
Alt 17.08.2007, 01:21
Elli Elli ist offline
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Standard AW: der krebs tötet meine frau stückchenweise

Hallo finnegan,

na dann will ich moc hdoch auch anschließen. Macht mal Urlaub,vielleicht sieht die Welt dann wieder etwas anders aus.
Hoffentlich könnt Ihr Euch ein bisschen erholen.

Wünsche ich Euch auf jedenfall.eine schöne Zeit.

Elli

Geändert von Elli (17.08.2007 um 01:23 Uhr) Grund: Rechtschreibfehler
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  #20  
Alt 19.09.2007, 00:16
finnegan finnegan ist offline
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Standard AW: der krebs tötet meine frau stückchenweise

Aus dem Urlaub zurück der wirklich schön war. Ich weiß schon gar nicht mehr. Zwischendurch einmal Carboplatin mit grausamen Nebenwirkungen aber 2 Wochen Tumor-Stop. Jetzt Gemza/Herceptin/Avastin und der Tumor wächst. Aber erst 2 x Gemza deshalb noch am warten. Morgen Krankenkassenarzt ob wirklich Arbeitsunfähig....cool oder ? Krebs mit Rezidiven, beide Brüste ab, 1 1/2 Chemos ohne Pause, total krank und erschöpft...vielleicht simuliert Sie ja nur ???
Seit einiger Zeit schläft Sie kaum noch weil Sie sagt, dass Sie nicht mehr viel zeit hat. Dazu super unruhig und Aggressiv. Heute hieß es dann, dass ich an ihrem Krebs schuld bin, weil wir nicht so harmonisch sind. Naja.
Ich hoffe nur, dass das kein Zeichen ist, dass Sie wirklich nicht mehr viel Zeit hat.
Naja.
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  #21  
Alt 19.09.2007, 08:42
Heike.P. Heike.P. ist offline
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Beiträge: 8
Standard AW: der krebs tötet meine frau stückchenweise

Zitat:
Zitat von finnegan Beitrag anzeigen
Wieso bin ich nicht Supermann Du kennst mich doch gar nicht...Im Ernst, Sie möchte keine Hilfe von außen, Sie sagt, dass es Ihr jetzt ja wieder besser gehen wird. Hoffentlich hat Sie recht. Heute mal wieder ein mich-anmotz-Tag. Super gereizt und dauernd Vorwürfe und Stänkerei. Ich weiß, dass es eben eine der Aufgaben des Partners ist die Blitze abzuleiten, aber heute eher schwer, weil müde und erschöpft.
...
Gehen euch - bei aller Liebe - eure kranken Partner auch ab und zu auf die Nerven und das ganze Leben in der Krebsstation ? Ich hab schon n schlechtes Gewissen, wenn ich das so schreibe....trotzdem.

Hallo Finnegan!

Bei mir liegt die Sache etwas anders, wir haben nicht diese Krebsspirale mit Chemo und Rezidiven. Die Leukämie meines Mannes ist vor 2 Jahren mit einer Transplantation erfolgreich (bis jetzt) bekämpft worden. Nach ungefähr einem Jahr fingen die ganzen Nebenwirkungen (GvHD) an, Haut kaputt, dann die Augenhornhaut (nur noch max 10 % Sehkraft und warten ob eine neue Hornhaut transplantiert werden kann), und jetzt innerhalb kurzer Zeit erst ein Herzinfarkt mit 3facher Bypass-OP. Vorgestern Dann habe ich ihn wegen Atembeschwerden in die Klinik gefahren: die Lunge hat 12 cm Wasser und das Herz schwimmt nur so.
In der Klinik dann ein neuer Infarkt. Dei Spirale dreht sich unaufhörlich und immer schneller abwärts.

Auch er lehnt jede Hilfe von aussen ab, alles bleibt auf meinen Schultern liegen.
Ich war deswegen schon sehr oft einfach nur wütend auf ihn weil ich mich so alleine und überfordert fühle. Immer der Blitzableiter zu sein und dabei noch gute Laune zu verbreiten (wir haben auch noch 2 Töchter), ich werde einfach immer weniger mit allem fertig!

Ich habe gestern aber klar erkannt, das ich alleine nicht mehr klar komme. Hab noch aus der Intensiv meine Hausärztin angerufen und sie gebeten, mir einen Termin beim Psychologen zu vereinbaren.
Hoffentlich bekomme ich da die Hilfe, die ich so dringend brauche!
Ich (wir alle Angehörigen) brauchen alle Unterstützung, um unseren Lieben ein einigermaßen "normales" Leben zu ermöglichen.

Finde für dich eine Lösung die dir Kraft schenkt.
UND - du bist nicht Schuld!

Alles alles Liebe!

Heike
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  #22  
Alt 21.09.2007, 08:15
Elli Elli ist offline
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Ort: Düren
Beiträge: 1.329
Standard AW: der krebs tötet meine frau stückchenweise

Hallo Finnegan,

mensch bei Euch steppt ja echt der Bär.
Kann Dir wirklich nur nochmal dringend empfehlen,Euch
Hilfe zu holen. Nofalss auch gegen den Willen Deiner Frau.
Ich wollte damals auch keine Haushaltshilfe,aber mein Mann hat dann ein Machtwort gesprochen,und ich war eigentlich ganz froh darüber,das er mir die Entscheidung abgenommen hat.Es war dann wirklihc eine Riesenerleichterung für uns ALLE. War wohl damals nicht in der Lage die Notwendigkeit zu erkennen.also handel ,auch gegen den Willen Deiner Frau.
Ich bin auch der Meinung das Ihr Euch ganz schnell psychologische Hilfe holen solltet. Es gibt spezielle Psychoonkolgen die Deine Frau und auch die gsamte Familie mitbetreuen. an vielen Kliniken gibt es auch Ärzte die in Psychoonkologie ausgebildet sind,bezw. man wird Euch mit Adressen weiterhelfen können.

Jetzt noch mal eine Frage: Wer muss zum KK-Arzt.Deine Frau ? Um arbeitsfähig geschrieben zu werden. Hallo,Sie hat doch noch Erziehungsurlaub oder nicht? Möchte den Arzt sehen,der eine Patienten,die mitten in den Chemos steckt gesund schreibt. Das gibts ja wohl nicht!!! .Also macht Euch darüber keinen Kopf.
Ich denke Deine Frau ist auch durch den Schlafentzug so schlecht drauf. Dazu die Nebenwirkungen der Chemos und die gesamte Belastung (Kinder,Haushalt usw.).Da wird man halt einfach ungerecht und manchmal auch "bösartig".
Entschuldige bitte dieses harte Wort. Mein Mann meinte gestern auch zu mir. Während der chemos bin ich doch immer recht grantig. Dabei geht es mir doch noch relativ gut. Aber manchmal bin ich auch durch den Schlafentzug einfach nur müde und genervt. Da sage ich auch oft Sachen ,die falsch rüberkommen bezw. die ich gar ncht so meine.
Inzwischen können wir diese Sachen aber ganz gut klären und mein Mann und die Kinder haben glernt damit umzugehen.Ich allerdings auch.
Also handel und holt Euch Hilfe,den Stress hält ja kein Mensch aus. Ist auch für die Kinder nicht gut. versuche Deine Frau über die Verantwortung für die Kinder zu kriegen. Vielleicht hilft Ihr das,wenn sie erkennt,das es so nicht wietergehen kann. Denn nur eine Mutter die mit der Situation einigermaßen zurecht kommt (notfalls auch mit Hilfe von aussen)kann den Kindern zumindest teilweise gerecht werden. Ansonsten habt Ihr keine Freunde oder Verwandte die Euch im Moment etwas entlasten könnten,auch wenn es nur ein paar Stunden am Tag sind? Evtl. wäre Deine Frau bereit diese Hilfe anzunehmen.

Denkt mal darüber nach.

Liebe Grüsse
Elli
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  #23  
Alt 22.09.2007, 22:59
finnegan finnegan ist offline
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Beiträge: 14
Standard AW: der krebs tötet meine frau stückchenweise

Danke für die Antworten. Also über ne Tagesmutter für den ganz kleinen ist etwas entlastung da. Noch mal ne Pflegekraft übernimmt die KK nicht und dass ich privat eine anheuere will meine frau nicht und im Moment gehts auch gtad so. Ich denke Sie glaubt almählich eher, dass es ein Jahr als zehn Jahre sein werden und dass nimmt sie mit. Auch glaube ich dass die Benzos bzw. Zopiclon/Zolpidem nicht mehr wirken.
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  #24  
Alt 29.09.2007, 17:24
dutzelchen dutzelchen ist offline
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Beiträge: 81
Standard AW: der krebs tötet meine frau stückchenweise

lieber finnegan,
ich wollte dir nur auf diesem wege ganz viel kraft schicken und mich bedanken für deinen beitrag, der mir das gefühl gibt, nicht alleine zu sein....
mein mann (45) hat seit dezember 2005 lymphdrüsenkrebs....
ich kann und will gar nicht schildern wieviele treppen wir schon hoch und runter gegangen sind....nur soviel....erste diagnose und erste therapie waren falsch....viele lungen-op´s mit op-keimen, weitere chemo....nun heisst es, die falsche....krebs sei zu aggressiv....usw....es macht einen so mürbe und trotzdem....muss auch ich meinen kopf immer wieder hochhalten, denn unsere kleine maus marie(4) soll nicht zuviel traurigkeit und verzweiflung spüren....ich schicke euch ganz viel licht und wünsche euch alles liebe!
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  #25  
Alt 29.09.2007, 22:36
Elli Elli ist offline
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Ort: Düren
Beiträge: 1.329
Standard AW: der krebs tötet meine frau stückchenweise

Hallo Finnegan,

falls die KK keine Haushaltshilfe mehr übernimmt (kann ich mir eigentlich nicht vorstellen-wenn der Arzt das für nötig hält),dann versuche doch Hilfe über ein caritative Organisation zu bekommen.
Der Kollege meines Mannes,hat über mehrer Jahre hinweg,eine Hilfe für seine Kinder bekommen. Seine Frau musste immer wieder in die Klinik bezw. war nicht in der Lage sich um die Kids zu kümmern. Beide waren damals auch noch relativ klein. Entweder ging das über die Krankenkasse oder über caritative Einrichtungen (z. B. Rotes Kreuz,Malteser Hilfsdienst usw. ) . Bitte versteh dies nur als kleinen Tip.

Liebe Grüsse
Elli
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