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  #1  
Alt 10.07.2007, 15:47
Leamaya Leamaya ist offline
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Registriert seit: 12.06.2007
Beiträge: 7
Standard Was hat euch geholfen?

Hallo,
meine Mutti ist am 6. Juni 2007 verstorben. Sie fehlt mir so... und es wird immer unerträglicher. Es ist so unfaßbar, es tut so weh... sie ist ganz allein im Krankenhaus gestorben. Sie Ärzte sagen, es kam ganz unerwartet,sie sollte an diesem Tag eigentlich ihre erste Chemo bekommen. Nicht einmal mich verabschieden und ihr beistehen konnte ich. Wie soll ich damit weiterleben. Wenn ich meine beiden Töchter nicht hätte, wüßte ich gar nicht wie ich es schaffen soll und warum...
Was hat euch geholfen ? Hat jemand eine Mutter-Kind-Kur mit psychologischer Betreuung gemacht? Habe am Donnerstag einen Termin bei meiner Hausärztin, aber sie meinte schon, dass würde wohl nicht klappen, ich wäre nicht krank genug...
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  #2  
Alt 10.07.2007, 16:09
Benutzerbild von teddy 34
teddy 34 teddy 34 ist offline
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Registriert seit: 18.03.2007
Ort: nrw
Beiträge: 844
Standard AW: Was hat euch geholfen?

Hallo Leamaya,
möcht dir und deiner Familie erstmal mein Beilleid aussprechen zu den schweren Verlust deiner Mutter.

Weiss genau wie du dich jetzt fühlst,konnte mich auch nicht von meine Mama verabschieden.War auch nicht bei ihr im K.H. als sie starb.
Es ging alles so schnell,ich kann es immer noch nicht glauben.
Obwohl sie seit den 19.03.2007 nicht mehr bei mir ist.


Es gibt keinen richtigen odr falschen Weg wie du damit umgehst.
Wir sind 3 Mädels,1hält gar nichts davon das ich hier schreibe,die andere liest zwieschen durch mal hier aber wurde es auch nicht machen.Aber mir hilft es den Schmerz von der seele zu schreiben.
Hier verstehten alle was ich für gefühle habe und wie es mir geht.


Ich kann dir leider keinen Tipp geben wie es aussieht mit einer Kur.

Nehme dich ganz lieb in den Arm und schicke dir und einer Familie einige Kraftparckete für die kommende schwere Zeit.

Liebe Grüsse Nicole
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  #3  
Alt 10.07.2007, 17:02
luttie luttie ist offline
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Registriert seit: 09.07.2007
Beiträge: 31
Standard AW: Was hat euch geholfen?

Liebe leamaya!
Mein Mann ist am 28.06.07 verstorben. Ich halte den Schmerz nicht aus. Er ist auch allein gestorben. Nur ein läppischer Anruf aus der Klinik. Es tut so weh, dass ich mit dem Kopf gegen die Wand rennen könnte. Nicht einmal verabschieden konnten wir uns.
Es tut mir sehr leid für dich.
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  #4  
Alt 11.07.2007, 10:37
Shakira Shakira ist offline
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Registriert seit: 02.02.2007
Beiträge: 76
Standard AW: Was hat euch geholfen?

Hallo an alle,

es tut mir so wahnsinnig leid, eure Geschichten zu lesen - es tut verdammt weh, das kann ich gut nachfühlen. Mein Mann verstarb am 13.06., aber immerhin hatten wir noch die Chance, uns kurz zu verabschieden, bevor er ins Koma versetzt wurde und dann nie mehr aufwachte.
Dennoch sind so viele Dinge unausgesprochen geblieben, hätte man gern noch so viel mehr gesagt - in dem Augenblick im Krankenhaus fehlten aber auch einfach die Worte.

Was mir hilft bis jetzt:
viel schreiben, hier und auch private Briefe, die ich an meinen Schatz schreibe, viel mit Freunden/Familie reden und vor allem hilft mir, viel zu lesen.

Am meisten hat mir in den letzten Tagen das Buch von Elisabeth Kübler-Ross geholfen "Leben nach dem Tode" oder so ähnlich heißt der Titel, den habe ich mir nicht genau gemerkt. Kann ich nachher nochmal nachschauen.

Es ist ja so: Jeder hat so seinen Glauben, oder man glaubt an nichts, jeder anders. Ich habe mich immer etwas schwer getan mit reinem "Glauben", ich habe immer ganz gern Beweise.
E. Kübler-Ross "beweist" anhand von 25.000 dokumentierten unabhängigen Fällen von untersuchten Sterbenden und Nahtod-Patienten (also Leuten, die schon einmal "gestorben" sind, klinisch tot waren, und dann wieder zurück geholt werden konnten), was es mit dem Sterben so auf sich hat.
Sie beschreibt sehr eindringlich, wie "schön" - nein, wie "wunderschön" und "unbeschreiblich schön" das Sterben für jeden ist, egal wie er stirbt.
Vor allem ist ein Mensch, wenn er stirbt, NIEMALS ALLEIN.
Es scheint "wissenschaftlich" bewiesen, dass die Seele sich vom Körper trennt, den Körper als funktionslose, leere Hülle zurück lässt und frei wie ein Schmetterling weiterzieht. Die Seele kann im Augenblick des Sterbens und auch noch danach in Gedankenschnelle an jedem Ort sein, wo sie sich hinwünscht. Also auch bei den Lieben daheim, die halt nicht am Bett saßen konnten. Aber das macht nichts, sie waren sicherlich trotzdem bei euch!!

Dieses Buch zu lesen hat mir sehr geholfen, einen festen "Glauben" daran zu entwicklen, dass für meinen Mann (der mit 36 Jahren gestorben ist), das Sterben an sich völlig OK war, dass es ihm jetzt richtig gut geht, viel besser als hier und ich mich um ihn nicht mehr sorgen muss.
Er hat seinen kaputten, kranken und funktionsuntüchtigen Körper verlassen, um sich einem schöneren Leben zuzuwenden.

Wir als Zurückgebliebene müssen mit der entstandenen Lücke zurecht kommen, das ist sicherlich nicht leicht. Aber dennoch erleichtert es mich enorm zu wissen, dass es meinem Schatz wirklich gut geht, dass das Sterben nicht schlimm ist und dass er auch jetzt noch meine Worte hören kann, wenn ich mit ihm spreche oder auch nur an ihn denke.

Vielleicht kann euch dieses Wissen auch ein wenig helfen.

Liebe Grüße,
Shakira
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  #5  
Alt 11.07.2007, 14:48
daggi daggi ist offline
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Registriert seit: 09.09.2005
Beiträge: 90
Standard AW: Was hat euch geholfen?

Hallo Ihr Lieben

ich habe meinen Dad am 29.05.2007 verloren, und kann es auch nicht glauben, ihn nie mehr zu sehen, mit ihm zu lachen oder einfach nur zu erzählen, wie mein Tag war. Man denkt immer, der könnte auch mal anrufen, oder gleich kommt er zur Türe rein...... ist aber alles nicht so !!!
ich hatte 3 Wochen vor seinem Tod ein schönes Gespräch mit ihm, und das hilft mir jetzt weiterzumachen. Es tut weh, aber ich weiß, dass er immer mehr gelitten hätte, und so wie er gestorben ist, wollte er es auch !

Wahrscheinlich werden wir unsere Eltern immer vermissen, auch noch in 10 Jahren. Ich habe 32 Jahr von meinem Dad gehabt , und das vergißt man ja nicht !!
Ich habe von James van Praagh " Heilende Trauer " gelesen, und mir hat es sehr geholfen. Meine Schwester u meine Ma haben es auch gelesen, und fanden es auch sehr gut!!

Lieben Gruß
Daggi
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  #6  
Alt 11.07.2007, 15:16
Leamaya Leamaya ist offline
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Registriert seit: 12.06.2007
Beiträge: 7
Standard AW: Was hat euch geholfen?

Hallo Ihr Lieben!
Vielen Dank für Eure Antworten. Hier habe ich wirklich das Gefühl, daß ihr mich versteht. Menschen, die ich für Freunde gehalten habe, haben mich enttäuscht, Sätze wie "Sei doch froh, jetzt hat sie es überstanden" machen mich immer wieder sprachlos und wütend... Meine Mutter hat so gekämpft, sie hat soviel Schmerzen ertragen und sie war so voller Hoffnung, noch ein paar schöne Jahre zu haben, da kann ich doch wohl nicht froh sein.
Ich lese gerade "Interviews mit Sterbenden" von Elisabeth Kübler-Ross und habe davor "Geheimnis Sterben" von Bernard Jacoby gelesen. Das war einerseits sehr tröstlich, aber es bei mir auch große Schuldgefühle geweckt, weil sie so alleine sterben mußte, wir uns nie über ihren Tod unterhalten haben. Vielleicht hat meine Mutter mir gegenüber ja versucht darüber zu sprechen, aber ich konnte oder wollte in diesem Moment nichts davon hören? Hätte ich die Ärzte öfter fragen sollen, wie es um sie steht? Hätte ich sie aus dem Krankenhaus rausholen sollen... Wir haben ihr immer nur zugeredet, die Chemo zu beginnen und durchzuhalten, sie hatte ganz furchtbare Angst davor, vielleicht hätte ich sagen sollen, dann laß es doch, wenn dir die Kraft fehlt, holen wir dich nach Hause und du kannst in Würde gehen... das sind die Fragen, die mich Tag für Tag quälen... Ich weiß ja auch,daß es sinnlos ist, aber ich kann oft an nichts anderes denken.
Meinen beiden Töchtern fehlt die Oma, aber noch mehr belastet es sie, mich immer weinen zu sehen. Die Kleine,4, will nicht mehr in den Kindergarten, zum Turnen, Spielen etc. sie klammert sich an mich, weint und " hat Bauchschmerzen", meine Große,8, ist sehr verschlossen geworden, wagt es nicht mehr über die Oma zu sprechen. Das tut mir natürlich auch weh. Morgen habe ich ein Gespräch mit meiner Hausärztin, vielleicht kann sie mir weiterhelfen.
Liebe Grüße Leamaya
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  #7  
Alt 11.07.2007, 19:03
nasina nasina ist offline
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Registriert seit: 04.01.2007
Ort: zwischen München und Augsburg
Beiträge: 3
Standard AW: Was hat euch geholfen?

Hallo!

Meine Mama ist am 28.5.07 zuhause in meinen und meines Vaters Armen gestorben.
Am Anfang ging´s eigentlich erstaunlich gut, ich hab mich ehrlichgesagt über mich selbst gewundert, da ich eher der Heultyp bin. Schon fast Vorwürfe habe ich mir gemacht deswegen. Ich habe es mit der Erleichterung begründet, dass diese entwürdigende Quälerei endlich vorbei war und ich das letzte halbe Jahr während ihres Kampfes gegen diesen Scheißdreckskrebs völlig fertig und nur noch am heulen war.
Aber je länger es her ist, desto schlimmer wird es.
Meinem Papa gehts langsam etwas besser.
Anfangs war es eher, als wenn sie im Urlaub weg und halt nicht zu erreichen ist, mittlerweile hab ich das Gefühl, bald verrückt zu werden, wenn ich jetzt nicht bald mit ihr reden kann.
Anscheinend hat mein Verdrängungsmechanismus sehr gut funktioniert, es war wie ein schwarzer Fleck im Unterbewußtsein.
Wir haben auch nie über den Tod geredet, das war eine stummer Übereinkunft.
Und irgendwie konnte ich es fast bis zum Schluß nicht wirklich glauben.
Und dann steht man da, es geht dem Ende zu und ist im Angesicht des Todes stumm, hilflos, machtlos, leer...
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