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  #16  
Alt 23.04.2007, 08:51
Tini88 Tini88 ist offline
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Standard AW: Was tun?

Hallo Martina!

Der Kampf ist zu Ende. Sie ist am Freitag den 13. (und da sage mal einer, der 13. wäre kein Unglückstag...) gestorben.

Ich war bis zum Schluss bei ihr. Ich denke das war das richtige und das Beste was ich noch tun konnte. Am Freitag war die Beerdigung... Die ganze letzte Woche habe ich mich mit den Vorbereitungen und der Organisation herumschlagen müssen. Aber ich muss sagen, die Beerdigung war gelungen. Habe all das so gemacht, wie es meiner Mama gefallen hätte. Sie wollte immer verbrannt werden, also habe ich es machen lassen. Ein Lied von Xavier Naidoo habe ich spielen lassen, da es ihr so gefallen hat. Die Anteilnahme war riesengroß. Sogar mein Ex- Freund war da. (sind allerdings schon über 3 Jahre auseinander). Er hat vor einigerzeit seinen Vater verloren. Wir waren gestern mal spazieren, hat gut getan.
Es klingt hart, aber ich habe kein Taschentuch an der Beerdigung gebraucht. Ich war stark, stark für meine kleine Schwester. Ich denke das schlimmste ist erst einmal vorbei. Mal schauen was die Zeit so bringt.

Lieben Gruß
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  #17  
Alt 23.04.2007, 22:16
martinaIna martinaIna ist offline
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Standard AW: Was tun?

Liebe Tini,

nun ging es doch schneller als gedacht. Ihr habt es geschafft!

Der Schmerz ist da, Du wirst ihn noch spüren, lass ihn zu und lass die Tränen dann laufen. Sei auch darin Deiner kleinen Schwester ein Vorbild.

Die Stärke war nötig, nun kannst Du loslassen. Nein, das ist nicht einfach, ich weiß.
Ich finde es so schön, dass Du/Ihr da wart für Deine Mutter.
Auch wenn sie nur noch sterben wollte, es ist etwas völlig anderes dies einer Pflegerin oder den eigenen Töchtern sagen zu können. In der Geborgenheit einer Familie sterben zu dürfen, ist schon eine Gnade.

Erzähl bitte noch mehr, wenn es Dir möglich ist.

Ich drück dich!
martina
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  #18  
Alt 16.05.2007, 10:21
Tini88 Tini88 ist offline
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Beiträge: 15
Standard AW: Was tun?

Hallo Martina!

Tut mir leid, dass ich erst jetzt wieder schreibe. Ehrlich gesagt, war es schon ein ganzer Stress bevor meine Mama einschlafen konnte. Jetzt bin ich einfach nur faul. Was nicht muss, dass muss im Moment nicht. Ich brauch dies einfach momentan.

Mittlerweile war ich schon 3 mal mit meinem Ex spazieren. Es tut wirklich verdammt gut. Er hat ja (fast) das gleiche mitgemacht, nur dass es bei seinem Vater länger gedauert hat.

Loslassen konnte ich eigentlich noch nicht. Es geht einfach nicht. Ok, es ist ja nicht so, dass ich nicht an sie denke oder mir manchmal die ein oder andere Träne entwischt, aber ansonsten.... Ich kann nicht. Ich glaube, seitdem ich die Diagnose wusste, habe ich angefangen mich zu verabschieden. Ich war da, ich hab noch die Zeit so gut wie möglich mit ihr verbracht, und das war sehr viel wert für mich. Ich denke mal, dadurch, dass es einfach besser war, dass sie jetzt keine Schmerzen mehr hat, und sie eigentlich nie leiden wollte, kann ich mich damit besser abfinden. Sie hat immer gesagt, am Liebsten wäre es ihr, wenn sie einfach einschläft und nicht mehr aufwacht. War ja fast so. Ich glaube einfach, dass es das beste war, was eigentlich in der Situation passieren konnte.

Gruß Tini
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  #19  
Alt 16.05.2007, 22:07
martinaIna martinaIna ist offline
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Beiträge: 221
Standard AW: Was tun?

Hallo Tini,

schön, von Dir zu lesen.

Das "Faul-sein" ist genau richtig. Nimm Dir ruhig diese Auszeit. Was nicht muss, kann wirklich warten oder erledigt sich von alleine.

Kann es sein, dass es ist nicht nur die Nachwirkung des Stresses der Pflege ist? Mich kostet die Trauer viel Energie. Mittlerweile ist es etwas besser aber einige Zeit kam ich überhaupt nicht "rum" und alles häufte sich vor mir auf wie ein riesiger Berg.

Auch wenn Du nicht weinen kannst/musst, so trauerst Du doch. Sicher geht es Deiner Mutter jetzt besser und die Quälerei hat ein Ende aber fehlen wird sie Dir trotzdem. Das alles muss erstmal soweit "verarbeitet" werden.(blödes Wort, aber mir fällt auch nichts Besseres ein.) Schön, dass dein Ex da Gesprächspartner ist. Zweimal hast Du geschrieben, dass es (er?) Dir gut tut. Fiel mir halt auf und klingt für mich sehr beruhigend.

Du verdrängst Deine Trauer nicht, sondern redest darüber. Du wirst die Trauer so durchleiden/durchleben, wie es Dir entspricht. Nur weglaufen gilt nicht! ;-)

Ich drück dich!
martina
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  #20  
Alt 18.05.2007, 11:45
Tini88 Tini88 ist offline
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Registriert seit: 13.03.2007
Beiträge: 15
Standard AW: Was tun?

Hallo Martina!

Danke, ich bin wirklich in letzter Zeit verdammt faul.
Ich erledige schon die Sachen die wichtig sind, z.B. die ganze Nachlassangelegenheit, die Banken, Versicherungen etc.
Alle verlassen sich dabei auf mich. Es macht mir im Grunde genommen nix aus, nur manchmal spiele ich mit dem Gedanken alles hinzuschmeißen und die anderen machen zu lassen. Geht aber nicht, da ich den meisten Überblick habe, also verwerf ich meistens den Gedanken wieder...

Stimmt. Es tut mir gut mit meinem Ex und er tut mir auch gut. Er hat so eine verdammt beruhigende Art an sich, und wenn ich ehrlich bin, freu ich mich auf die Treffen wie ne 12- Jährige. Natürlich sind diese Treffen rein platonisch, da er eine Freundin hat. Aber das macht mir nichts. Ich hätte nie gedacht, dass wir mal so befreundet sein können, aber es klappt...
Heute ist es wieder soweit (hoffe ich doch, dass nix dazwischen kommt... ) Unsere Treffen sind, glaub ich, mit gemischten Gefühlen. Einerseits schön, andernseits hab ich manchmal ein schlechtes Gewissen.
- ja ein schlechtes Gewissen gegenüber seiner Freundin!
Warum? -Naja ich bezweifel doch stark dass sie von unseren Treffen weiß. Ich denke es würde ihr ganz schlicht nicht gefallen, dass wir uns treffen. Ich denke ich sollte mit ihm mal darüber reden, aber ich mag einfach nicht die kostbare Zeit, die wir haben damit verschwenden... (klingt auch blöd, oder???)

Dann hoff ich mal dass es heute mal wieder klappt...

Tini
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