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  #1  
Alt 07.02.2007, 16:47
Benutzerbild von Karin2512
Karin2512 Karin2512 ist offline
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Registriert seit: 07.02.2007
Beiträge: 6
Beitrag Irgendwie funktioniere ich doch!!!

Hallo liebe Leute,

am 25.01.2007 ist meine überalles geliebte Mama an Lungen-,Nieren-u.Darmkrebs verstroben. Sie war erst 61Jahre alt und hat es einfach nicht verdient so zu sterben. Das schlimmste dabei war, dass sie fast 80Kg in nur einem halben Jahr abgenommen hat und außerdem hatte sie dann auch noch einen Schlaganfall, so das sie die letzten 4Monate nichts mehr selbst machen konnte (Mama war immer diejenige die sich um uns gekümmert hat) und das letzte Monat war die Hölle für uns alle, teilweise hat sie uns nicht mehr erkannt und hat auch kaum noch ein Wort gesprochen.
Das letzte was sie sagte:"Ich hab euch auch lieb, pfiat!" (pfiat=tschüß auf altwienerisch), dass war am 21.01.2007.

Als mich meine Tochter am 25.01 am Morgen in der Arbeit anrief um mir zu sagen, dass meine Mama gerade gestorben ist, hatte ich das Gefühl als würde ich in einem Auto sitzen, das von 0 auf 100 in 0,0001Sekunden beschleunigt. Ich hatte das Gefühl, als würde die Zeit stillstehen und nur ich könnte mich noch bewegen. Es war ein totaler Schock für mich, obwohl ich wusste, dass es jeden Moment vorbei sein konnte, konnte ich mich NICHT darauf vorbereiten.

Ich befinde mich auch jetzt noch in so einem ganz eigentümlichen Zustand. Kann ihn kaum beschreiben. Es ist alles so unwirklich. Aber ich funktioniere.

Ich kann leider überhaut nicht trauern, da ich es immer noch nicht begreife. Am Freitag 09.02.2007 ist die Einäscherung ich hoffe dass ich dann loslassen und realisieren kann.

Mein Text ist ein wenig konfus geschrieben, genauso wie ich mich seit dem 25.01 fühle.

Bitte entschuldigt meine Fehler.

Lg aus Wien Karin

"Das schönste Denkmal, das ein Mensch bekommen kann, steht in den Herzen der Mitmenschen" (Albert Schwietzer)

Geändert von Karin2512 (07.02.2007 um 16:49 Uhr)
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  #2  
Alt 07.02.2007, 18:54
Benutzerbild von Rosi22
Rosi22 Rosi22 ist offline
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Registriert seit: 19.11.2006
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Beiträge: 18
Standard AW: Irgendwie funktioniere ich doch!!!

Hallo Karin,

ich kenne genau das gleiche Gefühl, meine Mom starb mit 42 Jahren an Krebs. Das Leiden hat rund 4 Jahre gedauert, wir mussten schon länger mit dem Gedanken an ihren Tod leben. Dann der Tag X.... es haut einen um, ganz genau so wie Du das beschrieben hast.
Ob das jemals wirklich vergeht? Es ist bei mir nun 25 JAHRE!!! her und noch immer präsent. Kann man wirklich diese Lücke "vergessen" die der geliebte Mensch hinterlässt? Ich kann es nicht, auch wenn ich das gerne möchte.
Das allerschlimmste für mich war und ist die Endgültigkeit.... einfach weg, nie wieder da, nie wieder...

Ich wünsche Dir viel viel Kraft und die notwendige Zeit um zu trauern. Es ist nicht gut, wenn Du nur funktionierst!

Alles Liebe
Rosi
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  #3  
Alt 07.02.2007, 19:42
Benutzerbild von Blauerschmetterling
Blauerschmetterling Blauerschmetterling ist offline
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Standard AW: Irgendwie funktioniere ich doch!!!

Liebe Karin,
zuerst möchte ich Dir mein tiefstes Mitgefühl aussprechen zum Tode Deiner Mutter. Ich kenne Deine Empfindungen nur zu gut. Meine Mutter starb vor 4 Jahren an Leukämie. Auch wenn man weiß, dass der Lebensweg nicht mehr lange dauern kann, steht man fassungslos vor dieser Endgültigkeit, wenn der Tod uns einen lieben Menschen genommen hat. Sicher kann oder könnte man sich auf diesen Verlust vorbereiten. Aber wie? Es sind doch nur Gedanken, die in diesem Moment schon schmerzlich sind aber die ganze Tragweite nicht erfassen. Erst wenn der Tod eingetreten ist erkennen wir unsere Hilflosigkeit, spüren den Schmerz der grenzenlosen Trauer und begreifen, was dieser Abschied für uns bedeutet.

Liebe Grüße und viel Kraft
Anneli
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  #4  
Alt 07.02.2007, 19:58
stef777 stef777 ist offline
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Registriert seit: 26.12.2006
Beiträge: 175
Standard AW: Irgendwie funktioniere ich doch!!!

liebe karin,

auch mein herzliches beileid an dich....mein vater starb am 6.1.07, ich weiss, wie du dich fühlst...
ich glaube, wie meine vorredner, dass man sich nicht wirklich auf den tod vorbereiten kann, auch wenn eine lange krankheit vorhanden war. die endgültigkeit begreift man nur, wenns soweit ist. ich werde den augenblick auch nie vergessen, als man mir vom tod meines vaters berichtete. es fühlte sich an, wie wenn die zeit und mein herz stehenblieben.
lass dich aber dahingegehend "trösten", dass hier im forum menschen sind, die dich 100%ig verstehen. nicht wie im alltäglichen leben, wo man sich oft als alien unverstanden und alleine fühlt, wo der tod, krankheit und sterben tabuisiert werden, und ganz schnell zur tagesordnung übergegangen wird.

lg
stef.
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  #5  
Alt 08.02.2007, 00:42
Arielle Arielle ist offline
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Registriert seit: 26.10.2006
Beiträge: 59
Standard AW: Irgendwie funktioniere ich doch!!!

Liebe Karin!

Auch ich möchte Dir mein tiefstes Beileid aussprechen!
Mein Vater ist "bereits" am 09.12.06 gestorben - und ich kann auch nicht richtig trauern!
Ich weiß nicht, ob das der richtige Ausdruck ist - er fehlt mir sehr!!!
Ich habe ihn gepflegt und begleitet, soweit es ging und ich habe immer wieder vor Augen: Es ist genug!!! Er konnte nicht mehr und wollte auch nicht mehr! Er hat sich so gequält und abgemüht in seinem Todeskampf, daß ich wirklich erleichtert war, als er "endlich" gehen durfte!

Scheinbar bin ich die einzige bei uns, die so empfindet - ich komm mir schon richtig herzlos vor! Aber so empfinde ich eben! Klar bei der Trauerfeier hab ich geheult wie ein Schlosshund, auch kommen mir oft nachts alleine die Tränen aber wenn ich an ihn denke, dann nur in Liebe und Verbundenheit!

Mir stellt sich nicht ständig dieses WARUM! Ich habe wohl für mich ausgemacht, daß es für irgendwas "gut" war! Wer weiß, vielleicht hätte er sonst nächstes Jahr einen Schlaganfall bekommen und wäre die nächsten 20 Jahre ein Pflegefall gewesen... oder, oder, oder!

Aber ich glaube, daß mich das irgendwie hochhält! Er war auch erst gerade 62 geworden und ich hätte ihn gerne noch weitere 30 Jahre um mich gehabt - aber in einem Zustand, der für ihn tragbar gewesen wäre! Und das war er einfach nicht mehr!!!

Vielleicht bin ich auch nur gefühlskalt...mir kommt das alles auch oft seltsam vor! Aber ich komm nicht raus aus meiner Haut!

Ich hoffe sehr, daß Du Deinen Weg findest! Es ist immer unfaßbar, immer noch ein Schock, wenn einem bewußt wird, was wirklich passiert ist!
Eine Sache, eine Person, die ihren festen Platz in unserem Leben hatte, ist einfach weg! Da kann man sich nicht drauf vorbereiten! Es ist einfach unvorstellbar und daher auch so schwer anzunehmen!

Ich wünsche Dir viel Kraft und alles, alles Liebe!!!

Jenny
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  #6  
Alt 08.02.2007, 01:20
Benutzerbild von iris1506
iris1506 iris1506 ist offline
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Registriert seit: 03.11.2005
Ort: bockenau/ kreis bad kreuznach
Beiträge: 556
Standard AW: Irgendwie funktioniere ich doch!!!

liebe karin

erstmal möchte ich dir mein beileid aussprechen.
deine gefühle kenne ich.
papas todestag nähert sich das erste mal.
er starb im märz 06.
es ist heute noch für mich alles so unwirklich.
ich stehe am grab, er wurde auch eingeäschert, als wenn mich das alles nichts angänge.
täglich denke ich an ihn, er war mein herzblatt, aber richtig realisiert habe ich es noch nicht.

es wird sicherlich noch eine zeit brauchen, bis wir es richtig verstanden haben.

liebe grüße
iris
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