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#1
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Nun ist der Stein da.....
Hallo Ihr Lieben !
Gestern war ich auf dem Friedhof, komme um die Ecke, durch zwei Büsche und sehe den Stein. Er ist jetzt da. Meine Mama ist seit 3,5 Monaten tot. Ich weiß es zwar, doch ertappe ich mich immer wieder dabei das ich denke, nein, das stimmt alles gar nicht. Und doch, es stimmt........... Nun stehe ich da, vor diesem Stein. Es steht mein Nachname darauf. Das ist schon komisch. Dann steht dort noch Christa drauf, ihr Geburtsdatum und dann noch ein Datum mit dem ich zuvor nie etwas verbinden konnte. Doch nun werde ich dieses Datum nie wieder vergessen....... Es ist nun noch ein Stückchen endgültiger...... Ich weiß nicht so recht, begreift man es überhaupt irgendwann ??? Liebe grüße, Imke !!! |
#2
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AW: Nun ist der Stein da.....
Liebe Imke, ja, auch für mich war es sehr schwer, den Namen meines Vaters auf dem Grabstein zu lesen, "schwarz auf weiß", es zu lesen und doch nicht zu begreifen. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft.
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#3
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AW: Nun ist der Stein da.....
Hallo Imke,
ich kenne das auch, dieses Gefühl der Unwirklichkeit. Mein Vater ist letztes Jahr im Juni gestorben und der Grabstein wurde ca. im Oktober aufgestellt. Am Anfang war es sehr schwer, das auszuhalten, ich fand es so grausam den Namen da immer vor Augen zu haben, ich hab auch sehr oft + immer wieder gedacht es KANN, es KANN, es KANN einfach nicht sein.... Aber so blöd sich das anhört, man gewöhnt sich an alles... Man gewöhnt sich auch an den Stein... trotzdem habe ich manchmal noch so Gedankenblitze die mir einflüstern dass es irgendwie nicht sein KANN, er war doch immer da, natürlich weiss ich dass es so ist, aber irgendetwas in meinem Kopf sucht immer noch nach einem Ausweg wie man es irgendwie hinkriegen könnte dass er doch noch da ist.... Das sind Gedanken die man "normalen" Menschen (die nicht in der Situation sind wie wir alle hier) eigentlich nicht erklären kann. Hätte ich früher auch nicht nachvollziehen können, aber nun ist eben alles anders. Es ist ein Schock, den Stein am Anfang zu sehen. Aber auch das wird besser. Ich war dann am Anfang andauernd am Grab, und irgendwann ging es dann besser... ich nehme gern Blumen und kleine Geschenke (Engel oder so Stäbe mit Herz oder Sonnenblume dran) mit zum Grab und mach es so schön wie möglich. Das hilft mir immer wieder ein bisschen. Und jetzt wo es früher dunkel wird zünde ich so oft es geht dort Kerzen an, sieht auch schön aus, besonders in der Dämmerung. Hier in Norddeutschland machne das nur wenige, hat bei mir auch nicht mit Glauben zu tun, ich finde es nur schön, kleine Laternchen und Kerzen..... Früher hatte ich einen Horror vor Friedhöfen, jetzt fühle ich mich dort fast am sichersten. Natürlich sehne ich meinen Vater zurück, aber das Grab und der Stein haben ihren Schrecken verloren. Klar ist es bei jedem anders, ich wollte nur erzählen dass sich die Gefühle verändern können, der Schock lässt irgendwann nach. Aber verstehen kann ich Dich auf jeden Fall. Alles Gute Kerstin |
#4
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AW: Nun ist der Stein da.....
Hallo und vielen Dank Euch beiden.
Ja, Kerstin, das mit den Kerzen ist mir auch schon aufgefallen. Früher (vor Juli diesen Jahres) bin ich super selten auf Friedhöfen gewesen. Und heute wo ich natürlich öfter da bin (leider auch nicht so oft wie ich gerne würde, da ich nicht gleich um die Ecke wohne) habe ich das mit den Kerzen auch bemerkt. Ich komme aus Hamburg. Ich habe mir vorgenommen, so eine schwarze kleine (wie nennt man die?) Standleuchte für eine Kerze zukaufen und werde diese dann öfter anzünden. Hoffendlich wird die nicht geklaut. Ist dort schon öfter vorgekommen, leider. Kann man sich gar nicht vorstellen das jemand sowas macht, oder ? Liebe Grüße, Imke !!! |
#5
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AW: Nun ist der Stein da.....
Hallo Imke,
kleiner Tipp als "Diebstahlsicherung": den Stab der Lampe (wir haben eine zum Dranhängen an eien Stab) mit Blitzzement in eine Konservendose stecken. Und dann das ganze eingraben. Ausserdem ist die Lampe dadurch stabiler und kippt nicht so leicht um und man kann sie nicht so ohne weitere unauffällig schnell rausziehen. Mit Gewalt geht das natürlich trotzdem.... wir sind auf einem Dorffriedhof, da ist zum Glück noch nie was weggekommen, habe ich aber aus Städten schon oft gehört. Mit Lackstift mit Namen markieren (Rück- oder Unterseite?) hilft vielleicht auch dass jemand sich die nicht in den Garten stellt.... Es gibt auch so ganz günstige kleine Grabwindlichter mit Deckel wo man so kleine Öllichter reinstellen kann, da ist es dann nicht so schlimm wenn die wegkommen... Am liebsten mag ich es sowieso wenn mehrere Kerzen brennen. LG Kerstin |
#6
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AW: Nun ist der Stein da.....
Liebe Imke und alle anderen,
mein Vater verstarb letztes Jahr im August. Er bestand schriftlich auf eine anonyme Einäscherung für die ich natürlich verständniss hatte,denn es war ja sein Wunsch.Doch wenn ich heute auf den Friedhof gehe,starre ich auf eine Wiese oder auf ein kleines Stück Rasen unter dem er liegt.Mittlerweile wünsche ich mir etwas zu lesen oder zu sehen was an meinem Vater erinnert.Aber er ist total aus der Öffentlichkeit weggelöscht und das tut mir sehr weh. Aber ich kann euch auch total verstehen es ist immer ein abscheuliches Gefühl auf dem Friedhof einen Geliebten Menschen zu besuchen.Ich finde es so unreal und kann es bis heute noch nicht glauben das er dort unter der Erde liegt. Ich wünsche euch von Herzen alles Gute Liebe Grüße Tina |
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