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  #16  
Alt 06.11.2005, 13:36
lizzy lizzy ist offline
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Beiträge: 90
Standard AW: Krebs und Partnerschaft

Hallo Ihr Lieben,

jetzt hab ich wieder mal wie so oft in letzter Zeit in diesem Forum gelesen und dieses Thema interessiert mich sehr:

Ihr habt recht, das Reden über alles vor allen die Ängste ist das Wichtigste. Wie soll man wissen oder erraten können, was der Partner denkt usw.

Ich bin selbst ein Mensch, der sich schnell verschließt. Erst jetzt hab ich es wieder gemerkt, als ich die Nachricht von der erneuten Erkrankung erhielt. Zack war alles dicht in mir.
Das ist grad das Falsche; aber so leicht sich zu ändern, ist es auch nicht. Aber ich arbeite dran.

Auch das mit der Aggressivität kenne ich sehr gut. Es gibt Momente, da könnte ich alle nur anschrein und mit Sachen um mich werfen.
Aber ich denke, diese Wut ist auch normal.

Einen schönen Sonntag noch
Carmen
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  #17  
Alt 07.11.2005, 17:57
Penelope Penelope ist offline
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Standard AW: Krebs und Partnerschaft

Hallo an alle, "VIELEN DANK" für die zahlreichen Postings zu diesem Thema


Die Beiträge waren sehr interessant und gleichzeitig doch sehr unterschiedlich.

Da mich Leben in seinen Beiträgen immer wieder zitiert und namentlich benennt, möchte er sicherlich auch eine Reaktion von mir. Obwohl ich diese persönlichen "Zitate" in einem öffentlichen Forum etwas unpassend finde werde ich darauf antworten.

Du schreibst gleich zu Anfang deines ersten Beitrags:

Wenn es dich interessiert warum, dann lese weiter. Wenn du jedoch nur schöne Worte erwartest dann laß es lieber sein.

Ich wollte einfach erfahren wie andere Paare mit der Diagnose Krebs umgegangen sind. Nicht mehr und nicht weniger.
Wie kommst du darauf das ich "nur" schöne Worte hören will?

Du schreibst:
Als ich deinen Beitrag las hat er mich emotional sehr aufgewühlt und auf eine Weise auch wütend gemacht. Er hat mich an meine Partnerin erinnert

Warum ?

Weil ich als Betroffene eine Negativ-Erfahrung beschrieben habe?
Bewirfst du jeden mit Steine der dich auf irgendeine Art und Weise an deine Partnerin erinnert?


Du zitierst:
Du schreibst ihr habt euch immer seltener gesehen und das die Probleme vorprogrammiert waren.
Wieso? Hast du die Probleme herbeigesehnt?
*
Ich laufe nicht Blind durch die Welt oder verschließe mich den Tatsachen. Also habe ich auch bemerkt das Probleme entstanden sind.
Herbeigesehnt habe ich sie mit Sicherheit nicht.
*
Du schreibst:
Wie ich es sehe hast du schon verloren. ich hoffe sehr für dich das du den Krebs als Krankheit besiegst aber dich als Person hat er schon besiegt. Du schreibst ja selber das du nie mehr die Alte sein wirst und du nicht kämpfen willst.
*
Woher du diese Erkenntnis nimmst weiß ich leider nicht.
Eines weiß ich: ich werde -, nein -, ich bin nicht mehr die Alte.
Es bleiben sichtbare Narben durch die OP und unsichtbare Narben an der Seele zurück, weil es eben nicht nur ein Schnupfen war.
*
Du schreibst und zitierst:
Auch du schreibst dein Dickkopf ist stärker und deswegen wirst du nicht um die Beziehung kämpfen. Das ist nicht mehr nur dumm das ist schon idiotisch.
*
Ich habe unter anderem geschrieben:
aber mein Dickkopf ist stärker.( Punkt)

Ich habe NICHT geschrieben das ich durch meinen stärkeren Dickkopf nicht um die Beziehung kämpfe.

Ich kämpfe nicht darum, weil ich der Meinung bin das mein Freund wohl doch nicht so gut mit der Diagnose Krebs und den daraus folgenden Veränderungen umgehen konnte oder wollte. Anders kann ich mir sein verändertes Verhalten nicht erklären.

Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los das du meine Beiträge missverstehen willst......

Warum?
*
In deinem 2. Beitrag fragst du was ich hören wollte, und ob ich Mitleid will.
Ich will mit Sicherheit nicht bemitleidet werden. Zu einer Partnerschaft gehören 2 Menschen, und zu einer Trennung ebenfalls.
Ich wollte -, wie bereits in meinem ersten Beitrag beschrieben -, einfach nur erfahren wie andere Paare damit umgegangen sind. Zudem hielt ich es ein interessantes Thema.
*
Du schreibst:
Soll der Krebs ihr Leben bestimmen?
*
Das wird er mit Sicherheit nicht.

Es gibt noch viele andere Dinge im Leben.
Du wirst es wohl kaum glauben aber ich habe Zukunftspläne.
Allerdings werde ich auch nicht so tun, als wenn "nichts" gewesen ist.

So, nun genug von mir.
Ich habe auch Holpersteine entdeckt und einige wenige werde ich hier schreiben.

In deinem ersten Beitrag schreibst du das deine Partnerin total abgeblockt hat.

Warum?

Vielleicht hast du ihr einfach nicht das Gefühl gegeben das du sie verstehst.
Dein "normales" Verhalten klingt wie Scheuklappen auf und durch.

Vielleicht hättest du Sie eine Weile doch in Watte packen sollen damit sie merkt das du für sie da bist.

Manche holen gleich nach der Krebsdiagnose ihren Kampfanzug aus dem Schrank, andere fallen erst einmal in ein tiefes Loch aus dem sie liebevoll gerettet werden möchten. Notfalls auch mit Wattebällchen.
Ich bin mir sicher das sie nach einer Weile von selbst kampfbereit gewesen wäre.

War das nicht mehr im Rahmen deiner Möglichkeiten ?
Oder waren das zu große Veränderungen für dich?

Du betonst immer wieder das sich deine Partnerin verändert hat, dass sie nicht reden wollte, dass du nicht mit den Ärtzen reden durftest.

Warum?

Ich denke, ein Krebspatient, der sich in einer Partnerschaft gut aufgehoben fühlt, öffnet sich auch für den Partner und lässt ihn teilhaben an den Ängsten, den Sorgen, den Problemen, den Gefühlen, den Schmerz.
Natürlich gibt es auch Streit und Auseinandersetzungen, wie in jeder normalen Partnerschaft.
So ist es sicher auch in den Partnerschaften die durch eine Erkrankung noch fester zusammengeschweißt wurden.

War dann wohl in deinem Fall nicht so gewesen.

Du siehst, wenn man möchte dann findet man immer etwas das man bemängeln kann. Ist halt immer Ansichtssache. Und jeder liest und versteht es so wie er es verstehen möchte.


Bei diesem Satz von dir musste ich herzhaft lachen:
*
Ich habe das alles geschrieben damit jede Frau erkennt das der Krebs hinterhältig und brutal ist.
*
Klingt nach..... " Ich bin der Frauenversteher "

Wir, die Frauen und Männer, die Erfahrung mit Krebs machen mussten haben am eigenen Leib erfahren wie hinterhältig und brutal der Krebs ist. Davor braucht man uns nicht mehr warnen. Die Seele ist angekratzt, aber noch längst nicht zerstört.

Nun hoffe ich das ich dir nicht auf den Schlips getreten bin. War nicht meine Absicht.

Ich wünsche allen weiterhin ganz viel Kraft!

Penelope
__________________________________________________ ___
Die Hoffnung ist das Fenster unserer Seele,
durch das wir ein Stück vom Himmel sehn...
__________________________________________________ ___
*Rechtschreibfehler sind gewollt und dienen der Belustigung anderer.
Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten und weiterverwenden! *

Geändert von Penelope (07.11.2005 um 18:57 Uhr)
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  #18  
Alt 07.11.2005, 20:31
Kretel Kretel ist offline
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Standard AW: Krebs und Partnerschaft

Hallo Penelope
auch ich möchte ein paar Zeilen zum Thema Partnerschaft und Krebs schreiben.
Erstmal möchte ich dir recht geben wenn du sagst du kämpfst nicht mehr um diese Beziehung, denn auch ich glaube dass er es nicht wert ist!
Ich kann von meiner Beziehung nur sagen das mein Mann ein Goldstück ist!!!
Wir sind seid 17 Jahren verheiratet und haben schon immer eine harmonische Beziehung geführt und das hat sich auch nicht durch meine Krankheit geändert. Er stand mir von Anfang an zur Seite und ich glaube das Gleichgewicht hat es ausgemacht, so dass er mich sowohl in Watte gepackt hat ( wenn es nötig war ) als auch mich behandelt hat wie vor meiner Krankheit, er hat mir einfach beigebracht, dass die Krankheit kein Besitz von mir ergreifen darf, sondern das ich sie einfach auch vergesse ( und es klappt auch) Das geht natürlich nur weil wir über alles reden, es gibt kein Tabuthema und wenn wir dann zusammen auch mal geweint haben, konnten wir auch wieder zusammen lachen und unsere Zukunft planen. Ich möchte damit nur sagen das man auch eine wunderbare Beziehung mit der Diagnose Krebs haben kann. Mein Mann liebt meine Glatze genauso wie vorher meine langen Haare und auch die Pfunde stören ihn nicht im geringsten, ich weiß er liebt mich so wie ich bin und ich glaube dass man bei so einer Unterstützung doch ein Stückweit die Alte sein kann, auch wenn es hier vieleicht manche bezweifeln!
Ich wünsche dir das auch du jemand findest der auch in so harten Zeiten zu dir steht.
Alles Gute und die besten Wünsche
Gruß Kretel
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  #19  
Alt 08.11.2005, 20:22
Leben Leben ist offline
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Registriert seit: 01.11.2005
Beiträge: 5
Daumen hoch AW: Krebs und Partnerschaft

Liebe Penelope

natürlich fühle ich mich nicht auf den Schlips getreten, denn so klein bin ich nun auch nicht

Aber wie ich lese hast du wieder geschrieben die anderen müssten und/oder sollten, wieso immer nur die anderen.

Ich sehe aber das ich bei dir den Finger in die Wunde gelegt habe. Du hast doch einige Zeit gebraucht meine Zeilen zu verdauen.

Erwarte nun bitte keine Entschuldigung von mir, im Gegenteil ich freue mich das meine Zeilen dich getroffen haben.
So erkenne ich das du nicht in der Phase bist nach dem Motto "Ist sowieso alles egal"

Du wurdest von mir gerüttelt nun werde auch wach. Denn du schreibst wieder du denkst, du vermutest, du meinst.

Was ist wenn du falsch denkst, falsch vermutest, falsch meinst.

Gehörst du zu den Frauen die alles auf den Krebs schieben oder bist du so starrsinnig.

Lese den Beitrag von Kretel der sagt so ziemlich genau das aus was ich unter anderem auch meine.

Was du mit der Bemerkung Frauenversteher meinst ist mir nicht klar.

Bestimme dein Leben und lebe nicht für den Krebs.

Ich wünsche dir das Beste.

Gruss Leben
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  #20  
Alt 11.11.2005, 11:21
Benutzerbild von Caroline3
Caroline3 Caroline3 ist offline
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Beiträge: 211
Unglücklich AW: Krebs und Partnerschaft

Wollte nur einen kleinen Nachtrag zu meinen Beiträgen oben machen.
Wir haben unsere Beziehung leider nicht retten können! Nach langem Überlegen habe ich mich von meinem Freund getrennt...Obwohl wir die schwere Zeit jetzt fast hinter uns haben ( Montag ist meine letzte Bestrahlung), haben wir es nicht gepackt!
Caroline
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  #21  
Alt 11.11.2005, 13:57
Caspers Hildegard Caspers Hildegard ist offline
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Standard AW: Krebs und Partnerschaft

Hallo Caroline,

was soll man dazu sagen,

Gott sei Dank?????
oder
So ein Mist ????

will Dir aber zusätzlich auch ein paar Worte hierzu schreiben.

Wie Du in meinem Profil nachlesen kannst, gehöre ich zu denen die noch immer diese Dummkrankheit (so nenne ich das) "beherbergt".
Ok, dieses Problem hat zwar manchmal meinen/unseren Lebensrhytmus etwas durcheinander gebracht, aber mich persönlich hat es nicht verändert.
Warum?
Wir haben bzw. hatten oft gar keine Zeit darüber nachzudenken, was noch kommen könnte.(oder wollten es vielleicht auch gar nicht)
Wir sind selbständig mit, wie es Heute üblich zu sein scheint, schlecht zahlenden Kunden. Da deshalb jeder Tag sowieso ein Überlebenskampf ist, war diese Dummkrankheit nur noch ein Problem mehr zu denen die wir sowieso schon hatten.

Obwohl ich hier nochmals sagen muß, daß mein Mann die Sache viel Ernster nimmt als ich und trotz aller sonstigen Probleme fest hinter mir steht.

Trotzdem verschiebe ich das "Ich bin eine Andere geworden" auf den Zeitpunkt, wo ich eine Andere sein werde. Das ist dann wenn mich diese Krankheit so in Beschlag genommen hat, daß ich nicht mehr die Alte sein kann!!!

Versuche Du auch etwas mehr Abstand zu der "Dummkrankheit" zu bekommen, dann kannst Du auch einer neuen Partnerschaft voll Optmimus entgegen sehen.
Es grüße Dich ganz lieb
Hildegard
__________________
Glaub an Liebe, Wunder und Glück!
Schau nach vorn und niemals zurück!
Tu was du willst und steh dazu,
denn dieses Leben, das Lebst nur du!

Geändert von Caspers Hildegard (11.11.2005 um 14:01 Uhr)
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  #22  
Alt 11.11.2005, 23:18
Leben Leben ist offline
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Standard AW: Krebs und Partnerschaft

Ein Hallo an alle,

zuerst möchte ich ein paar Worte an Caspers Hildegard richten:

Du hast meinen allergrößten Respekt dafür wie du mit deiner "Dummkrankheit" umgehst, aus welchen Gründen auch immer.
Ich finde das große Klasse von dir und du bist ein gutes Beispiel dafür das Mann oder Frau nicht nur noch an den Krebs denken bzw für den Krebs leben soll.

Ich bin der ganz festen Überzeugung das man dann seine Seele und/oder seine Psyche schwächt und diese Schwäche der Krebs sofort ausnutzt.

Caroline3 will ich sagen das es mir sehr leid tut das deine Beziehung zu Ende ist.
Aber auch dich möchte ich fragen: Ging die Beziehung wirklich wegen deiner Krankheit zu Ende? Wenn ja möchtest du dann wirklich diesen Sieg dem Krebs überlassen? Das sollte auf keinen Fall sein.

Ich weiß das man nach solch einer Krankheit nicht mehr die Alte ist, aber kann man dennoch nicht auch versuchen dabei das positive zu sehen und zu leben. Erkennen das man das Leben oder auch bisher alltäglichen Dinge auf einmal viel mehr zu schätzen weiß und sich daran erfreuen. Dadurch stärkt man seine Seele und/oder seine Psyche.

Jeder Mensch mit Krebs sollte dies versuchen, es ist gar nicht so schwer wie es sich anhört. Zuerst muß man sich selber erst einmal darüber klar werden das man viel empfindlicher geworden ist, man auf alles viel mehr achtet, auf Gesten und auf Worte natürlich auch.

Der nächste Schritt wäre dann das man feststellt das man diesen Gesten und Worten vor der Krankheit eine ganz einfachere Bedeutung zugemessen hätte oder sie gar nicht gedeutet hätte. Aber das man seit der Krankheit einfach in den Ablauf kommt alles auf die Krankheit zu beziehen.

Vor allen Dingen in einer Partnerschaft.
Viele Frauen beziehen vieles was der Mann sagt sofort auf ihr jetziges Aussehen aber auch als Freund/Mann kann man nicht jedes Wort dreimal wenden und überlegen ob die Freundin/Frau es vielleicht falsch verstehen könnte.

Darüber solltest du und alle anderen einmal nachdenken.

Deswegen kämpfe um deine Partnerschaft.

Ich hoffe ich habe einigermaßen deutlich machen können was ich meine und denke.

"Jeder kleine Sieg den der Krebs erringt macht ihn stärker und das sollte keiner zulassen"

Viele Grüße von Leben
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  #23  
Alt 12.11.2005, 10:30
Benutzerbild von Caroline3
Caroline3 Caroline3 ist offline
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Beiträge: 211
Standard AW: Krebs und Partnerschaft

Hallo Hildegard, hallo Leben!

Ich denke, dass meine Beziehung nicht wegen meiner Erkrankung gescheitert ist. Sicherlich gab es Zeiten, da war ich sehr empfindlich, habe in der Tat manche Aussprüche meines Freundes ganz anders gewertet als vor der Erkrankung. Ich bin aber keine Frau, die sich von dieser Krankheit einnehmen lässt. Ich habe ganz andere Sorgen, die im Moment im Vordergrund stehen, so dass ich gar nicht so viel Zeit habe, darüber nachzugrübeln.
Ich glaube eher, dass mein Freund manche Sachen mir nicht gesagt hat, weil er mich schonen wollte. Jetzt dachte er, ich könnte es wieder verkraften, und ich bin aus allen Wolken gefallen!
Ich konnte es nicht verkraften, und so habe ich die Beziehung beendet.
Er sieht es übrigens auch so, so dass sich Kämpfen nicht lohnt, denke ich.
Caroline
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  #24  
Alt 12.11.2005, 11:38
Uschi61 Uschi61 ist offline
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Beiträge: 18
Standard AW: Krebs und Partnerschaft

Hallo an alle und besonders an Leben,
auch ich bin selber erkrankt und hatte eine tiefe Ehekrise, weil ich mich doch sehr allein gelassen fühlte. Der Krebs war aber nur der Auslöser und nicht der Grund. Bei mir und meinem Mann kamen Dinge zum Vorschein, die wir wahrscheinlich ohne die Krankheit nie entdeckt hätten. Ich bin mir nicht sicher, ob ich wirklich alles über meinen Mann wissen wollte, wie er in einer solchen Krise reagiert. Letztlich haben wir uns wieder zusammengerauft und wissen jetzt mehr voneinander als zuvor, die Beziehung ist jetzt ehrlicher aber viele Illusionen sind vergangen und ich wünschte mir einige zurück, das Leben war leichter und unbeschwerter.

@ Leben
Ich habe volles Verständnis dafür, daß Du wütend bist und glaubst der Krebs hätte Deine Partnerschaft entzweit. Hier darf jeder seine Meinung und Gedanken äußern. Was mir aber sehr übel bei Deinen Beiträgen aufstößt, ist daß Du genau weißt wie man sich zu verhalten hat, damit der Krebs einen nicht beherrscht.'Bei allem Respekt: Sorry Leben, das steht Dir nicht zu.
Jeder findet seinen Weg mit dieser Todesbedrohung zurechtzukommen und jeder Weg ist richtig. Lebe Du mal mit einem Damoklesschwert über dem Kopf, dann reden wir weiter.
Ach ja, könnte es nicht sein, daß Eure Beziehung auch auseinandergegangen ist, weil die Krankheit eure bereits vorhandenen Probleme zum Vorschein gebracht hat? Vielleicht denkst Du da mal drüber nach.
Euch allen viel Gesundheit
Uschi
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  #25  
Alt 12.11.2005, 15:35
Penelope Penelope ist offline
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Standard AW: Krebs und Partnerschaft

Hallo an alle,

wie ich sehe/lese hat sich hier einiges getan.

Ich habe beim lesen mal wieder festgestellt das die Beiträge sehr unterschiedlich sind und sie sich trotzdem sehr ähneln im Bezug auf den Umgang miteinander und der Denkweise über Krebs.

An Kretel
Herzlichen Dank für deinen Beitrag.
Es ist manchmal wie Achterbahnfahren mit der Gefühlswelt.
Stark sein - und sich dann doch wieder ganz schwach fühlen.
Ein verständnisvoller Partner bei dem man sich geborgen und verstanden fühlt gibt einem die Kraft die man braucht.
Ich freue mich für dich, dass du so einen verständnisvollen Partner an deiner Seite hast.

An Leben
Warum wundert es mich nicht das du zu meinem letzten Beitrag wieder was zu sagen hast.
Leider habe ich in deinem Kommentar etwas vermisst.

Du kannst nur andere kritisieren. Kritik, die die sich gegen dich richtet überliest du einfach.
Auch eine Möglichkeit, aber auch die richtige?

Wenn es in deiner Partnerschaft auch so war, dann wundert es mich überhaupt nicht das sich deine Partnerin so verhalten hat.

Gedanklich hattest du dich bereits mit der Krebsdiagnose von ihr getrennt. Die räumliche Trennung folgte dann später.

Du hast in einem deiner Beiträge geschrieben:
*
*
Die wenigen Männer die eine Frau sofort verlassen, wenn die Diagnose feststeht, dazu muss ich dann sagen die waren es sowieso nicht wert von euch geliebt zu werden.
*
*

Zu deinem letzten Beitrag möchte ich mal wieder folgendes einwerfen.

Ich weiß nicht, ob du *Hobby-Psychologe* sein willst oder ob du nur den *Frauenversteher* spielen möchtest.

Du weißt alles darüber wie wir Frauen uns fühlen und du weißt genau was wir denken......WOHER?

Du hast es ja nicht einmal in deiner Beziehung fertig gebracht deine Partnerin zu verstehen. Wie kannst du uns verstehen?

Wie kannst du dann in Ferndiagnose feststellen, ob frau richtig handelt, richtig denkt, richtig fühlt.

Du greifst jede Frau an die gegen eine Beziehung spricht. Du sagst jeder Frau das sie um die Beziehung kämpfen soll. Warum?
Hat nicht jede Frau genauso das recht wie du selbst zu entscheiden?

An Uschi61

Ich hatte schon an meinen gesunden Menschenverstand gezweifelt, weil ich eben doch etwas anders über die Beiträge von Leben denke.
Freue mich riesig das du ähnlich denkst.

**Er weiß alles, und er weiß alles besser.**

Und das, obwohl er weder eine Frau ist oder selbst die Krebserkrankung durchmacht/durchgemacht hat.

Danke nochmal an alle, auch wenn sie namentlich nicht extra aufgeführt sind.
Freue mich über weitere Beiträge.


Viele liebe Grüße an alle und ein schönes Wochenende

Penelope
__________________________________________
Die Hoffnung ist das Fenster unserer Seele,
durch das wir ein Stück vom Himmel sehn...
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*Rechtschreibfehler sind gewollt und dienen der Belustigung anderer.
Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten und weiterverwenden! *

Geändert von Penelope (12.11.2005 um 15:48 Uhr)
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  #26  
Alt 13.11.2005, 23:05
Leben Leben ist offline
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Beiträge: 5
Standard AW: Krebs und Partnerschaft

Hallo Uschi61,

du schreibst:

"daß Du genau weißt wie man sich zu verhalten hat, damit der Krebs einen nicht beherrscht.'Bei allem Respekt: Sorry Leben, das steht Dir nicht zu.
Jeder findet seinen Weg mit dieser Todesbedrohung zurechtzukommen und jeder Weg ist richtig. Lebe Du mal mit einem Damoklesschwert über dem Kopf, dann reden wir weiter."

Wenn ich wirklich wüßte wie sich jeder oder jede zu verhalten hätte, daß man vom Krebs nicht beherscht wird dann wäre ich glücklich und ein gemachter Mann. Ich schreibe hier lediglich meine Meinung, meine Überzeugung, die ich aus vielen Gesprächen mit Krebspatienten gebildet habe.

Das jeder Weg richtig ist finde ich falsch.

Wir können auch weiter reden denn ich kenne das Damoklesschwert auch.

Nun zu Penelope

Der Begriff "Hobby- Psychologe" ehrt mich, danke für die Blumen. Nur was der Begriff "Frauenversteher" in Bezug auf Krebs soll versteh ich immer noch nicht.

Du spuckst ja ganz schön Gift und Galle, bin ich nun dein neues Opfer nachdem dein Freund dich verlassen hat?

Kein Problem stell mich gerne zur Verfügung.

Du schreibst ich kann dich nur kritisieren. Empfindest du das wirklich als Kritik? Dann hast du leider nichts verstanden.

Du solltest meine Beiträge mal lesen ohne verletzt und wütend zu sein und dir die Frage beantworten ob du nicht auf dich selber am meisten wütend bist und warum du immer nur die Schuld bei anderen suchst.

Ich habe mal in einem Buch gelesen das bei manchen Krebspatienten schlechte Eigenschaften wie zum Beispiel Egoismus, Rechthaberei und ähnliches noch verstärkter zum Vorschein treten als sie vorher schon vorhanden waren und das diese Menschen dringend professionelle Hilfe benötigen.

In vielen Krankenhäuser gibt es Pyschologen die du jederzeit aufsuchen kannst und dir dann alles einmal von der Seele reden kannst.

Was meine Partnerin und mich betrifft so kann ich dir sagen das du mit deiner Vermutung falsch liegst. Ich habe mich nicht von ihr gedanklich getrennt als die Diagnose feststand im Gegenteil ich liebte sie noch mehr. Ich trennte mich von ihr als sie schon einige Nachuntersuchungen hinter sich hatte.

Aber dieses Denken passt zu dir, wahrscheinlich hast du das selbe deinen Ex-Freund unterstellt. Wundert es dich das er dich dann verlassen hat?

Glaube mir, auf Dauer hält das kein Partner und keine Partnerschaft aus.

Ich wiederhole mich deswegen noch einmal, wenn dein Ex-Freund dich nicht wegen dein Krebs, dein verändertes Aussehen verlassen hat wie du denkst sondern weil es wirklich nur an dein verändertes Verhalten bedingt durch den Krebs war, dann hat der Krebs einen Sieg errungen.

Die Frage ist willst du das der Krebs diesen Sieg erringt, daß der Krebs deine weitere Zukunft bestimmt?

Wenn ja dann bade weiter in Selbstmitleid und lass dich weiterhin in Watte einpacken, wenn nicht dann lass es nicht zu und gönne dem Krebs nicht den kleinsten Sieg und das in allen Dingen nicht nur in der Partnerschaft.
Denn wie schon mehrmals geschrieben ich bin davon überzeugt (um Mißverständnisse vorzubeugen: Es ist meine Überzeugung ich will nicht behaupten das ich genau weiß wie man sich verhalten muß) das jeder kleine Sieg den der Krebs erringt, in welcher Form auch immer, ihn nur noch stärker macht.

Wenn es näturlich schon vorher nicht mehr in der Beziehung gepasst hat dann hat sich diese Frage erübrigt, obwohl du hattest ja geschrieben das vorher alles ok war.

Du hast Recht ich habe es nicht geschafft meine Partnerschaft zu erhalten, aber ich hatte wenigstens im Gegenteil zu dir um sie gekämpft.

Meine Partnerin hat damals jeden erzählt der es hören wollte oder auch nicht das ich sie verlassen habe weil sie Krebs hat, obwohl sie da schon einige Nachuntersuchungen hatte und nichts gefunden wurde.

Machst du das auch so? Kämpfst du deswegen nicht weil es dir besser geht wenn dich jetzt jeder bemitleidet?

Nun möchte ich mich für die vielen privaten Nachrichten bedanken und an dieser Stelle versprechen das ich natürlich jede beantworten werde, bei der Menge bitte ich aber um Verständnis wenn die Antwort etwas auf sich warten läßt.

Wünsche allen alles Gute
Leben
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  #27  
Alt 14.11.2005, 08:23
maja maja ist offline
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Standard AW: Krebs und Partnerschaft

Leben, ich lese nun schon einige Zeit u.a. Deine Beiträge weil mich das Thema Krebs und Partnerschaft sehr berührt. Ich muss Dir leider sagen, dass ich die Art, wie Du Pen. angehst unter aller Kanone finden. Es beeindruckt mich, dass Du Dich (immer noch) so intensiv mit dem Thema Brustkrebs auseinandersetzt, aber einen Menschen, der Dir so wenig vertraut ist, nur weil ér Dich an manchen Punkten an Deine Beziehung erinnert, in einer so überheblichen und selbstherrlichen Weise anzugehen, finde ich mehr als grenzüberschreitend.
Noch was muss ich hier mal loswerden, passt zum Thema grenzüberschreitend:
Habe ich das richtig verstanden: Du informiertest Dich hinter dem Rücken Deiner Freundin bei IHREN Ärzten über IHREN Gesundheitszustand und diese besassen die Frechheit Dir diese Informationén zu geben?
Und jetzt brüstet Du Dich hier damit mehr über ihren Gesundheitszustand zu wissen als sie selbst?
maja
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  #28  
Alt 14.11.2005, 14:17
Penelope Penelope ist offline
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Beiträge: 12
Standard AW: Krebs und Partnerschaft

Hallo maja,

vielen Dank für deinen Beitrag.
War nett zu lesen das es mehr Leser/innen gibt die sich über die Beiträge von Leben wundern.

Wenn Leben allerdings annimmt, mich mit seiner Kritik zu verletzen oder irgendwie zu beeindrucken, dann muß ich das leider verneinen.

Jemand, der weder meine Beziehung kannte oder der mich kennt, kann sich kein Urteil darüber bilden.
Ich nehme Leben`s Beiträge eher als nette Abwechslung zum manchmal langweiligen Fernsehprogramm.

Außerdem bin ich davon überzeugt das es Leben sehr gut tut, sich mal den Frust den er wohl schon eine ganze Weile in sich hineingefressen hat, von der Seele zu schreiben.
Vielleicht kann er ja so seine missglückte Partnerschaft aufarbeiten.

Er projiziert nun all das, was er nicht selbst für die Erhaltung seiner Beziehung getan hat nun auf alle anderen, deren Beziehungen gescheitert sind.
Das ist auch eine Möglichkeit schlechte Erfahrungen aufzuarbeiten.
Habe ich auch schon mal in einem Buch gelesen "lächel"

Er suchte ein Opfer und hat mich gefunden

Das er wirklich mehr über die Krankheit seiner Freundin wußte als sie selbst, glaube ich nicht. Denn Ärzte sind sehr vorsichtig wem sie Auskünfte über die Krebserkrankung geben. Jedenfalls, solange man noch im Besitz seiner geistigen Kräfte ist.


Hallo Leben,

mir war schon beim schreiben klar das du den Frauenversteher mal wieder nicht verstehst.

Der *Hobby-Psychologe* war leider nicht positiv gemeint, also nichts da mit Blumen.

Du hast geschrieben:
*
*
Ich habe mal in einem Buch gelesen das bei manchen Krebspatienten schlechte Eigenschaften wie zum Beispiel Egoismus, Rechthaberei und ähnliches noch verstärkter zum Vorschein treten als sie vorher schon vorhanden waren und das diese Menschen dringend professionelle Hilfe benötigen.
*
*
Meine Antwort darauf:
Das trifft sicherlich nicht nur auf Krebspatienten zu, sondern auch allgemein für Jedermann und andere Patienten mit anderen Krankheiten.

EGOISMUS- Stimmt, ist bei dir sehr stark ausgeprägt.

RECHTHABEREI - Ohweh, ich ahne böses. Gibt es überhaupt etwas, wo du dich nicht im Recht fühlst.

Du liebtest deine Partnerin noch mehr als die Krebsdiagnose bekannt wurde? Du hast ihr aber nicht das Gefühl geben können das du sie wirklich verstehst.

Wie ich schon einmal geschrieben hatte:

Ein Krebspatient, der sich in einer Partnerschaft gut aufgehoben fühlt, öffnet sich auch für den Partner und lässt ihn teilhaben an den Ängsten, den Sorgen, den Problemen, den Gefühlen, den Schmerz.
Natürlich gibt es auch Streit und Auseinandersetzungen, wie in jeder normalen Partnerschaft.
So ist es sicher auch in den Partnerschaften die durch eine Erkrankung noch fester zusammengeschweißt wurden.

Du kritisierst immer wieder das sich Menschen durch den Krebs verändern.
Jemand, dem ein Bein amputiert werden muß, hat auch ein verändertes Leben vor sich. Ob er nun will oder nicht.
Es ist doch normal das in gewisser Hinsicht eine Veränderung eintritt und das oberflächliches Denken in Frage gestellt wird.
Jeder Krebspatient der die Diagnose erfahren hat, hat sich plötzlich mit dem Tod auseinandersetzen müssen.
Ein Tabuthema über das man sonst nicht gerne spricht.

Veränderungen bezüglich der Denkweise und auch der Lebensweise haben wiederum nichts mit Selbstmitleid zu tun.

Die richtige Mischung macht es aus. Und sicherlich hat man dann auch mal einen Tag, wo Selbstmitleid/Frust eine Rolle spielt. Dieses kurze Selbstmitleid hilft auch, wieder neue Kräfte zu sammeln und weiterzukämpfen.

Das ist wie beim Kuchenbacken.
Erst die richtige Mischung macht den leckeren Kuchen aus.

Nun noch mal kurz zu:
*
*
Machst du das auch so? Kämpfst du deswegen nicht, weil es dir besser geht wenn dich jetzt jeder bemitleidet?
*
*
Das kämpfen hatte ich bereits eingehend geklärt.
Bleibt noch das bemitleiden offen.

Ich persönlich stehe nicht sonderlich auf Mitleid von anderen.
Sicher gibt es, wie bereits oben beschrieben mal einen Tag, wo eine Portion Mitleid gut tut. Aber da bemitleide ich mich lieber selbst mal kurz und gut ist es.

Bei dir scheint das anders zu sein.

Oh jeh, du armer.
Du hast alles getan und trotzdem war sie nicht dankbar.
Du hast sogar hinter den Rücken deiner Partnerin die Ärzte befragt und trotzdem sagt die Partnerin so böse Dinge über dich.
Du hast gekämpft und trotzdem......

Und so weiter und so weiter

So, nun warte ich schon ganz gespannt auf Antwort

Viele Grüße an alle

Penelope

_________________________________________
Die Hoffnung ist das Fenster unserer Seele,
durch das wir ein Stück vom Himmel sehn...
_________________________________________
*Rechtschreibfehler sind gewollt und dienen der Belustigung anderer.
Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten und weiterverwenden! *
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  #29  
Alt 14.11.2005, 17:36
Tina37 Tina37 ist offline
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Beiträge: 246
Standard AW: Krebs und Partnerschaft

Hi Penelope,

ich möchte mich an der Diskussion mit "Leben" nicht beteiligen, nur soviel: ich finde, er sieht nicht unbedingt alles aus dem richtigen Blickwinkel. Und wieso der Nickname "Leben"? Kurios! Aber vielleicht solltest du dich einfach nicht mehr mit ihm rumärgern? Lohnt nicht.

Nun zum Thema. Ich bin selbst Betroffene, bis zum 10.10. war mein Leben noch "normal". Dann bekam ich die Diagnose GIST und war 3 Wochen im Krankenhaus. Bin operiert und tumorfrei und ich HOFFE, es kommt kein Rezidiv. Brauche keine Bestrahlungen und keine Chemo, nur alle 3 Monate ein CT.

Wenn man nun mal bedenkt, wie wenig lange die OP her ist (20.10.), kann sicherlich jeder verstehen, daß ich von der Psyche her noch nicht wieder auf dem Damm bin, kurz gesagt, ich bin nicht mehr die "Alte" (und werde es auch nicht mehr). Mein Mann hat mir in den letzten Wochen sehr geholfen, mich umsorgt, mit mir über alles geredet, kurzum: perfekt. Vorher war ich absolut nicht ängstlich, habe mein Leben gemeistert, mich jedem Problem gestellt. Mit der Diagnose Krebs war (bin) ich hoffnungslos überfordert und ohne meinen Mann hätte ich die letzten Wochen nicht durchgestanden. Es ist so wichtig, daß man einen Partner hat, der auch in dieser Situation zu einem hält. Aber eines steht fest: der Partner kann nicht wie gewohnt weitermachen und so tun als wäre nix passiert - ich denke, da fühlt sich jede Frau einfach nicht ernstgenommen mit ihrer Krankheit.

Mein Mann hat mich in Watte gepackt, bis heute. Aber ich protestiere , kann ja nach der OP schon wieder sehr viel alleine und das mache ich auch. Er war schon immer der Typ Mann, der mich immer sehr umsorgt und verwöhnt hat. Ehrlich gesagt hätte ich nie in Betracht gezogen, daß er anders sein könnte - selbst dann nicht wenn ich krank bin. Diese Sicherheit hat mir über sehr viel hinweggeholfen. Und schließlich hat es sich auch bestätigt, daß ich mich voll und ganz auf ihn verlassen kann.

Im übrigen war ich vor meiner Krankheit sehr egoistisch, nicht mehr nach meiner Krankheit. Ich habe in den letzten Wochen gelernt, daß andere Dinge wichtiger sind als der eigene Wille. Daß andere Menschen wichtiger sind und daß man sie auch dann gut behandeln sollte, wenn es einem schlecht geht. Wie gut es mir in meiner Ehe mit meinem Mann geht habe ich erst durch diese Krankheit verstanden. Vorher nahm ich vieles für ganz selbstverständlich hin. Ja, ich habe mich verändert, in wenigen Wochen bin ich sanfter und verträglicher geworden und nicht noch schlimmer als vor meiner Krankheit .

Durch so eine Diagnose verändert man sich, ich glaube nicht, daß es unbedingt zum Nachteil ist (sicherlich gibts da auch einige Fälle). Man lernt, sich intensiver an den kleineren Dingen des Lebens zu freuen, man nimmt nicht mehr jedes Lachen seines Kindes als selbstverständlich hin. Sorgen anderer nimmt man ernster, hört auch besser zu.

Also ich muß sagen, ich habe mich eher positiv verändert, im Denken und im Umgang mit anderen. Und das ich daß erst durch den Krebs lernen mußte ist eigentlich mehr als schade. Irgendwie hab ich doch richtig was verpaßt.

So, das wollt ich mir mal von der Seele schreiben!


lg
Martina
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  #30  
Alt 16.11.2005, 18:09
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Standard AW: Krebs und Partnerschaft

Ich habe überlegt, ob ich überhaupt schreiben soll: die Diagnose KREBS verändert jeden Menschen, ob Mann oder Frau!

Ein Mann wie LEBEN ist wenigstens mal bereit, sich der Diskussion zu stellen, und...ich kann verstehen, daß es für einen Partner, der ebenfalls mit dieser schrecklichen Diagnose konfrontiert wird, nicht einfach ist, damit umzugehen. Wir betroffenen Frauen wissen ganz genau, daß sich unser Leben schlagartig verändert, wenn wir dem Krebs gegenüberstehen...vergessen wir da nicht unsere Partner, die ebenfalls mit einer furchtbaren Wahrheit konfrontiert werden? Ich habe gelernt, mich in den anderen Menschen hinein zu versetzen...d.h....auf einen Schlag ändert sich ALLES, es ist nichts mehr, wie es vor der Diagnose war (ich spreche von meiner eigenen Erfahrung). Können wir wirklich erwarten, daß unser Partner sich unumschrieben darauf einstellen kann, daß er jetzt eine Frau hat, die mit Todesängsten, Depressionen, dem Verlust des Selbstbewußsteins etc.pp. zu tun hat, klarkommt? Meine Meinung ist:NEIN! Ich spreche jetzt nicht von diesen Kalibern, die sowieso das Weite suchen (was sie irgendwann auch so getan hätten). Wenn ich mich selbst betrachte muß ich unumwunden zugeben, daß ich nict mehr der Mensch bin, der ich einmal war...und trotzdem habe ich Verständnis für meinen Mann, dem ich manchmal gehörig auf die Nerven gehe...aber...er liebt mich...muß er sich deswegen uneingeschränkt ALLES gefallen lassen?

Hallo Leben,
danke, daß Du hier Deine Meinung schreibst. Ich denke, daß Ihr 2 sowieso nicht zusammen gepasst hätten. Respekt für Deine Postings...Du leidest aber immer noch unter der Trennung. Ich sage, es müssen in diesen schwierigen Zeiten BEIDE dazu beitragen...Krebs bedeutet keinen Freifahrtschein für die Erwartungshaltung:"jetzt muß jeder auf mich Rücksicht nehmen".
Das Wichtigste ist und bleibt: LIEBE!
Ich möchte hier und jetzt meinem Mann ein großes Kompliment machen: Danke für alles bisher, denn wir haben 3 furchtbare Tage hinter uns, in denen ich erst einmal gemerkt habe, wie sehr mein Mann wirklich leiden kann , obwohl ich immer dachte, es geht nict so an ihn ran.

Liebe Grüße
Maria
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