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AW: Meine liebe Mama
Liebe Jana,
hier nochmal mein neu geschriebenes posting von gestern: Ich habe die Chemo recht gut vertragen, hatte nicht so viel mit Nebenwirkungen zu tun. Die Standard-Therapie bei Eierstockkrebs ist 1. OP und 2. 6 mal Carpoplatin und Taxol. Manche vertragen das Taxol nicht so gut, bei manchen muß man es weglassen. Dann fallen einem die Haare nicht aus, das verursacht das Taxol. Ich habe alles echt gut vertragen. Nach der 1. Chemo ging's mir ein paar Tage nicht so gut, hatte Fieber bis 38,5, fühlte mich krank und schlapp, konnte kaum essen, obwohl mir nicht übel war. Aber mein Magen war wie zugeschnürt. Ich habe mich zwar ein paarmal übergeben, aber ich hatte eigentlich keine Übelkeit. Es wird immer einen Tag Chemo gegeben (dauert ca. 5 bis 6 Stunden, je nachdem wie langsam die Infusionen laufen). Taxol muß ganz langsam in die Venen laufen, weil es die Venen sonst schädigen kann. Dann hat man 3 Wochen Pause, dann kommt die nächste Chemo. Ich habe sie ambulant bekommen, bin morgens hin und nachmittags wieder nach Hause. Fand ich sehr angenehm. Nach der 2. Chemo hatte ich auch nochmal etwas Fieber, aber viel weniger. Ich hatte jedesmal mehrere Tage Glieder- und Gelenkschmerzen, aber Paracetamol hat mir dabei prima geholfen. Hatte auch nach der 1. Chemo die Mundschleimhäute kaputt, bekam was dafür. Es ist danach nie weider aufgetreten. Nach der 3. Chemo ging es mir schon besser in den Tagen danach. Klar, ich war schlapp und hatte Glieder- und Gelenkschmerzen, aber es wurde von mal zu mal weniger. Nach der 6. Chemo hatte ich fast keine Schmerzen mehr und war auch nicht mehr so schlapp. Ich hatte allerdings nach der 3. Chemo Empfindungsstörungen in Fingern und Füßen und das wurde mit der Zeit schlimmer. Es hat ein paar Monate gedauert, bis sich die Nerven erholt hatten. In den Fingern spüre ich es jetzt, über 1 Jahr nach der letzten Chemo, noch ein wenig, aber das ist nicht schlimm. Wie du siehst habe ich, im Gegensatz zu Heike, das Taxol gut vertragen. Meine Haare begannen auszugehen etwa eineinhalb Wochen nach der 1. Chemo und nach ca. 3 Wochen war ich quasi kahl. Aber ich habe Tücher und Kappen und Mützen getragen, wollte keine Perücke, weil ja Sommer war. Etwa 4 Wochen nach der letzten Chemo begannen die Haare wieder zu wachsen. Wenn man mit all dem die Möglichkeit hat, wieder gesund zu werden, dann kann man das aushalten. Gegen die Übelkeit habe ich immer schon vor der Chemo-Infusion was bekommen und man sollte sich immer melden, wenn es einem übel ist, dann bekommt man was. Es gibt heute recht gute Mittel dagegen. Ich wünsche deiner Mutter alles, alles Gute und daß der Knoten in der Brust harmlos ist! Liebe Grüße Mosi-Bär |
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AW: Meine liebe Mama
Hallo ihr Lieben!
Die Ergebnisse sind gut! Ich bin so froh! Das waren nur Kalkablagerungen oder so in der Brust, nichts bösartiges Prof. Wagener meinte eine Chemotherapie ist nicht nötig. Ich bin so froh und erleichtert. Mama ist jetzt wieder zuhause... ihr gehts schon etwas besser.... nur emotional siehts bei ihr net so toll aus. Besonders morgens und abends. Liegt sicher einerseits an der Hormonen. Aber auch an anderen Dingen. Die letzen Monate waren so hektisch. Die Diagnose:Krebs. Und dann ging alles so schnell. Man konnte sich gar net richtig damit auseinadersetzen. Ich glaube das tut sie gerade. Sie denkt viel nach. Ließt viel in der Bibel, versucht sich zu ändern, ein besserer Mensch zu werden. Wir haben durch die Krankheit begriffen wie kosbar das Leben und die Gesundheit ist und wie selbsverständlich man all das normalerweise ansieht. Man war so oft genervt und gereizt wegen jeder Kleinigkeit, hetzte durch die Welt, sah Materielle Dinge als viel zu wichtig an, verurteilte viele Leute usw. Was ich sagen will... ist das man so viel falsch gemacht hat... das allein schon die Einstellung zum Leben so falsch war.... und wir es als Chance sehen bessere Menschen zu werden. Ihr habt mir so geholfen, auch wenn ich net allzu lang hier war. Danke! Ich werd euch nicht vergessen und auch weiterhin hier sein. Alles Liebe und möge Gott euch auch so helfen wie uns. |
#18
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AW: Meine liebe Mama
Guten Morgen Jana,
das hört sich doch gut an. Wenn eine Chemo nicht nötig ist, dann war der Krebs ganz am Anfang. Deine Mutter hat also alle Chancen, ganz gesund zu werden bzw. zu bleiben. Natürlich sind die OP-Folgen zunächst nicht so angenehm, aber das gibt sich. Liebe Grüße! Anne |
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