mein Papa hat sich auf die reise gemacht

[shjana]

hallo ihr lieben

erstmal möchte ich euch alle ganz fest drücken!!!

ich weiss was ihr meint. ich habe meinen vater dieses jahr im juli an dieser schrecklichen krankheit verloren. komme bis heute nicht damit klar, und jetzt wo weihnachten vor der tür steht, macht es mir erst recht zu schaffen ;(

ganz liebe grüße

jana

[tatjana2208]

danke für eure Worte,
es baut ein bißchen auf...
tut aber gleichzeitig auch weh das diese schreckliche Krankheit so viel menschen erwischt...
ich wünsche euch allen hier ganz viel kraft

[fuzzi]

Hi an alle! Weihnachten wird hart! Das wusste ich schon. Mein Vater ist heuer im Jänner gestorben und letztes Weihnachten ist er genau am 24.12. auf der Intensivstation gelandet und fast gestorben. Mein Bruder, meine Mutter und ich sind total unvorbereitet ins Krankenhaus und er war nicht im Zimmer und wir sind dann wie die Blöden mit unseren Geschenken für Ihn auf die Intensiv geschickt worden sind. Er war da angeschnallt und war halb bei Bewusstsein. Das war so traumatisch für mich dass ich dann draußen vor der Intensiv gekreischt und geweint habe vor Verzweiflung weil wir drei wie blöde da standen und nicht begriffen was passiert war. Nicht einmal mein Onkel hat sich dazu bequemt zu uns ins Krankenhaus zu fahren. Ich hatte ihn in meiner Verzweiflung angerufen und hatte gehofft, dass er kommt und uns beisteht. Er wollte lieber mit seiner Familie Sch... Weihnachten feiern.
Wir sind dann ganz alleine nach Hause gefahren. In der Dunkelheit wärend Weihnachten gefeiert wurde und in unseren Händen die Geschenke für mein Vater die er nie bekommen hat.
Heuer gehe ich Weihnachten total aus dem Weg. Ich habe zwar Geschenke besorgt und so aber nicht mit der Freude wie die Jahre zuvor.
Ich werde auch nicht zu meinem Onkel gehen. Familienharmonie werde ich nicht aushalten können. Aber es wird brutal werden denke ich. Ich war neulich auf dem Weihnachtsmarkt und da hat eine Trompetengruppe ein Weihnachtslied eingestimmt und mir sind die Tränen gekommen weil mich das an diese Horrorweihnacht erinnert hat. Ich weiß auch nicht ob wir einen Baum kaufen sollen. Meine Mutter mein schon weil mein Vater immer einen Baum haben wollte und sich immer gefreut hat wenn wir den geschmückt haben usw. Ich werde meinem Vater auf jeden Fall einen für sein Grab besorgen.
Ich wünsche allen die heuer das erste Weihnachten ohne ihre Lieben feiern müssen viel Kraft. Es wird nicht leicht und ich hab etwas Angst davor.

[Scheidungsanwalt]

Hallo Forum,

jau, Weihnachten ist schon merkwürdig. Irgendwie wirds bei uns auch jedes Jahr einer weniger am Tisch. Letztes Jahr der Alte und Mutter vor ein paar Wochen. Es fühlt sich schon schlimm an, dass viele andere ganz normal mit ihren Familien Weihnachten verbringen. Aber eben nicht alle! Es gibt viele, denen es so oder noch viel beschissener geht.

Ich habe es so vor, dass ich Heiligabend mit meinem Bruder und meiner Schwägerin verbringe. Den ersten Feiertag werde ich mit einem guten Freund etwas kochen, der auch alleine ist. Wird sicher komisch, aber ich könnte mir echt Schlimmeres vorstellen. Nämlich, dass meine Mutter immernoch leidend im Hospiz liegen würde.

Grüße und nicht unterkriegen lassen

Tom

[Mel_1]

Da fragt man sich warum grad an Weihnachten so Angst besteht?
Für mich war damals jeder einzelne Tag schlimm...aber ich hatte auch ne dicke Packung:
23 Oktober 2007 verstarb mein Mann...30 Oktober hätte er Geburtstag gehabt. 31 Oktober wurde er eingeäschert....vor Weihnachten war die Seebestattung....am 19 Dez. unser 5 Hochzeitstag...da spielt Weihnachten echt keine Rolle mehr.
Ich war bei Freunden, nahm ne leichte Tablette die mir mein Arzt verordnet hat und gut wars.
Schlimmer fand ich eher die Momente wenn man andere Paare sah die Hand in Hand gehen...wenn die ersten Blumen im Garten aus der Erde guckten usw.
Weihnachten ist für mich schon immer irgendwie ein Tag wie jeder andere gewesen, es gibt da schönere private Momente, wo Erinnerungen mehr schmerzen..Hochzeitstag zb.
Meine Mutter verstarb ja auch 2008 mit 58 Jahren...aber da sie mit ihren Lungenkrebs 8 Monate gelitten hat, war ich für sie dankbar dass sie schmerzlos ist.

[Kamuffel]

Ihr Lieben, es ist halt Weihnachtszeit, Weihnachten Freude auf Leben, Geschenke, Punsch und Lachen und man möchte einfach diese schöne Zeit mit seinen Lieben verbringen. Mene Eltern und mein Mann verstarben auch an diesen Scheiß Krebs und ich bin heil froh, daß sie mit Würde gehen durften, auch wenn es früh war. Aber mit keiner Rede haben sie von mir verlangt ewig zu trauern.... ihr tut euch selbst weh in dem ihr immer und immer in der Wunde bohrt. Richtet euch auf und macht den Lieben den Gefallen, denn sie schauen auf euch, und lebt wieder. Das Leben ist so kostbar, so schön und unsere Lieben haben gekämpft mit Stolz und Würde für jeden Atemzug, den sie machten. Gewiß wollten Sie nicht, daß wir ein Stück Leben mit Traurigkeit eintauschen. Ich weiß ich rede geschwollen daher. Aber unsere Eltern haben uns das Leben geschenkt mit der Gewißheit, daß sie uns nicht ewig begleiten dürfen. Die Zeitspanne wie lange, dass hat Gott in der Hand, wir sind jetzt alleine und das tut unendlich weh. Bitte seid mir nicht böse, ich sitze an Heiligabend auch heulend alleine, aber seid stolz auf eure Lieben und macht es ihnen nicht so schwer, wenn sie auf uns herabsehen und uns so leiden sehen.

[sweety84]

Hallo,
ich schreibe heute meinen ersten Beitrag in diesem Forum.Viele Monate habe ich hier still gelesen und habe es als große Hilfe für mich empfunden.Vielen Dank!
Mein Vater ist mit 49 Jahren im April an BSDK verstorben.Erfahren haben wir davon am 16.12.letzten Jahres.Einige Tage zuvor haben Sie bei meiner Oma einen kindskopfgroßen Tumor entdeckt.Das letze Weihnachten war schrecklich.Oma lag auf der Intensivstation und mein Vater und wir mussten mit dieser Schockdiagnose umgehen.Dieses Weihnachten ist wieder schrecklich.Mein Vater ist nicht mehr da und meine Oma ist seit der OP und Chemo ein Pflegefall.Ist ist sehr schmerzhaft....ich hoffe, dass diese Weihnachtszeit einfach nur schnell rum geht.Meine Mutti weint im Moment fast täglich.Auch dies ist sehr schmerzhaft für mich, wenn Sie so weint.Das Jahr ist so schnell vergangen,es ist erschreckend.Wir haben alle gedacht, dass wir mehr Zeit haben.
LG an alle!, sweety84

[tatjana2208]

natürlich werde ich weihnachten feiern..
nur ist es halt nicht so wie früher...
dieses jahr fehlen 2 leute die immer weihnachten dabei waren..
ich denke der heiligabend wird hart werden..
klar stehen wir das durch..
und hängen lasse werden wir uns auch nicht...
es sind halt die gefühle die man nicht so abstellen kann

[Mel_1]

Tatjana...das ist das Leben...nichts bleibt und ist so wie früher.
Als man noch jünger war und Oma und Opa starben war es traurig aber schnell hat man sich damit abgefunden. Wenn Eltern sterben zeigt es einen doch selbst, dass man der "Nächste" in der Lebenskette ist, der irgendwann gehen muß.
Es sagt keiner dass Du nicht traurig sein darfst.
Alle Menschen sind sicher traurig, wenn sie an früher denken, das darf man auch aber man sollte sich auch freuen, dass man das alles erleben darf und noch mit dabei sein kann.
Nach dem 5 Weihnachten das ich ohne meinen Schatz verbringe, bin ich da sehr gelassen, weil er ja doch immer bei mir ist...in meinem Herzen :-)
Heute hätten wir Hochzeitstag...ich denke dran und lächle, es war 2003 ein schöner Tag für uns .

[annika1977]

Tja, die Weihnachtszeit.
Dies wir das 3. Weihnachten ohne meinen Prinz Tulpe und ich stelle fest, das es kein Stück leichter wird.
An all den anderen Tage kann ich auch mal mit einem Lächeln an das Vergangene denken und mich über schöne gemeinsame Erlebnisse freuen.
Aber gerade Weihnachten ist es besonders schwer.
Gerne würde ich mit ihm einen Baum schmücken, Kekse backen und Geschenke aufreißen.
Aber all das geht nicht mehr und auch wenn er in meinem Herzen ist, so hätte ich ihn doch gern an meiner Seite.

Er fehlt so wahnsinnig.

[undine]

Liebe Tatjana,

fühle dich ganz arg in den Arm genommen , (und alle anderen auch ).

Ich habe mir vorgenommen, dass es die schönsten Weihnachten werden - und das ganz ohne Deko, ohne Tamtam, ohne Geschenke.

Weil ich vielleicht bis dahin noch meine Ma bei mir habe. Und weil ich in diesem einem harten Jahr LK-Diagnose bei ihr - von Weihnachten zu Weihnachten - begriffen habe, wie stark unsere Liebe ist. Stärker als alles, was ich mir je hätte vorstellen können!

Und weil diese Liebe dieses unglaubliche Ausmaß hat, wird meine Ma immer bei mir sein; dieses Weihnachten, nächstes Weihnachten... und auch mein eigenes letztes Weihnachten.

Und irgendwann werde ich mich hoffentlich mich wieder an buntem Weihnachtstamtam erfreuen können.

Vielleicht ist das nur ein guter Vorsatz von mir. Vielleicht werde ich es nicht schaffen, Weihnachten so zu sehen, weil sie vielleicht morgen oder übermorgen sterben wird.

Aber ich habe es mir vorgenommen. Die Schönsten.....

[carla44]

Liebe Tatjana und all die anderen hier,

mir geht es mit Weihnachten dieses Jahr auch nicht gut. Das erste ohne Papa. Es wird einfach nichts mehr so sein, wie es immer war. Das gemeinsame Essen, die Stimmung, einfach alles.

Am Sonntag habe ich meine Mutti zum Konzert von meinem Chor abgeholt. Aber es fühlte sich alles falsch an. Mutti und ich im Publikum, eigentlich hätte ich auf der Bühne stehen sollen und meine Eltern gemeinsam im Publikum sitzen...

Dann waren da noch solche Lieder wie: Das Jahr Deiner Träume... "Du zählst für dich die Glücksmomente, die ausgeblieben sind..."

Oder "Weihnachten ist erst, wenn Du bei mir bist"

In den Momenten dachte ich, dass es keine gute Idee war, das Konzert zu besuchen, wir haben beide nur geweint.

Der zweite Teil war dann etwas besser auszuhalten. Aber es ist schon sehr schwierig, weil mir dann so viele Gedanken durch den Kopf gehen und das kann ich dann auch nicht abstellen. Weihnachten ist nun mal die Zeit der Besinnung und ein Fest der Liebe. Da merkt man dann umso mehr, wenn jemand fehlt, den man sehr liebt.

Auch wenn natürlich das Leben weiter gehen muss. Aber diese Zeit ist schon sehr schwer.

Liebe Grüße an Euch alle.
Carla

[tatjana2208]

danke für eure worte...

ich wünsche allen hier ganz viel kraft für weihnachten...
wir schaffen das irgendwie..

ich drücke euch mal virtuell

[JeanineK]

Auch ich würde Weihnachten am Liebsten ausfallen lassen.
Fühlt Euch mal alle gedrückt.

Meine Mutter ist nun schon das 2. Weihnachtsfest nicht mehr bei mir. Und ich werde wieder auf der Flucht sein.
Letztes Jahr bin ich mit meinem Partner in ein Wellnesshotel..... nie hätte ich gedacht, dass ich Weihnachten mal nicht zu Hause bin. Aber seit ich kein zu Hause mehr habe, ist mir egal, wo ich Weihnachten bin.
Jeden Heiligabend bin ich zu Mama gefahren.... wir waren sowieso immer zusammen ... und ich habe jetzt schon angst, wenn das Lied "Driving Home to Christmas" im Radio kommen sollte... ich habe kein zu Hause mehr.

Aber Mama hat auch gesagt: Du musst an Dich denken. Du musst doch weiterleben. Und sie wird stolz auf mich sein.

Ich wünsche Euch allen ganz viel Stärke.

[HelmutL]

Hallo ihr Alle,

hab jetzt schon ein paar mal hier gelesen und es berührt mich, was ihr schreibt. Die Mama, der Papa, der Mann, die Frau, das Kind ..... es ist furchtbar für uns, wenn ein geliebter Mensch gehen muss. Plötzlich verlieren viele besondere Tage im Jahr ihren Sinn, drehen sich praktisch um. Sei es der Geburtstag, Namenstag, Ostern, Weihnachten, Hochzeitstag und wahrscheinlich noch einige ganz persönliche mehr.

Besonders Weihnachten. In der Zeit der längsten Nächte. An manchen Tagen wird es nicht mal richtig hell. Es ist kalt, nass, dunkel .... eine trübselige Jahreszeit.

Wenn es da nicht dieses winzige Licht gäbe. Ein kleines Licht, mitten in Nacht und Sturm. Ein Licht der Hoffnung darauf, dass es wieder besser wird. Ihr sagt, dass dieser Tag keinen Sinn mehr für euch hätte, keine Freude brächte. Dass er noch einen Sinn hatte, als die Verstorbenen mit uns zusammen lebten. Dass dieser Sinn verloren wäre.

Es stimmt, diese uns lieben Menschen sind verstorben, doch der Sinn, den sie diesem Fest gaben, der ist immer noch vorhanden. Der geht nicht verloren. Man kann ihn bewahren, weiter entwickeln. Eigene Gedanken dazu beitragen und damit auch die Verstorbenen "feiern". Sie sind dann bei uns. Mitten unter uns. Eine gute Gelegenheit, ein kleines Stück Frieden zu schliessen. Mit ihnen, mit dem Leben und nicht zuletzt auch mit uns selbst. Gemeinsam im warmen und hellen Schein dieses kleinen Lichtleins, in dieser dunklen, kalten Nacht.

Ich weiss, wie schwer das ist. Ich drück euch die Daumen, dass ihr es schafft. Nicht unbedingt sofort. Vielleicht im nächsten Jahr? Ich wünsche euch den Mut, nicht nur mit Herz ODER Kopf zu denken sondern auch mit Herz UND Kopf zu fühlen.



Alles Liebe und friedliche Tage,

Helmut