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AW: Allerletzte Tage
Hallo, tut mir sehr leid dass euer Vater so leiden muss. Bei meiner Mama war es auch so. Wenn jemand bereits im sterben liegt dann fährt der Stoffwechsel runter,das heißt das man nicht mehr isst und trinkt. Lasst es kommen wie es kommen muss. Les mal einen Artikel über den Sterbeprozess. Alles was künstlich herbeigeführt wird stört den natürlichen Verlauf. Am besten keine Infusion oder künstliche Ernährung. Den Mund nur befeuchten, so helft ihr eurem Papa am besten für seinen letzten Gang. Palliativ ist sehr gut, fragt da mal nach die wissen bescheid. Ich habe mich lange gegen den Gedanken gewehrt dass meine Mama sterben muss, aber wenn man den Dingen ihren Lauf lässt ist es am besten. Die Natur hat dafür gesorgt. Wenn du noch fragen hast dann kannst du mir gerne schreiben.
Viel Kraft und LG Carolin |
#17
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AW: Allerletzte Tage
Hallo Lukasmama,
es tut mir sehr leid. Ich gebe meinen beiden Vorrednern recht. Wende dich an eine Palliativdienst- vor allem ist der Palliativarzt sehr wichtig, der kommt auch alle zwei Tage - die leiten dann auch alles mit der Krankenkasse in die Wege. Ihr solltet euch eigentlich nicht mit der Pflege beschäftigen, sondern die letzte zeit die ihr zusammen noch habt genieße. Es ist ein Unding von eurem Hausarzt, aufgrund der Erkrankung hätte man vorher schon einiges in die Wege leiten müssen - jetzt ist es für euch und dem Betroffenen nur Stress. Ich habe das alles mit meiner Mama durch. Ich weiß also was in euch vorgeht und was ihr leistet, ich sag immer Hut ab, aber ich würde es wieder machen. Bzgl. essen,trinken ist es so, dass die Betroffenen in diesem Zustand kein essen und trinken mehr verlangen und Vorfällen verarbeiten können, der Köper bereitet sich auf die letzte Reise vor. Meine Mama konnte auch nicht mehr schlucken. Ich habe dann aus der Apotheke solche wattesticks geholt, womit man die Lippen und den Mund feucht halten kann, es soll sehr angenehm für die Patienten sein. Hat er Schmerzen? Meine Mama wollte auch immer aufs Sofa....irgendwann haben wir ihr erklärt, dass es nicht mehr gemütlich für sie auf der Couch ist, dann hatbsiendas akzeptiert und bliebt im Bett. Ich wünsche euch ganz viel Kraft für die bevorstehende Zeit. Lieben Gruss Sandra
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Meine Mama ist ein Engel! *1957 - + 2011 Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark! |
#18
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AW: Allerletzte Tage
Hallo ihr Lieben,
Vielen Dank für eure Ratschläge. An einen Hospizdienst hatten wir auch schon gedacht, aber ich kenne die nur zum Dasitzen und Beten ... und das brauchen wir nicht! Euer Rat aber ist hilfreich, weiß ich doch, dass ihr die Situation kennt!!! Lukasmama |
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AW: Allerletzte Tage
Hallo Lukasmama,
Palliativdienst, mit Arzt und Personal, ist etwas anderes als Hospizdienst. Bei letzterem kommen in der Tat freiwillige Helfer ohne medizinische Zulassung, die halt nur bei dem Kranken sitzen, vorlesen, mit ihm sprechen... Ich hoffe, das hilft dir weiter. Alles Gute und liebe Grüße Lyra |
#20
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AW: Allerletzte Tage
Hallöle,
Also zumindest in Deutschland ist ein Hospizdienst - egal ob ambulant oder stationär - keine "Betveranstaltung" - es wird deine bzw. die Religion deines Vaters akzeptiert, ebenso wenn er nicht gläubig ist. Mein Vater ist seit Samstag stationär in einem Hospiz, dort gibt es (meistens) auch die Möglichkeit das ein Angehöriger in einem Besucherzimmer oder auch beim Gast (sie Bewohner werden dort Gäste genannt, nicht Patienten) schläft. Bei mir ist es meine Mutter die bei ihm bleibt. Ich war zwar erst zweimal jeweils den halben Tag da, aber ich durchweg total begeistert. Meinem Vater wird dort nicht nur von uns sondern auch vom absolut netten Pflegepersonal jeder noch so kleine Wunsch von den Lippen abgelesen (im übertragenden Sinne). Hospize sind meist nicht sehr groß, haben nicht sehr viele Betten / Zimmer so das es nicht vergleichbar ist mit einem Krankenhaus wo das Pflegepersonal ja meistens an ein enges Zeitfenster gebunden ist. Es ist dort alles erlaubt was der Gast gerne möchte - mein Vater trinkt zum Beispiel jetzt jeden Tag sein Bierchen, weil er es möchte - klar schadet das der Leber - aber so what ? Lieber dann einen Tag weniger - aber dafür nochmal alles gehabt was er mag Sogar Hunde sind dort erlaubt, im Zweifelfall auch als Dauergäste bei den Angehörigen, wir haben uns dagegen entschieden und der Hund von meiner Mutter ist jetzt bei meinem beiden Hunden bei mir mit zu Hause, immer im Wechsel nehme ich einen Hund mit, was meinen Vater sehr sehr freut. Es muss ja nicht gleich ein Hospiz sein, wenn ihr ihn zu Hause weiter pflegen wollt und könnt dann ist das absolut in Ordnung, aber bitte besorgt euch Hilfe |
#21
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AW: Allerletzte Tage
Liebe Lukasmama,
ich glaube ich weiß wie du dich fühlst....Mein Papa hatte genau die selben Symthome wie dein Papa. Es ist schrecklich mit an zu sehen.... ich weiss! |
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AW: Allerletzte Tage
@ Splitsoul: wieder da?
Ging ja jetzt doch fix mit Deinem Vater...ich wünsche ihn eine wirklich gute restliche Zeit im Kreise seiner Familie und liebevoll umsorgt vom Team des Hospiz. @Lukasmama: Euch steht doch Hilfe von der Pflegekasse zu, da hat man zumindest eine kleine Abdeckung am Tag und kann etwas Luft holen. Vorausgesetzt...Ihr habt die Pflegestufe beantragt. Ansonsten kann man wirklich mal drüber nachdenken, ein Hospiz anzugucken und sich beraten zu lassen. LG Mel |
#23
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AW: Allerletzte Tage
Auch von mir noch ein kleiner Tip:
Pflegegeld wird auch rückwirkend gezahlt, falls ihr noch keine Pflegestufe beantragt habt- zumindest war es in unserem Fall so, ich weiß nur nicht mehr, für wieviele Monate rückwirkend sie gezahlt haben (bin nämlich auch erst später von meiner Hausärztin darauf hingewiesen worden). Und ihr könnt euch immer entscheiden, statt dessen einen Dienst kommen zu lassen. Einfach bei der zuständigen Krankenkasse, bei der sich auch die Pflegekasse befindet,anrufen, dort werdet ihr informiert werden. Alles Gute weiterhin Lyra Geändert von lyra (08.08.2013 um 15:40 Uhr) Grund: Schreibfehler |
#24
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AW: Allerletzte Tage
Hallo Ihr Lieben,
vielen Dank für eure vielen Ratschläge. 1. Eine Pflegestufe hat mein Papa schon seit Januar. Er bekam gleich PS III. So schlimm war es damals schon, ich kann es heute kaum glauben ... 2. Ich habe jetzt mal telefoniert und gegoogelt. Hier bei uns gibt es tatsächlich keinen Pallativarzt, der kommt. Es gäbe nur die Möglichkeit einer stationären Pallativpflege, aber das wollen wir definitiv nicht. Das würde uns allen die Sache nicht erleichtern, denn wir wollen ja keine Hilfe bei der Pflege, sondern nur wissen, ob wir alles richtig machen und ob es noch Dinge zur Erleichterung gibt. Wenn ihr mir Kleinigkeiten (wie z. B. die Stäbchen für den Mund) mitteilt, hilft uns das schon sehr. 3. Eben war eine Krankenschwester der Sozialstation da, die uns gezeigt hat, wie man jemanden windelt, der nicht aufstehen kann, wie man dann ein Betttuch wechselt und so weiter ... Toll, was diese Frauen leisten... Auch menschlich ... 4. Wir tun, was wir können. Alle hier im Haus. Meine Mama sowieso, mein Mann, mein kleiner Sohn, der seinem Opa die Hand hält und ich. Aber es ist einfach nicht genug, denn mein Papa wird sterben und das kann ich nicht fassen ... Wir hatten es gerade so schön und so hätte es bleiben sollen. Wir leben hier alle zusammen in getrennten Wohnungen in unserem Haus (meine Eltern und meine kleine Familie). So gerne hätte alles so bleiben können, wie es war ... Lukasmama |
#25
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AW: Allerletzte Tage
Hallo Lukasmama,
dann noch ein Tip, um deinem Papa das sicher vorhandene Durstgefühl zu nehmen, grad jetzt wo es so heiß ist. In "unserem" Hospiz hat man Saft (Orange o.ä.) eingefroren und zwar in den Plastikförmchen von Pralinenschachteln/ Milka Herzen (Eiswürfel wären viel zu groß)- diese gefrorenen Stückchen kann man gegebenfalls noch zerkleinern und dem Patienten zu lutschen geben. Meinem Mann, der ebenfalls nicht mehr trinken/ schlucken konnte, war es sehr angenehm im Mund, ich habe sie ihm regelmäßig gegeben. Liebe Grüße Lyra |
#26
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AW: Allerletzte Tage
Ruf doch mal in der Onkologie in der Uni Klinik Homburg an und frage dort nach einem ambulanten Palliativdienst.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es das bei euch nicht gibt! LG und viel Kraft Carmen
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Mein Schatz: 10/2012 Diagnose Pankreaskarzinom mit Metastasen am 23.02.2013, in meinen Armen eingeschlafen Hier kann man unseren Weg nachlesen (Achtung, sehr lang) http://www.krebs-kompass.org/showthread.php?t=57813 |
#27
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AW: Allerletzte Tage
Hallo lukasmama
Auch mir tut es sehr schade leid deine traurige Geschichte zu lesen. Du, ich bin auch aus dem Saarland und bitte erkundige dich umgehend beim Sapv team. Das ist ein mobiles palliativ Team mit Ärzten und Fachkräften die euch uns vor allem deinen papa liebevoll und kompetent zu hause betreuen. Ich kann nicht nachvollziehen warum euch die uni homburg euch da nicht darauf aufmerksam gemacht hat. Ich werde dir die Telefonnummer in einer pn mitteilen. Die sagen dir dann welches Team in eurem Gebiet für euch zuständig ist. Wünsche euch viel kraft. Lbgr Yv.
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Mama, meine Heldin (67 Jahre) Diagnose 27.08.2012: malignes Melanom mit Fernmetastasen Hirn, Aortenwurzel, Lunge, Primärtumor unbekannt, Stad. IV, Ganzhirnbestrahlungen (12), palliative Chemo mit Dacarbazin, 3 Zyklen Ein Jahr nach Diagnose am 28.08.2013 für immer eingeschlafen |
#28
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AW: Allerletzte Tage
Hallo Ihr Lieben,
am Ende war alles umsonst... Mein Papa hat nach schweren Wochen und Monaten, in denen es ihm am Ende so schlecht ging, am Sonntagmorgen, 18.08.2013 gegen 9.15 Uhr aufgehört zu atmen. Wir können alles noch gar nicht fassen und vermissen ihn so sehr ... Vielen Dank für Eure Ratschläge und Hilfeversuche. Ich weiß, dass Ihr mein bzw. unser Schicksal teilt und versteht ... Lukasmama "Man sieht die Sonne langsam untergehen, und erschrickt doch, wenn es plötzlich dunkel ist." (Franz Kafka) Für meinen geliebten Papa Bernd |
#29
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AW: Allerletzte Tage
Lukasmama,
ich fühle mit Dir da auch bei mir der Schmerz groß ist Tine |
#30
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AW: Allerletzte Tage
Mein Beileid ..... gerade die erste Zeit danach ist verdammt hart
Mein Papa ist am 10.08 für immer eingeschlafen ... |
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