Poohs Corner

[carlchen]

Hallo liebe Mitleser,

Jetzt gerade sitzen meine Kolleginnen bei Weihnachtswichteln.
Ich habe es vielleicht vorschnell abgesagt, es war ein Fehler.
Mir vorgemacht, wenn man "krankgeschrieben" ist, irgendwie ist alles zu viel, geht man nicht zu einer Weihnachtsfeier. Ich habe diese Gerede vom vorigen Jahr im Hinterkopf, ich würde mir ja zu wenig Sorgen machen usw..
Vorsichtig habe ich gehofft meine "beste" Kollegin würde mich überreden, aber keiner ruft an.
Mein Mann liegt nun mal wieder im Krankenhaus. Dieses Mal ist der Erguß etwas hartnäckiger, man fragt sich ja wo die ganze Flüßigkeit herkommt.
Morgen wird ein neuer Port gelegt und es geht zum Glück weiter.
Aber ein falsches Wort und die Tränen fließen. Es heißt doch die Hoffnung stirbt zu Letzt?
Im Gedanken schreibe ich einen Brief an diesen Prof. aus Wiesbaden, aber würde er ihn lesen, würde irgend etwas an der Tatsache ändern, daß er bzw. ein Brief es schaffen innerhalb von 2 Stunden einen noch zuversichtlichen Mann dazu zu bringen, das ist sein letztes Weihnachten.
Immerhin im Krankenhaus gibt es Schlafmittel. Für mich nicht.
Heute Morgen hat mich sogar die Badriantropfen ausgeknockt. Hatte ich einen Brummschädel.
So genug gejammert. Meine ich sage mal 2. Schwiegermutter hat ihren Pfarrer empfohlen mit ihm zu reden. Sollte ich in Anspruch nehmen?
Viellicht hat der mehr Zeit, meine Therapeutin, mit der ich bis jetzt zufrieden war ist für einen Notfallgesprächsbedarf nicht geeignet.
Oder ich versuche meine Freundin Illnur zu treffen.
Genau das mache ich.

[conquerer]

Ich habe den Port auch ambulant bekommen, nicht sehr clever wenn man das alles aich anhoeren muss, vor allem wenn es nicht so klappt.

Daumen sind gedrueckt, das es den Dingern mal richtig an den Kragen geht...

[carlchen]

Meine Tochter hat da einen Spruch drauf,
Wer Narben hat, der hat gelebt.
Kann mein Mann ja nicht so bestätigen.
Seit heute hat er noch keine Narbe mehr.
Unser Familienname bedeutet auch in übertragenden Sinn Scharte/ Narbe.
Immerhin eben am Telefon klang er etwas erleichtert.
Hoffe das das eine Zeit lang anhält.

[carlchen]

Weihnachtsgeschenke.
In meiner Stadt gibt es ein Projekt "Zu neuen Ufern". Das hält mich davon ab in die "Stadt" zu fahren.
Wir lieben es im Internet zu bestellen.
Meine Töchtern bestellen gerne Sachen aus Südkorea.
Ich habe gerade bei Amazon Frankreich bestellt. Nun bin ich mal gespannt, ich würde 20 Euro sparen.
Eine Dvd Sammlung der Lieblings Serie meines Mannes.
Schon mal aufgefallen bei allen Kriminalserie wie Castle, The Mentalist oder NCIS usw. hat wenigstens einer ein schweres Schicksal, sprich Vater,Mutter, Frau oder Kinder tot, ermordet.
Mein Mann hat Hospitalismus, sprich die Nase vom Krankenhaus voll.
Die Drainage wird heute abgeklemmt.
Gestern habe ich unsere Spielesammlung mit genommen. Blöd nur, wenn der Würfel fehlt. Noch blöder, wenn man mal lacht husten muß und es dann wieder weh tut.
Genauso blöd, wenn ich auf seinem Platz in der Küche sitze und alte Urlaubsfotos in seinem Schrankchaos finde.
Taschentuchalarm.

[carlchen]

Hallo zusammen,
ich backe Plätzchen, ich versuche es.
Mein Papa war Bäcker (mußte aber wegen einer Mehlstauballergie umschulen).
Ich erinnere mich, wie er Inder Weihnachtszeit schon um 1 Uhr aus dem Haus ist. Ich erinnere mich auch an die Backstube an die Spekulatius.
Mein Papa liebt seinen Beruf, obwohl es früher echt harte Arbeit war.
Das Backgen habe ich leider nicht. Also meine Alternative ist mein Gewürzkuchen. Rührkuchen geht immer.
Meine Mutter hat mal zu Ostern einen Kuchen gemacht, keine Ahnung, sie hat da wohl die Unterlage vergessen. Es war ein toller Kuchen. Mit ganz viel bunten Zuckerguß. Der Kuchen klebt leider am Tisch. Mein Papa war ihr leider irgendwie auch nie eine Hilfe. Er könnte nur in großen Mengen.
Der Plätzchenteig ruht jetzt und meine Küche sieht aus wie ......
Was macht mein Mann. Gestern hat ein Pfleger in ein wenig "zusammengestaucht". Wegen seiner Luftnot. Einerseits läßt er sich nicht anmerken, anderseits hat er ganz schön Gedankenzirkus.
Ich habe ihn mein Tablett geliehen, so kann er jetzt im Internet sich umschauen. Was macht man noch, Rommespielen. Ich glaube ich bin da recht gut, mein Papa hat es immer gewurmt, weil ich so gut war. Und regel Nummer 1, Schummeln will gelernt sein, am Besten man verkneift es sich.
Canasta kann ich auch gut, aber das ständige Stappel zu, Stappel auf, im Geiste mitdenken, was für ein Blatt hat der Gegner.
Was mein Man garnicht mag ist Monopply, wehe die Schloßallee ist weg.
Als wenn man mit teuren Straßen Monopoly gewinnt. Straßenzüge sind da effiezienter, alle Bahnhöfe.
So Kuchen ist gleich fertig, nun ja ich könnte mal Spülen.
Also Plätzchen backen, streich ich jetzt von meiner To Do Liste.
Einen schönen 3. Advent

dreamies.de

[carlchen]

Wieder am arbeiten, wieder B-Dienst. Überhaupt nicht gut, ich wäre wenn lieber zuhause. Nicht jeder hier, weiß von der Krankheit meines Mannes, ich mag mir kein Schild um den Hals hängen.
Mein Mann sollte gestern endlich wieder seine Chemorunde aufnehmen.
Das was der Prof. S. aus Wiesbaden uns eingebrockt hat mit seinem blöden Vorschlag wochenlang die Chemo zu unterbrechen wieder gut machen.
Ich sitzte hier nun und wäre froh zu hören wie es weiter geht.
Mein Mann hat die ambulante Chemo angelehnt. Am Sonntag aus dem Krankenhaus entlassen und einen Tag später Chemo ambulant mehrere Stunden sitzend durch zu stehen, es gibt da nur sehr wenige Liegemöglichkeiten., daß geht doch nicht?
Der Hausarzt wollte gestern und heute was erreichen. Der zuständige Onkologe, war "mal" wieder nicht da. Nächstes Jahr wird die Praxis erweitert und ich hoffe es kann nur besser werden.
Also nun sitze hier und warte.
Ein bisschen Taschentuchalarm, meine Eltern fehlen mir.
Eigentlich dachte ich eine kleine Forum Auszeit wäre gut, aber hier auf der Arbeit ......
Noch 2 Arbeitstage und den 2 Weihnachten dann ist dieses Jahr vorüber.
Planen tue ich nichts mehr, wofür, all was ich mir ansatzweise vornehme, findet doch nicht statt.

[carlchen]

Ich weiß nicht weiter, verstehe die Welt und meinen Mann nicht mehr.
Gestern solle die Chemo wieder los gehen ambulant.
Er war schnell wieder zurück, es könnte nicht.
Termin bein Hausarzt, dieser wollte sich darum bemühren, daß das alles stationär gemacht wird. Was iist der Onkologe ist nicht da, dieser müßte das entscheiden, am DONNERSTAG.
Ich bin heute den ganzen tag bis Morgen 7.30 Uhr auf der Arbeit.
Mein Mann weiß auch garnicht wie die Chemo überhaupt abläuft.
Was mich traurig wütend mache, ich sitze hier, er ruft nicht an, am Telefon Schweigen. Uns/ ihm läuft die Zeit weg und ich bin hier auf der Arbeit und kann nichts machen.
Gruß carlchen

[carlchen]

Bin echt am verzweifel, eben telefoniert, mal wieder abwarten, der Onkologe ist erst am Donnerstag wieder da. Ich kann nicht mehr, ich bin hier, auf der Arbeit, weiß nicht wohin und darf gleich noch mal arbeiten. Ich habe ihm vorgeschlagen ich käme mit zur ambulaten Chemo und er weiß ja nicht wie die überhaupt abläuft. Einfach nur Stille und Schweigen.

[conquerer]

Hallo,

also der Port sitzt und keiner weiss wie es weiter geht ? Erst ambulant dann stationär ? Die wissen aber schon was er bekommen soll oder ?
In einer Woche ist Weihnachten und da ist überall ja nur Notprogramm, ich verstehe nicht das die sich da nicht sputen.

hast Du mittlerweile was gehört ? Warum wurde denn die Chemo abgesagt ? Schlechte Blutwerte ?

Bei mir ging das alles ratz fatz quasi von heute auf morgen...

[Morgana]

Hmmm...lese auch oft mal auf der Arbeit...Nö..."da ich auch arbeite"...bin ich da einfach gelassen...was ...wo...auch immer...drängend....ärztliche Kommunikation...? Wie geht es weiter für Deinen Mann?
Mal einfach "Weihnachtsgebäck" für zwischendurch...rüber reiche!
Es ist einfach so...zu viel "Wissen" macht da einfach Magenschmerzen...
Mal...einfach...lieben Gruß da lasse!
Hmmm...meine Katzen einfach mal so um mich versammele...WG zu Dritt..funktioniert, jaa...
Carlchen...Du machst das...

LG
Morgana

[carlchen]

Hallo conquer,
schön das du mir schreibst. Ich sitze hier auf der Arbeit und telefoniere und suche nach einer Lösung.
Also mein Mann ist am Sonntag nach Hause, nach 5 Tagen Krankenhausaufenthalt, weil die eine Lungehälfte kollabiert ist. Es wurde punktiert, Drainage. Am Freitag hat man den Port gelegt.
Anstatt von vornherein zu sagen, daß geht so nicht eine ambulante Chemo ist er nach Hause und am Montag ist schnell zuhause gewesen.
Jetzt habe ich noch mal telefoniert, verstehe einer die Männer.
Er geht morgen ganz früh sort hin und lässt sich erklären wie diese Chemo läuft. Es ginge ihm jetzt besser. Ich verstehe, daß er Angst hat, auch das mit Wiesbaden war ein herber Rückschlag. Ich habe ihm aber gesagt, er hat es schon mal geschafft die Biester verschwinden lassen und klein zu kriegen, also es klappt jetzt auch. Mein Astham ist jetzt wieder voll da, mein Lugenvolumen ist auch nicht das Beste.Ich schreibe jetzt, als wäre ich im Angehörigenforum. Mein Problem ist, ich brauche einen Plan und Zuversicht, aber der fehlt mir. Wie würde ich handeln, wenn ich diejenige wäre?
So genug, ich hoffe, daß es ihm wirklich Morgen wieder besser geht.
Danke für mitlesen
carlchen

[carlchen]

Liebe Morgana,
hat jetzt die ganze Zeit telefoniert. Mit meiner Freunding und meiner Schwägerin, das geht ich bin ja in Bereitschaft.
Verstehe die Männer, mein Mann geht Morgen früh in Onkol. Praxis und lässt sich das ganze Prozedere erklären. Jetzt wo er mich vollends aus dem Häuschen gebracht hat, ginge es ihm wieder besser.
Klar es ist viel, ständig Krankenhaus, Notfallambulanz, diese zerplatzte Hoffnung mit Wiesbaden.
Übrigens Katzen, unser Kater Paul hat sich wie Bolle gefreut, am Sonntag als mein Mann wieder da war. Mein Katze Nina ist mein Stimmungsbarometer, wenn es mir schlecht geht, muß ich aufpassen, die kleine große (sie ist eine Maine Coone Mix und eine große Katze) neigt schnell zu Blasenentzündung.
Aber weißt du im Moment habe ich einfach nur eine unglaubliche Angst.
Dabei mein Mann hat es doch schon einmal geschafft, die Met. sind ja schon fast alle verscheunden und kleiner geworden und dann fahren wir im Januar nach Essen.
LG carlchen

[conquerer]

Also ich verstehe das so, als wäre Dein Mann sich nicht so sicher, ob er die Chemo überhaupt will.
Das mit dem Planen habe ich mittlerweile fast aufgegeben, es kommt ja meistens anders als man denkt. In unserer Situation plane ich schon keine 4 Wochen vor. Man weiss ja nicht was kommt.

Ich hatte heute meinen 2. Tag auf der ambulanten Chemo in der neuen Praxis und ich finde es eigentlich ok. Wenn man sich seelbst keinen Stress macht, kann man sich doch sogar etwas ausruhen. Ok ich bin der extreme Fall und habe jeden Tag knappe 10 Stunden, aber es fällt mir immer noch leichter als eine Woche Stationär das zu machen. Viele sind auch viel kürzer da, bei mir muss halt deftigst nachgespült werden... Also ich kann es nur empfehlen ich das mal anzuschauen.

Bei uns war es fast immer möglich das meine Frau bei den Gesprächen dabei war. Mir geht das irgendwie ins eine Ohr rein und aus dem anderen raus. Das liegt auch nicht daran das ich Laie wäre oder kein Interesse, es ist manchmal eigentlich zuviel. Wenn ich alleine etwas nachfrage mache ich mir eventuell Notizen, das ich das nochmal zusammen bekomme.

Du musst nur aufpassen das es Dich nicht auch noch auszehrt, Ihr habt nichts davon wenn Ihr beide am Ende seid. Hört sich blöde an, ist aber bei uns so.

Ab und an schaue ich auch im Angehörigen Forum mal rein, nicht weil ich neugierig bin sondern um die andere Seite der Medaille zu sehen. Mir hat das irgendwie geholfen zu verstehen wie ein Angehöriger sich fühlt. Vor allem hat man sein eigenes Verhalten dann doch auch wieder erkannt und man findet vielleicht einen Ansatz etwas besser zu machen. Wenn man sich mit dieser Krankheit rumplagt, verändert man sich doch, das habe ich gemerkt.

Grüsse und gute Besserung

[carlchen]

Guten tag qcolnquer,
habe erst mal nach meinem Dienst geschlafen, mache ich eigentlich nie.
Gefühlte 10 Monate gealtert, zum Glück habe ich meine Haare gefärbt, sonst hätte ich jetzt graue Strähnen
Mein Mann ist gleich fertig, wird nur noch nachgewässert.
Wünsche dir alles gute und nicht all zu viel Übelkeit.
Gruß carlchen

[carlchen]

Bin gerade aufgestanden. Eigentlich lege ich mich sehr selten schlafen, wenn ich Dienst hatte, aber ich war so müde.
Nu n ist er noch in der Praxis, einmal nachwässern. Hört sich immer lustig an, der Patient soll besser noch mal gewässert werden, meist weil der Krea Wert (der ist für die Nierenfunktion wichtig) zu hoch ist.
Zum Glück habe ich meinen Ansatz am Sonntag nachgefärbt, sonst hätte ich jetzt bestimmt graue Haare bekommen.
Mein Paket aus Frankreich ist da. Wie gesagt keinen blassen Schimmer,
Je ne pas francais, Jeg forstaedt dansk men tale en lille.
Ich beneide Menschen die viele Sprache sprechen können. Man lernst sie am besten, dort wo sie gesprochen wird. Und wenn Dänen so richtig loslegen, stelle ich mir vor die rollen ihre Zunge aus.
So erst ist wieder da, war alles halb so schlimm.