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  #241  
Alt 17.11.2010, 19:51
Claudia1982 Claudia1982 ist offline
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Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

die einen tränen sind weg, die neuen rollen.

gerade hat mich der oberarzt der urologie angerufen, mein paps hatte ja eine blasenspieglung... zunächst hier es er hat eine leichte rötung und man könne nichts erkennen, was einem tumor ähnelt, jetzt haben die probeentnahmen ergeben, dass sich in den zwischenwänden der blase was verändert haben KÖNNTE was dazu führt, dass die blase gerötet ist und mein vater deswegen oft pipi machen muss. d.h. er muss nach seiner chemo, die morgen anfängt erneut eine blasenspieglung machen mit ausschabung und dann nochmal wenn es sich bewahrheitet was sein KÖNNTE eine erneute therapie nur für die blase machen. eine therapie die er schon über sich ergehen hat lassen müssen, einen schlauch durch sein "bestes stück" bis in die blase und chemie reinballern. schmerzen wie bei einer blasenentzündung sind dann die folge für die nächsten 2-3 tage. er wird aber nicht daran sterben, haha.

ich frage euch was haben wir schlimmes getan, dass wir nicht EIN beschissenes mal ein bisschen ruhe haben zum ausruhen????

morgen fängt seine erste chemo an, ich habe angst, angst davor zu sehen, wie er kapitulieren muss vor den nebenwirkungen, angst dass er so dermaßen abnimmt und fahl wird...ich habe frei genommen um ihm beim ersten mal beizustehen und ihm vielleicht so ein bisschen die angst davor zu nehmen. was kann ich denn auch anderes TUN???

Fucking nichts.

wie habt ihr euer erstes mal erlebt, verändert sich da schon viel?

ich würde jetzt sooooo gerne was kaputt schlagen...
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  #242  
Alt 17.11.2010, 21:26
S.Weinrich S.Weinrich ist offline
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Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

Die ersten waren ok das tueckische ist der Gewichtsverlust..

Find ich gut, dass du ihn begleitest, erinnert mich an mich..
Viel Kraft!
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Du gehst nicht weg, nur voraus!
Danke fuer Alles, ich war da!
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  #243  
Alt 18.11.2010, 12:57
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GreenEye1972 GreenEye1972 ist offline
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Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

Hallo zusammen!

Erst mal ein Stück vom frischen Hummelkuchen jedem auf den Teller gepackt und n Pott Kaffee .... zur Nervenstärkung jedes einzelnen von uns .....

Heute Mittag schnapp ich mir meine Mama und fahr mit Ihr ins KH .... zum Prof. Dr. med. persönlich .... der einst die Entdeckung von Mama Brustkrebs "einfach übersah! Es geht bei Ihr wohl um die Frage, ob nochmals Chemo gestartet werden soll. Ich hab Mama abgeraten - ich bin gespannt wie Sie sich entscheiden wird. Heute wird jedenfalls keine Entscheidung fallen! Vor 2 Tagen konnten wir uns endlich "offen" und ehrlich über die Sache unterhalten - für mich war es ein großer Schritt und auch eine Erleichterung (bisher hat Sie darüber nicht geredet) Ein Psychologe sagte Ihr vor etwa einem Jahr: "Lieber ein Jahr so gut wie möglich ohne Schmerzen leben, als die KH-Aufenthalte mit Chemo und deren Nebenwirkung erdulden und im Endeffekt doch verlieren!" Dieser Satz hat Sie sehr geprägt ....

Claudia - man kann im Voraus nicht sagen, wie Dein Papa die Chemo verträgt. Es werden Veränderung kommen, dass ist sicher, aber es reagiert jeder anders - jeder Mensch ist anders. Es kommt auf das Medikament an, die Dosierung, der Zustand Deines Papas ... etc.! Die einen können gut damit umgehen, andere liegen daheim und göbeln sich die Seele aus dem Leib.
Meine Mama bekam Durchfall von allergemeinsten, Knochenschmerzen, die Mundschleimheute "haben sich bedankt" (alles war scharf oder salzig, oder sauer) - Sie war müde!
Vor der Chemo wird ein Aufklärungsgespräch geführt, bei dem Dein Papa über die evtl. Nebenwirkungen aufgeklärt wird - werden muss. Was letztendlich eintritt, steht in den Sternen. Man sagt immer, je älter und je fortgeschrittener die Krankheit, desto mehr macht einem die Chemo zu schaffen.

Ich drück Dir alle Daumen, dass Deinem Vater geholfen werden kann! Und Dir wünsch ich alle Kraft der Welt, dass Du Deinen Paps weiterhin so gut helfen und begleiten kannst. Es ist sehr schwer - ich weiss es, aber man wächst da Stück für Stück in die Sache rein. Man lernt damit umzugehen!

Melde mich später noch mal!

Eure GreenEye
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  #244  
Alt 18.11.2010, 15:00
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Karolinchen Karolinchen ist offline
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Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

Zitat:
Zitat von S.Weinrich Beitrag anzeigen
liebe Karo,

Mein Vater wuerde noch Leben wenn er gegangen wäre!
Bitte geh hin, es ist nicht so schlimm!

Ich wuenschte wir müssten uns nicht die Vorwuerfe machen das wir einfach darauf hätten bestehen sollen, dass er geht.

Ich gehe Morgen zum Hautarzt, mir fiel in 3. jahren nicht auf, das ich immer mehr ganz kleine dunkle Punkte an der Wade habe und dass sich mein Muttermal veraendert hat.

Weil man nur mit Dad beschäftigt war, und jetzt Zeit fuer sich hat...

Ich habe gesehen, was Krebs und Metas aus dem Menschen machen, und kch habe deshalb doppelt Angst und wenn. Man überlegt, das hier User wegen einem kleinen Fleck Ihr Leben lassen muessen wird mir schlecht, denn man denkt immer, dass etwas großes zum Tod führt, ein Irrtum.

Vielleicht hast Du Glueck, und es ist Psychosomatisch, hast ja nicht wenig Sorgen, oder du hast auch Glueck und es ist etwas nicht schlimmes was man behandeln kannm vielleicht Gastritis etc etc

Wir sollten froh sein, dass es so Behandlungsmoeglichkeiten gibt!

Also, auf und Termin machen!
Danke fürs Mutmachen! Ich habe wirklich ANgst, aber meine Verwandten meinen mein Arztbesuch und meine Untersuchungen wären überflüssig, ich wäre bestimmt nur noch unter Schock und Stress (weil ich ja nie geweint habe über Papas Tod, auch nicht bei der Trauerfeier und Seebestattung), die meinen ich habe das noch nicht begriffen dass er tot ist.

Papa fand die Magenspiegelungen immer ganz schlimm, darum habe ich Angst, aber ich mache den Termin, Du hast ja Recht!!! Beim Psychiater habe ich bisher keinen bekommen, die haben alle Aufnahmestop - und meine Ärztin meinte für eine Kur müsste ich soo viele Anträge stellen das würde genauso lange dauern, nun weiß ich auch nicht.
__________________
Papa (20.12.1949-03.10.2010) -
die Zeit die ich mit Dir haben durfte war schön, ich wünschte Du hättest mehr davon gehabt - ich hoffe es geht Dir besser da wo Du jetzt bist! Und ich hoffe Du kannst mich von irgendwo noch sehen und an meinem Leben teilhaben, wenn Deins schon so plötzlich enden musste .
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  #245  
Alt 18.11.2010, 21:51
Claudia1982 Claudia1982 ist offline
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Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

ich gehe schlafen...

5 stunden heute... mein dad hat heute seine erste chemo-therapie hinter sich, die 5 stunden gedauert hat. er ist oftmals auf toilette gegangen uns immer wieder zulächelnd, als ob er zuversichtlich wäre.

und dann sind wir fertig und was will er? currywurst mit pommes... ich dachte ich höre nicht richtig, er war wie auf droge aber keinerlei nebenwirkungen bis auf vieles reden, er ist spazieren gegangen, hat nen bisel geschlafen weil er die nacht vorher nicht gut geschlafen hat aus aufregung. aber sonst nichts.

ich weiß es war die erste aber wenns so bleiben sollte bin ich ein glückskind...

wow mein großer held, mehr kann ich dazu nicht sagen. chapeau!!!
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  #246  
Alt 19.11.2010, 08:50
S.Weinrich S.Weinrich ist offline
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Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

Huhu,

Mein dad ist doch schon 2 Wochen, 1 Std und 15 Min nicht mehr da.
Die Zeit rennt puh

Mutter geht es wohl gut, okay sollte mich freuen aber fühlt sich an wie Verrat.
Er hatte. Mir heimst, dass " Claudia und Ma nach einiger Zeit klarkommen"

Aber soo schnell, das haette ihn sicher verletzt...
Ach man keine Lust auf nix

Greeny der Kuchen ist lecker!
War ja beim Hautarzt, alles ok

Wenigstens etwas...
Claudia der letzte Wunsch meines Vaters war Curry-Wurst.
Lasst es Euch schmecken


Und hier fuers Papa-wegnehmen
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  #247  
Alt 19.11.2010, 11:56
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Karolinchen Karolinchen ist offline
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Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

Jeder hat seine Art mit Kummer umzugehen, ich vermisse meinen Papa tierisch und nach außen wirkt es aber auch als käme ich super damit klar... Kommt nicht überall so gut an, aber ich KANN nicht weinen. Ich bin aber niedergeschlagen und mir fehlt Papa. Jede Nacht träume ich von ihm - immer in so Situationen wo wir etwas entscheiden müssen, wo man weg will oder er weg will.
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Papa (20.12.1949-03.10.2010) -
die Zeit die ich mit Dir haben durfte war schön, ich wünschte Du hättest mehr davon gehabt - ich hoffe es geht Dir besser da wo Du jetzt bist! Und ich hoffe Du kannst mich von irgendwo noch sehen und an meinem Leben teilhaben, wenn Deins schon so plötzlich enden musste .
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  #248  
Alt 20.11.2010, 19:08
S.Weinrich S.Weinrich ist offline
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Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

Hallo an Euch,

heute bin ich das WE alleine bei mir zuhause, puh..da kreisen die Gedanken..

Meine Mutter mit meiner Schwester waren heute bei mir, ich wohne ja etwas weiter weg, seit 11 Monaten.

Das war schön, mal für ein paar Stunden alles vergessen, obwohl sie nicht gekommen wären wenn Vati noch da wäre, denn er konnte nicht mehr Autofahren. Ahh grrrr ich will, dass er zurück kommt.
Menne sagt, ich soll mich um die Lebenden Kümmern, stimmt ja, aber ich fühle mich wie mit Bleiweste angezogen, und unbekümmert sein das habe ich verlernt, immerhin habe ich fast 3 Jahre in Angst gelebt...
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  #249  
Alt 20.11.2010, 20:27
Claudia1982 Claudia1982 ist offline
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Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

ich sitze auch alleine hier, streit mit meinem menne, in letzter zeit öfter leider aber ich habe kein nerv das zu ändern. die bleiweste habe ich auch ist die von prada?!? welch ioronie.

meinem dad geht es immernoch gut, keine nebenwirkungen der chemo, er ist seit langem wieder richtig gut drauf, hat glaube ich richtig neue hoffnung geschöfft ich bete immer wieder zu dem da oben enttäusche ihn nicht schon wieder...

es ist immernoch wie ein kleines wunder für mich. da hört man die schlimmsten sachen und er steht immernoch wie der fels in der brandung.

mein gott warum kann ich nicht so stark sein?!?

heute hasse ich die welt...
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  #250  
Alt 20.11.2010, 21:11
S.Weinrich S.Weinrich ist offline
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Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

Hey Claudia,

Da du seine Tochter bist wirst Du stark sein, zumindest nach außen.

Ich hasse die Welt daduer, dass alles immer selbstverstaendlich ist und man dann die Keule bekommt.

Wir haben uns nie mit der Sterblichkeit auseinander gesetzt, es waren immer " die Anderen", die Schicksalsschlaege hatten.

Nun auch wir, unfassbar, vor allem was die eigene Lebenseinstellung anging frueher.

Menschen streiten wegen Unsinn, verschenken Lebenszeit, und achten das Leben nicht, rauchen ( sorry Raucher, war selbst einer ) saufen, sind nicht gut zu sich.

Und die leben ewig, mein Dad hat gesund gelebt und was hatte er davon?

Ich habe mit rauchen aufgehört nach seiner Diagnose, denn er Kaempfe ums Leben und ich habe meins riskiert...

Nicht falsch verstehen, ich akzeptiere Raucher, mein Mann tut es auch draussen, ich kann auch daneben sitzen, bin nur empfindlich wenn Leute es tun, nur einer Gruppe wegen.. Ach weiss auch nicht, trinke keinen Kaffee, aber Light Coke zum abwinken.

Und ich wette, eigentlich ist es völlig egal, wenn es dich erwischt, dann ist es einfach so.

Er war ein guter Mann, zumindest hat er nur das Beste fuer uns gewollt, wenn auch die Mittel und Wege aus Kindersicht suboptimal waren manchmal.
Skorpion halt...

Tja, nun ist er nicht mehr da, wenn ich daran zulange denke dann schnuerrt es mir den Hals zu. Dann schnell vorstellen, er sitzt bei meiner Mum auf der Couch.
Krebs, eines Tages bist Du der Verlierer !
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  #251  
Alt 21.11.2010, 13:46
S.Weinrich S.Weinrich ist offline
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Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

Buh heute ist "Totensonntag", man "muss auf den Friedhof"..
sagt die Oma..

Tja, sage ich: brauche keinen Feiertag um an meinen Vater zu denken, tue ich eh jeden Tag. Und da wir kein Grab haben....

Sie meckert weil nicht genug schwarz trage..hallo, es war für Paps eine Erlösung, ich soll mich freuen hat er immer gesagt und auch so gemeint!

Schwester ist heute völlig weggeknickt, hat viel geweint, manno!
Mutter geht es okay, sie hat gelacht am Telefon und gebügelt.

Ichmöchte wissen, wie andere Hinterbliebene das so managen, wenn ein Elternteil nun "alleine" ist.
Meine Schwester unternimmt viel mit meiner Mum, hat aber schon schlechtes Gewissen, wenn sie mal mit Ihrem Mann was tut.

Habe Ihr gesagt, sie muss ganz sicher kein schlechtes Gewissen haben, Mum ist eine erwachsene Frau und kann sich ja auch melden, die sehen sich fast jeden Tag.

Ach heute ist Sonntag, bin seit langem mal wieder zuhause, da ich an den Wochenenden sonst immer arbeite auswärts...

Menne ist weg bis 19h, tja und hier auf dem Land kann es richtig einsam sein habe ich festgestellt..

Wohne ja erst ein Jahr hier und muss mich endlich um private Kontakte kümmern, bin doch erst 29 Jahre jung. Vor lauter Arbeit vergisst man sowas.

Bald ist mein 30ter
Ich hoffe, Euer Wochenende war einigermaßen?
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  #252  
Alt 22.11.2010, 13:16
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GreenEye1972 GreenEye1972 ist offline
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Hallo zusammen!

Ich hab ein paar heftige, traurige Tage hinter mir, aber genauso viele schöne Eindrücke im Herzen von unserem Wochenende in Stuttgart. Hatten ein super tolles Zimmer im 8. Stock - Swimmingpool, Sauna, Dampfbad, Whirlpool, Massage im 1. Stock (und das ganze natürlich auch ausgenutzt)! Das Musical war auch super, wobei wir mit unseren knapp 40 Lenzen zum "jungen Puplikum" gehörten. Es war überraschend erfrischend mit einer tollen Story - wir konnten entspannen und abschalten! Das war wichtig! Zum Ausklingen des Abends haben wir den Casinobesuch ausgetauscht und sind statt dessen in die Hotelbar zum Cocktail schlürfen und haben somit ca. 60 EUS gespart!!!!!
Das war der schöne Teil der Woche .....

Letzten Donnerstag war ich mit meiner Mom "beim Prof. persönlich" zur Besprechung des weiteren Verlaufs.
Der Prof. sagte Ihr ganz klar und deutlich, dass Sie quasi austherapiert sei, da eine Chemo in Ihrer derzeitigen körperlichen Verfassung nicht anzuraten sei. Er hat Klartext mit Ihr gesprochen, sprach ganz deutlich von Ihren Knochen- und Lebermetastasen und das für Ihn als Arzt ganz klar die Vermeidung von Schmerzen bzw. den Erhalt der Lebensqualität im Vordergrund stünde. Meine Mutter könnte über Infusionen ein Chemo erhalten, welche so gut wie keine Nebenwirkungen hätte (außer die Verschlechterung der Blutwerte), würde aber im Endeffekt den Sinn und Zweck nicht erfüllen, welche man sich selbstverständlich von einer Chemo erhofft. Es würde also nichts bringen, da die Krankheit nicht mehr gestoppt werden kann!
Der Prof. hat Ihr nun Kortison und ein Magenmittel verschrieben, dass Sie Appetit bekommt und evtl. wieder mehr auf die Rippen kriegt.
Auf der Rückfahrt hat Sie im Auto so gut wie nichts gesprochen. Als wir daheim waren setzte Sie sich in Ihren Sessel und fing hemmungslos an zu weinen. Sie sagte, der Prof. hätte Ihren letzten Funken Hoffnung nun genommen. Sie hätte Angst, dass Sie bald in dem dunklen kalten Loch in der Kiste neben Papa liegen müsse und das Sie Angst hätte, vor dem was "danach" kommt - es sei ja noch keiner "zurück gekommen" und hätte gesagt wie es "drüben" sei.
Ich konnte Sie nur in die Arme nehmen und versuchen Sie "auf meine Art" zu beruhigen. Sie hat mich dann irgend wann nach Hause geschickt (hat Sie noch nie gemacht) .... und nun muss ich feststellen, dass es täglich irgendwie ein Stück abwärts geht. Sie sagt mir, dass Sie starke Kopf- und Knochenschmerzen hätte und nun macht Ihr die Nierenschiene seit Samstag zu schaffen - auch da hat Sie starke Schmerzen!

Ich weiss im Moment nicht wo vorne und hinten ist. Ich weiss nicht, was ich Ihr sagen soll, wie ich mich verhalten soll! Ich kann Ihr zuhören, kann Sie in die Arme nehmen, kann mit Ihr Weinen, aber ich kann Ihr die Angst vor dem Sterben nicht nehmen. Bin völlig überfordert mit der ganzen Situation ....
Heute Mittag fahre ich wieder zu Ihr .... mir graut ....
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  #253  
Alt 22.11.2010, 13:56
S.Weinrich S.Weinrich ist offline
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Ach Greeny,

das sind aber keine guten Nachrichten.
Wenn ich Dir mal etwas empfehlen darf:
"Bernhard Jacoby, Man Stirbt Nie"

heisst das Buch, sollte Sie lesen...MIR hat es derart geholfen...
aber wirklich trösten kann man nicht. Menschen mit Nahtoderfahrung haben berichtet, dass sie eigentlich nicht zurück wollten ins Leben...also die mit Herzstillstand etc...

Ich bin eher Realist, ich habe immer wissen wollen, was mit Paps warum und wie passiert im Verlauf der Krankheit, er hat sowas nie wissen wollen, er sagte immer: "Ich sitze vor ner Rattenfalle und der Weg führt nur hinein, nicht an der Seite weg..."

Die Hoffnung ist das, was der Mensch braucht. Mein Vater sollte auch austherapiert sein, er hatte 3 Monate prognostiziert bekommen.
Daraus wurden 2,5 Jahre, wenn man die letzten 3 Monate mal abzieht, das war kein Leben mehr, aber da auch fast alle Medis verweigert hatte....
sonst hmuss ich sagen er hat 2 Jahre und exakt 9 Monate gehabt.

Nutzt die Zeit, um zu klären, was zu klären ist, sprecht miteinander, Da sein nimmt Ängste, mein Dad wollte mich immer wegschicken, ich bin nie gegangen, weil der Bauch sagte: nein!

Ich wollte auch nicht weg, habe dann immer gewartet, bis er eingeschlafen war beim Fernsehen.

Lass Dich mal umarmen



Unsere Beerdigug ist am 23.12! DAS macht mir gerade zu schaffen.....
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  #254  
Alt 22.11.2010, 17:08
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Karolinchen Karolinchen ist offline
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Mein Papa hatte einen Monat etwa vor seinem Tod ein Nahtoderlebnis... Er schlief einfach ein, völlig schmerzlos und überhaupt nicht schlimm - aber die Wiederbelebung war für ihn ein wirklicher Horrortrip. Das hat er mir weinend erzählt, was für einen Schreck er bekam als sie ihm Drogen gaben und ihn wiederbelebten, und auf einmal war er "wieder da" und wollte doch gar nicht weiter leiden. Damals war ich froh dass er wieder lebte, heute bin ich traurig dass man ihn nicht hat gehen lassen
__________________
Papa (20.12.1949-03.10.2010) -
die Zeit die ich mit Dir haben durfte war schön, ich wünschte Du hättest mehr davon gehabt - ich hoffe es geht Dir besser da wo Du jetzt bist! Und ich hoffe Du kannst mich von irgendwo noch sehen und an meinem Leben teilhaben, wenn Deins schon so plötzlich enden musste .
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  #255  
Alt 22.11.2010, 17:46
S.Weinrich S.Weinrich ist offline
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Hey Karo hat er sonst noch was berichtet?
Danke fuer diese Infos, meiner hatte eine Patientenverfuegung, falls es so eine Situation gegeben haette.

Warst du schon beim Arzt?
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