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  #241  
Alt 21.06.2003, 23:39
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Liebe Andrea,

hatte ich in meinem letzten Beitrag vergessen:
Danke für Deine nette "Begrüßung"! Es würde mich sehr interessieren, wie es Dir und auch Euch anderen inzwischen oder gerade geht. Ob es der Alltag, die Arbeit, die Kinder sind oder vielleicht ganz neue und unerwartete Dinge, die helfen, den Schrecken und die Trauer zu überwinden?

Mir geht es ja manchmal so, dass ich mich gerade mal auf irgendetwas konzentrieren konnte und dann krieg ich einen richtigen Schock, weil ich gerade mal ein paar Sekunden oder vielleicht Minuten vergessen habe, was eigentlich passiert ist. Als könnte ich das tatsächlich jemals vergessen! Als hätte ich geträumt, es sei alles in Ordnung und wache dann auf...

Ich hoffe so, dass Ihr nicht für immer in anderen threads oder Foren oder Privat-Konversationen (für mich) verloren gegangen seid?

Liebe Wünsche,
L.
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  #242  
Alt 22.06.2003, 11:27
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Standard Engel

Liebe Lotta,

ich schreibe hier im Moment so wenig, weil ich eigentlich selbst nicht weiß, wie ich meine Gefühle beschreiben soll. Mein Leben ist sehr ausgefüllt und es wäre gelogen zu behaupten es wäre nicht mehr schön. Mein Mann areitete in der Wechselschicht, d.h. er war häufig tagelang nicht am Alltagsgeschehen beteiligt, ich habe viel selbstständig für uns oder die Kinder erledigt.
Der Alltag funktioniert an und für sich sehr gut. Ich unternehme viel mit den Kindern und sie haben Spaß am Leben. Nicht dass sie ihren Vater vergessen hätten. Sie schreiben wunderbare Briefe, malen zauberhafte Bilder , bringen Blumen zum Grab, sprechen mit ihrem Vater, weil sie ihn in einer Wolke erkennen. das wichtige, ist glaube ich für alle zu.

Vor 4 Jahren starben mein Schwiegervater und meine Mutter innerhalb von 3 Wochen, danach hatten wir kein Familienleben mehr. Alle waren am Boden zerstört, keine empfand mehr Freude, keiner traute sich zu lachen. Es war ein endgültiger Abschied, der abruppt in unser Leben trat und keiner, auch wir Erwachsenen konnten damit nicht umgehen. Alles war völlig aus dem Gleichgewicht geraten, es ging mir so schlecht wie nie vorher in meinem Leben.


Ich glaube mitlerweile fest daran, dass der Tod kein endgültiger Abschied ist und mein Uli für immer an meiner Seite ist und mich begleiten wird. Wir alle sind dankbar darüber, dass er uns einen wunderbaren Teil unseres Lebens begleitet hat. Ich fühle mich nicht alleinerziehend,.... ich weiß wieder mal nicht wie ich es richtig formulieren soll .... wir haben ein Familienkonzept, Vater bringt dies, Mutter bring das mit ein, weil Vater jeztt nicht mehr lebt, heißt es nicht, dass alle seine Prinzipien oder Vorgaben über Bord geworfen werden und das Chaos ausbricht.

Und doch fehlt er mir so sehr, dass es schmerzt. Es grüßt herzlich.
Bis bald
Andrea
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  #243  
Alt 22.06.2003, 12:06
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Standard Engel

Hallo ihr Lieben!
Liebe Lotta! Wir sind nicht verloren gegangen. Ich hatte nur die letzten zwei tage Besuch von meiner besten Freundin und wir haben so viel geredet, dass keine Zeit war...! Und Jörg ist doch eh ein paar Tage weg. Allerdings frage ich mich auch, wo Mona und Jenny sind!
Ich war gestern auf einer Hochzeit von einer Kollegin. Die Feier am Abend habe ich abgesagt und bin nur zur Kirche gegangen. ich dachte, dass ich es so wohl aushalten könnte (mein Engel und ich wollten im Mai heiraten!). Gleich beim ersten Lied ging es los, die tränen liefen...! Als dann in der Predigt auch noch die Geschichte "von den Spuren im Sand" gelesen wurde - genau die Geschichte, die auf der Dankeskarte zur Beerdigung meines Engels steht - war es vorbei. Ich bin sofort raus und weg! Zum Glück war meine Freundin dabei! Soviel zum Thema " ALLTAG" !!! Es ist alles unverändert schwer und ich fühle mich so allein und unglücklich wie nie zuvor!

Ich verabschiede mich jetzt erst einmal bis nächsten Freitag (27.6.), da ich morgen mit meiner Klasse auf Klassenfahrt fahre. Ich habe Angst davor, gar keine Zeit für mich zu haben, aber ich muss es einfach versuchen. Alles Gute für euch, Julia
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  #244  
Alt 22.06.2003, 15:32
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Standard Engel

Hallo Ihr Lieben,

war von Donnerstag bis heute wiedermal in der "alten" Heimat und komme erst jetzt dazu, alle letzten Beiträge zu lesen. Hallo Lotta! Schön, daß Du hierhin gefunden hast, und ich kann Dir sagen, daß es hier wirklich sehr viele Menschen gibt, die einem mit ihren Beiträgen helfen, irgendwie einen nach dem anderen Tag zu schaffen!
Liebe Jenny, Julia, Mona, Andrea und alle anderen:
Es tut gut, wenn man "nach Haus" kommt, Eure Beiträge zu lesen, die soviel Wärme und Zuversicht ausstrahlen. Auch, wenn man manchmal nicht weiss, wie es weitergehen soll, gibt es immer wieder ein paar Aufgaben, die es einem ermöglichen, ein wenig nach vorn zu schauen.

Meine Grosseltern werden sich wohl nie ändern und ich habe es endlich mal geschafft, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, mich nicht um sie zu "kümmern" und mir dabei die Vorwürfe und Schuldzuweisungen anhören zu müssen. Es ist schwierig, weil man Angst hat, daß man durch sein Verhalten den Kontakt zu den letzten Menschen zu verlieren, die zur Familie gehören. Aber es geht, irgendwie und das ist das Wichtigste.

Julia, viel Spass auf Deiner Klassenfahrt. Liebe Andrea, ich glaube, Du hast wunderbare Kinder, auf die Dein Uli mit Sicherheit sehr stolz ist.
Danke Elke, für Deine liebevollen Beiträge und ich wünsche Euch allen einen schönen Start in die neue Woche!

Liebe Grüsse,
Sandra
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  #245  
Alt 22.06.2003, 21:32
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Hallo,

bin ich froh dass Ihr wieder da seid! Und auf die anderen freu ich mich auch.

Andrea: ich glaube mit Euren Kindern hast Du die beste Ablenkung überhaupt. Und vielleicht eine sehr heilsame, weil es da ja so ein gemeinsames Wachstum gibt und eine sehr natürliche. Ich meine das so: Wenn man sich dadurch ablenkt, dass man sich in seine Arbeit, die ja meistens wenig mit dem Privaten zu tun hat, stürzt und danach heimkommt, ist das ein krasser ´Szenenwechsel und man fällt in ein Loch, weil man mit der Trauer und seinen Gedanken ja durch dieses ganz andere Thema nicht weitergekommen ist. Aber die Kinder sind ja Euer gemeinsames "Projekt" und mit deren Wachstum entwickelt sich auch der Vater-Teil und Du bist gezwungen, ständig, bewusst oder unbewusst, Dich damit auseinander zu setzten. Was ich sagen will ist, es ist gleichzeitig Ablenkung und aktives Bewältigen.
Leider habe ich keine Kinder; hatte einen Abgang letzten Dezember, was mich aber nicht wundert. Es wäre eine Un-Zeit gewesen. Vielleicht soll es trotzdem nochmal sein, wer weiß.

Ich bin momentan auch ein bisschen abgelenkt, weil ich eine Ausbildung als Tierheilpraktikerin mache und mittlerweile mit Homöopathie begonnen habe. Und ich freue mich total, dass ich doch noch an was glauben kann, obwohl ich während der schweren Krankheit und dem schrecklichen Tod meiner Mama an gar nichts mehr geglaubt habe. Langsam öffne ich mich doch wieder für Dinge, die ich in dieser letzten Zeit richtiggehend abgelehnt habe. Das bedeutet mir im Moment sehr viel, weil ich mich nicht so völlig desillusioniert fühle. Und ich mich also gerade mit einem thema beschäftigen muss, das ja auch sehr viel mit einer Form des Glaubens zu tun hat. Dass es da mehr gibt als das Greifbare und Beweisbare. Und Jörg, Du als Schulmediziner und Sandra, als Naturwissenschaftlerin, Ihr habt doch auch das Gefühl beschrieben, dass da doch noch etwas ist...

Julia: Ich kenn diese Angst ganz genau, dass man nicht mit sich selbst sein kann und in Ruhe in Gedanken bei der geliebten Person, sondern präsent sein zu müssen und zu funktionieren. Da hast Du es wieder mal schwer, ganz bestimmt. Und die Sache mit der Hochzeit Deiner Freundin ist ja direkt gruselig, als trauertest Du noch nicht genug und müßtest auf die Probe gestellt werden. Du kriegst es gleich ganz dicke und schonungslos...Würde gerne wissen, was für ein Konzept dahinter steht. Aber es ist sicher nicht umsonst, das glaube ich nicht mehr. Und vielleicht wird es ja auch viel netter als Du glaubst. Ich wünsch es Dir!!!

Und Sandra: Mir geht es sehr ähnlich - ich habe auch eine "alte Heimat". Bei mir ist es mein Vater, mit dem ich ganz, ganz große Probleme habe. Ich bin vor einem Jahr zu meinen Eltern gezogen, als die Krankheit meiner Mama bekannt wurde. Habe halbtags gearbeitet und dann die ganze Arbeit meiner Mama übernommen, die einfach zu schwach war und sowieso überfordert. Mein Vater, sein Geschäft (Büro, Buchhaltung usw., den Haushalt, unsere Tiere (Pferd, Kühe, Katzen, Hund). Meine Mutter hatte immer gearbeitet (früher noch angestellt im Büro, tägl. 1,5 - 2 Std. Fahrt und 2 Kinder) wie verrückt. Mein Vater hat noch nie ein Haushaltsgerät benutzt geschweige denn einmal sein benutztes Geschirr wenigstens vom Tisch geräumt. War immer cholerisch, laut, aggressiv und launisch. Meine Mutter war in ihrem Leben, glaube ich, nicht öfters als 5x am Meer, aber auch sonst nicht im Urlaub. Jedenfalls sieht mich mein Vater als Ersatz an und denkt, ich würde das jetzt alles so stillschweigend weiter machen wie meine Mama und es gibt nur Ärger. Jetzt ziehe ich wieder aus und fühle mich schuldig, weil meine fehlende Unterstützung bedeutet, dass er sein Geschäft aufgeben muss und die Tiere hergeben (d.h., z.T. einschläfern lassen) die Miete für den Hof nicht mehr zahlen kann und in eine kleine Wohnung ziehen muss. Was, zumindest mental, sein Ende bedeutet. Und den Hund, den sich meine Mama vor 1,5 Jahren geholt hatte, vermisse ich auch schrecklich. Und ich bin, nach meiner Mama eindeutig die Bezugsperson und nicht so sehr mein Vater. Ich fühle mich also auch ihr gegenüber sehr schuldig.Jetzt hab ich meine "alte Heimat" also erstmal mit einem Koffer verlassen, aber mir wird ganz übel, wenn ich morgen mal wieder hinfahren muss, um wichtige Unterlagen usw. zu holen. Obwohl ich mich auf die Tiere freue. DAs wollte ich dir erzählen Sandra, damit Du siehtst dass Du auch in puncto "Schuldgefühlen" eine Leidgenossin hast. Und ich glaube dass wir beide es schaffen, mit zeitlichem und räumlichen Abstand, dieses schlimmen Gefühle zu überwinden. Und ich glaube dass unsere Mamas es uns auch wünschten. Du machst bestimmt das richtige, indem Du Dich von oberflächlicher Trauer distanzierst, und wenn es auch mit Verlustängsten verbunden ist, aber Du machst Dir im Gegensatz zu Deinen Verwandten bestimmt mehr Gedanken.

So, jetzt habe ich viel viel mehr geschrieben als ich wollte, bitte seht das nicht als Egozentrik. Aber neben diesem Verlust und dem vorherigen Leiden meiner Mama sind diese Begleitumstände auch noch so schmerzhaft und quälend und weil ich mich immer schäme, meinen Mitmenschen davon zu erzählen, erleichtert es mich jetzt so, mich mal so geoutet zu haben. Werde Euch in Zukunft damit verschonen, ungefragt solche langen stories zu erzählen, versprochen!

Seid alle ganz lieb gegrüßt und viel Kraft und Energie wünsch ich Euch!
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  #246  
Alt 23.06.2003, 18:16
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Hallo Lotta,
rede dir bitte nicht immer dieses schlechte Geissen ein. Du spürst doch genau, dass das Verhalten deines Vater dir und deiner Mutter gegenüber nicht O.K.war. Vielleicht konnte sie damit umgehen, dass heißt aber doch nicht, dass du protestlos in ihre Fußstapfen treten musst. Entweder er ist einsichtig und ändert sich oder aber du ziehst die Konsequenzen und das mit Recht. Ich hoffe du nimmst mir meine direkten Worte nicht übel, aber ich finde es immer so ungerecht, wenn jemand ausgenutzt wird und ihm dann auch noch Schuldgefühle eingeredet werden.

Du kannst auch sicher sein, dass du hier niemanden lagweilst oder belästigst. Jeder der hier schreibt, braucht es und auch das Lesen der Beiträge zur Verarbeitung seiner eigenen Trauer. Du bist ein wichtiger Teil unserer Trauerarbeit geworden.

Ich muß jetzt Schluß machen, weil mein Sohn jetzt zum Schwimmen muß.

PS. Das mit deiner Fehlgeburt tut mir leid, das hab ich auch schon hinter mir, du weißt ja wieviele Kinderlein ich noch bekam. Das eine oder andere wird für dich bestimmt auch noch geplant sein.

Ganz liebe Grüße sendet dir und den anderen natürlich auch
Andrea
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  #247  
Alt 23.06.2003, 22:02
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Hallo,
habe heute das erste Mal eure Beiträge gelesen. Ich bin erstaunt, denn vieles hätte ich auch schreiben können. Ich bin seit Dez. 02 alleine, einsam ohne Ende. Es tut weh und ich weiß nicht warum ich leben soll und wie ich weiter leben soll. Ich spüre seine nähe nicht ich weiß nicht wo er ist. Ich habe Angst meine große Liebe zu vergessen, angst vor dem Leben ohne ihn, der war mein Leben, er war meine Liebe. Ich schreibe überall aber es hilft nicht, zum schluß bin ich wieder allein. Keiner da der mit mir über ihn redet keiner da der mit mir die Erinnerung wach hält. Keiner da der mir sagt ob ich mir alles nur einbilde ob ich egoistisch bin oder ob ich ihn wirklich so brauchte. Ja ich war stolz auf ihn, ich war glücklich und zufrieden nur mit ihm. Die Krankheit hat uns noch enger zusammen gebracht und jetzt auseinander. Heute habe ich mich einfach eingeschlossen Grönmeyer 2 Stunden gehört, Bilder angeschaut und geweint und gehofft daß mich irgendwer rausholt aus dem Tief.
Danke Mona!
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  #248  
Alt 23.06.2003, 22:56
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Hallo Mona,

ich weiss, daß niemand und nichts Dir Deinen Engel ersetzen kann und daß die tiefen Löcher so grausam sein können, daß Du keinen Sinn mehr im Leben siehst, aber bitte glaube mir: Es geht weiter und einfach aufzugeben ist bestimmt nicht das, was sich Dein Partner für Dich gewünscht hat.
Ich bin mir sicher, daß sich das einfacher anhört, als es wirklich ist. Ich falle auch manchmal in solche "Abgründe" und dann denke ich, daß mir da keiner mehr raushelfen kann. Aber es gibt Menschen, die einem wirklich helfen wollen. Und wenn Du sie hier im Internet findest, ist doch egal, hauptsache, es hört Dir jemand zu!
Schreib doch einfach auf, an was Du Dich gerne erinnerst, was Dir Dein Partner bedeutet hat, wie das mit Euch war, vor und während der Krankheit. Es hilft!
Ich weiss, die Einsamkeit frisst einen von innen her auf, aber sie darf uns nicht am Leben hindern! Das nennt man Trauerarbeit und um die werden wir wohl nicht herum kommen. Es ist hart, und es tut mir sehr leid für Dich.

Du vergisst Deinen Partner nie, er wird immer bei Dir sein, und mit Sicherheit sehr stolz auf Dich sein, wenn er sieht, daß Du Dein Leben meisterst so wie Ihr die Zeit der Krankheit gepackt habt.

Weinen kann manchmal sehr erlösend sein, eine Tatsache, die mir leider viel zu spät bewusst wurde. Und Schreiben kann auch erlösen, von dem grossen Kummer und dem Schmerz, jetzt mit allem selbst fertig werden zu müssen und denjenigen, den man so geliebt hat, zu vermissen.

Ich wünsche Dir sehr viel Kraft und schicke Dir aus der Ferne eine dicke Umarmung,
liebe Grüsse auch an alle anderen,
Sandra
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  #249  
Alt 24.06.2003, 14:05
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Ich habe heute fast alle Beiträge gelesen, und dachte bei fast allen ja so denke ich auch, oder das könnt von mir sein. Ihr sprecht mir oft aus dem Herzen, aber durch muß ich doch alleine und manchmal möchte ich es auch nicht mehr lesen, dass es nie besser wird. 6 Monate bin ich nun alleine, ich schau seine Bilder an und denke wie ihr warum du, warum wir, warum konntest du den Krebs nicht besiegen. Was habe ich falsch gemacht. Warum wurden wir bestraft usw. Ich weiß das ich keine Antworten bekomme aber diese blöden warums kommen immer wieder.
Er fehlt und keinen in meiner Umgebung interessiert es. Es ist gut zu lesen aber ich bin doch immer alleine, alleine zu hause, alleine am Wochenende usw. Ich muß raus, auf Leute zu gehen sie ansprechen, daß hat mir meine Schwärgerin (Witwe seit 5 Jahren ) gleich nach dem Tod meines Mannes gesagt. Ich kann es nicht, bin nicht der Typ dazu. Wie soll ich alles ohne ihn schaffen. Meine einzige Stütze ist weg.
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  #250  
Alt 24.06.2003, 15:05
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Liebe Sandra, Julia, Andrea, Jörg, Mona, Rosa und Lotta,....

ich wollte mich wieder mal hier melden!
Ich habe eine harte aber auch wunder-wunderschöne Erfahrung gemacht!
Als ich aus Frankreich zurück war, hat es sich so ergeben, daß ich noch mit meinem Kleinen an den Gardasee gefahren bin.
Ich muß dazu sagen, daß ich dort den Urlaub mit Tom verbrachte, als ich im 2. Monat schwanger war.
Es war am Anfang wirklich total hart! Ich hätte nur weinen können! Es hat mich innerlich beinahe zerrissen! Ich hab die Pension direkt am See gesehen, wo wir immer beim frühstücken Enten und Schwäne gefüttert haben und uns darüber lustig gemacht haben.
Mir sind so viele Details in Erinnerung gekommen, an Plätzen, die ich eigentlich vergessen hatte, die ich dann aber wiedererkannt habe, als ich vorbeigelaufen bin.
Aber nachdem der Schmerz erstmal raus war, tat das alles soooo gut! Ich habe irgendwie gespürt, daß ich dieses Erlebnis für meine Verarbeitung gebraucht habe. Wir waren uns so nah.
Seitdem hab ich das Gefühl, daß es irgendwie ein wenig (in so kleinen Schritten, daß man sie vielleicht gar nicht messen kann) vorwärts geht.
Ich weiß jetzt, daß ich nicht vor den schönen Erinnerungen davonlaufen darf, sondern ich will versuchen alle schöne Erinnerungen zurückzuholen.
Es war schon sehr traurig, als ich auf dem Campingplatz sah, wie junge Väter ihren Söhnen Radfahren beibrachten usw. Aber später hat es irgendwie keine Rolle mehr gespielt.
Ich war so froh, daß ich einen Kleinen habe von dem Mann, den ich liebe, der immer eine GROSSE Rolle in meinem Leben spielen wird.
Es tut mir leid, ich bin gerade ein kleiner Egoist, schreibe nur von mir selber die ganze Zeit, und kann gar nicht auf eure Beiträge eingehen. Das liegt aber gerade nicht an mangelndem Interesse, sondern leider hab ich gerade nicht soviel Zeit, weil mir sonst Nick die Wohnung auf den Kopf dreht.
Ich wünsche euch allen auch so kleine schöne Erlebnisse, die wieder ein wenig Licht in die Dunkelheit bringen. Sie sind mir soviel wert!

Ich drücke euch alle und verspreche das nächste mal nicht so ego zu sein....
Liebe Grüße, Jenny
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  #251  
Alt 24.06.2003, 15:29
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Liebe Jenny,

ich freu mich so für dich und deinen Nick. Was du geschrieben hast klingt so optimistisch, so liebevoll, dass du mir mit deiner Erfahrung richtig, richtig Mut machst.

Eine Umarmung schickt dir
Andrea
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  #252  
Alt 24.06.2003, 16:53
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Hallo ihr Lieben,


komme zur Zeit schlecht zum Schreiben, habe etwas Stress.

Hallo Sandra,
Du hast " mir " ganz lieb zurückgeschrieben, allerdings war der Beitrag vorher nicht von mir, sondern von Rosa. Sie hat wahrscheinlich nur " Danke Mona " daruntergesetzt, weil ich ihr dieses Forum empfohlen hatte. Trotzdem hat sie Deinen Beitrag und Trost sicher gelesen.

Wollte das nur klarstellen daß niemand meint ich würde ständig was anderes schreiben z. B. wie lange ich schon alleine bin.

Seid alle lieb umarmt
Mona
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  #253  
Alt 24.06.2003, 19:08
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Hallo Mona,

sorry, ich dachte, da heisst noch jemand Mona und um hier keine Verwirrung zu stiften, hat sie sich dann unter Rosa angemeldet. Jetzt weiss ich ja Bescheid "grins"...

Rosa, mein Beitrag war also an Dich gerichtet, und ich hoffe, es waren nicht allzu harte Worte und daß Du wieder ein Stückchen weitergekommen bist. Gib Dein Leben nicht auf, trauer so lange Du willst und lass Dich von anderen bloss nicht auf "richtige" Trauerweisen hinweisen. So was gibt es nicht und Du kannst hier immer alles schreiben, keiner ist gelangweilt oder genervt.
Mir hilft es immer, wenn ich merke, daß andere Leute auch in ihren "Trauer"-Löchern verschwinden, dann habe ich nicht so ein schlechtes Gewissen, wenn es mir mal nicht so gut geht!
Ich wünsche Dir Alles Gute und eine Riesenportion Kraft!!

Liebe Grüsse an Jenny, Andrea, Julia, Mona, Jörg und alle anderen,
Sandra
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  #254  
Alt 25.06.2003, 18:30
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Liebe Andrea,
vielen Dank für deine lieben Worte! Es hat mich wirklich sehr gefreut!
Drücke dich zurück!!

Liebe Rosa,
ich habe deinen Beitrag gelesen. Erstmal tut es mir sehr leid, daß auch du deinen Partner verloren hast!
Die Fragen, was wir eventuell hätten tun können, oder das Warum, werden wir wahrscheinlich nie erfahren, oder dann, wenn wir wieder bei unseren Engeln sind.
Aber ich glaube auch, daß weder wir, noch irgendein Arzt, sei es noch so ein großer Spezialist, etwas gegen den viel zu frühen Abschied von unseren Lieben hätten tun können. Die Fragen quälen einen nur, und ich spüre irgendwie auch, daß mein Schatz es nicht will, daß ich mir sie stelle. Aber manchmal kommen sie eben immer wieder auf.
Es ist sicherlich sehr schwer für dich, daß du dich sooft alleine fühlst.
Ich glaube, daß der Zufall die Menschen zusammenbringt. Vielleicht ist es ja auch Bestimmung. Ich hoffe, ich schreibe nichts falsches, und möchte deine Schwester auch nicht angreifen, aber ich selber wäre momentan nicht in der Lage Menschen anzusprechen, die ich nicht kenne. Es sei denn, es ergibt sich irgendwie.
Ich kann es nicht beurteilen, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß es deine Bekannten und Freunde überhaupt nicht interessiert, was passiert ist. Sie haben vielleicht auch große Schwierigkeiten mit der Situation.Wir selber kennen uns so, wie wir jetzt sind, aber für unsere Bekannte haben wir uns total verändert.
Ich habe neulich auch von einer sehr guten Bekannten erfahren, daß sie ein Alkoholproblem hat, bin auch aus allen Wolken gefallen. Ich wollte das eine nicht mit dem anderen vergleichen, aber irgendwie auf meine vielleicht etwas chaotische Art beschreiben, daß man sich einer neuen Situation gegenüber wie gelähmt fühlen kann. Was darf ich sagen, wie faßt sie es auf, soll ich mich oft melden, störe ich jetzt, ist es taktlos sie zu fragen, ob sie mit auf einen Geburtstag möchte....
Auch wenn wir es schon schwer genug haben, aber irgendwie müssen wir unseren Freunden und Bekannten den Weg zeigen, was und wie alles in Ordnung ist.
Jörg hat mir in dieser Hinsicht die Augen geöffnet (Danke nochmal)!!

Ich wünsche dir von ganzem Herzen, daß du dich bald nicht mehr einsam fühlst!
Es tut sehr gut hier alles zu schreiben, was einem in den Sinn kommt.
Aus jedem Beitrag habe ich etwas positives erfahren. Ich habe durch viele Kraft bekommen, aber auch gesehen, daß die ganzen Tiefs bei jedem aufkommen.

Ich drücke dich ebenfalls

Sandra, Julia, Lotta, Mona, Jörg natürlich auch!
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  #255  
Alt 25.06.2003, 21:05
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Hallo Sandra und Jenny,
danke für eure lieben Worte. Sandra danke für den Tip mit aufschreiben, bis jetzt habe ich immer nur aufgeschrieben was mich bewegt wovor ich angst habe, was mir weh tut usw. Die schönen Dinge unserer Zeit habe ich noch nicht aufgeschrieben, aber ich muß mich auch ganz arg konzentrieren um die Erinnerung zu holen. Wenn ich mich an ihn erinnern möchte, kommen die letzten Bilder, die letzten Tag seine lebens, die waren nicht schön und an diese Bilder möchte ich nicht denken, deshabl habe ich oft Angst in Erinnerungen zu kramen. Dann kommt wieder ich habe das falsch gemacht, ich war am letzten Tag gereizt habe geschimpft mit ihm, im nachhin tut mir das so leid. Warum verzeiht er mir nicht.

Jenny ich bin wirklich alleine ich habe keine Freunde und keine Bekannte ich habe mich auf ihn Fixiert er war alles für mich mehr wollte ich nicht. Ich möchte so oft meinen Kopf wieder die Wand knallen, damit es endlich aufhört.
Liebe Grüße
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