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  #241  
Alt 30.09.2007, 14:28
sonjaM sonjaM ist offline
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Standard AW: Entlassung nach erfolgreicher Liposarkom-OP

Hallo Britta,

ich glaube, Deine Definition von Krankenhaus trifft voll zu. Meiner Mama geht es seit gestern viel besser, da hat der Arzt das Wort "nach Hause" wieder erwähnt und schon blüht meine Mama auf. Die Werte steigen, so dass die Aplasie morgen oder übermorgen vorbei ist. Der Billirubinwert ist stark gesunken (gelbe Färbung ist fast weg). Es hat sich wieder alles eingependelt. Ultraschallergebnis hatte auch in der Hinsicht nichts negatives gebracht. Leber war ohne auffälligen Befund. Die Gelbfärbung kam also wirklich vom Gallenzugang, der durch die Chemo betroffen war. Mama fängt an zu essen. Gestern 37,5 und heute gar kein Fieber mehr. Sie ist mit mir den ganzen Gang hoch und runter gelaufen und hat sich heute bei meiner Tante "Reis mit Hähnchen süß-sauer" bestellt. Hört sich gut an. Ich denke, es wird jetzt jeden Tag besser. Hauptsache der CT Befund in 2 Wochen ist gut. Damit steht und fällt es. Bin aber erst mal froh, dass es ihr viel besser geht. Bleibe heute den ersten Tag zu Hause, da meine beiden Tanten zu ihr gehen. Habe mich mal um den Haushalt gekümmert, der ziemlich leiden musste. Kann zwar noch nicht viel machen, da ich aufgrund meiner OP nichts heben darf (aber staubsaugen, aufwischen, Betten beziehen etc. geht noch).
Euch allen einen schönen Sonntag.
PS: Habe gerade mit Mama telefoniert. Sie sagt, die Thrombozyten sind leicht gefallen auf 23 und der HB auf 8,7. Evtl. Morgen wieder Blut. Jetzt meine Frage an Euch, sie ist seit einigen Tagen (Aplasie) sehr kurzatmig. Bekommt schlecht Luft. Kennt jemand diese Nebenwirkung?
Liebe Grüße
Sonja

Geändert von sonjaM (30.09.2007 um 19:23 Uhr) Grund: Frage zu Kurzatmigkeit
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  #242  
Alt 01.10.2007, 00:43
gewwi gewwi ist offline
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Standard AW: Entlassung nach erfolgreicher Liposarkom-OP

Hallo Sonja,
das hört sich alles doch ganz gut an, wenn der Appetit wieder da ist und mit der Aussicht auf zu Hause. Schön, auch mal wieder was angenehmes zu lesen, die schlechten Nachrichten haben sich ja gehäuft. Auch bei uns sieht es wieder etwas besser aus
liebe Grüße
petra
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  #243  
Alt 02.10.2007, 18:33
sonjaM sonjaM ist offline
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Standard AW: Entlassung nach erfolgreicher Liposarkom-OP

Hallo Ihr Lieben,

meine Mama ist jetzt zu Hause. Es konnten sie keine 10 Pferde mehr halten. Sie bekam heute morgen noch 2 Päckchen Blut, da der HB auf 7,8 gefallen war. Alle anderen Werte haben sich erholt (Leukos 1,2, Thrombos 25). Dies ist zwar noch nicht berauschend, aber ein Fortschritt. Zu Hause wurde sie gleich von meiner Tante bekocht und hat einen Teller voll Kartoffelsuppe mit Brot gegessen. Ich freue mich darüber natürlich.
Dennoch bin ich voller Angst. Das CT ist am 10. und die Besprechung am 17. Habe wahnsinnige Angst davor. Der Bauch ist ganz flach und von außen könnte man dies als gut werten. Meiner Mama haben sie beim Ultraschall nichts gesagt weil man dies mit CT nicht vergleichen kann. Jetzt habe ich schon Schweißausbrüche, wenn ich nur an das Ergebnis denke. Wünsche mir so sehr eine Chance für meine Mama. Meine ganzen Gedanken drehen sich immer nur um das anstehende Ergebnis und die Angst davor, dass nichts mehr gemacht wird. Auf der anderen Seite bin ich aber auch dankbar dafür, dass es meiner Mama im Vergleich zur letzten Woche schon so viel besser geht. Dies hätte man letzte Woche ja noch nicht gedacht.
Euch allen liebe Grüße
Sonja

Geändert von sonjaM (14.10.2007 um 16:17 Uhr)
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  #244  
Alt 07.10.2007, 15:15
sonjaM sonjaM ist offline
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Standard AW: Entlassung nach erfolgreicher Liposarkom-OP

Hallo Ihr Lieben,

Mama geht es jetzt besser, zu Hause ist es eben einfach schöner. Sie ist aber noch ziemlich schwach und isst nicht wirklich viel. Der Hunger steigert sich aber nach und nach. Jetzt hat sie leider auch noch einen Pilz im Mund, eine ja sicherlich vielen bekannte Nebenwirkung der Chemo. Bisher hatte sie ihn ja noch nie im Mund, da bleibt er auch hoffentlich. Die Pilzmedikamente hat sie ja seit Januar genommen, damit sich kein Pilz mehr ansetzen kann, nachdem ja mal der Wirbel befallen war. Leider wurde das Medikament vor 2 Wochen wegen des Billirubinwertes abgesetzt. Sie hat heute in HD angerufen und gefragt, was sie machen soll. Sie hat ein Medikament zum Lutschen gesagt bekommen und gleich in der Apotheke holen lassen. Jetzt sollte es wieder jeden Tag besser wegen. Mund tut nicht weh, Zunge ist aber ganz weiß und der Gaumen auch. Ansonsten gehts einigermaßen. Am Fr war sie zur Blutkontrolle um zu sehen, ob sich die Werte weiter besser (vor allem Billi), gestern hat sie beim Arzt angerufen und er musste leider zugeben, dass das Labor ausgerechnet ihre Werte verschlampt hat. So ein Mist. Jetzt muss sie morgen wieder hin, wo doch am Fr schon das Blutnehmen nicht einfach war, da die Venen so schlecht sind. Sie hustet auch etwas, wobei dies auch leicht erkältet sein kann. War am Fr mit meinem Mann bei ihr und der hat am Sa angefangen zu husten und niesen. Hoffentlich ist die Lunge ok. Am Mi ist CT und die Woche danach Besprechung. Ich habe jeden Tag mehr Angst, gerade aufgrund der Zeilen vom Ultraschall der Klinik (siehe vorherige Berichte). Sie hofft so sehr auf diesen Termin und ein positives Ergebnis. Vorgestern hat sie gesagt, wir werden ja sehen was das Ergebnis bringt.... Könnte mich selbst nehmen und aus mir rausheben. Kennt Ihr das Gefühl?
Euch allen liebe Grüße
Sonja
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  #245  
Alt 07.10.2007, 17:18
Benutzerbild von YasminB
YasminB YasminB ist offline
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Standard AW: Entlassung nach erfolgreicher Liposarkom-OP

Hallo liebe Sonja,

komme erst heute wieder mal zum Querlesen und schreiben... Da ich selbständig bin, und heute bei uns in Aachen verkaufsoffener Sonntag, hatte ich zuletzt viel um die Ohren.
Donnerstag waren 2 Freundinnen in meinem Geschäft, unser Hund von Freundin Nr. 3 betreut und ich konnte endlich mit Mann, Sohn und Mutter nach Frankfurt in die IPT-Praxis fahren und alles mal miterleben. Es war das erste Mal, dass ich erlebe, wie liebevoll, nett und fürsorglich man mit Patienten umgehen kann, wenn man nur will! Die Prozedur dort dauert fast einen Tag; meine Mutter muß total unterzuckert sein, danach wird der Zugang gelegt, was aufgrund der Venen meiner Ma immer zur Horrorshow avanciert. Sie haben auch Blut abgenommen, um den Kaliumwert und den roten Blutfarbstoff zu kontrollieren. Dann kommen Infusionen, Insulin, Ifosfamid und ein frischer Obstsalat sowie ein Elektrolytgetränk zur Stärkung. Danach darf meine Ma schlafen und als letztes gibt es 90min Hyperthonie.
Die Arzthelferinnen haben sich riesig gefreut, dass meine Ma das erste Mal OHNE Rollstuhl hereinkam; den hat sie die letzten Wochen doch sehr gebraucht, auch zu Hause; hier ist sie jetzt auch nur noch zu Fuß unterwegs . Und damit gleich zur Kurzatmigkeit. Bei ihr war es in Zusammenhang mit der Lungenembolie und der seit Jahren vom Kardiologen nicht erkannten Angina Pectoris sowie den Lungenmetas. Sie hat zu Hause ein Sauerstoffgerät, damit die Sauerstoffversorgung des Blutes gewährleistet ist. Nachdem wir nun ihre Bluthochdruck Medikamente nach und nach abgesetzt haben, ist es etwas besser geworden. Natürlich nur unter der ärztlichen Aufsicht aus Frankfurt. Sie bekommt nun besser Luft und hat nicht mehr diese ganz schlimme Kurzatmigkeit. Den Blutdruck behandle ich mit Misteltee und Massageölmischungen. Noch kann sie deshalb auf diese Beta-Blocker verzichten. Ich hoffe, dass es so bleiben wird. Auch die Leberwerte sind mit Bärlapp wieder in Ordnung gekommen.
Mein Sohn hatte auch Husten von der Schule eingeschleppt; keine Ahnung, ob sie sich da angesteckt hat , aber es klingt oft nicht so toll; auch ist manchmal blutiger Auswurf dabei. Im Klinikum hat man ihr ACC Tabletten verschrieben, die nimmt sie nun seit Wochen. An manchen Abenden muß ich ihr aber Hustenstiller geben, da sie dann so schrecklich Husten muß, als kämen gleich Lunge und Magen hinterher... Toll - das hat dir jetzt sicherlich alles keinen Deut weitergeholfen, oder? Der Mist ist ja, dass man einfache Erkältungen im Blutbild aufgrund der Dauerentzündungswerte kaum ausmachen kann.
Übringens mußten wir sie auch auf die Öl-Eiweiß-Kost von Dr. Johanna Budwig umstellen. Sehr sinnvoll und es bekommt ihr gut. Es ist keine Diät im eigentlichen Sinne, sondern eine entsprechende Vollkost, mit sehr viel Leinöl, Quark und frischen Säften, Obst und Gemüse. Damit haben wir auch die Verdauung bei ihr wieder in Schwung bekommen.
Wie sieht es denn bei dir aus? Hast du dir auch für dich ein wenig Zeit genommen, deine "eigene Geschichte" zu verabeiten? Unterschätz das nicht; z.Zt. stehst du unter Strom und bist abgelenkt...
Bei uns steht die Sch...CT auch noch an; meine Ma hat eine Wahnsinnsangst davor...

Ich drück dich lieb und wünsch dir und deiner Mutter weiterhin alles Liebe und Gute!!!
Yasmin
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  #246  
Alt 08.10.2007, 22:10
sonjaM sonjaM ist offline
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Standard AW: Entlassung nach erfolgreicher Liposarkom-OP

Hallo Ihr Lieben,

wollte mich nur kurz melden, da ich heute Abend leider ein seelisches Tief habe. Heule vor mich hin und kann mich selbst nicht aufbauen. War heute den ersten Tag nach der Krankmeldung wieder arbeiten. Hat mir eigentlich gut getan, aber es kommt mir irgendwie alles so unwichtig vor. Mein Mann muss heute leider wieder weg für 3 Tage und das Alleinsein tut mir gar nicht gut. Es gibt eigentlich gar kein besonderer Anlass. Meine Mama fühlt sich heute zwar schwach, da sie aber auch schon früh aufstehen musste, um zum Blutabnehmen zu gehen. Der Pilz im Mund (zumindest der weiße Belag) ist durch die Lutschtabletten schon deutlich zurück gegangen. Sie hustet allerdings immer noch und dies macht mich immer unruhiger. Was tut ihr, wenn ihr so traurig seid? Könnte meine Verzweiflung echt rausschreien.
Liebe Yasmin,
es freut mich, dass Deine Mama gut aufgehoben ist. Denke oft an Euch und drücke die Daumen.
Hallo Jürgen, wie geht es Dir? Seit Du in Berlin warst, haben wir nichts mehr gehört? Was ist los?

Euch allen viele liebe Grüße. Ich bin echt froh, dass ich hier schreiben kann, zumindest kann ich dabei das Chaos in meinem Kopf sortieren.
Sonja
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  #247  
Alt 09.10.2007, 22:03
sonjaM sonjaM ist offline
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Standard AW: Entlassung nach erfolgreicher Liposarkom-OP

Liebe Heike,

danke für Deine Worte. Wir sitzen eben im gleichen Boot. Mir ist einfach nur schlecht, wenn ich morgen an das CT denke und dann nächste Woche das Ergebnis. Heute geht es meiner Mama zwar besser, hatte gestern ja schluckbeschwerden, die heute wie weggeblasen sind. Der Pilz ist im Mund nicht mehr zu sehen. Weißer Belag komplett weg. Heute morgen das erste Mal hunger. Sie hat Rührei, Toast und rote Bete gegessen. War heute also wieder wesentlich besser. Dennoch merke ich, dass sie angst vor morgen und dann dem Ergebnis hat. Mir geht es ja nicht viel besser. Die Tage vor einer Untersuchung kennt Ihr ja alle. Es ist der Horror, denn jetzt wird über das weitere Leben entschieden.
Heike, für Deinen Bruder sind natürlich die Daumen für Montag gedrückt. Wann bekommt Ihr dann das Ergebnis?
Liebe Grüße
Sonja
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  #248  
Alt 09.10.2007, 22:37
J.B. J.B. ist offline
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Standard AW: Entlassung nach erfolgreicher Liposarkom-OP

Liebe Sonja,
es ist für mich erstaunlich, dass Du trotz Deiner jetzigen Sorgen immer noch einen Draht für Andere frei hast. Ich denke, dass Deine jetzige Stimmung bei eigentlich nicht so schlechten Nachrichten von Deiner Mutter Ausdruck der Erschöpfung ist. Versuche bei all den Sorgen um Deine Mutter, Dich (und Deinen Mann) nicht zu vernachlässigen. Aber ich weiß, dass dies natürlich leichter gesagt wie getan ist. Aber was nützt es Deiner Mutter, wenn Du auch noch krank wirst.

Ich lese nur noch selten im Internetforum, da ich möglicherweise die Sache ein wenig verdränge. Deshalb kommt nicht immer spontan eine Antwort, wenn Du nachfragst.

Nach dem Kurzaufenthalt n Berlin (was ich mir trotz der Anstrengung nicht nehmen lassen wollte) war ich zur AHB in St Peter-Ording. Leider hat die AHB nicht den erwünschten Erfolg gebracht. Eine Naht und 2/3 der 2. Naht sind gut abgeheilt. Aber im unteren Drittel einer Wunde tritt noch Lymphflüssigkeit aus und die Wunde heilt nicht zu. Sie platzte auf und musste nochmal genäht werden. Seit letzter Woche bin ich endlich die Drainageflasche los. Allerdings wird as Bein nun recht dick. Aber diese Woche fliege ich nach Kreta und Salzwasser soll ja gut für die Wundheilung sein. Die Pathologie geht nun doch von einem bösartigen Gewächs aus, wobei die Zellen geringer differenziert sind. Dies bedeutet wohl, dass ihre genetische Bestimmung noch nicht endgültig definiert ist, sie können sich zu unterschiedlichen Krebszellen entwickeln. Zudem sei das untersuchte Präparat in den Rändern nicht frei von bösartigen Zellen. Dies wird von dem Chirurgen aber in Abrede gestellt, er habe alles entfernt. Es soll sich angeblich um ein „Artefakt“ handeln, (was sich erst später ergeben hat – durch Transport oder Einfärben). Vorsichtshalber soll aber weiterhin engmaschig kontrolliert werden (nach dem Urlaub). Es bleibt also spannend.
Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute für Deine Mutter und damit verbunden endlich ein wenig Entspannung und ruhigere Zeiten für Dich.
Liebe Grüße aus Heidelberg
Jürgen
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  #249  
Alt 10.10.2007, 20:18
sonjaM sonjaM ist offline
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Standard AW: Entlassung nach erfolgreicher Liposarkom-OP

Hallo Ihr Lieben,

ich muss mit Euch reden. Bin hin und her gerissen. War bei meiner Mama. Sie war heute beim CT. Allerdings gab es ein Problem. Die Ärzte konnten kein Kontrastmittel spritzen, weil der Kreatininwert so hoch lag (1,7 und er sollte wohl bei 1,3 sein). Die Ärzte meinten, dass sie nicht spritzen können, wenn der Wert über 1,5 liegt. Das CT wurde dennoch gemacht, da man wohl Tendenzen trotzdem ablesen kann. Meine Mama wirkt niedergeschlagen. Ich habe ihr heute einen Bericht zum Lesen gegeben, in dem etwas über die Angst nach der Diagnose steht und wie man dieser begenen soll. U.a. steht auch drin, dass man einen Psychologen aufsuchen soll, wenn man es alleine nicht schafft. Reaktion meiner Mama, ich will gar nichts mehr lesen. Sie blockt ab, die Angst sitzt tief. Wartet nur auf die Diagnose, von der sie hofft, dass sie positiv ausfällt. Bin mir nicht sicher, ob sie selbst davon überzeugt ist. Ihre Schwester glaubt eher, dass es nicht ok ist, da meine Mama einfach nicht auf die Beine kommt und die Werte schlecht sind. Ich habe meiner Mama heute gesagt, dass wir durchaus auch mit einem schlechten Ergebnis müssen. Sie sagt dazu nichts. Ich habe das Gefühl, dass sie dies gar nicht hören will. Was soll ich jetzt tun? Wir gehen ja zusammen hin, meine Tante meint, es sei ein Fehler, wenn Mama eine Verschlechterung erfährt. Ich glaube dies auch. Sie würde sich komplett hängen lassen und resignieren. Ein Stillstand wäre für uns ein Erfolg. Damit könnte sie gut zurecht kommen. Aber ob dieses Ergebnis wirklich kommt. Sie griff sich heute an den Bauch und ich fragt, ob sie Schmerzen hat. Sie sagte, nein, aber irgendwie ein komisches Gefühl im Bauch... Ich bin hin und her gerissen. Was würdet ihr tun? Frage an die Betroffenen, was soll ich tun. Habt Ihr auch so zu Eurer Familie geredet und wolltet nichts schlechtes hören? Bin jetzt echt verzweifelt und kann mich auf nichts mehr konzentrieren.

Liebe Heike, danke für Deine Worte, aber die Panik lässt nicht nach. Dr. Bauer hat leider nicht zurückgerufen. Werde noch mal bei ihm probieren. Würde ihm nämlich gerne die CT-Bilder geben und seine Meinung hören.

Lieber Jürgen, schön, von Dir zu hören. Ich hoffe sehr für Dich, dass die Kontrollen positiv ausfallen. Ich mache mir sehr viele Gedanken, meine Familie macht sich mittlerweile auch Sorgen um mich. Habe minimal abgenommen, da ich aber eh nicht viel drauf habe, fällt dies natürlich sofort auf. Leider sieht man mir es eben immer im Gesicht an. Frage mich dauern, was auf meine Mama zukommt und wie ich das alles weiterhin schaffe. Schäme mich dafür, da es für Betroffene noch viel schlimmer sein muss und ich so rum jammere.

Verzweifelte Grüße
Sonja

Geändert von sonjaM (14.10.2007 um 16:19 Uhr)
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  #250  
Alt 10.10.2007, 23:58
J.B. J.B. ist offline
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Standard AW: Entlassung nach erfolgreicher Liposarkom-OP

Liebe Sonja,
bei solchen Gewissensfragen (sage ich meinen Angehörigen die Wahrheit?) kann Dir sicher kein Außenstehender den richtigen Rat geben, denn nur Du kennst Deine Mutter und kannst abschätzen, wie sie mit schlechten Nachrichten umgehen kann und wie groß ihr Kampfeswille ist.
Für mich als Betroffener wäre es in der jetzigen Situation unannehmbar, wenn Andere über meinen Gesundheitszustand mehr wüssten und ich nicht die Wahrheit erfahren würde. Ich würde auch dann die Wahrheit erfahren wollen, wenn ich Schmerzen hätte oder sonst leiden müsste. Ich glaube, irgendwann erfährt man ja doch die Wahrheit und man ist dann immer in der Unsicherheit, wie es um einen selbst steht, da man ja keinem mehr vertrauen kann.
Aber dies sind wie gesagt nur sehr subjektive Überlegungen. Du weißt sicher am besten, wie Deine Mama mit schlimmen Nachrichten umgeht und wie gut Du ihr gegenüber „flunker„ kannst, ohne das sie dies als Mutter merkt.
Du wirst sicher einen guten Weg finden. Ich werde an Euch denken.
Liebe Grüße aus Heidelberg
Jürgen
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  #251  
Alt 11.10.2007, 11:35
sonjaM sonjaM ist offline
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Standard AW: Entlassung nach erfolgreicher Liposarkom-OP

Danke Ihr Lieben,

ich weiß, dass mir niemand die Entscheidung abnehmen kann. Aber ich weiß, dass wir alles Wichtige schon geklärt haben. Meine Mama hatte 01/06 die Diagnose 1 Wo. Lebenszeit. Im KH hat sie ihr Testament geschrieben und mir gesagt, wie sie alles haben möchte. Dieses Thema haben wir also schon intensiv bearbeitet. Ich weiß, was sie im schlimmsten Fall möchte, da brauchen wir nicht mehr drüber zu reden. Ich werde daher dieses Thema von mir aus nicht mehr anschneiden. Meine Mama wird es mir sagen, wenn sie den Bedarf hat. Im Moment blockt sie da ja völlig ab. Ich warte weiterhin auf das Wunder. Der liebe Gott wird ihr hoffentlich beistehen. In Gedanken rede ich oft mit ihm und frage ihn, warum jetzt nicht mal endlich eine positive Wendung kommt....
Liebe Grüße
Sonja
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  #252  
Alt 12.10.2007, 20:24
sonjaM sonjaM ist offline
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Hallo,

heute ging es meiner Mama wieder einen Tick besser. Gestern hat sie endlich mal wieder richtig gefrühstückt. Rührei, Rote Bete und Brötchen. Mittags Kartoffelbrei, Hähnchenschlegel und Salat. Natürlich keine rießen Portionen, aber dennoch ordentlich. Abends Schmand, Mozarella und Brötchen. Heute hat sie wieder gut gegessen. Sie sagt, sie fühlt sich etwas besser. Zwar immer noch matt, dies wird aber auch dauern. Die Augen sind ganz weiß. Ich bin schon froh, dass es ihr besser geht. Dies sagt zwar nichts über den Gesundheitszustand aus, aber es ist jetzt wichtig, dass es aufwärts geht. Sie kann hoffentlich mal wieder raus, damit sie neues Lebensgefühl bekommt.

Liebe Grüße
Sonja
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  #253  
Alt 13.10.2007, 09:10
Toni 1902 Toni 1902 ist offline
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Liebe Sonja,

schön, das zu lesen - daß es Deiner Mama wieder etwas besser geht...
Es ist auch für Dich wichtig! - Schöpfe ein wenig Kraft aus der jetzigen Situation und versuche, etwas 'runter zu kommen -
Ich glaube, wir Angehörigen haben verstanden, daß es in unserem Leben
Höhen und Tiefen gibt und haben uns darauf eingestellt - auch wenn das schwer fällt. So sollten wir immer die Kraft haben, für unsere Lieben da sein zu können.
Auch ich drücke Euch für Mittwoch die Daumen ganz fest!!!!

Bleib tapfer
liebe Grüße Toni
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  #254  
Alt 14.10.2007, 16:28
sonjaM sonjaM ist offline
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Hallo Ihr Lieben,

meiner Mama geht es heute gut. Sie hat ordentlich gegessen und sitzt auf der Terasse in der Sonne. Fühlt sich jetzt nach und nach wieder kräftiger. Es ist eben ein dauerendes auf und ab. Solange es aber immer wieder aufwärts geht, bin ich beruhigt.

Wir haben uns heute unterhalten, wie man gerade in Krankheitszeiten merkt, wer wirklich zu einem hält. Seit sie krank ist, weiß sie wirklich wer ihre Freunde sind. Ihre Geschwister halten total zu ihr und untersützen wo sie kennen. Auch noch weitere Verwandte sind jederzeit für sie da. Sie hat noch ein paar wirklich gute Freunde von früher, die immer wieder anrufen und fragen, wie es ihr geht. Sie kommen auch vorbei und besuchen sie. Es gibt aber auch "Freunde", die sich lieber nicht mehr melden. Angeblich, weil es ihnen so leid tut und sie es sich nicht ansehen können. Eine frühere "Freundin" erzählte dies einer Freundin meiner Mama. So ein Müllgeschwätz. Zu Hause geht es meiner Mama ja meistens schon vergleichbar gut, gegenüber den Klinikaufenthalten. Außerdem ist meine Mama groß genug, jemandem am Telefon zu sagen, dass sie sich für Besuch heute nicht fit genug fühlt. Sie freut sich über Besuch, wenn es ihr entsprechend gut geht. Aber diese "Freunde" haben offensichtlich immer noch genug Interesse, um den Werdegang im Internet nachzulesen. So kann man sich ja auch rausreden, aber auf die kann meine Mama Gott sei Dank verzichten.

Liebe Heike, drücke Euch für morgen die Daumen.
Danke Toni, dass Du an uns denkst.

Viele Grüße
Sonja
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  #255  
Alt 14.10.2007, 22:44
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YasminB YasminB ist offline
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Standard AW: Entlassung nach erfolgreicher Liposarkom-OP

Liebe Sonja,

manchmal versteht man diese Menschen nicht. Aber ich kann für sie nur noch Mitgefühl, kein Mitleid empfinden. Sie haben entweder nie gelernt, irgendetwas und schon gar nicht sich selber zu reflektieren oder sich in jemand anderen hineinzufühlen, vielleicht haben sie aber auch einfach nur panische Angst, dass ihnen nun jemand das vor Augen führt, das ihnen die Freude am Leben total nimmt, nämlich der Tod. Also wird verdrängt, weggeschoben, ignoriert. Um mitreden zu können, will aber doch noch irgendwie informiert sein; Informanten für diese Leute gibt es ja zum Glück genug. Das reicht ihnen, sie übernehmen keine nennenswerte Verantwortung, geschweige denn einen so persönlichen Kontakt, der ihnen das Schlimmst, vor dem sie sooo viel Angst haben vor Augen führt...

Aber leider trifft es irgendwann jeden von uns. Wir können nichts und niemanden festhalten, müssen auch für uns selber jeden Tag immer wieder neu gewappnet sein.

Ärger dich nicht mehr darüber Sonja, dazu ist die Zeit einfach zu schade. Ich wünsche deiner Mutter und allen Betroffenen, dass sie genau die Menschen um sich herum haben, die ihnen gut tun und die ihnen Licht in den Tag bringen!

Dir und deiner Mutter alles Liebe und viel Kraft!

@Heike - für euch morgen toitoitoi!

Allen anderen Lieben auch viel Kraft und viel Liebe und Mitgefühl für all die Idioten, denen niemand helfen kann, wenn sie nicht wollen Wir lassen uns von ihnen nicht unterkriegen!

Yasmin
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