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  #136  
Alt 04.01.2014, 21:44
kuehlraum51 kuehlraum51 ist offline
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Standard AW: Auf der Suche nach Metastasen

Liebe Sanne,

Danke für die gute wünsche, ich wünsche dir auch alles Beste!
Die Lungenentzündung kam auf Grund der Embolie und ich hoffe, dass mit Antibiotika kann man das gut behandeln.
Mehr Angst macht mir die Lungenembolie, das sind mehrere kleine Trombos von beiden Seiten. Ich spritze zwar und trage ein Kompressionstrumpf, aber man weiß nie wann bekommen die Lust und wandern weiter.
Meine Wunde nach dem Port schmerzt nicht mehr, es war eigentlich kein Problem für mich.
Man hat mir schon gesagt, dass ich ein Port wieder brauchen werde, aber ich habe schon Port von beiden Seiten gehabt, kann man wieder auf der alte Stelle einen implantieren ?
Bis jetzt war ein Port für mich wie ein Freund. Jetzt habe ich nach der Gesichte Angst und so mehr, dass wahrscheinlich keine Standards gibt wie man den anstechen soll. Manche desinfizieren gar nicht, andere machen weitgehend steril.
6,5 Jahre kämpfe ich schon so wie Maxluna, das gibt mir zu denken.........
Lg
Eva
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  #137  
Alt 04.01.2014, 22:37
berliner-engelchen berliner-engelchen ist offline
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Standard AW: Auf der Suche nach Metastasen

Guten Abend meine liebe Eva,

AUTSCH AUTSCH autsch - der Riesen-Stein, der mir vom Herzen geplumpst ist, ist auf meinen Zehen gelandet !!

Ich freue mich so, dass Du wieder zu Hause bist. Das sind ja mal gute Nachrichten. Und jeden Tag ein kleines bischen besser - das klingt genau so, wie ich es mir wünschte ...

WEgen der Lungenembolie mußt Du Dir keine so allzu grosse Angst machen: wenn du niedrigmolekulares Heparin spritzt, -und das NICHT vergisst - dann ist die Gefahr nicht mehr so hoch.
Ganz wichtig ist, dass Du regelmäßig aus dem Bett kommst. Am besten, so wie du das schaffst, langsame, regelmäßige Spaziergänge. Immer wieder.
Im Krankenhaus hatte ich so viel Zeit, dass ich mir einen Wecker gestellt habe und jede Stunde für 5-10 min die Gänge entlang gewandert bin ....

Falls du es schaffst, raus zu gehen, ist das auch gut gegen Deine Lungenentzündung. Muss ja nur mal die Straße rauf und runter sein.

ach liebe Eva, ich weiss nur zu gut, wie schlimm es ist, sich von Menschen wie Michaela-Maxluna oder anderen sich verabschieden zu müssen.
Aber wir dürfen das einfach nicht auf uns beziehen und uns vergleichen.
Jede hat ihre individuelle Lebensspanne. Jede ihren Punkt, an dem sie aufhört zu kämpfen.

Aber DU, liebe Eva, Du bist doch so eine unglaubliche Kämpferin, du hast schon so viel hinter dich gebracht, all die Operationen, UNGLAUBLICH, all die Therapien - Du bist echt eine Kämpfer-Löwin.

Du hast nun eine Sepsis überlebt (wieder mal unglaublich, weil häufige Todesursache im KH meitst aufgrund nicht-erkennen), du hast eine Lungenembolie überlebt (das war die Todesursache bei meinem Papa - bei kleinzelligem Bronchialkarzinom !!) -
Du bist wie eine Katze mit unzähligen Leben. Und genau deshalb kannst du dich nicht vergleichen mit anderen. Mach das bitte nicht.
Es gibt viele andere, die noch viel länger überlebt haben. Zu denen wirst und sollst du gehören!!!

du hast nun ein neues Jahr begonnen. Ein Frühling wird kommen und ein schöner Sommer - DIE WARTEN AUF DICH, liebe Eva.

ich freue mich, dass du schreibst, ein bischen mehr lebensmut hast du gefunden - Eva, genau das ist richtig. Und wo doch dein Männe nun sogar angefangen hat zu kochen - das kannst Du dir nicht entgehen lassen, oder?

Thema Port: es gibt viele Stellen dafür, keine Angst.
Sanne wird dazu mehr berichten können. Hat ja schon einige "intus" gehabt.
Ich selbst habe meinen neuen Port in den linken Arm, oberhalb des Ellbogens implantiert bekommen - wie sich nun zeigt, ein SUPER platz. habe ganz wenig Probleme damit (seit er endlich 3 Monate nach der OP mal abgeheilt ist !!!).

Tja, auf das Desinfizieren des Ports würde ich in Zukunft heftig bestehen!!!
Ich bin da mittlerweile wie eine Furie. Wenn der Port nicht mindestens zweimal desinfiziert wird, verlange ich einfach danach!!!
Es ist ja mein bzw. DEIN Leben, um das es geht.
Du kannst Ja dazusagen, vorher schon, dass dir das ganz wichtig ist, da Du schon einmal eine Sepsis hattest.

KEINE falsche Rücksichtsnahme - immer schön laut steriles Arbeiten einfordern.

so, meine Liebe, es erwärmt mein Herz, dass Du schreibst, ich konnte Dir ein kleines bischen helfen mit meinen Worten. Da freue ich mich sehr.

jetzt bin ich total müde, kuschele noch ein bischen mit den Katzen und sehe dann mal nach, welches Kind sich in mein Bettchen gestohlen hat.
Zur Zeit finde ich jede Nacht meist eine kleine Wärmflasche mit Ärmchen und Beinchen in meinem Bett

Alles Liebe für dich !
Pass gut auf dich auf!

Birgit
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  #138  
Alt 05.01.2014, 13:10
ulrikes ulrikes ist offline
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Standard AW: Auf der Suche nach Metastasen

Liebe Eva,
schön zu hören, dass es jetzt wieder langsam aber stetig besser geht. Leider kann ich momentan nur selten hier mitlesen, da viel Zeit für die Schulung drauf geht.
Wegen des Ports: In der BN UK (grins, die oben auf dem V....berg) setzen ihn auch sehr häufig in den Arm ein. Ich hatte meinen ersten im linken Arm (weil Rechtshänderin) ca. 2 fingerbreit unter dem Ellbogen sitzen. Fand ihn da auch recht praktisch, aber leider ist er dann etwas kleiner und paranetale Ernährung hätte durch meinen ersten nicht hindurch gepasst.
Lieben Gruß
Ulrike
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  #139  
Alt 05.01.2014, 21:36
berliner-engelchen berliner-engelchen ist offline
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Standard AW: Auf der Suche nach Metastasen

Guten Abend Eva,


20 minuten Spaziergang - SUUUUPER


Das klingt richtig richtig gut!
Bist echt tapfer und genau auf dem richtigen Weg!

Für heute noch eine gute Nacht und schlaf schön

Birgit
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  #140  
Alt 06.01.2014, 20:00
Sannchen Sannchen ist offline
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Standard AW: Auf der Suche nach Metastasen

Hi Eva,
toll das du nun zu Hause bist. Da ist es doch am schönsten!
Also es ist eigentlich kein Problem einen Port wieder unter dem Schlüsselbein zu implantieren. Ich habe nun meinen 6. Port implantiert bekommen. Der erste war li und zu seiner implantationszeit war ich auch noch sehr "gut" was das Gewicht an ging. Damals hatte ich noch genug "Fettgewebe" in dem Bereich, so sah man ihn auch nicht gleich. Der erste wurde am 18.12.2008 gelegt. Mit ihm hatte ich während 2Durchgängen Carboplatin/Paclitaxel auch nie irgendwelche Probleme. Der Port wurde ja auch nur zur Chemo gebraucht. Und da diese Chemo jedesmal stationär statt fand hatte ich da auch nicht die von dir beschriebenen und leider allgemein bekannten Desinfektionsprobleme. Auf der Station waren sie da sehr genau mit dem desinfizieren
Die Probleme fingen erst mit der Notop ( die Darmnähte waren teilweise undicht und der Darminhalt in den Bauchraum gelaufen, ich lag danach 14 Tage wegen einer Sepsis auf der ITS) im Januar 2011 an. Ende Januar wurde der Port explantiert da er infiziert war. Es stellte sich dann am 30.1.2011 raus, ich habe einen Eiterherd an der li Seite im kleinen Becken, da kam nach der ersten Op vom 15.12.2010 ein Dräinageschlauch raus. Aus den "bauchdräinagestellen" lief am 26.11. 2010 galliger Stuhlgang raus gelaufen. Deswegen auch die Notop.

Der 2. Port wurde dann re. gelegt, er lag nur nicht so günstig wie er sollte, da er von den Chirurgen und in Vollnarkose gelegt wurde.
Als der dann entfernt werden mußte war ich wegen der falschen Lage nicht traurig.
Insgesamt bestand 4x der Verdacht Portinfektion und Portspitzeninfektion. Die Portspitze war Gott sei Dank aber nur 2x mit infiziert 1x war es auch nur die Portkammer alleine .
Es wurde einmal sogar in einer Sitzung der alte Port( die Membrane kam durch die zu dünne Hautschicht) raus operiert und 5cm weiter der neue Port implantiert. Das würde ich aber ehrlich nicht nochmal machen lassen. Schmerzmäßig!!!
Jetzt habe ich z.B. re unter dem Schlüsselbein einen Kleinkinder-Armport implantiert bekommen, da ich einfach zu dünn bin und unser Radiologiechef sagte:"einen normalen Port kann ich bei dir nicht mehr einsetzen, schon gar nicht einen Powerport(der verträgt auch Kontrastmittel, CT oder MRT) und einen Port in den Unterarm, das geht bei mir nicht wegen des Ileostomas.
Lass dir den Port wenn es geht in der Radiologie unter örtlicher Betäubung setzen, dann kannst du mitreden wo es dir am liebsten ist. Falls du sehr schmerzhaft bist, kann man die Haut erst mit Eisspray etwas betäuben, dann ist die Spritzerei nicht so schlimm.
Ich hatte li auf Etappen 4Ports und re ist jetzt der 2. drin.
Bei dir werden doch bestimmt auch öfters mal CT's oder MRT's anfallen, sag du möchtest einen Powerport, dann muß nicht jedesmal deswegen eine Armvene angestochen werden.
So nun hoffe ich ein paar Fragen sind für dich geklärt? Wenn du noch Fragen hast melde dich einfach.
Und gegen das Embolierisiko hilft wirklich am besten niedermolekulares Heparin und die im Moment ständige Kontrolle deines Thrombowertes.
Moderates laufen ist gut, für beides, vielleicht nicht unbedingt im dichtesten Berufsverkehr spazieren gehen, wegen den Autoabgasen.
Ich wünsche dir/ euch einen schönen Abend und alles,alles Gute für2014🍄🐖🍀
Toi,toi,toi für deine Behandlung und dir ganz viel Kraft🍀🍄🍀
Ich drück dich liebe Grüße Sanne
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  #141  
Alt 09.01.2014, 14:41
Klödi Klödi ist offline
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Standard AW: Auf der Suche nach Metastasen

Ihr Lieben,
bei dem Thema mit der Stichkanalverletzung kann ich auch nur sagen: Finger weg. Bei mir ist 2010 genau das bei einer Punktion passiert. und ich musste kurz nach meiner großen OP, gleich nochmal unters Messer, um den Tumor, der sich innerhalb von 2 Wochen auf eine beachtliche Größe von 2 cm vergrößert hatte, aus der Bauchwand zu entfernen.
Birgit, du hattest geschrieben, dass es ab dem 2. Rezidiv keinen nachweisbaren Gewinn dadurch gibt, dass man möglichst früh mit einer Therapie beginnt. Die Lebenszeit verlängert sich nicht. Das wurde mir auch gesagt. Ich verstehe aber nicht so genau, was damit gemeint ist. Für mich hört sich das im ersten Moment so an, als wäre es egal, was wir jetzt machen, man stirbt sowieso daran.
Kannst du mir das bitte mal erläutern?
LG,Klödi.
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  #142  
Alt 09.01.2014, 17:57
berliner-engelchen berliner-engelchen ist offline
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guten Abend liebe Klödi,

wenn ich darf, "nehm" ich dich mal mit rüber in meinen Thread, mit deiner Frage. Und antworte Dir dort, o.k.?

Nicht, dass wir die liebe Eva stören, - (ich weiss ich weiss, meine liebe Kämpfer-Frau, eigentlich stören wir dich ja nicht ...).

wie geht es Dir denn nach zwei weiteren Tagen?? Fleißig spazierengegangen?
ich selbst habe es einfach nicht geschafft und das ist total unerfreulich, weil ich mich einfach nicht aufgerafft bekomme ...

gibts schon Pläne für den neuen Port ? Du bist doch hoffentlich weiter Fieberfrei??

fühl dich lieb umarmt von
Birgit
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  #143  
Alt 19.01.2014, 23:56
berliner-engelchen berliner-engelchen ist offline
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pieps pieps, liebe Eva,

ich bins mal wieder mit der Nachfrage: wie geht es dir, meine Liebe?
Was machen die Genesungsfortschritte? Immer schön herumgewatschelt?
Schon wieder ein wenig fitter geworden?

Ich weiss und spüre, dass Du da bist und mitliest und dich über meinen TM mit gefreut hast - aber ich wollte nun doch wissen, wie es dir so geht.
Hoffe sehr, dass Du stabiler geworden bist, vielleicht sogar mental? Du hast doch eine so liebe Familie um dich herum ...

Hast du nun schon Deinen neuen Port?
wie sehen die nächsten geplanten Schritte in der Therapie aus?

So, liebe Eva, noch ein kleines Gute-nacht-küsschen (wenn ich darf)
und alles Gute für Dich dich,

todmüde Grüße von
Birgit
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  #144  
Alt 20.01.2014, 03:54
kuehlraum51 kuehlraum51 ist offline
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Liebe Birgit,
zuerst verspätete aber herzliche Geburtstagswünsche. Ich habe mich so gefreut, dass du an dem Tag dich besser gefühlt hast und ich hoffe, dass du schön gefeiert hast.
Ja, du hast recht, ich bin immer am lesen, allerdings weil ich mental nicht so gut drauf bin, schreibe ich nicht.
Eigentlich fehlt mir die Möglichkeit mich hier gehen lassen, die Möglichkeit nicht mehr kämpfen wollen, sondern langsam los lassen und mir zugestehen, es geht langsam zu Ende.
Aber bei den allen kämpfenden Frauen schäme ich mich diese Gedanken laut anzusprechen .
Ab nächste Woche werde ich wieder regelmäßig meine Psychologin besuchen, da konnte ich mich da
Zu Zeit fühle ich mich gut, habe wieder mehr Kräfte und konnte auch mein Haushalt führen. Zwar ist mein Mann noch bis Mittwoch zu Hause und er ist mir eine große Hilfe, aber ich hoffe dass ich jetzt auch selbst schaffen kann.
Letzte Woche war ich bei meinem Onkologen, mein TM ist wieder auf 422 gestiegen, trotzdem habe ich entschieden bis zu meinem Geburtstag nichts machen und dann werden wir sehen.
Liebe Birgit, hoffe dass die letzte Chemo wird nicht so schlimme Nebenwirkungen wie bis jetzt haben und dass du danach lange, lange ohne rezidiv bleibst.
Lg
Eva
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  #145  
Alt 21.01.2014, 10:29
berliner-engelchen berliner-engelchen ist offline
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Standard AW: Auf der Suche nach Metastasen

Meine liebe Eva,

wie schön, wieder von Dir zu lesen. Da freue ich mich immer.

Weißt Du Eva, es gibt keinen Grund für Sich-Schämen und eigentlich ist gerade HIER auch ein Ort, Dich mal gehen zu lassen. Ich finde es legitim und völlig nachvollziehbar, wenn Du zu einem bestimmten Zeitpunkt der Krankheit zu dem Punkt kommst, wo Du sagst: ich mag jetzt nicht mehr. jetzt ist schluss mit kämpfen, ab hier sehe ICH den Sinn nicht mehr.
das ist zwar traurig, bitter und beängstigend (vor allem für die anderen), aber es gehört zu dieser Krankheit untrennbar dazu. Vor allem in der Rezidiv-Situation. Sich etwas anderes vormachen zu wollen ist eine Vogel-Strauss Politik.

Es gehört so viel Mut dazu, zu sagen oder seinem Gespür zu folgen und zu sagen: nun tritt die Krankheit in eine neue Phase ein. jetzt geht es nicht mehr primär nur darum, das möglichste aus dem Kampf herauszuholen.
Sondern es geht darum, - wie der von mir sehr geschätzte Autor und Arzt und selbst Betroffene David Servan-Schreiber das nennt: "den Tod gut zu bestehen." und weiter sagt er: "Das ist eine sehr große Herausforderung und ein ganz und gar legitimes Ziel. Letztlich führ der Lebensweg zum Tod, er mündet in den Tod .... Wenn man beschlossen hat, nicht mehr gegen die Krankheit zu kämpfen, ist noch ein anderer Kampf zu führen: der Kampf, gut zu sterben ......"

David Servan-Schreiber (er ist u.a. der Autor des Buches "das anti-Krebs-Buch", das mir immer viel gegeben hat und gibt). also er spricht in diesem Buch, das ich gerade lese ( Man sagt sich mehr als einmal Lebewohl) viel über die Demut der Krankheit gegenüber, die man nie verlieren sollte .... das beschäftigt auch mich gerade sehr.

Ich weiss, ich gehöre eigentlich selbst zu denen, die gerne auch mal "Durchhalteparolen" verkündet, aber ich weiß auch, dass es die Herausforderung gerade auch der anderen ist, sich dem zu stellen, dass der Tod näherrückt. Da der Tod in unserer Gesellschaft aber eher zu den verdrängten Themen gehört, fehlt uns allen schlichtweg der MUT und einfach auch das Repertoire, damit umzugehen.

Manchmal ist es so, dass ich das Gefühl habe, Menschen davor warnen zu wollen, Umgang und Freundschaft und Bekanntschaft mit MIR zu haben. Ich bin ja auch davon betroffen, in absehbarer Zeit sterben zu mmüssen. und damit anderen Menschen Schmerz und Verängstigung zuzufügen. ...

Nun ja, davor weglaufen ist sicher keine Lösung. und so versuche ich mir bestimmte "Zeitfenster" zu geben, um darüber nachzudenken. Das wichtige daran ist, dann auch den Punkt zu setzen und zu sagen: o.k. ich habe dem Tod und den Gedanken darüber nun Zeitt gewidmet aber jetzt ist auch wieder Schluss damit. Denn NOCH bin ich mit Leben beschäftigt.
Das klingt so einfach und ist in REalität ganz ganz ganz schwer.

Denn wir haben ja alle Angst. Richtig dolle Angst. Verständlicherweise.
und Angst gehört nun mal leider zu den Gefühlen, die sich nicht gerne in genau begrenzten Zeitfenstern einsperren lassen wollen. Sie ist sperrig und gemein und heimtückisch und will sich gerne in unserem gesamten Leben breitmachen. Das darf sie aber nicht. Mich kostet das viel Kraft, das immer wieder zu schaffen ............

Was ich DIR, liebe Eva, damit irgendwie versuchen möchte zu sagen ist, dass Du gerade uns hier auch willkommen bist, mit traurigen Gedanken an den Abshcied. Denn er ist Bestandteil und niemand, gerade keine von uns, kann davor weglaufen.


Wir lesen alle lieber die Erfolgsmeldungen, doch irgendwann werden die naturgemäß weniger.
Um nochmal Herrn Servant-Schreiber zu zitieren: " Ich halte mir vor Augen, dass ich schließlich nicht der Einzige bin, der sterben muss. Es ist nicht so, dass man mich zu Unrecht bestraft und bei wasser und trockenem Brot in den Kerker geworfen hat. Nein, wir alle müssen eines Tages diesen Weg gehen. Dass ich früher dran bin, ist traurig, aber keine ungeheuerliche Ungerechtigkeit. Ich habe trotz allem Glück gehabt ..... "

Ich finde, das ist wirklich schwer zu akzeptieren, denn natürlich empfinden wir es persönlich als Ungerechtigkeit. In der Gesamtheit gesehen ist es naturgemäß einfach so, dass es halt einige früher trifft ...
Darüber denke ich momentan oft nach, weil mir die Akzeptanz und die Demut dazu meist (noch ...) fehlt.

----------------
so, nun wieder zurück zu deinen Zeilen.
Danke für die Geb.wünsche. Ich freue mich, über alles, was ich noch erlebe, in diesem Fall meinen 45. Geb. Wir hatten schöne Tage. Und auch ich war stolz, als ich es geschafft habe, für 14 Personen - Verwandtschaftstreffen . alleine zu kochen und wieder aufzuräumen. Früher selbstverständlich, heute ein Grund zur Freude, es zu schaffen.
Wie bei Dir, wenn du dich freust, den Haushalt wieder alleine zu führen.
Das ist wirklich toll, so relativ bald nach diesen schweren Komplikationen. Es ist schon Wahnsinn, was sder Körper aushält und wegsteckt.

Wann ist denn Dein Geburtstag?
Ich finde die Entscheidung gut, mit einer möglichen Therapie bis danach zu warten. Dann kannst Du in Ruhe ein wenig feiern mit Deiner Familie.

Liebe Eva, ich hoffe, es ist nicht zu lang geworden.
habe immer noch nicht mein Buch angefangen ... sollte ich wohl mal tun, damit ich hier nicht immer soooo viel schreibe.
Sollte ich Dir mit meinen Gedanken zu nahe getreten sein, dann war das nicht meine Absicht. ich kämpfe halt selbst darum, eine nicht-schweigende Position zum Tod und zum Abschied-Nehmen zu finden.


heute ist der Schnee in Berlin angekommen. Es ist schön, wie nun alles langsam weiss und hell wird. habe es geschafft, heute schon eine halbe Stunde zu laufen !!! es fällt echt schwer. Am liebsten sitze ich nur vorm Ofen ...

ich umarm dich herzlich
Birgit
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  #146  
Alt 21.01.2014, 11:18
Applebee Applebee ist offline
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Standard AW: Auf der Suche nach Metastasen

Liebe Birgit,

ich bin einer der stillen Mitleser hier und bin froh, dass ich so sinnige und gefühlvolle, ehrliche Texte wie von dir lesen darf. Bislang habe ich noch keine Diagnose, aber ich habe ein ziemlich ungutes Gefühl. Somit finde ich stets den Weg in dieses Forum, um mich nicht so alleine mit meiner Angst zu fühlen...

Herzlichen Dank dafür (auch an die anderen, die hier schreiben), Manuela
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  #147  
Alt 21.01.2014, 20:46
berliner-engelchen berliner-engelchen ist offline
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guten Abend liebe Manuela,

vielen Dank für die lieben Worte des Lobes. (rotwerd ... )

Weißt Du was: mach doch einfach ein neues Thema für dich auf. Du hast ja auch Deine Geschichte schon bei Tylaka geschrieben, aber es ist übersichtlicher, wenn Du Dir ein eigenes T. eröffnest.

Du bist jetzt bestimmt unter Hochspannung - übermorgen ist Deine Untersuchung. Da können wir uns dann gegenseitig die Daumen drücken - auch ich bin "dran" mit MRT.
Ich bin ja keine Freundin von Spekulationen, das bringt eher nichts. Aber spontan dachte ich bei deiner Geschichte an Endometriose, das kann es auch immer sein. Die Symptome liegen nah nebeneinander mit EK.

Mit Deinen Ängsten bist Du auf jeden fall hier richtig das kennen wir alle rauf und runter und hin und her und wieder von neuem, leider. Du bist in bester Gesellschaft.

Auf jeden Fall wünsche ich Dir von ganzem Herzen, dass der Befund unauffällig sein möge.

LG
Birgit
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  #148  
Alt 21.01.2014, 20:55
Applebee Applebee ist offline
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Standard AW: Auf der Suche nach Metastasen

Liebe Birgit,
erstmal herzlichen Dank für deine nette Antwort! Im Moment bin ich eigentlich recht ruhig, nachdem ich drei Tage dachte ich müsste durchdrehen. Man denkt ja immer, dass es nur die anderen betreffen könnte, was natürlich totaler Blödsinn ist. Wie bereits geschrieben, denke ich schon dass da was ungutes wächst. Trotzdem: abwarten! Ich wünsche dir für deine Untersuchung alles, alles Gute! Herzlichst, Manuela
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  #149  
Alt 22.01.2014, 18:12
Sannchen Sannchen ist offline
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Hallo Eva,
ich freu mich das es dir soweit wieder gut geht und du es schaffst die Dinge wieder selbst zu machen wie du es wolltest.
Und ich finde es ganz in Ordnung das du sagst nun möchte ich erstmal keine Therapien mehr und lieber abwarten.
Es ist eigentlich ganz normal: das kämpfen und immer wieder kämpfen gegen den Krebs und Therapien über Therapien machen um ihn doch noch zu Boden zu ringen, oder vielleicht doch noch geheilt zu werden.
Wir hören doch schon seit unserer Kindheit: du schaffst das, du mußt dich nur ein bißchen mehr anstrengen. Egal um was es ging, ob im das Fahrrad fahren lernen oder irgendwelche Probleme in der Schule, es gab doch immer diese "Durchhalteparolen".
" üb noch ein bißchen, du mußt nur dran bleiben! Dann klappt es schon, du wirst sehen! Übung macht den Meister!"
Und auch wenn es mal gesundheitlich Probleme gab: " geh zum Doc! Der untersucht dich - da gibt es bestimmt Medikamente oder eine Therapie, das wird schon wieder!"
Wie Birgit schon schrieb, wir beschäftigen uns nur mit dem Leben, es soll möglichst lange und gut (toll) sein.
Der Tod wird ausgeklammert und das ist in den meisten Industrieländern so.
Ich habe in den Jahren als ich arbeitete festgestellt, hier in Deutschland und auch in vielen anderen sogenannten "reichen" Ländern wird das Thema Tod total ausgeklammert. In manchen Ländern werden die Menschen die sich in der letzten Phase ihres Lebens befinden genauso wie behinderte Menschen am liebsten versteckt.
Es gibt auch andere, sehr positive Erfahrungen mit diesem Thema.

In Afrika zum Beispiel gehören Leben und Tod ganz nah zusammen.
Da waren die Familie und die Freunde versammelt und haben sich gemeinsam um den Menschen der sich für seine letzte "Reise" vorbereitete ganz liebevoll gekümmert. Und das handelte sich meist nicht nur um 2-4 Tage
Hier habe ich die Erfahrung gemacht, wenn du sagst du hast Krebs, dann reduziert sich der Kreis deiner Freunde ganz schnell von alleine und ein paar von denen die noch da sind können absolut nicht damit umgehen wenn es mal schlechter läuft und du mal nicht so der "Clown" in allen Gassen bist.
Und wenn man mal über das Thema letzter Schritt und Tod reden will, dann gehen nochmal ein paar Leute.
Ich habe eine Freundin, die rührt sich nur wenn sie von Julia weiß, ja der Mama geht's gut, wir haben viel unternommen in den letzten Tagen.
Wenn sie dann kommt sagt sie mir meist als erstes, Mensch du bist viel zu dünn, iß mal was. Wenn ich fit bin ist es okay und wir machen was gemeinsam. Aber wenn's mir mal nicht so gut geht, packt sie das gar nicht, dann ist sie innerhalb von 20 Min unter fadenscheinigen Gründen wieder weg.
Ich finde es ist normal und gut über das Thema TOD zu sprechen, wie Birgit sagt die zwei Themen gehören zusammen.
In Namibia gibt es ein Sprichwort das ich so zusammen fassen würde:
Mit der Geburt beginnt der Weg zum Tode. Lebe dein Leben so, das du aus jedem Tag das beste machst, genieße die Gaben der Natur und verhalte dich so, dass du dich nicht schämen mußt wenn du vor deinen Schöpfer trittst.
Kümmere dich um deine Lieben und beschütze die Natur, sie ist dir nur geliehen und ein Geschenk für alle Menschen.

Ich find diese Gedanken sehr schön und sie erklären warum gerade die Bevölkerung in den "nicht so industriellen" Ländern anders mit dem Thema TOD umgehen.

Ich finde es ist gut und richtig, nur wir selbst haben die Entscheidungsgewalt darüber was und welche Therapien wir machen wollen! es ist deine Entscheidung und wenn du sagst für mich war es das nun erst mal auch wenn es vielleicht mein Ende bedeuten würde, dann ist das okay.
Du beschäftigst dich damit was kommt nun evtl und was möchte ich noch?
Das ist normal und auch gut so und du hast natürlich auch Recht, ab und zu werden wir ganz stark darin erinnert, Leben ist nichts was unendlich ist, gerade wenn dann innerhalb von "kurzer" Zeit ein paar hier im Forum sterben (zB Maxluna und die Frau von tomhalder).
Und schämen, nein Eva, dass brauchst du dich nun wirklich nicht weil du nun erst mal abwarten willst und darüber nachdenkst was und wie es evtl weitergehen soll. Auch wenn nun für dich hier Ende wäre oder ist, überleg mal wie lange du gekämpft hast und was du alles deswegen hast durchmachen müssen. Wofür bitte solltest du dich schämen müssen? �� da ist nichts für das du dich schämen müsstest!
Ich finde du bist toll und es ist nicht so leicht mit so einer Diagnose wie wir sie bekommen haben und mit den Rezidivsituationen um zu gehen. Und du machst das nun schon 6 1/2 Jahre. Und das ist TOLL!
Also sag ich mal, hallo starke Frau, toll gemacht!!������
Ich wünsch dir eine ganz tolle Zeit und wünsche dir das der TM nicht so schnell steigt������
Ganz liebe Grüße Sanne
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  #150  
Alt 23.01.2014, 10:51
Sandra43 Sandra43 ist offline
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Standard AW: Auf der Suche nach Metastasen

Hallo Eva,
auch ich wollte Dir sagen, dass es nun wirklich keinen Grund gibt sich für Deine Gedanken zu schämen.

Wäre ja toll, wenn wir alle hier immer nur kämpferisch voller Hoffnung und Energie wären und es dann auch noch alle schaffen würden den Krebs zu besiegen.
Aber -so sehr ich mir das auch wünschen würde -das ist ja leider nicht die Realität.

Bei mir ist es oft einfach ein (blöder) Reflex anderen irgendwelche „Durchhalte-“ oder „Kampfesparolen“ zu schreiben, wenn ich Einträge lese die arg verzweifelt und zermürbt klingen.
Es ist auch unmöglich anhand von Einträgen hier im KK einschätzen zu wollen an welchen Punkt sich der andere befindet und was derjenige am besten gebrauchen könnte (Verständnis oder Ermutigung oder, oder, oder)
Und -ja, auch das gebe ich zu- natürlich macht es mir auch ein bißchen Angst zu lesen, dass bei anderen der Punkt erreicht sein soll an dem das kämpfen keinen Sinn mehr macht.

Aber:
Was immer Du hier schreiben möchtest, passt hier auch hin und ist richtig.

Ich finde es schön, dass Du einen Psychologin hast, mir helfen die Sitzungen bei meiner Psychotherapeutin immer sehr, weil man dort doch immer noch mal sehr viel ungeschminkter und schonungsloser und ohne das Gefühl auf irgendjemanden Rücksicht nehmen zu müssen seine Gedanken aussprechen kann.

Viele Grüße
Sandra
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