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  #136  
Alt 23.10.2011, 13:30
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riedlenseppl riedlenseppl ist offline
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Standard AW: Erst Lunge, dann Knochen, nun Hirn: Ist der Weg zu Ende?

Liebe Husti, liebe Carlotta, liebe Mitlesende!

Vielen Dank für eure guten Wünsche und euer "da sein".
Es baut sehr auf, immer wieder von euch zu lesen.

Mama geht es soweit ganz gut.
Sie schläft jetzt mehr, sicher bedingt durch das Tavor.
Nachts schläft sie auch durch, was für uns eine Erleichterung ist, da wir nicht befürchten müssen, dass sie sich durch Stürze... verletzen könnte und vor allem auch für Goldstück2 eine ruhige und erholsame Nacht bedeutet , was ja auch nicht unwichtig ist.
Im Moment macht uns ein bisschen Sorge, dass sie "Schwierigkeiten" mit dem Stuhlgang hat. Von allein scheint es nicht mehr zu funktionieren. Als ich sie am vergangenen Donnerstag besucht habe, mussten wir der Sache mit einem Dulcolax-Zäpfchen auf die Sprünge helfen, was auch prompt von Erfolg gekrönt war.
Aber jetzt geht schon wieder nichts, trotz Gabe von Magrogol, so dass heute abend wohl wieder ein Zäpfchen zum Einsatz kommen muss.
Kennt jemand von euch dieses Problem und kann etwas empfehlen?

Der Hausarzt hat sich noch nicht blicken lassen, hat aber versprochen, es Anfang kommender Woche zu tun. Mal sehen, ob er dann bei seiner Einschätzung bleibt, dass das Hospiz die beste Lösung für Mama wäre...

Liebe Grüße an euch alle und einen schönen Restsonntag aus dem vernebelten Ulm...

Christiane
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  #137  
Alt 23.10.2011, 23:27
undine undine ist offline
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Standard AW: Erst Lunge, dann Knochen, nun Hirn: Ist der Weg zu Ende?

Liebe Christiane,

ich freue mich zu lesen, dass deine Ma durchschläft. Ich kann mir vorstellen, dass es nicht nur eine Erleichterung ist, sondern auch ihrem Körper gut tut.

Ich habe eben bei meiner Ma in die Medikamentenschublade geschaut um herauszufinden, was bei ihr gegen die Verstopfung half.

Neben dem Dulcolax-Zäpfchen als "letzten Versuch" nimmt sie täglich Laxoberal-Tropfen. Die hat ihr der Onkoprof. verschrieben.

Vielleicht wären die auch eine Option für deine Ma.

Sei ganz lieb und herzlich gegrüßt!
Undine
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Ich habe mit Hilfe der Menschen im Krebsforum meine Mutter 2010-2011 bei ihrer Lungenkrebserkrankung (Adenokarzinom) begleitet.
Sie starb Weihnachten 2011.
Danke an alle, die mir geholfen haben. Und alles Liebe für alle, die den Kampf gegen Krebs bestreiten.
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  #138  
Alt 24.10.2011, 11:20
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ange ange ist offline
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Standard AW: Erst Lunge, dann Knochen, nun Hirn: Ist der Weg zu Ende?

Liebe Christiane,

ich finde eure Entscheidung schön, das ihr deine Mama so lange es geht zu Hause pflegen wollt. Man fühlt sich doch am wohlsten in der gewohnten Umgebung--- Wir konnten Schwiegermama ja auch bis zum Schluss zu Hause pflegen, es war einer ihrer grössten Wünsche nicht ins Krankenhaus oder so zu müssen, und den konnten wir ihr erfüllen. Wenn es nicht anders gegangen wäre, wäre sie damit einverstanden gewesen ins Hospiz zu gehen.

Ja, es ist doch egal wieviele Tabletten oder welche deine Mama nimmt, hauptsache es geht ihr soweit gut, denn eine Abhängigkeit wird sie nicht entwickeln, und wenn dann wäre es das kleinere Übel.

Das mit der Verstopfung hatte meine Schwiegermama auch, sie hat auch täglich die Tropfen, Laxoberal-Tropfen, genommen. Ansonsten können vielleicht noch ein paar Hausmittel helfen, wenn es nicht so schlimm ist. Wie z.B. Morgens lauwarmes Wasser trinken ( ein Glas ), Leinsamen, oder auch Naturjoghurt. Die Leinsamen kann man auch in den Joghurt machen.
Es fehlt natürlich zunehmend die Bewegung, dann die Tabletten das macht den Darm träge. Wenn alles nicht hilft, dann bleibt wohl nur noch der Einlauf aber ich hoffe das ihr das noch nicht benötigt. Wartet aber nicht zu lange ab, das ist auch nicht gut, dann kommen Bauchschmerzen...

Aber das schafft ihr schon, du hast so tolle Hilfe, deine Mama macht alles gut mit und du gibst ihr sicherlich viel Kraft das alles zu überstehen.
Also, hier auch mal ein dickes Kraftpaket für dich!!!
alles liebe
ange
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  #139  
Alt 24.10.2011, 22:30
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riedlenseppl riedlenseppl ist offline
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Standard AW: Erst Lunge, dann Knochen, nun Hirn: Ist der Weg zu Ende?

Liebe Undine, liebe Ange!

Vielen Dank für eure Antworten!

Ich war heute in der Apotheke, um die Laxoberaltropfen zu holen.
Die Apothekerin hat mir aber von der Einnahme von Laxoberal als tägliches Medikament gegen Verstopfung abgeraten. Sie meinte, davon würde man wegen des Kalium (oder war es Calcium? ) eher mehr Verstopfung kriegen. Es wäre nicht zur Dauermedikation geeignet...
Hm... jetzt weiß ich auch nicht...
Sie schlug vor, es konsequent und geduldig mit Magrogol zu versuchen und notfalls alle drei Tage mit Dulcolaxzäpfchen abzuführen.
Na gut, jetzt machen wir es erstmal so, ich will aber auch nochmal beim Hausarzt und/oder bei den Brückenschwestern nachfragen.

Heute konnten wir nochmal ein wenig im Garten in der Sonne sitzen.
Goldstück2 hat uns eine leckere Biskuitrolle gebacken.
Wir haben zusammen geschwiegen und gelacht, von alten Geschichten erzählt, gelesen und Bilder angeschaut...
Klingt alles gut und ist es eigentlich auch, auch wenn es mir manchmal so vorkommt, als säßen wir auf einer tickenden Zeitbombe...
Mamas Inkontinenz hat ziemlich zugenommen und ich glaube, die Schmerzen werden auch mehr, sind aber mit den Tropfen noch immer in den Griff zu kriegen.
Morgen kommt der Hausarzt, ich bin auf sein "Urteil" gespannt. Leider kann ich nicht dabei sein.

Seid alle ganz herzlich gegrüßt!

Christiane
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  #140  
Alt 25.10.2011, 00:33
undine undine ist offline
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Standard AW: Erst Lunge, dann Knochen, nun Hirn: Ist der Weg zu Ende?

Liebe Christiane,

das klingt wirklich nach einem schönen Beisammensein. Aber ich kann dich gut verstehen; du hast es mit dem Auf-einer-Zeitbombe-sitzen sehr gut beschrieben.

Die Abführtropfen hat der Onkoprof meiner Ma tatsächlich zur regelmäßigen Einnahme verschrieben. Ich würde da wirklich mit dem Arzt Rücksprache halten.

Meiner persönlichen Einschätzung nach weiß ein behandelner Arzt mehr als eine Apothekerin!

Mein Vater kam letzten Freitag föllig aufgelöst aus der Praxis der stellvertretenden Hausärztin, weil die meinte, wenn meine Ma weiterhin die Schmerzmittel in dieser Dosierung nehmen würde, wäre sie in zwei Wochen an der Dialyse wegen kaputter Nieren.
Ich habe ihm gesagt, "dann ruf den Onkorprof an, wenn du Angst hast. Aber, hey, wer hat mehr Ahnung bezüglich Schmerztheraphie und Krebs: eine Hausärztin oder ein Onkoprof?" Und tatsächlich war es Quatsch, was die Frau sagte.
Deshalb am Besten nicht verunsichern lassen, sondern sich beim Arzt eine kompetente Meinung holen

Ich wünsche Euch von Herzen noch viele schöne Momente. Und auch, dass dir dein Gefühl sagen wird, was das Richtige für deine Ma ist.

Alles Liebe, Undine
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  #141  
Alt 26.10.2011, 21:27
Carlotta76 Carlotta76 ist offline
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Standard AW: Erst Lunge, dann Knochen, nun Hirn: Ist der Weg zu Ende?

Liebe Christiane,

es freut mich sehr zu lesen, dass es Deiner Mama einigermaßen gut geht. Es ist so schön, wenn man die gemeinsame Zeit genießen kann. Ich denke, das sind die Momente von denen man dann hoffentlich irgendwann lange zehren kann.

Das mit der tickenden Zeitbombe hast Du so treffend formuliert. So kommt mir das bei uns auch vor.

Zur Verstopfung kann ich leider nicht viel sagen, meine Mama kämpft auch damit. Sie hat schon verschiedene Mittel probiert, aber keines hat wirklich gut geholfen. (Entweder es brachte gar nichts oder sie bekam heftigsten Durchfall.)

Alles Liebe,

Carlotta
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  #142  
Alt 26.10.2011, 23:51
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riedlenseppl riedlenseppl ist offline
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Standard AW: Erst Lunge, dann Knochen, nun Hirn: Ist der Weg zu Ende?

Liebe Undine! Liebe Carlotta!

Vielen Dank für eure lieben Wünsche!

Mama geht es unverändert "gut".
Die Sache mit der Verstopfung soll wohl, so abgesegnet auch vom Hausarzt, der unterdessen da war, doch erst mal nur mit regelmäßig Magrogol und bei Bedarf Dulcolax weiterlaufen.
Man wird sehen, ob das Magrogol dann irgendwann einmal seinen Zweck erfüllt.

Der Hausarzt war wohl jetzt doch zufrieden mit der Vorstellung, Mama erst mal noch zu Hause zu lassen, jedenfalls hat er das Thema Hospiz nicht mehr angesprochen.

Ich hoffe nur, dass die Brückenschwestern uns bald diesen Badewannenlift besorgen, weil Mama gar nicht mehr in die Wanne will. Verstehe ich aber auch, das ist halt so ein altes Modul, mit ziemlich hohem Rand...

Leider konnte ich diese Woche nur am Montag bei ihr sein. Morgen klappt es leider nicht, da mein Sohn eine Weisheitszahn-OP (alle 4 auf einmal) hat, und ich ihn dann am Mittag nicht so lange alleine lassen kann.
Deshalb wird es wahrscheinlich Sonntag, bevor ich wieder nach Stuttgart komme.

Nächste Woche sind bei uns Herbstferien. Meine Schwester geht dann auf Reisen......ich hab' schon wieder ein bisschen Bammel, dass ich dann alleine wäre, wenn...
Manchmal habe ich das Gefühl, als würden mich die Sorgen und Ängste erdrücken...

Christiane
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  #143  
Alt 28.10.2011, 07:05
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ange ange ist offline
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Standard AW: Erst Lunge, dann Knochen, nun Hirn: Ist der Weg zu Ende?

Liebe Christiane,

die Angst... die macht einen fertig, man macht sich fast nur noch sorgen, will alles richtig machen und am liebsten gar nicht weggehen. ... Wenn deine Schwester wieder da ist, dann hat sie bestimmt neue Kraft getankt und kann dich dann wieder viel besser mit unterstützen... diese Auszeiten braucht man einfach zwischendurch. Und solange man nicht sonstwohin fährt, ist man heutzutage ja doch recht schnell wieder zu Hause.

Hast du denn auch etwas zum Ausgleich? Wo du mal abschalten kannst, dich abreagieren kannst? Ich denke, das würde dir auch schon mal helfen, mit den Sorgen besser umzugehen... Mein Schwiegervater ist immer Schwimmen gegangen und danach nen Bier trinken so konnte er mal für einen Abend alles hinter sich lassen und nur er selbst sein, sich auspowern.

den Badewannen - Lift bekommt ihr bestimmt, sonst ein wenig druck machen....


wie hat dein sohn alles überstanden?? weisheitszähne sind ja auch nicht so nett
Lass dich mal drücken, und tu dir was gutes!!!
liebe grüsse
ange
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  #144  
Alt 28.10.2011, 15:57
Tiina Tiina ist offline
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Standard AW: Erst Lunge, dann Knochen, nun Hirn: Ist der Weg zu Ende?

Liebe Christiane,
das Gefühl, dass einen Angst und Sorge erdrücken, kann ich sehr gut verstehen - das ging mir ganz genauso...
Die Bedrohung, die Angst, was noch kommt, sitzt einem einfach immer im Nacken - obwohl ihr das ja wirklich alles so toll organisiert habt und so einen fantastischen liebevollen und offenen Umgang miteinander habt.

Ich wünsche Dir viele schöne Momente mit Deiner Mama,
Anja
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  #145  
Alt 29.10.2011, 13:13
Jenny81186 Jenny81186 ist offline
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Standard AW: Erst Lunge, dann Knochen, nun Hirn: Ist der Weg zu Ende?

Hallo an alle,

Wahrscheinlich platze ich hier mit meinen negativen Eistirfahrungen herein aber dieses Thema gehört leider auch seit Anfang Mai zu meiner Realität :-( ...
Meine Mutter bekam im Frühjahr 2008, kurz nachdem meine Schwester an morbus hodgkin (lymphdrüsenkrebs) verstarb, ihre erste krebsdiagnose. Brustkrebs! Op, Chemotherapie, und vorerst alles gut... Dann drei Monate später ein rezidiv doppelt und dreifach so gross, erneute Chemotherapie und bis Mai diesen Jahres gingen wir davon aus den Scheiß krebs verjagt zu haben...

Durch eine lapalie am rechten Auge von Mama: Augenherpes, ging die ende April zum augenarzt der ihr eine salbe gegen den juckreiz gab. Das war am osterWochenende. Der Arzt sagte.ihr sie soll wiederkommen, wenn es in 5 Tagen nicht besser sei.

Dem war auch so... Die Ereignisse überschlugen sich
Diagnose: Brustkrebs, metastasiert, auch im Knochen, Lunge, Hirn, Leber und Wirbelsäule .

In den vergangenen zwei Jahren der Nachsorge wurde rein gar nix gesehen und aus fraglich eingestuft.


Kein Arzt hat was.bemerkt. Weder der onkologe,der Frauenarzt noch der Hausarzt der ihre durch die Knochen metastasen bedingten rückenschmerzen als Stress
diagnostizierte, bemerkten was in Mama s Körper in großen schritten wuchs.


Wir fuhren zu Spezialisten wirklich taten alles nur machbare, um irgendwie Hoffnung zu bekommen...
Es.folgten Chemotherapie, Bestrahlung, an 5 Körperstellen, nix half.

Der C7 Wirbel an der HWS war so porös ,das er zwei Tage nach ihrem 51 Geburtstag im wahrsten sinne 'zusammen krachte'.
Mama spürte das und beschrieb es als würde ihr haus 'kürzer ' sein.

Seitdem 26. September ist sie nun zum x-ten mal stationär im Krankenhaus und seit zehn Tagen geht es rapide bergab.

Meine Geschwister und ich sowie unser stiefvater sind rund um die Uhr bei ihr. Heute ist mit abstand der schlimmste Tag, was auch mein Grund ist, nach einem Forum zu suchen, wo man von gleichgesinnten verstanden wird...
Ich denke ihr kennt das Gefühl, mit niemandem sprechen zu wollen ...

Heute haben wir den Arzt gebeten Mama etwas zu geben, was die atemnot nimmt und sie endlich nach der quälerei einschlafen lässt...

Und nun stellt man sich die frage, was ist falsch und was ist richtig?!? Dad zerreißt einen schlichtweg ....

Liebe grüße und an euch nur das beste.

Jenny
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  #146  
Alt 02.11.2011, 09:59
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riedlenseppl riedlenseppl ist offline
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Standard AW: Erst Lunge, dann Knochen, nun Hirn: Ist der Weg zu Ende?

Ihr Lieben!

Es ist viel passiert, seit ich das letzte Mal geschrieben habe.
Am vergangenen Mittwoch hatte Mama "einen schlechten Tag".
Sie wollte gar nicht aufstehen und kaum etwas essen.
Wir machten uns große Sorgen und hofften, dass es wieder besser würde.
Der Donnerstag sah auch wieder besser aus. Sie stand ein bisschen auf, am Nachmittag waren Freunde zum Kaffee da...
Aber der Freitag war wieder schlimm! Über die Brückenschwestern gelang es, noch am Abend für Mama ein Pflegebett in ihrem Wohnzimmer aufzustellen und ich bin dann noch am Abend hingefahren und habe Goldstück2 geholfen, Mama umzubetten...
Als ich kam, saßen sie gerade am Bettrand und Goldstück2 fütterte Mama. Sie konnte sich kaum aufrecht halten, freute sich aber sehr, mich zu sehen.
Solange sie fertig aß, bezog ich das Pflegebett und platzierte es so im Zimmer, dass Mama links die große Familienfotowand sehen kann, vor sich den Blick zum Fenster mit dem (im Moment) wunderschönen roten Ahorn davor und rechts steht der Fernseher. Als sie mit dem Essen fertig war, brachten wir Mama ins andere Zimmer ins andere Bett.
Das war sooo schwer! Da wurde mir bewusst, wie sehr sich ihre Situation verschlechtert hatte.
Ihre Schritte waren nicht mal "Hennendäpperle", 5-Zentimeterweise schob sie unter großer Kraftanstrengung die Füße vor. Als wir durch die Tür mussten, mussten wir seitwärts gehen, weil wir zu dritt sonst nicht durchgepasst hätten (die Tür geht wegen des Kleiderschrankes leider nicht ganz auf), und das war noch viel schwieriger! Vor dem Schlafzimmer hatte ich den Rollator stehen, auf den wir sie dann setzten und so wenigstens den Weg ans andere Bett leichter bewältigen konnten.
Als sie dann endlich im anderen Bett lag, war sie selbst ganz happy.
"Ach, wie schön. Wunderbar. Ganz toll." war alles.

Tja.
Und nun liegt sie seit Freitag abend in diesem Bett.
Sie kann nicht aufstehen, sich nicht selbst herumdrehen, nur ganz schlecht sitzen. Aus eigener Kraft geht außer Arme heben eigentlich nichts.
Meine Mama...

Zur Zeit bin ich jeden Tag (Dank Herbstferien) bei Mama.
Und obwohl es ihr nicht mehr so gut geht, könnte es im Grunde auch noch schlechter sein, weshalb ihre stetige Antwort auf die Frage, wie es ihr geht, vielleicht sogar ein makabres Stück Wahrheit ist... "Wunderbar. Sehr gut."

Die Brückenschwester, die am Montag da war, meinte, dass sich ihre Haut verändert hätte, sie sei gelber... das würde darauf hindeuten, dass die Leber nicht mehr so gut arbeiten würde, eventuell wegen neuer Metastasen...
Sie machte uns aber nochmal Mut, Mama bis zum Ende zu Hause zu pflegen.
Goldstück2 meinte auch, dass sie das mitträgt, soweit es ihr möglich ist. Dafür bin ich ihr sehr dankbar.
Seit Montagabend kommt nun auch ein Pfegedienst (für morgens und abends), der sie bei der Pflege ein bisschen entlastet.

Inzwischen haben wir Pflegestufe 2 genehmigt, Stufe 3 ist beantragt.

Wenn ich so aus dem Fenster schaue, und den Nebel hier bei uns in Ulm sehe, dann habe ich manchmal das Gefühl unter einem Tuch zu liegen und kaum atmen zu können...

Traurige Grüße,

Christiane

@ Jenny: Tut mir sehr leid, was ihr im Moment mitmachen müsst. Habe aber gerade selber nicht die Kraft, genauer darauf einzugehen...
Alles Gute für euch!
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  #147  
Alt 02.11.2011, 10:11
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ange ange ist offline
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Liebe Christiane,

es tut mir so leid... Es ist so schwer es mit anzusehen, wie unsere Lieben immer schwächer werden, man ist so machtlos, man kann einfach nur dasein, und helfen wo es geht.
Ich wünsche euch, das ihr noch schöne Stunden haben werdet. Aber auch das deine Mama nicht leiden muss...
Geniesse die Zeit die euch noch bleibt.
vielleicht kannst du ja auch sonderurlaub beantragen, und so noch mehr für deine mama da sein.

lass dich ganz fest drücken, und hier ist noch ein dickes Kraftpaket!!!

alles liebe
ange
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-Ich selber Polycythaemia Vera
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  #148  
Alt 02.11.2011, 10:12
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Auch dir Jenny wünsche ich viel Kraft!!

liebe grüsse
ange
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  #149  
Alt 02.11.2011, 11:52
Carlotta76 Carlotta76 ist offline
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Liebe Christiane,

es tut mir so Leid zu lesen, dass es Deiner Mama im Moment nicht gut geht. Es ist so schwierig auszuhalten, wenn man sieht, dass jede kleine Unternehmung eine riesengroße Anstrengung ist. Immerhin ist es positiv, dass Deine Mama zuhause sein kann und dass auch Euer "Goldstück2" sich als ein solches entpuppt und die Pflege zuhause sicherstellt.

Liebe Christiane, aus Deinen Beiträgen entnehme ich, dass Du diese fürchterliche Situation annehmen und mit großer Gelassenheit ertragen kannst, und das bewundere ich sehr. Mir selbst gelingt das leider bisher nicht so gut.

Ich wünsche Dir von ganzem Herzen alles Liebe und weiterhin viel, viel Kraft.

Carlotta
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  #150  
Alt 02.11.2011, 16:19
Thessa76 Thessa76 ist offline
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Einen lieben Gruss nach Ulm aus Stuttgart,

es tut mir auch unheimlich leid, was ich da lese. Aber auch von mir ein Mutmacher, dass Ihr das zu Hause schaffen könnt. Wie gut, dass gerade Herbstferien sind, dass Du jeden Tag zu Deiner Mama fahren kannst.

Ich wünsche Dir ganz viel, alle Kraft, liebe Christiane. Ich weiss leider so verdammt gut, was da jetzt passiert und was Du durchmachst.
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Chemokonzept: seit 03/08 Carboplatin/ Vinorelbine, Umstellung aufgrund von Versagen von Carboplatin auf Taxotere am 22.07.08. Letzte Chemo am 27.11.08 - nun watch and wait.
14.01.: Lunge fast tumorfrei, multiple Hirnmetastasen, 10 Ganzhirnbestrahlungen ab dem 22.01.
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