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  #136  
Alt 09.07.2007, 18:27
Devil Devil ist offline
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Standard AW: Krämpfe? Was hilft?

Hallo meine Gute (Heike),

das mit Deinem Vater tut mir sehr leid und ich nehm Dich gard mal in Arm!!! Hoffe das Deine Ma damit lernt umzugehen. Und das Leben wieder lernt zu geniessen...

Unser miteinander...hm das wechselt...geht es Marlen sehr schlimm ist Sie eine wandelnde "Zeitbombe"..dann explodiert SIe inerhalb von Sekunden ohne Grund...grad lieb und nett und dann fällt Ihr was ein was nicht richtig ist - in Ihren Augen und bumm...

Reden mag Sie nach wie vor nicht... .

Blumen sind toll!!! Wir haben unmengen im und vorm Haus...

Lass Dir nichts einreden und gestalte alles so, wie es Deinem Vater gefallen hätte und so wie Du und Deine Mam es möchten!!!

Was gehen Dich die Leute an,es zählen nur Deine und die Wünsche Deiner Mam!!!

Drück Dich ganz doll!

Marko mit den Hörnern
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  #137  
Alt 09.07.2007, 18:55
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Sani Sani ist offline
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Standard AW: Krämpfe? Was hilft?

Hallo Devil,mir fiel grad der Spruch"laßt Blumen sprechen ein",wenn sie nur könnten,klar,im übertragenen Sinne können sie es schon.Nach meiner D.damals hab ich ständig Beete angelegt,wir wohnten ja erst eineinhalb J.im Haus....Es sind einige geworden,sie könnten viel von Traurigkeit und was wäre wenn erzählen.Dachte immer,wenn ich gehen muß ,dann hat W.-die Beete mit den Blumen,ja,und jetzt darf ich sie immer noch pflegen und freu mich doll daran.Vielleicht findest du über ein solches den Zugang zu Maren,keine Ahnung.Es könnte ihr schon einige Zeit vielleicht die Angst genommen sein,Zuversicht walten,aber leider,leider....
Hoffe sehr ,wie bestimmt auch Heike und ich ,findest du etwas Ablenkung und ja auch Freude an den Blumen,wünsch ich euch beiden jedenfalls,Susanne
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  #138  
Alt 09.07.2007, 19:32
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Sani Sani ist offline
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Standard AW: Krämpfe? Was hilft?

Hallo Heike,ich hatte eben etwas vergessen wegen "der Leute",Heike,devil hat absolut recht,macht es so ,wie ihr damit jetzt leben könnt,es nimmt euch auch niemand die Trauer ,den Schmerz ab,a´ber,wo es was zu meckern gibt,da sind alle Leute schnel dabei.Doch,meist nur solange,wie es etwas neues gibt!!Heike,nach Schwiepas Tod hat unsere Tochter Sand aus Holland mitgenommen und auf seinem Grab verstreut,da kamen auch die Sprüche,wie sieht ds denn aus...Er war gern ,so gern in Holland und bestimmt hat er sich im Sand wohlgefühlt und für V.war es irgendwie wichtig und richtig,also macht es so wie ihr es mögt und es ihm gefallen würde.Hoffe du erzählst uns mehr von der Gestaltung,Susanne
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  #139  
Alt 09.07.2007, 19:33
Devil Devil ist offline
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Standard AW: Krämpfe? Was hilft?

Liebe Sani,

bin froh von Dir zu lesen,wollte Dir nachher noch ne PN schreiben und fragen ob bei Dir alles okay ist!!

Wie geht es Dir meine Gute ?

Leider interessieren Marlen Ihre Blumen/Pflanzen nicht mehr..ich darf jetzt immer Unkraut zupfen..ne std giessen.ect..

Marko
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  #140  
Alt 11.07.2007, 18:49
HeikeF HeikeF ist offline
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Standard AW: Krämpfe? Was hilft?

Liebes Hörnertier,
also ehrlich jetzt maul mal nicht wg. den "Unkräutern" und dem gießen
Das hält fit, ringt Freude und ist eine gute Meditation.
Und was heißt hier Unkräuter? Böser Teufel, tz
Falls sie noch Blumen liebt, mach doch mal einen auf: Ich habs im Rücken und kann nicht gießen-tja, müssen die Blumen wohl eingehen..... Vielleicht, reagiert sie ja.

Das mit der Wesensveränderung a la "Bömbchen" kommt ja vom Tumor wie Du weißt-also lass es nicht an Dich persönlich ran.
Und wenn es zuviel wird, stop sie auch ruhig mal-auch sie muß ihre Grenzen kennen. Auch wenn es schwer fällt.

Danke fürs knuddeln tut gut
deshalb "back" angekommen?

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Heike
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  #141  
Alt 11.07.2007, 19:03
HeikeF HeikeF ist offline
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Standard AW: Krämpfe? Was hilft?

@Sani
Die Leute waren uns eh schon immer.... aber ich seh sie schon und ihre "freundlichen" Gesichter, die Reich-Ranitzkis unseres Dorfes

Der Stein ist ein Naturfels, fast die Form eines "Hinkelsteins" er hat tolle Farben und wirkt wie ein fließender Wasserfall, grau-rosa-weiß Töne mit einer silber Glimmerader. Er ist unbehandelt mit vielen Ecken.
Der Fels wird etwas eingekürzt und aus den dadurch entstehenden Brocken wird die Grabumrandung gelegt, der größte "Brocken" kommt rechts in die Ecke und darauf kommt die Laterne.
Zwischen den Brocken werde ich 4 versch. Sorten Hauswurz pflanzen.
Links und rechts neben den Fels kommen ganz ausgefallene Farne.
Einer ist lila/schwarz mit blutroter Ader und die Außenspitzen silber.
Der Andere ist silber mit grün und hat auch rote Adern.
Um den Laternenstein kommt weißer Lavendel, immer abwechselnd mit Bärenfellgras und für die Mitte vom Grab habe ich schon einen bepflanzbares Rebenkreuz bestellt, dies wird mit Lavasteinen und silbener Hauswurz gefüllt, die Ableger sind bald groß genug.
Mehr wird es nicht. Es soll natürlich, ehrlich und schlicht sein aber mit der Note meines Vaters.
Auch der Fels mit allen Ecken und Kanten paßt perfekt denn er war "unser Fels in der alltäglichen Brandung"
Mein Dad und ich hatten schon immer den gleichen Pflanzengeschmack und als ich die Pflanzen im Katalog zusammenstellte, mußte ich sogar lächeln- weil ich fühlte, diese und genau diese hätten ihm gefallen.
Das war ein sehr schönes Gefühl.
Da ich ein Teil von ihm bin, kann er ja nicht wirklich ganz sterben denn ich habe auch viel Gedankenmodelle von ihm übernommen und auch vieles was mir Freude macht oder mich fasziniert, habe ich von ihm "geerbt".
Daran denke ich oft und gerne

Danke, daß Du Dich für den "Garten" der Liebe und Dankbarkeit" interessiert hast, wenn es fertig und gut angewachsen ist ca. Ende August, werde ich vielleicht mal ein Bild einstellen.

Knuddel
Heike
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Geändert von HeikeF (11.07.2007 um 19:09 Uhr)
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  #142  
Alt 11.07.2007, 19:55
Benutzerbild von Sani
Sani Sani ist offline
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Standard AW: Krämpfe? Was hilft?

Hallo Heike,
oh,oh,das wär was für mich,ich liebe Hauswurz,er wächst bei uns auf Lavasteinen aus der Eifel und auf einem den mein Schwiepa irgendwann gefunden hat.Er ist eigentlich wie ein Baum aus wenn er aufgeschnitten ist,viele "Jahresriinge" und er blüht gerade.Schwiepa hatte (komisch)?auch gerne den Wurz und brachte ihn ständig von igrenwoher mit,wir haben ein Beet nur damit und eben die Steine,rot-grün,nur rot,nur grün.Und jetzt,wenn ich ihn ansehe muß ich wohl an dich denken..könnte dir ja Ableger schicken und silbern,nee,den hab ich noch nie gesehen,bestimmt toll!
Schwiepa hat ein kleines Bäumchen aus seienr eigentl.Heimt Ostpreußen auf dem Grab,es scheint ihm dort gutzugehen,es wächst und gedeiht.

So,jetzt werd ich aber hier im Thread besser davon aufhören,entschuldie Deviel,du hast uns wohl oder übel zur Bepflanzung gebracht,aber,es ist na,unpassen hier,oder??

Freu mich aber wiederum trotzdem auf ein Bild,Mensch das sieht bestimmt richtig !!!aus,Susanne
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  #143  
Alt 11.07.2007, 21:43
Devil Devil ist offline
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Standard AW: Krämpfe? Was hilft?

Hallo Ihr Lieben ,

macht Euch keinen Kopf es ist nicht unpassend, hier über die Bepflanzung zu schreiben!!(-so bleib ich auch im Bilde ,denn sonst fehlt mir die Zeit ausführlicher zu lesen und sehen möchte ich es auch bitte!!!!)

Wenn ich sehe das Ihr geschrieben habt,hab ich ein Lächeln auf den Lippen!!!

Es baut so ungemein auf und ich hab wenstens auch was zu schmunzeln, siehe Mail von Heike an Dich Sani .

So muss leider noch arbeiten,bin heut zu nichts gekommen..

Drück Euch meine Engelchen!!! Euer Teufelchen
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  #144  
Alt 17.07.2007, 17:40
Devil Devil ist offline
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Standard Sterbeprozess wie umgehen,wie wird er erlebt?

Hallo Ihr Lieben,

ich hoffe ich bin hier richtig , wenn nicht dann verschiebt mich bitte!.

Also als erstes hoffe ich, mit meinen Fragen niemanden zu verletzen und entschuldige mich im Vorraus dafür- falls es passieren sollte/was ich nicht hoffe!

Also es geht um meine Frau welche an einem Hirntumor erkrankt ist.

Sie hat Angst vorm Tod und ich auch..

Nun zu meinen Fragen: Wie geht Ihr damit um? Ich meine natürlich geh ich davon aus, dass meine Frau die nächsten 50Jahre lebt..

Aber ich habe dennoch Angst davor.. egal ob es morgen oder in 50 Jahren so weit ist.

Wie soll ich sie stützen ,wenn ich selbst Angst habe??

Wie sind eure Angehörigen/Partner damit umgegangen als Sie kurz vorm Tod waren? Hatten Sie Angst? Haben Sie das sterben bewusst erlebt?

Haben Sie sich zuetzt noch mit geteilt?

Entschuldigt hoffe euch nicht weh zu tun..

ps.Meine Frau hat schon mehrere Lieben durch den Krebs verloren.

Devil
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  #145  
Alt 17.07.2007, 19:06
summer7 summer7 ist offline
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Standard AW: Sterbeprozess wie umgehen,wie wird er erlebt?

hallo

kann deinen kummer sehr gut verstehen, hab im april meinen vater an non hodgkin verloren und meine mutter ist auch an krebs erkrankt und kämpft jetzt ums überleben .sie hat lungenkrebs der erfolgreich operiert wurde , hat aber jetzt metas. im kleinhirn und liegt zur zeit 300 km weg im kh.
mein vater starb im beisein meiner mutter und mir.er hat zwei wochen gelegen und wir waren die ganze zeit bei ihm. es war eine schlimme zeit aber ich bin froh das ich sie hatte .ich weiss wieviel kraft man haben muss und ich versuche alles erdenkliche zu tun um ständig bei meiner mutter zu sein , nur leicht ist es nicht zuzusehen wenn jemand hoffnung hat und du weisst wie schlecht die prognose ist.du möchtest gerne wissen wie andere mit dem sterbeprozess umgehen und wie er erlebt wird.ich kann dir nur von meinem vater erzählen das ich glaube das es ihm geholfen hat das wir da waren.ich habe ihm auf dem sterbebett versprochen mich um meine mutter zu kümmern und ich glaube das hat ihm geholfen loszulassen.wie gesagt es war schlimm nicht viel tun zu können aber ich war dankbar und hab dadurch besser mit dem tod umgehen können.
ich hoffe dir hilft das ein wenig.ich wünsche dir ganz ganz viel kraft und gebt niemals auf.
gruß summer
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  #146  
Alt 17.07.2007, 21:18
Schnucki Schnucki ist offline
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Standard AW: Sterbeprozess wie umgehen,wie wird er erlebt?

Lieber Devil,

ich kann nur immer wieder die Bücher von Elisabeth Kübler-Ross empfehlen. Meine Mutter hat auch Lungenkrebs im Endstadium, ich wußte auch nicht, wie ich mit dem eventuellen Tod umgehen soll, die Bücher haben mir den Angst vor dem Verlust als auch dem Sterbeprozess genommen.

LG

Astrid
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  #147  
Alt 18.07.2007, 18:10
sanne2 sanne2 ist offline
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Beiträge: 1.085
Standard AW: Sterbeprozess wie umgehen,wie wird er erlebt?

Hallo Devil,
ich bin ganz erschrocken, so etwas von Dir zu lesen!
Hat sich an Eurer Situation noch immer nichts geändert? War Deine Frau nun mal beim Arzt?
Um Deine Fragen zu beantworten: Ehrlich gesagt kann ich sie gar nicht richtig beantworten! Als mein Mann seine Krebsdiagnose erhielt, mit schlechter Prognose, waren wir eigentlich ständig mit Arztbesuchen und Behandlungen beschäftigt. Er hatte tatsächlich weniger Angst und hat sich kaum Gedanken über das Sterben gemacht, als ich. Hört sich merkwürdig an!
Wir waren viel unterwegs, haben uns abgelenkt. Mein Mann war sich immer ganz sicher, den Krebs zu besiegen. Bisher ist es auch so gewesen.
Meine Mutter hatte nach ihrer Lungenkrebsdiagnose auch erst einmal alles verdrängt. Ich wusste zu dem Zeitpunkt bereits, dass sie den Krebs nicht überleben würde. Wir haben sehr viel Zeit miteinander verbracht, uns viel unterhalten. Erst zum Ende hin hatte sie scheinbar die Ausweglosigkeit dieser Krankheit wahrgenommen. Vorher war sie sich sicher es zu schaffen. Sie hatte sehr große Ängste, weiter möchte ich darauf nicht eingehen. Reden half nicht gegen diese Ängste, auch keine Psychotherapie. Sie bekam das Medikament Tavor bei ihren Angstzuständen. Das half sehr gut.
Wenn Du möchtest kannst Du mir gerne eine PN schicken, wir hatten uns ja schon mal ausgetauscht.
Ich dachte wirklich deine Frau hätte inzwischen etwas unternommen.
Liebe Grüße
Sanne
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  #148  
Alt 18.07.2007, 19:36
Devil Devil ist offline
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Standard AW: Sterbeprozess wie umgehen,wie wird er erlebt?

Danke für eure Antworten Ihr Lieben.

Summer 7 danke für Deine Antwort,auch wenn Sie schmerzlich für Dich war!! Drück Dich!!!

Schnucki auch Dir danke,die Bücher habe ich alle-aber sie beuhigen mich nur kurze Zeit..

Sanne 2 meine Gute,ich schreib Dir ne PN!! Knuddel Dich!!

Gruss Devil
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  #149  
Alt 19.07.2007, 13:10
Rosine Rosine ist offline
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Beiträge: 32
Standard AW: Sterbeprozess wie umgehen,wie wird er erlebt?

Hallo devil

kennst du jemanden - der keine angst vor dem tod - oder vielleicht noch eher - vor dem sterben - hat?

ich kann's ja auch nur aus meiner sicht, aus dem 'jüngsten erleben' sagen, aber ich denke, diese angst steckt in jedem, auch wenn sie noch so hartnäckig geleugnet wird - bis der prozess soweit abgeschlossen ist, daß man - seinen weg - geebnet hat. ich war so zornig und wütend. ich hatte - angst um sie. sie - hatte angst - aber es hat - fast bis zum ende gedauert, bis sie darüber gesprochen hat. und - die wenigste angst hatte sie letztendlich vor dem tod, sondern vor einem langen, schmerzhaften weg dahin - den sie ihrer familie nicht zumuten wollte. und um die - hatte sie soviel angst. was aus denen wird - ohne sie, wo sich doch alle auf sie verlassen und gestützt haben...

sie hat gewußt, daß ich - angst um sie, angst vor dem sie-verlieren - hatte, sie konnt es - in meinen augen genauso lesen, wie ich ihre angst in den ihren.

als wir dann - kurz vor der letzten op - darüber gesprochen haben, saß ich an ihrem bett, hielt ihre hand - wir haben beide geweint - und dann - war die angst - etwas gemeinsames und hatte irgendwie - viel von ihrem schrecken verloren. sie war immer noch da - aber - es war nicht mehr so schlimm.

die familie - die bis zuletzt vogel-strauß-politik betrieben hat - ist zum teil ins bodenlose gefallen am tag X - und steht gerade langsam und wackelig - wieder auf. sie kämpfen heute noch - gegen die angst - und ich kann nur vermuten - welche...

für mich - kann ich nur sagen: angst haben - darf sein, darf man sich und anderen erlauben - aber sie darf nicht lähmend übermächtig werden. und wenn's an der zeit ist, dann sollte man sie auch eingestehen. in diesem moment wird - wer schrieb mir das noch gleich? - das eingestehen einer 'schwäche' zu einer enormen stärke - und damit ein starkes bindeglied, macht es leichter - wenn man endlich miteinander reden und eventuell auch - weinen kann...

ob's dir - ein bisserl weiterhelfen kann?

gruß rosine
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  #150  
Alt 19.07.2007, 20:40
martinaIna martinaIna ist offline
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Standard AW: Sterbeprozess wie umgehen,wie wird er erlebt?

Lieber Wolf,

Rosine hat treffende Worte gefunden. Ich will Dir von uns berichten:

Mein Mann starb letztes Weihnachten. Als er die Diagnose „Krebs“ erfuhr, war an Heilung schon nicht mehr zu denken. Er entschied sich auch gegen jegliche Chemo etc., sondern wollte nur palliativ behandelt werden. Mein Mann hatte keine Angst vor dem Tod - es tat ihm nur so unendlich leid, so Vieles nicht mehr zu erleben bzw. machen zu können. Angst hatte er vor Schmerzen und ich bin froh, dass die Schmerztherapie das Übelste wenigstens abfangen konnte.

Klingt es pathetisch, wenn ich sage „ich bin ein Bisschen mit ihm gestorben“ ? Wir sind den Weg gemeinsam gegangen und es hat uns einander näher gebracht. Er musste mir vertrauen (er war immer sehr selbstbestimmt und das war nicht leicht für ihn) und er hat erfahren, dass er mir vertrauen konnte. Darauf bin ich auch ein wenig stolz, obwohl ich im Pflegalltag so viele Fehler gemacht habe, die mir leid tun.

Für uns beide war es nie die Frage, ob es „danach“ irgendwie weiter geht. Wir gingen davon aus. Ja, wir haben sogar darüber gealbert. Ja selbst in seinem Abschiedsbrief an mich hat er Scherze gemacht und geschrieben, er würde vermutlich vor der Tür zum Paradies rumlungern, da sie ihn da nicht rein lassen, und gucken, was ich so treibe.

Sein Humor war so was Wichtiges und es war schon sehr traurig, wie er die letzte Zeit immer mehr dement wurde und auch diesen Humor verlor. Die Demenz verändert einen Menschen und trotzdem habe ich ihn da genauso sehr geliebt. Komisch- nicht?

Ehrlich gesagt, konnte ich mir gar nicht vorstellen, wie das Leben ohne ihn sein würde. Ich war zwar schon traurig, habe aber kaum weinen können. Solange er da war, war kein Grund zur Traurigkeit - eher zu Wehmut. Jeder Tag brachte seine eigene Plage oder seine schönen Momente. Ja, man lebt intensiver und die Werte verschieben sich. Die Nähe erreichte für uns eine andere Qualität und ein wenig bin ich neidisch, dass ich wohl nun irgendwann alleine sterben muss und hoffe nur, dass er dann von der anderen Seite kommt und mich „abholt“.

Seit dem hat der Tod aber auch seinen Schrecken für mich verloren. Ich habe auch kein Problem, Sterbenden bzw. Schwerkranken zu begegnen. Ich tu es in dem Gefühl, dass sie mir einfach eine Stufe voraus sind. Ich habe so nah das Sterben erlebt, ich glaube zu ahnen, wie es sein wird. Nun, ich werde es erleben.

Das Wichtigste als Angehörige war für mich, Verlässlichkeit und Liebe auszustrahlen. Das Leben mit Krebs ist Leben- das Ende ist näher aber noch nicht da. Zeit, die genutzt werden will für Nähe und all das, was Leben schön macht. Was einem jetzt gut tut. (und das können ganz andere Dinge sein, als man früher dachte.)

Liebe Grüße
martina

P.S. Lies dich hier im Forum etwas durch. Du wirst viele Anregungen finden.
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