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  #136  
Alt 07.01.2006, 16:28
anny anny ist offline
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Standard AW: traurige Weihnachten, mein Vater ist so krank

Hallo Kersti,

der Schmetterling kam von mir. Mum wurde von einem Schmetterling abgeholt.

Zitat:
hallo ihr lieben,
habe heute den lange vor mir her geschobenen besuch bei meinem dad wahrgenommen. und ich bin schockiert! letzte woche an seinem geburtstag war er wirklich noch einigermassen fit. heute fehlen mir fast die worte. er hat kaum registriert das ich da war. meistens hat er ins leere geschaut. wenn er was gesagt hat, dann oft sätze die nicht zusammen passten. oder wirre sachen. und von menschen, die er das letzte mal vor 25 jahren gesehen hat.EINMAL hat er einen witz mit mir gemacht. wie der alte dad!! dann wollte er auf die toilette, er konnte ohne hilfe kaum gehen, brauchte ewig auf der toilette, dachten er schläft ein. macht er nämlich auch oft während dem essen, etc.später saß er wieder im bett und bekam schlecht luft. es war schrecklich und es bricht mir das herz. einmal musste ich rausgehen, als er auf der toilette war. hatte unheimlich angst, dass er zusammenbricht.ich weiss nicht, wielange das noch gut geht! meine schwester hat auch schlechte neuigkeiten, ihr baby is in der 37 woche und wiegt nur 1700 g. der arzt meinte, naja lebensgefahr besteht nicht direkt, aber es ist sehr risikobehaftet! ausserdem war der wohl sehr pampig: als sie anfing zu weinen, musste der gesagt haben: warum weinen sie denn jetzt, sie wussten doch das es sehr klein ist." (3 verschiedene ärzte meinten, dass alles ok sei) gibt doch überall trampel!!! ich werde auch nächste woche zum doc gehen müssen, immer noch nichts neues!! wer weiss!
Ich möchte dir einen guten Rat geben, ;-) auch wenn es dir wie wirre Sachen vorkommt oder als ob dein Dad ins Leere sieht und dich nicht wahrnimmt.
Er hört und sieht dich und er versucht sich dir mitzuteilen.
Versuch ihm zuzuhören.......es bedarf keiner verbalen Kommunikation um sich mit jemandem zu unterhalten.....es geht auch nonverbal. :-)

Auch dein Dad wird dich dann verstehen. Weißt du wie oft ich bei Mum am Bett gesessen bin *stumm* und ich hab nur ihre Hand gehalten.
Obwol ich dabei geweint hab.....das habe ich mir in dieser Zeit angewohnt,nie meine Tränen in ihrer Gegenwart zu unterdrücken. Genauso weinte und lachte sie auch in meinem Beisein.

Liebe Grüße
anny

Geändert von anny (07.01.2006 um 16:41 Uhr)
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  #137  
Alt 07.01.2006, 20:03
nunuc nunuc ist offline
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Standard AW: traurige Weihnachten, mein Vater ist so krank

Hallo Sonne,
auch ich möchte Dir mein aufrichtiges Beileid wünschen.Ich war ein paar Tage nicht hier und jetzt sitze ich hier mit Tränen in den Augen.Ich finde es so schön,daß Du bei ihr warst bis zum Schluss,das war für Euch beide wichtig!!!!Ich hoffe,dass das bei mir und meiner Mama auch so sein wird-irgendwann mal.Deinen Rat,möglichst viel zu reden und alle offenen Fragen anzusprechen,werde ich mir zu Herzen nehmen,denn ich kann mir vorstellen,wie wichtig das ist.
Fühl Dich ganz fest umarmt,wünsche Dir viel Kraft für die kommenden Tage.
Liebe Grüße
nunuc
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  #138  
Alt 07.01.2006, 20:13
nunuc nunuc ist offline
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Standard AW: traurige Weihnachten, mein Vater ist so krank

Hallo Bine,
es tut mir so leid,dass es Deinem Vater so schlecht geht.Vieles,von dem was Du schreibst,kann ich voll und ganz auf meine Mutter übertragen.Als sie noch so schwach war,konnte sie auch kaum mehr etwas alleine machen,sie schaffte es gradeso zur Toilette und wieder zurück auf die Couch.Alles andere (Kochen,aufräumen,einkaufen,putzen,Post reinholen etc) übernahmen mein Vater und ich.Trotz dieser Schwäche hätte sie NIEMALS einen Pflegedienst in Anspruch nehmen wollen,sie hat immer gesagt,das wird schon wieder.Und wir haben sie unterstützt in dieser Überzeugung,auch wenne sfür uns oft hart war,immer nqach der Arbeit und in der Mittagspause noch eben schnell dies und das zu erledigen,was sie nicht tun konnte.Das geht schon an die Substanz.Und dann denkt man ja auch immer "Wie lang geht das jetzt noch so?Was ist,wenn es schlimmer wirdßWas macht sie,wenn sie allein zuhause ist?"und man ist eigentlich 24 Stunden am Tag mit den Gedanken bei dem Angehörigen.
Ich wünsche Dir,dass Du auch mal Zeit für Dich finden kannst,denn das ist soooo wichtig,einfach um auch mal wieder Kraft zu tanken,die man zweifellos braucht.
Alles Liebe für Dich und Deinen Dad
nunuc
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  #139  
Alt 07.01.2006, 22:42
Bine68 Bine68 ist offline
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Standard AW: traurige Weihnachten, mein Vater ist so krank

Hallo Ihr Lieben.

Der Pflegedienst war heute da 3 mal. Wie gesagt bislang immer zum spritzen. Papa ist froh das er da zu gestimmt hat, hatte ja von allem eine andere Meinung und wollte alles allein hin bekommen. jetzt ist er dankbar, das es den Pflegedienst gibt.

Anny:
das Du Deine Ma verloren hast tut mir sehr leid, auch wenn es schon eine Weile zurückliegt. Ich denke der Schmerz vergeht nie. Nur das mman mit der Zeit lernt, besser damit umzugehen.
Ich werde immer für meinen Dad da sein und wenn es sein muß auch Hilfe annehmen.
Das zermürbende ist das ständige auf und ab. Und die Frage was wird "morgen" sein.

Sonne:
Ich werde mir Deine Zeilen vor Augenhalten und mit Papa einiges bereden so lange es geht, man weiß nie wieviel Zeit einem noch bleibt.
Ich kann Dich sehr gut verstehen, das es Dir weh tut hier im Forum zu lesen. Würde mir sicher nicht anders gehen.
Wünsche Dir viel Kraft für die kommende Zeit.
Auch für Dich kommt irgendwann auch mal wieder ein guter Tag auch wenn man momentan denkt das wird nie passieren.
Alles Liebe.

Kerstin:
Ich bin immer sehr traurig wenn ich die zeilen über Deinen Dad lese. Wünsche Dir weiterhin sehr viel Kraft.
Deiner Schwester wünsche ich auch alles Gute. Was ist das für ein Trampel, der spinnt wohl. Würde sofort den Arzt wechseln. Warum war sie schon bei mehreeren Ärzten, hat ihr Doc Urlaub???

Nunuc:
Ja das ständige auf und ab geht an die Substanz. Man fragt sich immer wieder wie lange geht das noch, was wird morgen sein. Ein furchtbarer Zustand. Ein leben zwischen Hoffnung und Angst.
Was ist aus Deiner Ma geworden???

Wünsche Euch allen alles Gute, sehr viel Kraft und einen angenehmen Sonntag.
Bine
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  #140  
Alt 07.01.2006, 23:19
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Jelly Jelly ist offline
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Standard AW: traurige Weihnachten, mein Vater ist so krank

Liebe Sonne,
quäl Dich nicht mit Fragen, was Du hättest noch erledigen oder fragen oder sprechen müssen. Es ist wie es ist und das, was Du jetzt für Deine Mutter tust und denkst das ist in ihrem Sinne, dann ist das auch so. Du tust es mit Liebe im Herzen und mit dem Gefühl, daß es richtig ist und dann kann es doch garnicht falsch sein, also vertraue Deinem Gefühl und Deiner Liebe, die Du für Deine Mutter im Herzen hast. Vielleicht erhälst Du auch durch Deine Träume Antworten auf Fragen, die dich bewegen, horch einfach in Dich hinein und alles, was Du tust, ist richtig. ES IST OK!!!

Liebe Kerstin,
ich wollte nicht errreichen, daß Du Dich in Deiner schweren Situation auch noch mit einem schlechten Gewissen plagst. Mir lag nur daran, Dir zu sagen, daß Du die Zeit nutzen könntest, damit Du Dich nicht irgendwann in einer ähnlichen Unsicherheit wieder findest, wie Sonne jetzt. Wie Anny auch gesagt hat, auch miteinander schweigen ist ein Gespräch, das hab ich sehr stark empfunden, als ich bei meinem Vater war, obwohl er mich nicht mehr erkannte, aber er hat mich sehr intensiv angeschaut und vielleicht hat er mich auch gesehen...... Meine Cousine meinte, er hat auf mich gewartet und konnte nach meinem Besuch loslassen und in Frieden gehen..

Euch wünsche ich für die nächste Zeit ganz viel Kraft !
Liebe Grüße
Jelly
__________________
Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden. (Mark Twain)
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  #141  
Alt 10.01.2006, 20:55
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Sandi Sandi ist offline
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Standard AW: traurige Weihnachten, mein Vater ist so krank

Hallo zusammen,

@Sonne: Ich bin in Gedanken oft bei Dir. Ich wünsche Dir so sehr, dass du bald zur Ruhe kommen kannst!

Bine, wie geht es deinem Papa? Wie klappt es mit dem Spritzen - kommt der Pflegedienst jetzt weiterhin, oder ?

Und Kersti, wie geht es bei Euch? Hat sich der Zustand von deinem Papa wieder etwas gebessert?

Mein Papa hat heute das 1.Mal seine neue Chemo bekommen. Heute abend hab ich ihn gleich nach der Arbeit besucht (arbeite auch seit Montag mal wieder was), da war er noch relativ gut beieinander. Ich denke die Chemo zeigt erst die nächsten Tage wieder Spuren, wie sonst auch immer. Sonntag war er sogar kurz mit Mama spazieren, zwar nicht lange - aber er war an der frischen Luft - habe mich richtig gefreut.

Bin ziemlich platt von der Arbeit - verabschiede mich für den Moment wieder.

Seid alle ganz lieb gegrüßt von mir...

Sandra
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  #142  
Alt 10.01.2006, 22:55
Bine68 Bine68 ist offline
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Standard AW: traurige Weihnachten, mein Vater ist so krank

Hallo Sandra,

schön zu lesen das Dein Pa sogar bissel draußen an der Luft war. Hoffe, das er die Chemo gut verträgt.

Mein Vater muß ja immer gespritzt werden, der Pflegedienst kommt und hält jedesmal Rücksprache mit dem hausarzt.

Aber selbst wenn der Blutzucker so gut ist wird gespritzt. Heute abend 20 Einheiten 5 von einer Sorte und 15 von der anderen. Wahnsionn. Papa ging es hinterher total schlecht. ich kenn mich damit ja nicht aus, muß mich mal schlau machen aber normal find ich das alles nicht.

Papa lag ja Wochen lang im KH, bekam keine Spritze gegen Thrombose, jetzt kämpft er mit dicken Füßen was ihn sehr belastet, was soll denn noch alles an negativen dazukommen.??? Man ist sehr verzweifelt.

Sonntag hat er gesagt ich bin seine Beste und wir schaffen das schon. Da standen mir Tränen in den Augen.

Wünsche Dir alles erdenklich Gute. Erhol Dich von der Arbeit. Ich muß do und fr wieder los zur Nachtschicht.

Herzlichst
Bine
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  #143  
Alt 11.01.2006, 00:08
nunuc nunuc ist offline
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Standard AW: traurige Weihnachten, mein Vater ist so krank

Hallo Bine,
meine Mutter hat auch Diabetes,sie spritzt sich selbst,und als es begann hatte sie zum Teil auch 20 Einheiten.Der Körper muß sich da drauf ja erstmal einstellen.Ich würde aber doch mal nachfragen,denn schlecht sollte es einem danach eigentlich nicht gehen.
Ganz viele,liebe Grüße
nunuc
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  #144  
Alt 11.01.2006, 11:38
Sonne79 Sonne79 ist offline
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Standard AW: traurige Weihnachten, mein Vater ist so krank

Hallo ihr Lieben!

Habe in den letzten tagen immer täglich eure beiträge gelesen, wusste aber garnicht was ich eigentlich schreiben soll.ich bin sofroh dass meine mutter erlöst ist, sie hätte es nicht anders gewollt.sie war immer ein sehr selbstständiger mensch und wollte nie von anderen abhängig sein.das hat sie jetzt auch wieder geschafft,sie war eben schon immer ein dickkopf, ich ebenso.
da gestern die anzeige in der zeitung war wissens jetzt fast alle, das telefon klingelt doch eher selten.meine mutter hatte wahnsinnig viele freunde und bekannte, auch in schlechten zeiten.deswegen haben wir uns für eine beisetzung im engsten familie-und freundeskreis entschieden.einen volksauflauf hätten mein bruder und ich nicht überstanden.

neben all der trauer macht es uns jetzt noch meine tante, schwester meiner mutter , schwer.seit freitag habe ich nichts mehr gehört, und am todestag meiner mutter meinte sie nur wenn man in der zeitung keinen termin veröffentlicht und das im engsten famil8ienkreis machen möchte ,sagen die leute man würde sie wie einen toten hund verbuddeln.
sie hatte noch mehrere unnütze beiträge, die erspar ich euch,ihr mann ist übrigens pfarrer.......
eine freundin meiner mutter meine gestern...wer familie hat braucht sich keine feinde suchen...da ist was dran....

heute gehe ich zum ersten mal in die wohnung meiner mutter, mir grausts.

euch sende ich liebe grüßle sonne

bine,meine mutter hatte auch so geschwollene beine,hat sich so spezial-trombosestrümpfe im kh ausgeliehen, das war sehr hilfreich!kopf hoch!
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  #145  
Alt 11.01.2006, 20:38
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Sandi Sandi ist offline
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Standard AW: traurige Weihnachten, mein Vater ist so krank

Hallo an alle!

Liebe Sonne, wenn du nicht weisst was hier schreiben, vielleicht tut es dir nur gut ein bißchen hier zu lesen. Versuche das zu tun, was DIR gut tut.Ich kann mir gut vorstellen wie es dir graust in die Wohnung zu gehen - aber du schaffst das! Du hast schon sehr sehr viel geschafft und Du warst so stark.

Bine, ich hoffe sehr, dass sich dein Papa bald an die Spritzerei gewöhnt und es ihm danach nicht immer schlecht geht.

Ich kann mich momentan nicht beklagen. War heute nach der Arbeit wieder bei Papa. Dafür, dass er gestern seine neue Chemo hatte ging es ihm relativ gut - zwar ganz leichte Übelkeit, aber das ging. Habe mit ihm über eine Behandlungsmethode für Lebermetas gesprochen (diese SIRT-Methode), wir wollen seine Unterlagen nundoch mal in die Klinik nach München schicken. Ein Versuch ist es Wert, er hat gerade wieder viel Kampfgeist und den möchte ich voll und ganz unterstützen. Wenn er für diese Methode nicht in Frage kommt haben wir es wenigstens versucht.

Liebe Grüße,
Sandra
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  #146  
Alt 11.01.2006, 20:38
Bine68 Bine68 ist offline
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Standard AW: traurige Weihnachten, mein Vater ist so krank

Hallo Nunuc,

ich denke das Unwohlsein meines Vaters liegt nicht am Zucker, er soll sich den BZ immer messen wenn es ihm schlecht geht. Hat aber sicher andere Ursachen. Man darf ja sicherlich auch nicht alles essen, muß man genau nach BE essen??? Für mich ist das alles Neuland. Ich muß mich da erstmal schlau machen.
Wie geht Deine Mutter damit um???

Liebe Grüße
Bine
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  #147  
Alt 11.01.2006, 20:43
Bine68 Bine68 ist offline
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Standard AW: traurige Weihnachten, mein Vater ist so krank

Liebe Sonne,

bei all der Trauer mußt Du Dich jetzt auch noch mit Deiner Tante rumärgern, was denkt die sich bloß??? Ihre blöden Äußerungen kann sie sich sonst wohin stecken. Und der Mann soll Pfarrer sein, kaum zu glauben. Menschen gibt es , das ist nicht normal.

Ich hätte es genau wie Du gemacht. Folge Deinem Herzen und laß Dir nicht reinreden.

Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute.
Ich kann verstehen das es Dir graut in die Wohnung Deiner Ma zu gehen, all die Erinnerungen kommen hoch, es ist bestimmt sehr schwer.
Wünsch Dir viel Kraft, sei ganz lieb gedrückt.

Herzlichst
Bine
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  #148  
Alt 12.01.2006, 11:54
kersti1975 kersti1975 ist offline
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Standard AW: traurige Weihnachten, mein Vater ist so krank

hallo ihr lieben,
war gestern wieder bei meinem dad. gibt kaum mehr hoffnung. er isst fast nix mehr. meine mutter füttert ihn seit der woche, aber er mag nix mehr gross essen. es kümmert sich auch fast niemand im krankenhaus drum, ob er was gegessen hat, oder gewaschen ist. wenn er auf die toilette geht, schläft er oft anscheinend ein, weil er ewig drinnen bleibt. (hat auch der nachbar gesagt) wir haben angst, dass er mal nach vorne kippt und sich den kopf anhaut, etc. verstehe ja, dass die krankenhäuser überlastet sind. wir sind der meinung, ob nicht ein pflegeheim sinnvoller wäre? aber die wollen ihn noch nicht gehen lassen. auch mein dad meint immer noch, dass er wohl übernächste woche heimkommt. er hat noch nieeeee gesagt, ihm langt es jetzt und möchte sterben. ist sehr traurig alles.
meine mutter und ich saßen gestern, jeder auf einer anderen seite an seinem bett und haben ihm die hand gehalten.
ich muss dazu sagen, dass dad und ich so gefühle schlecht zeigen können, auch uns gegenüber.
er schlief gestern fast nur als ich da war, plötzlich meinte er, kerstin komm an meine seite. dann nahm ich seine hand und er schlief wieder, meine mutter musste dann weinen.
er sieht total abgemagert aus. und wenn er so da liegt, wie ein häufchen elend.
aber nen witz hat er gestern wieder gemacht und mir zugezwinkert. heut früh rief meine mutter bei ihm an, er meinte wann sie endlich mal wieder kommt (sie ist jeden tag da) und dann meinte er, warte mal kurz. dann legte er den hörer weg und sang irgendwas, schenkte sich tee ein. und meine mutter rief immer: schatzi , schatzi geh ran....
irgendwann merkte er, dass der hörer auf der seite lag.
wenns ned so traurig wär, müsste man noch lachen drüber.
meine schwester bekommt nun nächsten freitag nen kaiserschnitt. hoffe mein dad sieht noch sein enkelchen. momentan scheint die kleine wieder gut zu wachsen....
liebe bine ,da hat jeder arzt was anderes gesagt, der frauenarzt, die urlaubsvertretung und die krankenhausärzte, wo sie seit letzter woche auch drinnen ist. ihr freund hatte übrigens den normalen frauenarzt was fragen wollen, der meinte nur, er solle im buch nachlesen. krass gell!! glaub die spinnen alle momentan.
wie gehts deinem dad? wie seid ihr mit der pflegehilfe zufrieden?

liebe sandi, hoffe sehr, dass dein dad die chemo soweit gut verträgt!!!! *drücke ganz fest die daumen und hoffentlich klappts mit der shirt methode. wär echt super!!! da kann man wenigstens wieder mal hoffnung schöpfen!!

liebe sonne, sowas kann ich momentan mir noch gar nicht vorstellen, das die verwandschaft so blöd reagiert. aber gehört habe ich auch schon etliche solche sachen. anstatt, dass die situation zusammenschweisst?!?! verstehe das echt nicht!! denke auch noch oft an dich! auch ich möchte mal keinen volksauflauf. könnte das auch nicht verkraften. und ich weiss, ihm wäre das auch nicht recht, so ein trubel!!

liebe anny, ich muß oft an den schmetterling und deine worte denken. das macht mut und hoffnung! wie bereits erwähnt, habe ich gestern den richtigen schritt gemacht und ihm die hand gehalten. war tat sehr gut! und ich war auch sehr stolz!

liebe jelly, auch deinen rat habe ich somit wahrgenommen! und es tat gut. du hast mir nicht wirklich ein schlechtes gewissen eingeredet. (viell. ein kleines ) ich denke ja auch selber oft daran zu ihm zu gehen, ihn zu drücken, vor ihm zu weinen. aber das haben wir eigentlich noch nie gemacht, daher ist es so schwer. meine mutter drückt ihn oft, oft hat er es gern, aber diese woche meinte er auch. " hör auf, lass mich, geh jetzt ich will meine ruhe" oder so ähnlich. er konnte halt auch immer schon schlecht gefühle zeigen. daher war ich immer so hin und hergerissen! aber es tat gestern gut!!

morgen ist freitag der 13 te. hab schon etwas angst davor!!
also ihr lieben alles gute für euch alle.
liebe grüsse
kerstin
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  #149  
Alt 12.01.2006, 22:00
Benutzerbild von Sandi
Sandi Sandi ist offline
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Standard AW: traurige Weihnachten, mein Vater ist so krank

Liebe Kersti,

deine Zeilen haben mir wieder mal die Tränen in die Augen getrieben. Es war für dich bestimmt ein ganz besonderes Gefühl, als dein Papa sagte du sollst an seine Seite kommen. Ich denke er genießt deine Nähe jetzt sehr, bestimmt auch die deiner Mama. Ich habe schon jetzt bei meinem Papa das Gefühl, dass er offener über Gefühle sprechen kann (und im Vergleich zu deinem Dad geht es ihm schon noch besser). Auch er gehört zu der Sorte Mensch, die so gut wie nie über Gefühle sprechen. ich denke unsere Patienten sind mittlerweile so sensibel geworden und spüren selber wahrscheinlich am aller besten wie lange sie noch zeit haben uns, den Angehörigen ihre Gefühle mitzuteilen.

Papa spricht nur in den Phasen über seine Gefühle, wenn er verzweifelt ist, Angst hat und sein Kampfgeist nachlässt. Einerseits freue ich mich wenn er seine Gefühle rauslässt, andererseits weiss ich dann dass er fast am Verzweifeln ist. In seinen "guten" Phasen ist er nach wie vor unser "Hirsch" in der Familie - und das ist gut so.

Ich wünsche Euch allen so, dass er sein Enkelkind noch erleben darf. Er wird bestimmt sehr stolz auf die Kleine sein (freut mich, dass ihr wieder optimistisch sein könnt was das Wachstum anbelangt - das wird!). Ich befürchte zunehmend, dass Papa seine Enkelkinder nicht mehr sehen darf (komisch, ich weiss nicht was heute mit mir los ist, sonst könnte ich bei dem Gedanken schon losheulen und heute kann ich das ganz realistisch überlegen ohne dass mir die Tränen kommen...). Mein Bruder und seine Freundin wollen ja unbedingt - nach ihrer Fehlgeburt hat es bisher noch nicht wieder funktioniert. Bei mir und meinem Freund ist es auch geplant - aber im Moment weiss ich gar nicht wie ich auch noch mit einer Schwangerschaft zurecht kommen sollte. Ich fühlemich so schon oft überfordert, für alles und jeden verantwortlich und bin oft nur noch am rumhetzen. Eine Schwangerschaft habe ich mir immer so richtig schön vorgestellt... Ich habe irgendwie Angst, die Krankheit und die ganzen Sorgen und Ängste könnten eine Schwangerschaft eher eine zusätzliche "Last" werden lassen als eine Zeit des Genießens. Versteht ihr das?

Ja, Kersti, es wäre zu schön wenn diese Therapie möglich wäre. Aber bis dahin können wir erst mal nur hoffen dass diese Chemo nun wirkung zeigt und sie diese scheißdinger schrumpfen lässt.

Liebe Sonne,
ich hoffe Du hast "den 1. Gang" in die Wohnung deiner Mama gut verkraftet. Ich glaube, dieses Gefühl kann niemand nachempfinden der das noch nie gemacht hat. Ich kann es mir nur vorstellen,...Ich hoffe nur du hast von schwierigen Verwandten deine Ruhe und wirst dadurch nicht noch belastet.

@Anny
Ich bewundere dich sehr - obwohl ich dich gar nicht kenne. Ich habe deine Geschichte im anderen Thread gelesen und ich habe beim lesen deiner zeilen sehr viel Kraft gespürt. Du strahlst für mich einen großartigen Optimismus aus! Danke!

Nunuc und Bine,
wie geht es Euch? Hoffe es geht einigermaßen? Bine, was macht dein kleiner Tim! Er ist bestimmt oft bei seinem Opa, oder?

Ich habe heute mal "Besuchspause" eingelegt -war nach der Arbeit kaputt. Morgen schau ich wieder bei Dad vorbei - schauen was die neue Chemo mit ihm macht.

Seid lieb gegrüßt,
Sandra

P.S. Kersti, du wirst doch nicht abergläubisch sein??

Geändert von Sandi (12.01.2006 um 22:03 Uhr)
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  #150  
Alt 13.01.2006, 13:23
Bine68 Bine68 ist offline
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Standard AW: traurige Weihnachten, mein Vater ist so krank

Hallo Ihr Lieben,

bevor ich meinen geliebten Tim aus dem Kiga abhol wollte ich schnell den neusten Stand berichten. Tränen laufen mir über die Wangen. War grad beim Onkologen, Papa fühlte sich zu schwach um mit zu kommen. Auch wenn man schon 2 Jahre lang weiß das es eine schlimme Krankheit ist und jetzt durch den Tumor im Kleinhirn die Lage noch viel schlechter aussieht, hab ich immer gehofft und gebetet das noch ein Wunder geschieht. Tun wir das nicht alle auf einer Art und Weise. Aber an ein Wunder ist wohl nicht mehr zu denken.

Der Onko sagt die Krankheit ist weit fortgeschritten, natürlich kann er nichts genaues sagen, um gottes willen. Aber Papa ist eine tickende Zeitbombe.
Wenn er nicht mehr so schwach ist soll eine Chemo angesetzt werden. Tumormarker haben sich wohl erhöht, Lebermetastasen sehr groß. Sein Leben soll durch die Chemo noch lebenswerter gemacht werden, das Wachstum gemindert werden.(verlangsamt werden). Was hat das alles noch für einen Sinn??? Papa sein Leben ist momentan in keinster Weise lebenswert.
Es tut so weh.

Dienstag haben wir wieder einen Termin beim Onkologen. Da wird eine Gefäßdoppleruntersuchung der Venen beider Beine gemacht um eine Thrombose auszuschließen.

Gestern wollte Papa unbedingt raus an die frische Luft. Waren in Baumärkten, sein haus wird doch renoviert. Manchmal hab ich das gefühl er will das alles noch schaffen, das alles wieder schön und renoviert ist, bevor er uns für immer verläßt. Es war zu anstrengend für Papa, aber sagen kann man nichts, er ist so stur. Er hat gesagt er muß sich bewegen auch wenn es sehr schmerzt wegen seinen dicken Füßen und weil er ruckzuck aus dem Atem ist.
Er muß seinen inneren Schweinehund überlisten. Er ist und war ein Kämpfer.
Armer Papa. Hilfe.....

In Gedanken bin ich bei Euch, bei all Euren Ängsten, Hoffnungen, seid alle ganz fest gedrückt.

Herzlichst
die traurige Bine
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