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#1
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AW: Muzinöse Neoplasie - Whipple machen lassen?
Danke für die Auskunft!
Verstehe ich dich richtig, dass bei dir der Pankreaskopf, aber nicht der Zwölffingerdarm, die Galle und der halbe Magen entfernt wurden? Meinem Nachbarn wurde gesagt (und in den Entlassungsbrief geschrieben), dass diese 15mm große Raumforderung nur mittels Kausch-Whipple incl. Teilresektion des Magens beseitigt werden könne. Die Hausärztin hat meinem Nachbarn heute klipp und klar gesagt, der Entlassungsbrief sei wischi-waschi, sie sehe bei einer IPMN dieser Größe keinen Grund für eine Magenteilresektion, außerdem fehle die Information, ob die Neoplasie am Haupt- oder Nebengang liege, was für die Dringlichkeit der OP einen gewaltigen Unterschied mache. Sie riete ihm dringend, in ein Pankreaszentrum zu gehen. Jetzt fängt er an zu überlegen. |
#2
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AW: Muzinöse Neoplasie - Whipple machen lassen?
Hallo,
bei mir wurde zum Glück "nur" der erkrankte Teil des Bauchspeicheldrüsekopfes entfernt; diese OP Technik wird, soviel ich weiß nur an Spezialzentren (Heidelberg usw.) durchgeführt. An anderen Krankenhäuser wird die "klassische" whipple OP gemacht : Entfernung Teil des Magens, der erkrankte Teil der Bauchspeicheldrüse, der Zwölffingerdarm und die Gallenblase sowie örtliche Lymphknoten. Diese Art der OP ist jedoch bei einem kleinen Tumor, welcher sich wirklich nur auf die Bauchspeicheldrüse begrenzen tut, nicht notwendig. Ich danke Gott, daß ich mich in Heidelberg hab operieren lassen. Viele Grüße |
#3
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AW: Muzinöse Neoplasie - Whipple machen lassen?
Ich habe heute mit einem Arzt gesprochen. Der behauptete, der Tumor lasse sich aufgrund seiner Lokalisation nur per Whipple entfernen. Auf meine Frage, wie viele Whipple-Operationen das KH denn pro Jahr durchführe, reagierte er etwas zickig. Wenn wir kein Vertrauen hätten, dann sollten wir eine zweite Meinung einholen, aber schnell, denn man wisse ja nie, wie schnell aus der IPMN ein invasiver Krebs werde. Und dann sei es zu spät. Er wollte dann noch behaupten, eine IPMN sei immer die Vorstufe eines Adenokarzinoms.
So einfach kann man sich die Welt auch machen. |
#4
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AW: Muzinöse Neoplasie - Whipple machen lassen?
Hallo,
Zitat:
Zitat:
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Traurige Grüße von Conny (& Jörg - seit 15.5.08 nur noch in liebevollen Gedanken) Ein Millionär und ein Bettler haben statistisch gesehen jeweils 1/2 Million! _____________________________________________________Soviel zu Statistiken! mein geliebter Mann: BSDK 06.06.1959 - 15.05.2008 mein Pa: BSDK 17.01.1941 - 08.07.2007 meine Mutti: Akute Leukämie 18.11.1941 - 30.03.2011 |
#5
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AW: Muzinöse Neoplasie - Whipple machen lassen?
Natürlich ... das ist richtig; erst durch eure Meinungen bin ich dann nach Heidelberg gefahren !
Danke und viele Grüße Zum Thema noch : Mir wurde die Hälfte des Bauchspeicheldrüsenkopfes, die Gallenblase sowie örtlichen Lymphknoten entfernt ! Die benachbarten Lymphknoten werden nach der Operation durch den Pathologen untersucht, ob diese evtl. von Methastasen befallen waren ! Auch die Gallenblase wird meist mitentfernt (zur Absicherung), da diese ebenfalls meist entzündet ist bzw. evtl. Methastasen haben. Es ist zwar richtig, daß aus einer IPMN letztendlich ein invasives (Adeno) Karzinom entsteht; doch habe ich mir sagen lassen, dass der Zeitraum der Entartung länger dauert (~ 5-10 Jahre) ! Dies soll jetzt aber nicht heissen, daß abgewartet werden kann ! Wie weit es fortgeschritten ist (bzw. gutartig, bösartig, "Zwischenstadium"), können die Chirurgen erst während der Operation (durch das Schnellschnittverfahren) erkennen...bzw. nach der OP durch die Auswertung des Pathologen. Es ist auch richtig, daß bei einem Tumor/ Neoplasie an der Bauchspeicheldrüse zu 99 % eine "whipple OP" gemacht wird; doch entscheidend dabei ist, wie organschonend operiert wird (modifizierte whipple OP= z.b. ggf durch Erhalt des Magens und durch ggf. Erhalt des Zwölffingerdarmes). Und diese organschonende Operationen werden derzeit ausschließlich an Spezialzentren durchgeführt. Auch habe ich bereits gelesen, daß sogar ggf. laproskopisch (bei sehr kleinen Neoplasien/ Tumoren) operiert werden kann (dann hat man nicht diese "hässliche", große Narbe nach der OP). Es stimmt auch, daß IPMN nach folgenden Typen unterschieden werden sollen : 1. Hauptgang-Typ, 2. Nebengang-Typ oder 3. kombinierter Typ. Bei einen Nebengang-Typ sollen die Zellen wohl nicht so schnell entarten ?! Derzeit raten die "Experten" jedoch bei einer IPMN (egal welcher Typ) zu einer operativen Entfernung. Bei einem Tumor von ca. 15 mm spricht man noch eher von einem kleineren Tumor. Meine persönliche Meinung: in einer Spezialklinik für Bauchspeicheldrüsenerkrankungen operieren lassen !
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Meine geliebte Mutter letztendlich im Juni 2004 an BSDK verstorben ! Bei mir wurde im August 2008 ein Tumor (IPMT) am Bauchspeicheldrüsenkopf entdeckt ! Pankreaskopfresektion (ohne Chemo- oder Strahlentherapie) im August 2008. Geändert von ronin1970 (14.11.2010 um 22:05 Uhr) |
#6
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AW: Muzinöse Neoplasie - Whipple machen lassen?
Leider hat mein Nachbar nicht die Geduld gehabt, eine zweite Meinung einzuholen. Unter dem Eindruck der ärztlichen Aussage, sein Tumor könne jederzeit anfangen zu streuen, hat er alle Papiere unterschrieben und soll nun morgen einer klassischen Whipple-OP unterzogen werden. Seine Frau wollte ihm die Sache nicht noch schwerer machen und und hat ihrerseits keinen Druck mehr ausgeübt. Sie war heute den ganzen Tag bei ihm, um ihm Mut zu machen, denn er hat natürlich große Angst vor der Operation.
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#7
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AW: Muzinöse Neoplasie - Whipple machen lassen?
Hier ein Update von meinem Nachbarn:
Er ist am 15.11. nach Whipple operiert worden, hat drei Tage auf der Intensivstation verbracht. Er ist immer noch sehr schwach, kann nur wenig essen und trinken, weil ihm fast ständig übel ist. Heute (!) hat sich eine Ärztin bemüßigt gefühlt, der Frau meines Nachbarn mitzuteilen, das Ergebnis der histologischen Untersuchung sei jetzt da, kein Hinweis auf Bösartigkeit. Als die Frau Einzelheiten wissen wollte, wurde sie abgewimmelt. Der Bericht müsse noch geschrieben werden. Auf ihre Frage, warum man die immerhin gute Nachricht, dass der Tumor noch nicht bösartig gewesen sei, ihrem Mann nicht selbst und nicht früher mitgeteilt habe, entgegnete die Ärztin, man habe ihn in seinem Zustand nicht aufregen wollen, außerdem sei man sich bei ihm (er stammt aus dem ehemaligen Jugoslawien) nicht sicher, ob er sprachlich alles verstehe. Einzig einen dicken Gallenstein hat man ihm hübsch verpackt überreicht, zum Andenken. |
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