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#1
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AW: Krebs als Chance
ok, ich ziehe meine Frage zurück
Geändert von Rudolf (18.10.2009 um 15:03 Uhr) |
#2
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AW: Krebs als Chance
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Rudolf, du hast zwar nicht mich gefragt, aber da ich weiss, dass StefanS seine Frau an den Krebs verloren hat, finde ich deine Frage an ihn mehr als unverschämt....denn was soll er dir bitteschön antworten ? Wie er und seine Frau mit dem Krebs umgegangen sind, umgehen mussten, kannst du hier im Forum nachlesen - bis zum bitteren Ende. Sie hatte leider keine Zeit und Kraft mehr, ihren Kampf ums "innere Wachstum", wie hier geschrieben wurde, in die Tat umzusetzen. Genau das ist der springende Punkt: die noch am Leben sind, oder sogar geheilt, entwickeln ihre eigene Strategie, jeder auf seine Art und Weise. Ob das nun auf blumig gottgefällige Weise vonstatten geht, oder praktisch rational, sei jedem selbst überlassen. Und wenn du und Stephan den Krebs als Chance betrachten, so soll es denn so sein. Vielleicht ist es ja Gottes Strafe und ein machtvoller Wink mit dem Zaunpfahl für alle begangenen Sünden..die ihr nun berichtigen könnt.... Jedem das seine. Und denen es schlecht geht, die Schmerzen haben und sterben, werden die Zitate , Überlebensbücher, Gedichte sowie Unterstellungen, eine Krebspersönlichkeit zu haben (denn sonst ginge es ihnen ja laut Aussagen hier im Thread nicht schlecht) sowieso nicht lesen.
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Liebe Grüße Nikita Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen. George Patton Geändert von nikita1 (18.10.2009 um 13:27 Uhr) |
#3
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AW: Krebs als Chance
Lieber stephan,
es tut mir leid, dass Du hier wieder vertrieben wurdest. Ich kann deinen Schritt sehr gut verstehen, hoffe, dass ich weiter von dir lesen kann - wo auch immer und wünsche dir alles Gute, Monika |
#4
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AW: Krebs als Chance
Hallo Rudolph,
Schade, dass du dein posting zurückgezogen hast. Falls es wegen Nikitas posting war: ich kann für mich selbst sprechen und brauche da keine Unterstützung. Wenn ich auf irgendetwas nicht antworten will, sage ich das schon selbst. Zwei Dinge, an die ich mich aus deinem posting noch erinnern kann, und auf die ich antworten wollte. Du sagtest, dein Bruder (? - weiss nicht mehr, aber ein naher Verwandter IIRC) hatte schon etwas von einer „Krebspersönlichkeit“). Sicher, das hatte meine Frau auch, das habe ich auch. Im Sinne eines Menschen, der jahrzehntelang mit seinem Leben rumaast und sich um seine Gesundheit nicht schert. Gibt es oft. Jemand, der seelisch nicht ganz gesund ist, behandelt in der Regel auch seinen Körper nicht besonders rücksichtsvoll. Dass solche Menschen Krebs bekommen, kommt vor. Und mag einigen als Indiz für eine bestimmte Theorie gelten. Nur läßt das ausser Acht, dass die meisten solcher „Krebspersönlichkeiten“ halt keinen Krebs bekommen. Die fallen nur nicht auf, weil sie hier halt nicht präsent sind. Wenn ich z.B. wahrheitsgemäß sage: „Ich rauche seit fast 30 Jahren 2 Schachteln am Tag, seit einem Jahr das Doppelte, und habe trotzdem keinen Lungenkrebs.“ Das würde hoffentlich niemand als Argument dafür akzeptieren, dass ich dank meiner starken „Anti-Krebspersönlichkeit“ gegen die cancerogene Wirkung des Tabakrauchs gefeit bin. Das Zweite war deine Frage nach „konstruktiven“ Vorschlägen im Umgang mit Krebs, Habe ich nicht, sondern kann nur sagen, wie es meiner Fau erging. Anfang 2007 Diagnose und sofortige Ablatio mit anschließender AHT, Reha usw. Scheinbar geheilt, nach knapp 1 Jahr wieder arbeitsfähig. Sicher haben wir bewußter gelebt, weil plötzlich klar war, dass das Leben endlich ist. Und niemand weiss, ob er morgen früh noch aufwacht. „Bewußter“ in dem Sinne, die kleinen Freuden des Alltags schätzen zu lernen; Dinge nicht mehr aufzuschieben, sondern sofort zu machen, wenn sie wichtig scheinen; Arbeitszeit reduzieren von ganz- auf halbtags, um mehr Zeit für sich/uns zu haben; sich von Menschen trennen, die einem nicht gut tun, und sich auf die konzentrieren, die wichtig sind.Insgesamt: die schönen Dinge im Leben nicht mehr zu übersehen, sondern wahrzunehmen. Das macht denke ich jeder Menschen nach einem Schicksalsschlag so oder ähnlich. Damit war es bei meiner Frau Mitte 2008 leider vorbei, als die Metwstasen wuchsen. In den Nebennieren und überall im Lymphsystem um 1 cm pro Monat. Erst Übelkeit, Durchfall, allgemeine Schwäche, dann lange Diagnostik-Odyssee, dann Chemo, Klinik... da war keine Zeit und Kraft mehr für die kleinen, schönen Dinge des Lebens. Als so Ende Oktober 2008 klar war, dass es vorbei ist, ging es nur noch darum, so schmerzfrei wie möglich zu leben und meine Frau zum Sterben nach Hause zu bekommen. Was zum Glück geklappt hat. Sicher lehrt einen das Schicksal, bewußter zu leben. Sehe ich auch so, und das sehe ich auch sehr positiv. Aber „Krebs als Chance“ - im Falle meiner Frau eindeutig nicht. Sie ist tot. „Krankheit als Chance“ unterschreibe ich sofort, sofern die Krankheit nicht tödlich ist. Ich z.B. hatte mehrfach diese Chance. Als ich wegen einer Angsterkrankung ein Vierteljahr die Wohnung nicht verlassen konnte. Das war sehr lehrreich. Und später 3 Monate in der Klapsmühle. Auch aufschlußreich. Zeit zum Nachdenken, die ich auch genutzt habe. Und seither deutlich besser mit mir lebe als jemals zuvor. Diese Chance gab es aber nur, weil diese Krankheit nicht lebensbedrohlich bzw. tödlich war. Bzw. ich die Wahl hatte: mich umzubringen oder mein Leben grundsätzlich zu ändern. Mir blieb die Entscheidung für das Leben. Meiner Frau blieb sie nicht. Sie hätte sich für das Leben entschieden, wenn sie gekonnt hätte. Was denn sonst? Viele Grüße, Stefan |
#5
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AW: In Frieden lebt man weitaus länger!
Zitat:
Auch so blöde Fragen wie von BarbaraO in deinem Selbstdarstellungs-thread musst du nicht beantworten. Die Antwort, wenn von dir keine kommt, kann sich jeder selbst denken: Dem schließe ich mich an: Na denn... Stefan |
#6
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AW: Krebs als Chance
Die Überschrift bedeutet für mich, eine Chance wahrzunehmen kann ich NUR,
1. wenn mir die Möglichkeit zum Weiterleben gegeben wird 2. wenn ich als Angehöriger einen Betroffenen begleite(te) Eine Chance wahrnehmen kann ich nicht, wenn : mich meine Krebserkrankung innerhalb weniger Wochen/Monate zum Tode führt ... wo soll da eine Chance wahrgenommen werden? Denn in dieser Zeit möchte ich nur meine Lebensqualität so gut als nur möglich erhalten, da erhalte ich keine Chance fürs Leben mehr. Da sind mir als Sterbender ganz andere Dinge wichtig, als eine Chance zu ergreifen ... für was? Es wäre bedeutend besser gewesen, hättet ihr hier wirklich deutliche Unterschiede gemacht! Denn da liegen Unterschiede wie Tag und Nacht, da liegen Welten dazwischen, die man nur hautnah in den letzten Wochen/Tagen mit einem Sterbenden erleben kann. Geht einmal auf eine Palliative oder in ein Hospiz, fragt diese Menschen dort, welche Chance sie noch sehen? Was ihnen in ihrer bleibenden Zeit wichtig ist. Es ist nämlicher ein himmelweiter Unterschied, ob mir noch Jahre geschenkt werden, oder meine Tage gezählt sind ...... So kommen diese unsinnigen Diskussionen auf, denn ein Apfel ist eben nicht mit einer Birne zu vergleichen.
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Jutta _________________________________________ |
#7
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AW: Krebs als Chance
@Jutta
vielen Dank - Du hast mir aus dem Herzen gesprochen @Birgit4 Dass DU - als offensichtlich so gläubiger Mensch - in Deinem letzten Beitrag das Wörtchen "verdammt" mehrfach benutzt, muss mich doch sehr verwundern Und dafür, dass das Leben "Leif" um Dich herum tobt, bist Du doch in Deiner Einschätzung der Dinge recht eindimensional geblieben Allen alles Gute mit lieben Grüßen
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Ilse |
#8
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AW: Krebs als Chance
Hi Ilse,
was hast Du am kleinen Wörtchen "verdammt" auszusetzen? Verdammnis ist doch eine Erfindung der Kirche, ist ein christliches Wort. Sie kommt nicht von Gott. Rudolf |
#9
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AW: Krebs als Chance
Hallo Stefan, Das Forumsthema ist hier ja Hier fand ich u. a. den letztlich sehr schönen Bericht einer Frau, deren Mann an Krebs starb, als sie 39 J. alt war. In ihrer Trauer und vielleicht auch Enttäuschung oder Wut sagte sie: mir kommt kein Mann mehr ins Haus, jeder würde im Vergleich mit IHM schlechter abschneiden. Und dann, keine zwei Jahre später, schickte sie ihrer Freundin per SMS ihre neue Handynummer. Diese kam nie an, aber abends rief ein Mann bei ihr an. Sie telefonierten, telefonierten . . . und wenige Wochen später trafen sie sich erstmals. „Ich lebe wieder, ich liebe wieder, ich kann wieder lachen,“ schreibt sie begeistert. Das Unterthema heißt Krebs als Chance Sicher ist, daß zahllose Betroffene und auch Angehörige ihren Blick auf das Leben und auf die Welt verändern. Der Tod rückt plötzlich ins Bewußtsein, die Endlichkeit des Lebens. Nicht jeder hat die Chance, die Stephan beschreibt. Für mich ist das ganze Leben ein Lernvorgang. „Reif werden zum Tode“ ist der Titel eines Buches von Elisabeth Kübler-Ross. Vor etlichen Jahren fiel mir ein Büchlein in die Hände: „Mein Freund der Krebs.“ „Entscheiden Sie sich für das Leben,“ sagte die Psychologin zu einer Frau, die gerade ihre deprimierende Diagnose erhalten hatte und sehr verzweifelt war. Ihr war es außerordentlich hilfreich. Ich stelle mir auch vor, daß diese Psychologin sehr wohl weiß, wem und wann sie es sagen kann und wem nicht. Geändert von Rudolf (20.10.2009 um 10:43 Uhr) |
#10
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AW: Krebs als Chance
Hallo Rudolf,
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Der Zusammenhang zwischen klinischen Diagnosen, die man als Laie im Ganzen grob unter „pessimistische Lebenseinstellung“ fassen kann, wie (larvierte / reatardierte / latente / endogene / exogene usw.) Depression, Borderline, vegetative Dystonie, bipolare Störung, dementia praecox (Schizophrenie), Psychose usw. usf. fassen kann, und einer selbststörerischen Lebensweise... der ist einfach da. Menschen, die über lange Zeit seelische Not leiden, sind nunmal anfällig für Alkoholismus, exzessiven Tabakkonsum, Drogenmissbrauch u.a. Dass das über die Jahrzehnte nicht gesund ist und Krebs ähnlich fördern kann wie andere Krankheiten, finde ich schlüssig. Nur: die medizinische Wissenschaft und Statistik sagt im Detail etwas anderes. Dass Rauchen LK fördert, darüber gibt es sicher kaum noch Diskussionen. Aber genau so wenig darüber, dass Rauchen BK (an dem meine Frau gestorben ist) nicht fördert. So what? Wenn die Welt gerecht wäre, hätte ich längst LK bekommen müssen, aber nicht meine Frau an BK sterben... Zitat:
Zitat:
Und je älter man wird (ist zumindest bei mir so), desto weniger weiss man vom Leben. Zumindest lösen sich mit zunehmendem Alter all die Sicherheiten, Überzeugungen, Vorurteile und Vernunftgründe, mit denen man sein Leben früher so bequem gedankenlos gestalten konnte, immer mehr in Luft auf. Und irgendwann steht man dann ganz nackig und hilflos da Viele Grüße, Stefan |
#11
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AW: Krebs als Chance
Hallo Stefan,
einerseits freue ich mich über Deine Offenheit, andererseits bin ich teif betroffen und kann nicht spontan antworten. Laß mir etwas Zeit, deine Geschichte im Forum nachzulesen, und laß mir Zeit, vielleicht eine Antwort zu finden. Was ich inzwischen gefunden habe, ist, daß Ihr 2 ganze Jahre gekämpft habt. Und doch vergeblich. Jedenfalls vordergründig, hinsichtlich der physischen Heilung. An dieser Stelle des Forums geht es ja eigentlich um Hoffnung für vorläufig oder dauerhaft überlebende Patienten. Du bist in einer völlig anderen Situation und was hier so geschrieben wird, kann Dir kaum keine Hilfe sein. Du als Hinterbliebener, Trauernder willst etwas völlig anderes. Ich weiß nicht, ob ich Dir überhaupot nützlich sein kann. Daß Du Deine Wut und Enttäuschung loswerden mußt, hinausschreien, ist verständlich. Und im Grunde überlebenswichtig. Inwieweit dieses Forum da mitmacht, ist eine andere Frage. Aber auch das gehört vielleicht zu seinen Aufgaben. Ich frage mich auch, welcher "Zufall" Dich hier in diese abgelegene Ecke des Forums gespült hat? Und warum? Also laß mir Zeit, vielleicht hat ja auch die Moderation noch etwas Geduld. "Hochachtungsvoll", Rudolf |
#12
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AW: Krebs als Chance
Hi Rudolf
Da muss ich Dir natürlich Recht geben Lieben Gruß
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Ilse |
#13
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AW: Krebs als Chance
Liebes Hallo,
eine genauere Differenzierung dieses Themas ist mit Sicherheit sehr wichtig. Danke Jutta, Danke Rudolf. Ob jemand bei entsprechend längerer Lebenszeit seine Chance als Betroffener/als Angehöriger auch nutzt, bleibt selbstverständlich jedem selbst überlassen. Ich persönlich denke, dass eine hoffnungsvolle positive Einstellung sehr viel zum körperlichen/seelischen Wohlbefinden beitragen kann. Alles Gute u. Liebe, Jogilein. |
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