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Alt 28.09.2009, 21:23
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_Viola_ _Viola_ ist offline
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Registriert seit: 15.08.2005
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Standard AW: trauer, mein bruder ist heute gegangen

Lieber Thomas,

auch wir haben am Anfang die Krankheit falsch eingeschätzt. Erst mal hatte ich keine Ahnung von Krebserkrankungen. Es war das erste Mal, dass Krebs in unserer Familie aufgetreten ist.

Als wir die Diagnose meines Vater erhalten hatten, sagten die Ärzte bei uns und auch in der Uniklinik, dass der Tumor so klein ist, dass er vollständig entfernt werden kann. Danach können wir davon ausgehen, dass zu 99 % kein Krebs mehr auftritt. Ein totaler Trugschluss. Auch wusste ich damals nichts über Behandlungsmethoden. Heute würde ich nach der OP auf einer leichten Chemo bestehen. Damals waren wir froh, dass keine Chemo gemacht werden musste. Hätte er vielleicht eine leichte Chemo bekommen, würde er vielleicht noch leben - naja vielleicht, sagen kann das niemand.

Wir haben einen sehr guten Hausarzt. Er hat mich über alles informiert und mir erklärt, was die Befunde im Einzelnen bedeuten. Auch als die Lymphknotenmetastase aufgetreten ist, sagte mir unser Hausarzt, dass wir davon ausgehen müssen, dass es mal ganz schnell zu Ende sein kann. Meine Eltern wussten davon allerdings nichts. Für mich war es sehr schwer mit dem Wissen zu leben und meinen Eltern, besonders meinem Vater immer Hoffnung zu machen.

Wenn mein Vater in der Klinik war, habe ich jeden Tag mit einem Arzt gesprochen. Sicher bin ich denen manchmal ziemlich auf die Nerven gegangen, das war mir aber egal. In Magdeburg habe ich das schon manchmal gemerkt, aber dadurch hat mein Vater auch bessere Medikamente als andere Patienten bekommen. Das fand ich unmöglich. Ich habe bei allem nachgefragt, habe mir immer die Medikamente angeschaut und dann abends im Internet danach gesucht. Zum Beispiel hat mein Vater bei seiner Chemo zum Anfang Medikamente gegen Reiseübelkeit bekommen. Da bin ich fast ausgerastet. Gleich am selben Tag bekam er andere. Sein Bettnachbar allerdings nicht. Als mein Vater in Dessau lag, war es ganz anders. Da ist jeden Tag ein Arzt oder eine Ärztin gekommen, wenn wir meinen Vater besucht haben. Da war er richtig Patient und nicht nur eine Nummer wie in der Uniklinik.

Liebe Grüße
Viola
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