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  #1  
Alt 13.08.2009, 13:56
Andreas P. Andreas P. ist offline
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Registriert seit: 20.07.2009
Ort: Hamburg
Beiträge: 11
Standard AW: Bauchspeicheldrüsenkrebs>OP>Metastasen

Liebe Laila,

Du fragst nach den Chancen Deines Freundes.
Das wird Dir sicher niemand beantworten können.
Und natürlich erfährt man in diesem Forum tendenziell eher die Geschichten mit bösem Ausgang, da der Mitteilungsdrang der glücklichen, geheilten Menschen verständlicherweise eher geringer ausgeprägt sein dürfte.
Aber richtig ist: Bei den allermeisten Menschen stehen die Chancen mit einer solchen Diagnose sehr schlecht.

Bei meiner Frau (49 J., sehr sportlich, kräftig & extrem lebensfroh) sind trotz Whipple - OP (Jan. 2009) und zweier verschiedener Chemotherapien permanent massive Metastasen (mehr als vorher) gewachsen.
Nachdem sie letzte Woche durch ein weiteres CT erfuhr, dass die Lebermetastasen sich erneut vergrößert haben, hat sie sich endgültig gegen eine weitere Chemotherapie entschieden.
Sie leidet jetzt seit 7 Monaten unter massiven Schmerzen, zerstörten Hoffnungen und keine Chemotherapie hat geholfen. In der Zeit musste sie mit ansehen wie sie langsam aber stetig zu einem körperlichen Wrack geworden ist und sehnt sich mittlerweile nur noch nach Erlösung.

Auch wenn einige hier solche Worte eher ungern sehen, so muss man wohl davon ausgehen, dass dies der eher typische Verlauf dieser extrem bösartigen Krankheit ist und Ausnahmen davon nur sehr, sehr selten vorkommen.
Das gesamte medizinische Instrumentarium kann zwar den Krankheitsverlauf gelegentlich verlangsamen oder sogar für einige Zeit stoppen wenn bereits Metastasen gewachsen sind. Aber jeder sollte für sich sehr genau abwägen, mit welchem Preis er die Monate der Lebensverlängerung erkauft.

Ich neige inhaltlich eher zu der Meinung von Bianca; es nützt nichts, die Augen vor den Tatsachen zu verschliessen und sinnlose Schönfärberei zu betreiben. Meint Frau sagt heute: Wenn sie gewusst hätte, was Ihr bevor steht, dann hätte sie im Januar jede OP usw. abgelehnt.

Ich drücke Euch wirklich alle Daumen und möchte Euch aus meiner Erfahrung sagen: Geniesst jeden Tag, wenn es irgendwie geht.
Lies wenn möglich viel in diesem Forum und Du wirst viele wichtige Informationen finden. Esst gemeinsam alles und so viel Ihr mögt und könnt.
Viel Bewegung und gutes Essen sind extrem wichtig!
Aber genauso möchte ich Euch sagen: Trefft jede Entscheidung gemeinsam und bewusst.
Der Kampf, die Chemotherapie und alles was dazu gehört kostet sehr viel Kraft und Ausdauer und wird leider nur sehr, sehr selten mit Erfolg belohnt.


Liebe Grüße
Andreas
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  #2  
Alt 13.08.2009, 18:12
hoe hoe ist offline
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Beiträge: 160
Standard AW: Bauchspeicheldrüsenkrebs>OP>Metastasen

Ich neige eher zur Meinung, dass eine OP bei Metastasen (auch beifallene LK gehören dazu) eher die Situation verschlechtert als verbessert. Allerdings ist BSDK so unberechenbar, dass man nie sagen kann, was richtig ist. Möglich, dass auch das Ausprobieren von verschiedensten Therapien zu einer Mutation von Zellen führen kann und sich das sehr negativ auswirkt.
Ich selbst habe BSDK seit mindestens 3 Jahren, davon 2 Jahre ohne Behandlung (weil nicht erkannt), erst dann kam eine Chemotherapie. Obwohl die Tumorzellen nach der Biopsie sehr aggressiv sind, kam es auch in Zeiten fehlender Behandlung (2 Monate - Diagnose/Behandlungsbeginn) zu keinem Wachstum des Tumors. Bei einem Bekannten ergrößerte sich der Tumor im selben Zeitraum um ein Vielfaches. Wie ich schon in anderen Beiträgen geschrieben habe, führte die Standardchemo bisher zu einem tollen Erfolg (aktives Tumorgewebe ist nicht mehr erkennbar).

Wie sehr Stress oder Ärger einem Kranken schaden kann, musste ich gerade zur Kenntnis nehmen:
Damit ich freiwillig in Frühpension gehe (ich arbeite in einer Landesregierung), werde ich gemobbt (diskriminiert): Mein Büro wurde im Wesentlichen geräumt und ich bekomme seit Monaten absolut nichts zu arbeiten. Dieses Mobbing hat unverzüglich zu Schmerzen an der Galle geführt, ein kleiner Gallenstein (2mm) wurde rebellisch. Aber ich arbeite an einer Lösung, um zu überleben. Der Chefarzt (zuständig für den Krankenstand) und die Ärzte am Kinikum rieten mir, nicht mehr zur Arbeit zu gehen, da dies anderenfalls meinen Therapieerfolg zu nichte machen würde. Ich befolge diesen Rat.

LG
Hans

Geändert von hoe (13.08.2009 um 18:16 Uhr)
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  #3  
Alt 14.08.2009, 12:31
Benutzerbild von tine28
tine28 tine28 ist offline
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Standard AW: Bauchspeicheldrüsenkrebs>OP>Metastasen

Lieber Hoe,

das es solche Leute noch gibt.
Kennen die dein Schicksal???????????????????????????????????
Ich kann mir das immer schwer vorstellen wie Menschen so böse sein können
das liegt aber daran weil ich normalerweise eine Frohnatur und die ehrlichkeit in Person bin ich kann nicht mal eine Biene töten auch wenn sie noch so nervt
da ich dann das gefühl habe schlechtes zu tun. Aber egal.

Rede doch mal Klartext mit deinen Kollegen was sie damit anrichten können.

Liebe grüsse Tine
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  #4  
Alt 14.08.2009, 12:38
Benutzerbild von tine28
tine28 tine28 ist offline
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Registriert seit: 02.06.2009
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Beiträge: 502
Standard AW: Bauchspeicheldrüsenkrebs>OP>Metastasen

Hallo Andreas P.

Oh je Ohje das mit deiner Frau tut mir sehr leid,wie alt ist sie denn??

Ich muss aber ehrlich sagen das du mir jetzt wirklich Angst gemacht hast
und ich jetzt kaum noch Hoffnung habe.
Meine Mutter hat jetzt den 2ten Zyklus beendet und hat eine Woche
Chemopause.
Sie/Wir haben schon vor dem nächsten Ultraschall Angst das die Metas weiter
gewachsen sind aber hier haben mir viele Mut gemacht auf ein bisschen
Glauben aber jetzt ist meine Angst wieder da.

Das ist kein Vorwurf denn ich schätze Ehrlichkeit sehr,aber dein Beitrag war für mich an der falschen Zeit am falschen Ort

Meine Mutter hat von A-Z den gleichen Verlauf wie deine Geliebte Frau.
Wippel-Op erfolgreich und paar Monate später war die ganze Leber
voller Metastasen.

Ich wünsche dir und deiner Frau noch viel Kraft
und unendlich viele Stunden voller Liebe für euch
Lg Tine
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  #5  
Alt 16.08.2009, 14:27
Taddl Taddl ist offline
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Beiträge: 106
Standard AW: Bauchspeicheldrüsenkrebs>OP>Metastasen

Hallo ihr Lieben,

Es tut mir sehr leid, das eure Angehörigen noch so leiden müssen. Denoch finde ich Meinungsäußerungen wie die von Bianca und Andreas P. sehr wichtig. Auch ich teile ihre Meinung, ehrlich zu berichten, was das Ende sein wird.

Ich kenne mich mit Whipple OPs und anschliesenden Metastasen nicht aus und auch nicht mit Chemos. Beides war meinem Vater nicht vergönnt. Er starb innerhalb von 7 Monaten nach der Diagnose und konnte niemals seine Chemo beenden, weil immer andere Erkrankungen hinzu kamen.

Ich bewundere Menschen die diesen Krebs erfolgreich besiegt haben, denoch sind sie bei dieser Diagnose in der Minderheit.

Man sollte Hoffnung geben, denoch niemals die Augen, vor der Möglichen und wahrscheinlichen Konsequenz dieser Erkrankung verschließen.

Ich wünsche allen Betroffenen und Angehörigen das allerbeste

LG Taddl
__________________
In unserer Sanduhr fällt das letzte Korn,
ich hab gewonnen und hab ebenso verlorn'.
Jedoch missen möcht ich nichts,
alles bleibt unser gedanklicher Besitz.



Mein (Stief) Papa:
27.10.1948 - 08.10.2008
BSDK-Diagnose im April 08
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  #6  
Alt 06.09.2009, 16:13
Andreas P. Andreas P. ist offline
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Ort: Hamburg
Beiträge: 11
Standard AW: Bauchspeicheldrüsenkrebs>OP>Metastasen

Liebe Tine,

Meine Frau ist am 22. August im Alter von 49 Jahren gestorben.

Es tut mir Leid, wenn ich Dir Angst gemacht habe. Du weisst, dass ich das so nicht wollte.
Aber mit diesen schriftlichen Beiträgen im Internet ist das ja immer so eine Sache. Man hat ja nie die Möglichkeit so viel Anteilnahme wie in einem persönlichen Gespräch auszudrücken. Und manches kommt einfach anders herüber als gewollt.

Mir ging es vor allem darum, nicht die Augen vor dem unabwendbaren zu verschließen.
Ich kann verstehen wenn man nach jedem Strohhalm greift, solange noch Hoffnung besteht.
Meine Frau und ich haben genau dadurch aber Ihr viele fürchterliche Monate quälenden Leidens beschert.

Und diese Erfahrungen gehören nun einmal auch in dieses Forum.

Liebe Grüße
Andreas
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