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Alt 22.05.2009, 19:08
Benutzerbild von aengus
aengus aengus ist offline
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Standard AW: Wie genau sind CT und MRT?

hallo Mesi, Heike und Wolfgang,

in dieser Hinsicht muss ich euch Recht geben: es lag ja bei mir einzuhaken, als mir der Radiologe seinen Vers zu den MRT-Bildern sagte. Nur habe ich halt seit einem Jahr eine schlimme Sprech-Behinderung. Aber zum nächsten MRT-Termin werde ich meine Frau dabei haben. Sie macht bei vielen Gelegenheiten den Dolmetscher und das Sprachrohr für mich (mein Glück im Unglück!).

Dass der Radiologe vom Kernspin-Zentrum rein gar nichts von meiner Vorgeschichte weiß, liegt auf der Hand. Aber es macht mich total fuchsig, dass genau die Ärzte, die meine Vorgeschichte besser kennen, keinen Blick auf die MRT-Bilder werfen. Genau wie die HNO-Spezialisten von der Mannheimer Uni-Klinik, bei denen ich monatelang in Behandlung war. Sie hatten überhaupt kein Problem damit, das Areal was vorher "nur" Soor war, nach dem MRT für 100% krebsbefallen zu erklären, ohne die MRT-Bilder überhaupt gesehen zu haben.

Die Frage bleibt einfach im Raum stehen: tun sie es aus Zeit/Geld-Gründen nicht oder weil sie es nicht gelernt haben? Alle gucken nur auf den Bericht vom Radiologen.

Bei unserer Krankheit müssen wir wohl mit einer hohen Ungenauigkeit rechnen, abhängig von der individuellen Erfahrung und dem geschulten Blick des jeweiligen Arztes. Denn soviel ist mir auf jeden Fall klar geworden: es gibt anatomisch keine kompliziertere Region am Körper wie den Kopf.

Lieber Wolfgang, wir sind uns doch einig, dass wir als Betroffene nicht hier sein können, um uns zu streiten - sondern um uns gegenseitig durch Verstehen vielleicht helfen zu können. Nach unserem kurzen mitternächtlichen Chat hatte ich allerdings den Eindruck, du betrachtest das Ganze als reines Problem der Kommunikation. Nenee, meine Frau hatte auch schon versucht, meine Fragen vom Zettel herunterzulesen. Sie wurden einfach übergangen, die Oberärztin war in Eile, musste zum nächsten Fall. Nun gut, bei dem privaten Radiologie-Zentrum werden wir uns so gewiss nicht mehr "abfertigen" lassen wie in der Klinik. Wenn du dich bei deinen Ärzten gut aufgehoben und ausreichend informiert fühlst, dann sei froh - aber betrachte es bitte nicht als Normalfall. Meine Erfahrungen im Klinik-Betrieb sind leider völlig anders. Ich musste auch erleben, dass der sogenannte "mündige Patient" bei manchen (gerade jungen) Ärzten überhaupt nicht beliebt ist. Wobei ich noch nicht mal ihnen die Schuld gebe, sondern die Ursache im Zustand unseres Gesundheitssystems allgemein sehe.

Liebe Grüße und schönes Wochenende
Peter
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Geändert von aengus (23.05.2009 um 01:20 Uhr)
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  #2  
Alt 25.05.2009, 17:21
Eva333 Eva333 ist offline
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Standard AW: Wie genau sind CT und MRT?

Hallo Ihr Lieben,

habe Euch gerade eben erst entdeckt und möchte Mesi zunächst mal Recht geben mit ihrer Aussage "Befund ist nicht gleich Befindlichkeit".

Aber ich möchte ihr auch sagen was geschieht, wenn man sich auf die Wahrnehmung der Befindlichkeit beschränkt.

Mein Mann: Nichtraucher (schon immer), sich gesund ernährend, topfit, gute Kondition, beste Blutwerte mit der Befindlichkeit bis vor einer Woche "könnte Bäume ausreißen" liegt gerade jetzt auf dem OP- Tisch nach Befund "Tonsillenkarzinom T4 mit Metastasen in den Lymphknoten.

Alles was er bemerkt hatte war ein völlig schmerzfreier, vergrößerter Lymphknoten. Alles was ich bemerkt hatte war, dass er seit 2 Jahren schnarcht und sich das nicht anhört wie bei anderen Männern. Ich habe ihn mehrfach darauf hingewiesen, das mal untersuchen zu lassen. Aber deshalb geht man ja bei bester Befindlichkeit nicht zum Arzt.

Die Frage an den HNO, was geschehen würde, wenn er sich jetzt nicht operieren lassen würde, wurde so beantwortet: Diese Option haben Sie nicht, wenn Sie weiterleben wollen. Sie würden sehr bald in einen sehr schweren Krankheitszustand kommen und sterben.

Liebe Mesi, es ist schön, wenn du trotz Krankheit ohne angeratener OP auskommst, das tu ich auch schon seit 8 Jahren - aber Krebs ist definitiv etwas anderes.

Zum Hauptthema dieser Diskussion kann ich beitragen, dass bei uns MRT und CT zusammen angeschaut und genau besprochen wurden. Die Bilder waren aber auch absolut deutlich und eindeutig. Lediglich ob es sich um ein Karzinom oder ein Lymphom handelt wurde erst durch die Biopsie geklärt.

Ich selbst bin noch teilweise im Schockzustand, teilweise im Wechsel zwischen Angst und Hoffnung und bin sehr, sehr froh, dass ich dieses Forum gefunden habe.

Liebe Grüße
Eva
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  #3  
Alt 25.05.2009, 19:50
Benutzerbild von aengus
aengus aengus ist offline
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Standard AW: Wie genau sind CT und MRT?

vielen Dank liebe Eva, für deinen Beitrag zu meiner Fragestellung.

Ich kann sehr gut verstehen, dass dich diese Diagnose wie ein Blitz aus heiterem Himmel trifft. Unter "andere Krebsarten" und "Krebs im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich" findest du eine ganz große Diskussion zum Tonsillenkarzinom. Es wird dir helfen, wenn du dich mit Betroffenen und Angehörigen dort austauschst.

Bei mir konnte alles mit OP, neck-dissection und anschließender Bestrahlung geheilt werden. Ja, es ist ein äußerst heimtückischer Krebs, der keine Schmerzen verusacht. Bei mir nur Dauermüdigkeit und auch Schnarchen. Ich war wochenlang schlagkaputt und hatte keine Erklärung dafür. Wenn meine Schwägerin nicht wegen der Schwellung eines Lymphknotens Verdacht geschöpft hätte, mein HNO hätte mich noch eine Weile weiter gegen Angina behandelt …

Aber wenn dein Mann trotz allem so fit ist, dann betrachte es als gutes Zeichen. Denn die bevorstehenden Therapien werden ihn viel Kraft kosten. Und achtet darauf, dass er immer ausreichend ernährt ist. Vielleicht schon vor der Bestrahlung eine Sonde legen lassen für die Flüssig-Nahrung, im Fall dass es irgendwann über den Mund nicht mehr geht.

Nun musst du aber erst mal den Schock überwinden. Hier ist immer rund um die Uhr jemand da … ich weiß das auch sehr zu schätzen.

Alles Gute für euch
Peter
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