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  #1  
Alt 02.04.2009, 20:12
Benutzerbild von stern83
stern83 stern83 ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

hallo kerstinchen
ich dachte es ist mal wieder so weit nachzulesen was du so machst und ich habe mich gefreut ein so schönes bild hier zu sehn schicke frisur und weiterhin alles gute dir und allen anderen.
lg, arzu
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  #2  
Alt 21.05.2009, 12:53
reni06 reni06 ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Hallo Kerstin!
Auch wenn ich sehr selten schreibe, schaue ich doch immernoch in deinen Thread. Wie geht es dir? Ich hoffe es ist alles in Ordnung, dir geht es gut und du bist fleißig am Studieren.
Liebe Grüße
reni
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  #3  
Alt 25.05.2009, 22:28
Benutzerbild von stern83
stern83 stern83 ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

ich habe die letzten seiten jetzt erst gelesen und finde es totale kinderkacke was hier passiert.. das ist ein krebs forum.. wir sollten alle größere probleme haben als das, und ich finde es schade dass kerstin jetzt nicht mehr diesen thread hat.. ich denke der war sehr wichtig für sie und jetzt bleibt sie fern wegen kleinen streitigkeiten..
kerstin falls du das liest dann schreib uns mal wieder wie es dir geht und wie die reha läuft.. ignoriere einfach die sachen die dich hier negativ stimmen.
du bist so bewundernswert stark und musst so viel durchmachen... belaste dich nicht mit irgendwelchen ernährungsdiskussionen...
ich kenn dich zwar nicht aber ich muss sagen dass ich dich echt lieb gewonnen hab nach fast einem jahr mitlesen
bis bald hoffentlich kerstinchen ) gaaanz lg
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  #4  
Alt 22.06.2009, 19:15
Benutzerbild von Kerstin22
Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Okay,
da bin ich mal wieder. Ich habe mir überlegt mal wieder zu schreiben, auch wenn mir bewusst geworden ist wie gefährlich solche Foren werden können. Man kennt sich nicht persönlich und versteht sich vielleicht eher falsch. Da ich ein sehr offener und naiver Mensch bin, mache ich mich halt auch durch meine Beiträge verletztbar.

Ich wollte mal berichten wie es mir inzwischen geht. Außer ein paar konstante Wehwechchen wie starke Muskelkrämpfe, Hauttrockenheit und ein erhöhtes Schlafbedürfnis geht es mir blendend. Ich studiere wieder und die nächste Matheklausur steht auch schon wieder an. Ich bin im Moment sehr entspannt und zufrieden mit meiner Lebensweise. Wahrscheinlich könnte ich sogar sagen , ich sei glücklich. Ich meine: Ich bin anscheinend gesund, habe eine eigene Wohnung, ein Studium, was mir Spass macht, mache Sport, habe viele Freunde, neben dem Studium noch Freizeit, da ich mir ja wegen meiner Behandlungen mir jetzt mehr Zeit mit dem Studium lasse. Ich fühle mich wesentlich selbstbewusster und attraktiver als in meiner Jugend. Was will ich mehr?

Heute bin ich allerdings etwas schockiert und traurig, da ich erfahren habe, dass die eine Psychoonkologin meines Krankenhauses am Wochenende im Wald von einem Fremden erstochen wurde. Ich kann es irgendwie nicht begreifen. Sie war nicht für mich zuständig, doch ich war öfter in ihrer Malgruppe für Krebspatienten und hatte bei anderen Gelegenheiten Kontakt zu ihr. Sie hat mich sogar letztes Jahr auf der Station besucht, als ich auf der Transplantationsstation "eingesperrt" war und sie zufällig von meiner Anwesenheit hörte. Ich raffe es einfach nicht.
Morgen früh gehe ich zur Sportmedizin aufs Laufband und dann werde ich mal sehen, was da so erzählt wird. Ich nehme an einer Studie für Stammzelltransplantierte teil, in der getestet wird wie sich Ausdauersport nach einer Transplantation förderlich auf die kognitiven Fähigkeiten und die körperliche Fitness auswirken. Meine eigentliche Psychologin war etwas mit der Psychoonkologin befreundet. Sie war erst 39 Jahre.
Ich hoffe, es geht euch trotz dem blöden Schalentier gut!
Liebe Grüße
Kerstin
__________________
Morbus Hodgkin, II B mit Riskofaktor, ED 4/06, 8x BEACOPP eskaliert,Bestrahlung, 1. Rezidiv 03/07, 2x Chemo mit DHAP, 20.06.07 SZT; Bestrahlung;Reha, 2. Rezidiv, 18.04.08 allogene SZT, 03.06.08 komplette Remission , 2019: Knoten im Brustkorb, 03/19 ED Peripherer Nerventumor, 6 Zyklen Chemo, Bestrahlung, OP, bestätigte Remission 01/20
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  #5  
Alt 25.06.2009, 19:18
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Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Hallo!

Erst durch mich hat meine Psychologin von dem Tod der einen Psychoonkologin meines Krankenhauses erfahren. Heute habe ich mich mit Patientinnen meiner Psychologin in ihrer Praxis getroffen, die alle irgendwann in der Malgruppe der toten Psychologin waren, und haben über dieses schreckliche Ereignis gesprochen.
Je mehr ich über sie erfahre, desto mehr bewundere ich sie. Sie hat mit viel positiver Energie anderen Menschen Halt gegeben, auch wenn sie selbst nicht immer ein einfaches Leben hatte. Schlimm finde ich, dass sich die Presse um diese Geschichte so reißt. In Gedenken an sie wollen wir, wenn einige Zeit vergangen ist, Bilder, die in ihrer Malgruppe für Krebskranke entstanden sind und die bei meiner Psychologin in Behandlung sind, ausstellen, was ich für eine schöne Idee halte.

Es stimmt mich sehr traurig, dass so eine starke Frau so jung von hier gehen musste. Von ihr lernen kann ich so viel wie möglich im hier und jetzt zu leben so wie sie es getan hat. Mein Oberarzt hat mir diese Woche erzählt, dass sie bei ihrer letzten Begegnung hinter ihm her lief, um ihn zu fragen wie es mir geht. Immer wenn ich daran denke, muss ich anfangen zu weinen. Den Tod verdränge ich fast immer, auch wenn ich schon dreimal Krebs hatte. Irgendwie kann ich es nicht glauben, dass sie die Tote im Wald war. Morgen ist eine ganz große Trauerfeier in einer Berliner Kirche. Diesen Rahmen halte ich für mich als unangemessen. Ich habe Angst von einer Trauer überwältigt zu werden und keine Lust auf Schaulustige oder die Presse. Im kleineren Rahmen (hoffe ich jedenfalls) gibt es nächste Woche in meinem Krankenhaus eine Trauerfeier in der Kapelle, zu der ich wie auch die anderen Frauen, die ich heute traf, gehen werde.

Mich nervt es etwas, wenn mir jetzt manche von ihrer Angst erzählen, alleine in den Wald zu gehen. Ich bin derzeit nicht mit einer Angst vor einer potentiellen Ermordung im Wald, die ja statistisch gesehen eher unwahrscheinlich ist, sondern mit der Trauer um eine liebe Frau, die andere Menschen so viel gab, beschäftigt, die so unerwartet aus dem Leben schied.

Weil ich so wenig rote Blutkörperchen habe, hat mir mein Oberarzt EPO verschrieben. Ich bin also bald gedoppt.
Liebe Grüße
Kerstin
__________________
Morbus Hodgkin, II B mit Riskofaktor, ED 4/06, 8x BEACOPP eskaliert,Bestrahlung, 1. Rezidiv 03/07, 2x Chemo mit DHAP, 20.06.07 SZT; Bestrahlung;Reha, 2. Rezidiv, 18.04.08 allogene SZT, 03.06.08 komplette Remission , 2019: Knoten im Brustkorb, 03/19 ED Peripherer Nerventumor, 6 Zyklen Chemo, Bestrahlung, OP, bestätigte Remission 01/20
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  #6  
Alt 26.06.2009, 11:49
Butterfly Butterfly ist offline
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Beiträge: 35
Standard AW: Krebs und Studium

hallo gedopte kerstin!

ich wollte nur mal ein kleines "willkommen zurück" posten!
tut mir leid wegen dem tod deiner psychologin.

freue mich, dass es mit deinem studium gut läuft. und die studie bei der du mitmachst klingt ja auch interessant. zumal du ja eh gerne sport machst.

liebe grüße,
butterfly
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  #7  
Alt 01.07.2009, 23:11
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Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Hallo Butterfly,
Danke für deinen Willkomensgruß. Wie geht es Dir?

Ich war heute auf der Trauerfeier im Krankenhaus und im nachhinein muss ich sagen, dass es mir gut getan hat. Ich habe eine große Gemeinschaft erlebt und viele mir bekannte Menschen getroffen. Die andere Pschoonkologin des Krankenhauses hat mich erst einmal wortlos in die Arme genommen. Ich war erstaunt, dass sogar der Direktor der Klinik und sein Stellvertreter da waren. Sonst waren noch Ärzte, Pflegepersonal, Schwestern aus der Hämatologischen Ambulant, Krankengymnasten, Sozialdienst-Mitarbeiter und einige Patienten da, von denen ich einige durch die Sportmedizin, die Malgruppe oder eine zwischenzeitlich existierende Stammzellpatientengruppe kannte. Meine Psychologin war auch gekommen. Sogar der Ehemann der verstorbenen Psychoonkologin war da. Er will auch zur Vernissage unserer Bilderausstellung kommen. Die Feier fand ich sehr gut gestaltet. Ich habe geheult, was ich aber auch nicht anders erwartet hatte. An einer Stelle konnte jeder ein Teelicht für Frau Sahling anzünden. Ich saß am Gang und heulte leise vor mich hin als mein Oberarzt beim Anstehen für das Kerzenanzünden neben mir stand und meine Hand nahm. Wir schauten uns beide mit Tränen in den Augen an und ich empfand diesen Moment als sehr intensiv. Ich spürte eine große Wärme, die er ausstrahlte. Es war meines Erachtens aber nicht nur ein Geben von Trost, sondern eher ein gemeinsames Trauern und Trost spenden. Auf jeden Fall ist das eine besondere Arzt-Patienten-Beziehung.
Nach der Feier sagte ich zu meiner Psychologin, dass mein Oberarzt auch da war. Sie meinte, dass das nicht zu übersehen war. Für mich war das wirklich ein großer Moment von Vertrautheit und Nähe.

Nach der Feier war ich noch mit anderen Patienten was trinken. Die tote Pschologin war meines Erachtens eine große Persönlichkeit, die ich mir gerne auch als Vorbild nehme. Ich möchte auch einmal eine so starke Frau werden.

Nach über einer Woche Trauer habe ich jetzt nach dem Gemeinschaftserlebnis das Gefühl, dass es mir besser geht. Die Bilderausstellung wollen wir schon Mitte Juli eröffnen.

Liebe Grüße und viel Kraft euch allen
Kerstin
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