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  #1  
Alt 01.12.2008, 21:11
psytec psytec ist offline
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Registriert seit: 12.11.2008
Beiträge: 9
Standard AW: Tabuthema Krankheit - Was nun?

Hallo Forum!

Die letzten beiden Wochen waren anstrengend und gefüllt mit neuen Eindrücken. Leider hatte ich nicht viel Zeit mich mit dem Forum auseinander zu setzen.

Zunächst einmal bedanke ich mich für das viele Mitgefühl das hier im Forum ist. Es ist für mich schon alleine hilfreich zu lesen wie ihr über die Krisensituation BSDK in der Familie denkt oder wie es bei euch war.

Meine Mutter war nun 10 Tage lang auf der Palliativstation und ist jetzt seit Feitag wieder zuhause.

Positiv ist das sie sich im Krankenhaus sehr wohlgefühlt hat und auch dort mit ihr und auch mit uns über ihre Krankheit gesprochen wurde. Leider ist sie noch immer sehr verschlossen was ihre Situation angeht...

Ihr Zustand ist für uns im Augenblick allerdings überhaupt gar nicht mehr nachvollziehbar.

Als es an die Entlassung aus dem Krankenhaus ging wurden wir an die Seite genommen und darauf vorbereitet das es nicht mehr lange dauert. Wir wurden über den Ablauf des Sterbevorgangs aufgeklärt, was an sich nicht schlecht ist, weil man somit ein wenig vorbereiteter auf diese Situation ist und dann nicht so schnell panisch wird.

Kaum zu Hause angekommen blühte sie aber in einer unglaublichen Art und Weise auf. Vielleicht lag es daran das unser Bruder das Wochenende von weit her angereist ist, so war unsere Vermutung zunächst. Und wie zur Bestätigung ist sie seit Sonntag schon wieder schlechter drauf. Allerdings lange nicht so schlecht wie vor dem Krankenhausaufenthalt. Nur Ihre Laune wird immer schlechter sie ist mit vielem unzufrieden was uns wiederum fertig macht.

Seit ein paar Tage hat sie nun auch einen dollen Husten und wir vermuten das das viele Wasser in Ihrem Körper mittlerweile auch in Der Lunge ist, aber was dagegen tun....

Was uns im Augenblick am meisten beschäftigt ist das alle Ärzte, Pflegepersonen... schon sagen das es nicht mehr lange dauert, aber auf der anderen Seite Ihr allgemein Zustand uns im Augenblick etwas anderes zeigt.

Es ist ein unerträgliches Gefühl zwischen Hoffen und Bangen.

Ihre Pflege teilen meine Schwester und ich nun untereinander und beide sind wir 24h Stunden am Tag damit beschäftigt. Ein Kraftakt der sehr an unserer körperlichen und seelischen Kraft zehrt. Zumindest 2mal die Woche kommt jetzt ein Pflegedienst für die Körperpflege ein weing Entlastung für uns und Freitag geht sie wieder ins Krankenhaus.....

Mein Schwester sagt gerade das ihr Eindruck ist das Mom gerade nochmal mit aller Kraft gegen den Krebs ankämpft. Ein gutes Zeichen oder ein verzweifelter Akt. Diese Ungewissheit über die Dauer dieses Kampfes ist so schlimm...
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  #2  
Alt 06.12.2008, 10:05
Bea51 Bea51 ist offline
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Registriert seit: 17.11.2008
Beiträge: 16
Standard AW: Tabuthema Krankheit - Was nun?

Hallo Psytec,

ich kann so gut nachvollziehen, wie Du Dich fühlen musst! Dieses ewige Auf und Ab, Hin und Her, zwischen Hoffnung und Angst! Darin mischt sich die Panik, vielleicht irgendwann nicht das Richtige zu tun, weil die ganze Situation zur totalen Überforderung führt!

Ach Mensch, leider kann ich Dir auch nicht helfen, aber zumindest kann ich Dir auf diesem Wege virtuell ganz viel Kraft schicken, obwohl ich natürlich aus eigener Erfahrung weiß, daß es Dir wahrscheinlich auch nicht wirklich hilft. Aber vielleicht hilft es ja ein klein wenig, wenn Du weißt, es denkt irgendwo jemand an Dich...

Ich wünsche Dir alle Kraft der Welt.

Liebe Grüße
Beate
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  #3  
Alt 16.12.2008, 13:03
wecki wecki ist offline
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Beiträge: 103
Standard AW: Tabuthema Krankheit - Was nun?

Hallo Psytec,

Du hast Dich schon länger nicht mehr gemeldet.
Wie gehts Dir inzwischen?
Wie gehts Deiner Mutter?

Schicke Dir auch jede Menge Mut- und Kraftpakete
und grüße Dich herzlich

Christine
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  #4  
Alt 17.01.2009, 00:10
psytec psytec ist offline
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Beiträge: 9
Unglücklich AW: Tabuthema Krankheit - Was nun?

Hallo Liebes Forum!

Wir haben heute meine liebe Mutter beerdigen müssen. Sie ist letzte Woche Mittwoch den 07.01.2009 um 5:26 friedlich eingeschlafen.

Die letzten Wochen war sehr anstrengend aber trotzdem auch sehr schön gewesen.

Mitte Dezember nach einem Aufenthalt auf der Palliativstation hat sie zugestimmt in ein Hospiz zu gehen. Dort hat sie dann noch 16 Tage erleben dürfen in denen Ihr jeder Wunsch erfüllt wurde ja sie hatte noch eine schöne Zeit. Gerade auch Weihnachten sind wir alle nocheinmal als Familie zusammen gewesen. Wir haben Sie Heilig Abend und 1. Weihnachtsfeiertag nach Hause geholt mit Ihr zusammen gesessen und konnten nocheinmal gemeinsam Weihnacht feiern.

Der ganze Kampf der letzten Monate gegen die Unausweichlichkeit Ihres Todes war vorbei. Wir konnten gemeinsam die Dinge klären die noch offen waren und einfach nur unsere Gemeinschaft genießen.

Nun fehlt Sie...............

Zitat:
Jürgen Werth, Nun bist Du fort

Nun bist du fort, und nichts auf dieser Welt bringt dich zurück.
Nun bist du fort. Hätt' ich dich nicht gekannt, wär dieser Tag ein Tag wie
tausende zuvor. Doch nun wisch ich mir ganz verschämt die erste
Träne vom Gesicht. Nun bist du fort... Schon gut - ich weine nicht!

Du hast geglaubt an den, der selbst die Auferstehung war. Du hast
geglaubt, und du hast oft gesagt, wenn du mal gehen mußt, gehst du
zu ihm. Doch sag, was bleibt mir nun von dir, was ist davon schon
von Gewicht? Nun bist du fort... Schon gut - ich weine nicht!

Ich weiß, du lebst, du bist nun frei und froh wie nie zuvor.
Ich weiß, du lebst, doch schreibst du nie mehr einen Brief, rufst
nie mehr an. Du lebst, als wärst du tot. Ich weiß, ich weine nur
um mich. Wie ich ihn hasse, den Verzicht! Nun bist du fort...
Schon gut - ich weine nicht!

Ich weiß nicht wie, doch hinter Wolken sehe ich ein schwaches
Licht. Ich weiß nicht wie, doch du, ich freu mich auf einmal ganz
leis für dich. Du weißt nun mehr als ich. Ach, du, ich tu dir sicher
leid, wie ich hier steh im Kerzenlicht. Nun bist du fort...
Schon gut - ich weine nicht!

Du bist zu Haus, du gingst mir nur ein kleines Stück voraus.
Du bist zu Haus! Die Uhr an deinem Arm steht nun für immer still,
die Zeit hat ausgedient. Der Tod, die Schmerzen sind vorbei.
Ich glaub, zurück willst du wohl nicht. Nun bist du fort...
denn du lebst in Gottes Licht.
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  #5  
Alt 17.01.2009, 00:23
Benutzerbild von Chrigissi
Chrigissi Chrigissi ist offline
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Registriert seit: 09.11.2008
Ort: Berlin
Beiträge: 1.066
Standard AW: Tabuthema Krankheit - Was nun?

Hey!
Sie wird immer fehlen.
Denke an die schönen Zeiten. Wir sind noch am Kämpfen.
Mein aufrichtiges Beileid für Dich und Deine Familie.
Christine



__________________
Wirklich trösten kann nur,
Wer selbst durch Leid gebeugt wurde.
Annegret Kronenberg
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  #6  
Alt 18.01.2009, 11:23
Bea51 Bea51 ist offline
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Registriert seit: 17.11.2008
Beiträge: 16
Standard AW: Tabuthema Krankheit - Was nun?

Hallo Psytec,

herzliches Beileid auch von mir. Ich habe oft an Dich gedacht und mich gefragt, wie es Dir wohl geht. Die Situation war für Dich ja auch besonders schwer - es ist schon erstaunlich, dass es doch immer irgendwie weitergeht, nicht wahr?

Ich wünsche Dir viel Kraft für die nächsten Wochen!

Meine Mutter kämpft noch…. sie ist seit dem 23.12.08 in einem Pflegeheim und wird dort sehr gut versorgt. Soweit ich es einschätzen kann, fühlt sich meine Mutter dort auch ganz wohl. (Sie spricht nach wie vor nicht über die Krankheit oder ihr Befinden!!!!). Meine Mutter baut von Tag zu Tag mehr ab. Jetzt hat sie auch noch eine starke Bronchitis und muss Antibiotika schlucken.

Außerdem hat sie seit ca. 10 Tagen mit Übelkeit zu kämpfen und denkt, sie hat eine Magenverstimmung, die mit Pfefferminztee zu beheben ist. Da sie nichts essen mag (kann), nimmt sie natürlich noch mehr ab. Ich war gestern nach einer Woche mal wieder bei ihr und habe einen Schreck über ihr Aussehen bekommen. Die Augen liegen in tiefen Höhlen, Arme und Hände sind dermaßen dürr - man sieht jeden einzelnen Knochen, die Haut ist runzelig und schlaff…. furchtbar.

Jetzt hoffen wir sehr, dass sie sich nicht mehr lange so quälen muss.

Über Erfahrungsberichte, die Ihr - liebe Forumsmitglieder - in dieser Situation (wie lange wohl noch??) gemacht habt, würde ich mich sehr freuen.

Im Voraus schon mal vielen Dank.


Liebe Grüße und Euch allen weiterhin viel Kraft

Beate
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  #7  
Alt 18.01.2009, 21:25
psytec psytec ist offline
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Beiträge: 9
Standard AW: Tabuthema Krankheit - Was nun?

Hallo Bea51 und Chrigissi...

Ich möchte mich für die mir entgegengebrachte Anteilnahme bedanken. Ich finde es zwar schlimm das wir hier eigentlich alle wegen einer Lebenstragödie die die BSDK Erkrankunfg ist sind, aber dennoch finde ich dieses Mitgefühl sehr aufbauend für mich.

Bea auch meine Mom hatte eine Zeit lang die Phase in der sie kaum noch etwas aß, mit Übelkeit kämpfte und zudem auch sehr wenig Tee trank. Das war Ende November. Ich kann mich noch genau erinnern als wir sie aus der Palliativstation nach Hause holten, hieß es vom Pflegepersonal und von den Ärzten das sie jetzt zum sterben nach Hause kommt. Zu Hause ging es ihr dann wieder besser und sie aß wieder mehr. Weihnachten hat sie sogar mit Ente gegessen natürlich nur eine Miniportion aber immerhin.

Die Frage nach dem wie lange noch hab auch ich oft gestellt. Ich wollte einfach nicht mit ansehen wie aus meiner Mutter nur noch ein Schatten ihrer selbst wurde. Das ist aber nur das äußere Aussehen. Der Krebs zeichnet den Erkrankten in seinem Verlauf doch sehr doll. Und natürlich gibt es sicherlich auch den Punkt wo der Krebs lebenswichtige Organe abschaltet doch wann das so ist kann einem keiner mehr sagen wenn man "nur noch" palliativ Behandelt wird. Aus der Erfahrung mit meiner Mutter möchte ich behaupten das ein ganz großer Aspekt der Dauer der Erkrankung auch der persönliche Wille zu leben oder zu kämpfen ist. Als meine Mutter noch gehofft und geglaubt hat das sie es schaffen kann hat sie gekämpft. Wenn einmal schlechte Phasen waren hat sie ihre Bemühungen weiter intensiviert da wieder rauszukommen. Später dann (das war auch der Punkt als sie zustimmte in ein Hospiz zu gehen) als klar war das ihr nicht mehr viel Zeit blieb, hat sie nicht mehr gekämpft. Sie hat die Tage die ihr blieben einfach nur genossen (durch die Medis war sie schmerzfrei). Als dann der Leidensruck stieg weil sie nicht mal mehr auf den Toilettenstuhl konnte ein Katheder bekam und gewindelt wurde, spürte man ihr ab das sie das so nicht mehr wollte. Es hat dann noch eine Woche gedauert dannbekam sie starke Schmerzen und einen Tag später war es dann vorbei.

Ich denke also das viel auch vom persönlichen Willen zu kämpfen abhängt....
__________________
---------------------
Meine Mutter

Diagnose BSDK: 26.09.2008
verstorben: 07.01.2009
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