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#1
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AW: Malignes Melanom in situ
Hallo Cicero,
ich denke, das ist eine gute Frage. Ich schließe mich Katinka an, Du wirst irgandwann mit Deiner Krebserfahrung abschließen können. Ich hatte vor 14 Jahren eine Fehldiagnose Krebs. Obwohl ich dann wußte, das die Diagnose falsch gewesen ist, habe ich mich in meinem Inneren mit dem Thema Krebs auseinandergesetzt und nach ca. 2 Jahren wars dann innerlich aufgearbeitet. Natürlich wirst Du, so hoffe ich doch, regelmäßig zu den Kontrollen weiterhin gehen. Mein Psychologe hat mir mal gesagt, in einer Gesellschaft, da fällt das Thema Krebs und keiner will darüber sprechen, da wird sich weggeduckt. Es sei denn, es ist jemand dabei, der es selbst erfahren hat. Der versteht und gibt Antworten, zumindest versucht er, die richtigen Antworten zu geben bzw. er hört zu. Und diese Erfahrung habe ich selbst auch schon gemacht. Ich bin z.B. meist die einzige, die, wenn jemand sich in einer Runde zu so einer Krankheit bekennt, die dann reden kann.Ich denke, eine Krebserkrankung ist ein Prozess, den man durchschreitet. Gerade das Thema Hautkrebs, so denke ich, ist ein Besonderes. Jeder denkt, und ehrlich gestanden, auch ich habe so gedacht, Hautkrebs ist nicht schlimm. Weggeschnitten, das wars dann, als harmlos. (Was ja bei einem in situ ja auch zutrifft). Es hat mich sehr belastet, mit niemendem reden zu können!!! Einen Ausweg gab es für mich, indem ich ein paar wenige gute Freunde mit einbezogen habe. Das genügt mir. Es gibt da ein paar, die mich verstehen, mit denen ich reden kann. Und siehe da, das Verständnis, auf das ich stoße, wird immer größer. Einer sagts dem anderen, so ist das halt. So falsch das jetzt auch klingen mag, es gibt auch positive Seiten. Leider Gottes lernt man meist aus den negativen Ereignissen am meisten. So wie Du sagst, mal wieder die Augen aufmachen für das Schöne, das uns auf dieser Welt begegnet. Irgendwie bin auch ich reicher geworden. Obwohl auch ich die Erfahrung nicht wirklich gebraucht hätte. Alles Liebe für Dich, gib Dir Zeit, schwerwiegende Dinge kann man nicht von heute auf morgen verarbeiten Hedi Geändert von hedi2 (27.09.2008 um 10:29 Uhr) |
#2
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AW: Malignes Melanom in situ
Hallo Cicero,
da hast Du was aufgegriffen,das ist leider ein Thema.Man wird ja automatisch von Bekannten,Verwandten und Arbeitskollegen gefragt.Ich tu mich schwer mein "Schalentierchen"zu benennen.Habe das Gefühl manch einer glaubt sogar "Es" sei ansteckend.Deshalb versuche ich das ganze mit Humor zu erklären. In meinem Alter ist man Froh über jede neue Naht,sie strafft das Gesamtbild.Fakt ist, das viele von uns die "kleinen" Dinge im Leben jetzt ganz anders geniessen,und deshalb hat so ein Schuss vor den Bug auch etwas Gutes.Wie Hedi schon sagte,es hat auch etwas Positives.Habe die kommende,dunkle Jahreszeit nie gemocht,jetzt freue ich mich auf mollige Abende am Kamin.Mittlerweile geht mir so manches"Problem" am A.... vorbei,es gibt Wichtiges und Schönes.Um das Dazwischen sollen sich die "Gesunden" Gedanken machen. Liebe Grüsse an Alle Tina |
#3
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AW: Malignes Melanom in situ
Hallo, Allerseits !
Dank, für Eure Antworten und die lieben Wünsche, die ich gern gleich an Alle zurückgeben möchte! Besonders für "die extra Naht"...das hat mir so gefallen, ich hab´s gleich mal ausprobiert Auch ohne es "rumzuerzählen", liebe Katika, fällt´s ja gelegentlich auf, wenn man mal schwächelt. Den lieben Kollegen, zum Beispiel, wenn man abends zum Arzt geht und am nächsten Tag schwerverpflastert und ein bisschen steif im Rücken wieder im Büro erscheint, oder, aktueller, gestern beim Wasserski laufen...eine 15cm Narbe fordert wenig zurückhaltende Menschen gelegentlich zu einem "Huch!Hast´ndagemacht?"heraus....wie gesagt : die extra Naht zur Formerhaltung.....sehr sehr schön! Danke für dieses wunderbare..öh...Argument Tatsächlich stelle ich nämlich auch an mir die Schwierigkeit fest, es zu benennen. Nicht unbedingt, oder vielleicht auch nicht nur, weil ich "es" "nicht wahrhaben" kann, oder will, sondern weil ich auch, diese plötzliche Distanz im Umgang mit mir bemerke, jedenfalls gelegentlich. So als wüssten manchmal Leute nicht mehr, wie sie auf mich reagieren sollen. Kennt ihr das, wenn Euch, meinetwegen zum Beispiel, jemand erzählt, wie er gelitten hat, als ihm ein Weisheitszahn entfernt wurde und dann, mit Seitenblick, ein "ok, war natürlich nicht sooooooo schlimm" hinterher schiebt ?Und das, obwohl ich speziell nun nicht gross leiden musste (und natürlich überaus froh darüber bin) und aufrichtig Mitgefühl mit dem Zahnarztkandidaten hab. Schrecklich...allein dies Bohrergeräusch...brrrrrr *schüttel*... es ist ein bisschen, wie zu der Zeit, als mein Vater gerade gestorben war und auch niemand wusste, ob er in meiner Gegenwart überhaupt lachen durfte - durfte er. Gerade zu der Zeit habe ich gern zB lustige Geschichten und Anekdoten über meinen Vater gehört, die ich noch nicht kannte. Allen ein wundervolles Restwochenende und einen guten Start in die neue Woche ! Cicero |
#4
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AW: Malignes Melanom in situ
Hallo Cicero,
es ist in der Tat für viele nicht so einfach, mit Betroffenen umzugehen. Und es ist ja auch verständlich. Ich reagiere z.B. bei Jammern auf allerhöchstem Niveau wegen einer Lapalie recht allergisch. Aber ich stelle mich auch nicht hin und prahle dann mit dem, was ich aushalten musste. Denn dafür habe ich auch echt "zu wenig" gelitten. Ich kann mich aber auch noch an die Zeit "davor" erinnern... und da hatte ich auch anfänglich etwas Schierigkeiten mit Betroffenen. Spricht man sie darauf an, oder schweigt man es besser tot? Wie wird er reagieren? Geht das nach hinten los? All sowas.... Nun ja... inzwischen bin ich deutlich schlauer und gehe selber sehr offen damit um. Wer mich fragt kriegt Antworten. Und wer sich nicht traut, kriegt die Signale, dass er unbesorgt Fragen kann. Denn: rumdrucksen kann ich nicht ab. Uns allen noch einen schönen Sonntag!
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#5
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AW: Malignes Melanom in situ
guten morgen, auch ich hatte anfangs meine probleme damit - sagt man das ich krebs habe (weil er ja weggeschnitten wurde), bin ich ein krebspatient oder doch nicht ........ diese fragen haben mich sehr beschäftigt und waren für mich eigentlich sehr wichtig. ich habe dann mit meiner psychoonkologin darüber gesprochen und die meinte: ich bin und werde mein leben lang ein krebspatient bleiben - auch wenn ich NIE NIE wieder was bekommen werde, patient bleibe ich ein leben lang. damit kann ich eigentlich gut leben und habe das einfach zu den akten gelegt.
Übrigens: heute hatte ich wieder meine 3monatige kontrolle: lymphknotensono und abdomensono > alles im grünen bereich. hab vor lauter freude gleich wieder heulen müssen. lg gitti
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mein Mann: Adenokarzinom man sieht die Sonne langsam untergehen und erschrickt trotzdem wenn es dunkel ist - Kafka |
#6
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AW: Malignes Melanom in situ
Hallo Rachel,
klasse, schön zu hören. Nur weiter so... Das mit den Tränen kenne ich. Hatte das bei meinem Abschlußstaging nach Chemo. Da entlud sich dann alles, was sich die Monate davor aufgestaut hat. Inzwischen bin ich vor der Nachsorge "nur noch" hibbelig und freue mich dann einen Kullerkeks, wenn meine Marker aus dem Fax kommen und wieder okay sind. Wenn dann MRT und CT noch gut sind, trage ich die folgenden Tage ein dickes, breites Grinsen im Gesicht.
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#7
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AW: Malignes Melanom in situ
hi dirk, danke für deine lieben zeilen, geht mir auch immer genauso, auch ich grinse heute wie ein hutschpferd und der tag ist einfach nur schön :-) :-)
lg gitti
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