Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Lungenkrebs

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 29.07.2008, 19:58
Benutzerbild von Bini1967
Bini1967 Bini1967 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 26.06.2008
Ort: Bruckmühl
Beiträge: 455
Standard AW: Vor 1 Jahr SD-Ca., jetzt Adenoca. im rechten Unterlappen

Liebe Bettina,
ja, das mit dem Umzug liegt mir schon sehr schwer im Magen. Das ist eine etwas längere Geschichte.
Mein Mann war längere Zeit bei einer Firma, zu der er täglich 115km einfach gefahren ist. Er ist als Elektroingenieur (Energietechnik) im Vertrieb tätig. Zuvor war er lange bei der AEG, später Alsthom und Areva, in Frankfurt tätig. Da das aber alles nicht so gut lief wechselte er zu einem großen Ingenieurbüro im Rhein-Main-Gebiet als Consultant. Die schickten ihn nur so in der Weltgeschichte herum. Klar, mein Mann spricht Englisch und Französisch wie Deutsch, die Fremdsprachen sind sein Kapital. Das ganze letzte Jahr war er überwiegend nur im Ausland, erst Mosambique, dann jeweils 8-12 Wochen am Stück in Abu Dhabi. Dazwischen immer nur 1 Woche zuhause. Es war die Pest. Eigentlich sollten wir dann für 4 Jahre nach Abu Dhabi oder Quatar entsandt werden. Da dann aber bei meiner Mutter die Krankheit losging, ich auch noch betreuungsbedürftige Großeltern habe und der Stiefvater meines Mannes ein Pflegefall nach LK-OP war, sagte mein Mann nur, momentan sei eine Entsendung nicht günstig, da fast 4 Pflegefälle in der Familie sind und seine Frau nicht ins Ausland könne. Da meinte sein Chef doch nur, na dann gehen sie eben alleine. Mein lieber Göga erwiderte nur, er habe nicht geheiratet und 2 Kinder in die Welt gesetzt, um dann alleine für 4 Jahre ins Ausland zu gehen.
Also wieder die Firma gewechselt, wieder Probezeit etc.
Nun ist er seit Januar in Holzkirchen (Oberbayern, nähe Tegernsee). Wunderschöne Gegend, aber erst mal alleine wegen der Probezeit. Die ist nun um und wir betreiben sozusagen eine Familienzusammenführung. Meine Mutter knabbert schon schwer daran, dass ihr einziges Kind so weit weg zieht, aber meine Kinder brauchen auch ihren Vater. Es ist für uns alle nicht wirklich leicht, aber auch ich möchte gerne wieder mit meinem Mann als Familie leben. So ist dann eben die Entscheidung gefallen. Jetzt hat mein Sohn 12 Wochen Ferien, da Hessen ja schon früh begonnen hat.
Zu allem Unglück ist der Stiefvater vor 2 Wochen seinem Krebsleiden erlegen, was es für meine liebe Schwiegermutter auch nicht leichter macht. Aber er muß nun nicht mehr leiden und hat es bestimmt besser.
Wir sitzen jetzt jedenfalls auf gepackten Kisten, da unser neues Haus noch renoviert werden muß, wir können aber erst ab Montag rein. So pendeln die Kids und ich zwischen Frankfurt und Holzkirchen bis alles in trockenen Tüchern ist.
Um einen neuen Job werde ich mich dann später kümmern, erst mal muß ich sehen, wie das so mit der Schule läuft. Mein Sohn kommt in die 4. Klasse und da ist es ja schon entscheidend wie es später weitergeht. Die bayerischen Schulen sind ja berüchtigt

Konntet Ihr Euch jetzt zu einer Stoßwellentherapie entschliessen? Es wüde mich interessieren, ob es Deinem Mann hilft.
Ich drücke Euch die Daumen für eine hoffentlich weiterhin ärztefreie Woche,
liebe Grüße
Sabine
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 30.07.2008, 19:33
bettinaco bettinaco ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 02.02.2007
Ort: Hannover
Beiträge: 1.792
Standard AW: Vor 1 Jahr SD-Ca., jetzt Adenoca. im rechten Unterlappen

Liebe Sabine,
das ist ja eine recht vertrackte Geschichte. Aber du hast offenbar einen netten Mann - es sind ja nicht wenige, die der Karriere wegen sich um ihre Familie nicht weiter scheren. Ein Glück ist es allerdings auch, wenn man es sich leisten kann zu kündigen. Auch für dich ist ja Tegernsee immer noch besser als Abu Dhabi. Und wenn du noch nicht wieder arbeitest, kannst du ja eher mal nach deiner Mutter schauen. Wie lange musst du da fahren?
Na ja, es ist schon eine schwierige Situation - und ich wünsch dir, dass du das gut hinkriegst. Dass ihr bald zur Ruhe kommt. Und dass es deiner Mutter weiter gut geht, natürlich.
LG
Bettina
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 30.07.2008, 20:07
Benutzerbild von Bini1967
Bini1967 Bini1967 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 26.06.2008
Ort: Bruckmühl
Beiträge: 455
Standard AW: Vor 1 Jahr SD-Ca., jetzt Adenoca. im rechten Unterlappen

Liebe Bettina,
stell Dir vor, wir waren eben mit meiner Mama essen. Sie hat wunderbar gegessen und sogar noch einen Nachtisch verputzt.
Mit dem schnell mal rüberfahren wird es nicht so leicht, immerhin liegen 450km dazwischen. Mit dem Zug sind wir mit Umsteigen 5 Stunden unterwegs, Mit dem Auto ca. 4, kann aber leicht auch mehr sein. Die Strecke Frankfurt-München und auch München-Salzburg ist leider sehr befahren.
Aber wir bekommen ein schönes Gästezimmer. Ich hoffe, meine Mama kommt dann auch mal bei uns vorbei.
Was macht Dein Mann?
Du hast Recht, mein Mann ist ein richtiges Goldstück. Ich hätte keinen besseren finden können. Immerhin hat er auch 9 Jahre auf mich gewartet, weil ich erst mal erkennen mußte, dass es keinen besseren für mich gibt.
LG
Sabine
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 12.08.2008, 17:13
Benutzerbild von Bini1967
Bini1967 Bini1967 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 26.06.2008
Ort: Bruckmühl
Beiträge: 455
Standard AW: Vor 1 Jahr SD-Ca., jetzt Adenoca. im rechten Unterlappen

Huhu,
will mal wieder Piep sagen.
Letzte Woche lief die Chemo bei meiner Mama problemlos, außer Müdigkeit und leichten Unwohlsein am Abend keinerlei NW.
Heute haben wir telefoniert. Ich wollte wissen, wie es gestern bei der Chemo gelaufen ist. Ihre Leukos waren nur bei 1000. Deshalb haben sie gar nichts gemacht. Der Arzt sagte nur, er dürfe ihr eigentlich gar keine Hand geben, sie solle sich gut die Hände desinfizieren und Menschenmengen wegen Infektionsgefahr meiden. Zusätzlich bekommt sie noch ein Antibiotikum.
Ist das normal, dass schon 2 Chemos so eine starke Blutbildveränderung hervorrufen, dass ausgesetzt werden muß? So wie ich meine Mutter verstanden habe, soll diese Chemo sogar ganz ausfallen. Nächsten Montag soll es dann nach Plan weitergehen.
Bin etwas iritiert, dass der gestrige Termin ersatzlos gestichen werden soll.
Meine Mutter fragte mich nur, ob die Kids erkältet sind. Wir haben am Wochenende nämlich eine Familienfeier. Wären die Kinder krank, würde diese dann wohl ausfallen.
So weit der Stand für heute.
Ganz liebe Grüße Euch allen

Sabine
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 20.08.2008, 21:02
bettinaco bettinaco ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 02.02.2007
Ort: Hannover
Beiträge: 1.792
Standard AW: Vor 1 Jahr SD-Ca., jetzt Adenoca. im rechten Unterlappen

Liebe Sabine,
deine Frage kann ich dir nicht beantworten, aber lass trotzdem wieder von dir hören. Oder steckst du schon im Umzug?
LG
Bettina
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 22.09.2008, 21:38
bettinaco bettinaco ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 02.02.2007
Ort: Hannover
Beiträge: 1.792
Standard AW: Vor 1 Jahr SD-Ca., jetzt Adenoca. im rechten Unterlappen

Liebe Sabine,
habe gerade gesehen, dass du wieder da bist. Wie gehts deiner Mutter? Wie war der Umzug? Und hast du dich schon ein bisschen eingelebt?
Wenn du verdaut hast, was hier in der Zwischenzeit geschehen hast, meld dich mal.
LG
Bettina
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 22.09.2008, 22:02
Benutzerbild von Bini1967
Bini1967 Bini1967 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 26.06.2008
Ort: Bruckmühl
Beiträge: 455
Standard AW: Vor 1 Jahr SD-Ca., jetzt Adenoca. im rechten Unterlappen

Liebe Bettina,
das ging aber flott, dass Du mich entdeckt hast
Eigentlich wollte ich mich erst mal wieder etwas einlesen, bevor ich mich zu Wort melde.
Da sind ja wirklich viele schlimme Dinge während meiner Abwesenheit passiert.
Ich kann immer nicht fassen, wie schnell es gehen kann.
Meiner Mama schaeint es oberflächlich betrachtet gut zu gehen. Ich formuliere das etwas eigenartig, da durch unseren Umzug unser Verhältnis nicht gerade zum Besten steht. Sie sieht eigentlich gut aus, wie das blühende Leben. Mein Vater sagt jedoch, es gehe ihr gar nicht gut. Sie ist sehr müde und psychisch mies drauf. Dazu kommt die Sorge um meine Großeltern, also ihre Eltern. Die sind beide 86 und betreuungsbedürftig. Mein Opa hat einen Alzheimer im Anfangsstadium und mit dem Leben abgeschlossen. Das will nur keiner begreifen. Alle meinen, sie müßten ihm sagen, was für ihn am Besten ist. Klaus iß doch dies, Klaus mach doch das,...
Meine Oma ist sehr anstrengend. Für ihr gesegnetes Alter geht es ihr meiner Meinung nach noch hervorragend. Ok, sie hat eine Spinalkanalstenose, die auch schon operiert wurde, und eine ausgeprägte Osteoporose. Daraus resultieren auch diverse Wirbelkörperfrakturen. Ich bin überzeugt, sie hat sehr starke Schmerzen, doch merkwürdigerweise hat keinerlei Schmerztherapie bisher angeschlagen. Die meisten Medis lehnt sie sowieso ab, aber betont immer wieder, dass es so nicht weitergehen könne.
Bitte verstehe mich nicht falsch, ich habe meine Großeltern sehr lieb. Es ist für mich nur unverständlich, dass meine Oma nur sich selbst sieht. Sie hat die Erkrankung ihrer Tochter in keinster Weise realisiert. Meine Mutter rennt und springt jedoch den ganzen Tag für ihre Mutter herum. Dabei ist meine Mama nun wirklich krank und muß alle Kraft auf ihre eigene Heilung verwenden.
Jegliches Zureden brachte keinen Erfolg. Sie meinte nur, dann läge sie eben vor Ihren Eltern unter der Erde, sie könne sie so nicht hängen lassen.
Da kommt dann wieder der unterschwellige Vorwurf an mich, dass ich ja alle im Stich lasse, dass ich ja froh bin, wenn ich weg ziehe, da ich mich dann um niemanden mehr kümmern muß.
Rufe ich meine Großeltern an, ist immer alles bestens. Ruft meine Mutter an, wird immer alles ganz schlecht gemacht, dann hat man Schmerzen, etc.
So, genug gewettert.
Meine Mutter hat heute wieder ihren Navelbine-Cocktail bekommen.
Habe noch keine Nachricht, wie es ihr geht. Fest steht nur, dass sich ihre Blutwerte sehr schlecht erholen. Sie hat sich wohl zwischezeitlich gespritzt, um das Knochenmark anzuregen. Allerdings sind die Ärzte damit sehr zurückhaltend. Sie begründen das mit einer Gewöhnung des Knochenmarks an die Spritzen. Dann würde es gar nicht mehr produzieren.
Soweit zu meiner Mutter.
Unser Umzug ging reibungslos über die Bühne. Allerdings werden wir noch eine ganze Weile Kisten auspacken dürfen, 483 Kisten sind ja auch eine ganze Menge.
Meine Tochter hatte letzte Woche ihren ersten Schultag und auch der Sohn scheint sich in der neuen Klasse ganz gut einzuleben.
Jetzt hoffe ich nur, nicht noch mehr schlechte Nachrichten zu lesen.
Wie geht es Euch, was macht Dein Mann?
Viele Grüße von einer traurigen
Sabine
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 00:06 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55