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Alt 28.12.2007, 08:32
Madeleine63 Madeleine63 ist offline
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Registriert seit: 23.12.2007
Beiträge: 9
Standard AW: Wie schöpft ihr am besten Kraft? Fürs Kind da sein

Hallo liebe Caro,
hab mich hier auch erst vor paar Tagen angemeldet und bin viel am Stöbern.
Vor zwei Jahren bekam ich die Diagnose: Rektum-Karzinom, Metastasen in den Lymphknoten, endständiges Stoma, Chemo, Bestrahlung, alleinerziehend, zwei Kinder.
Das ist leider nicht die erste Krise in meinem Leben und ich hab zurück geschaut, was mir meine Lebenserfahrung schon alles gelehrt hat. Was MIR geholfen hat (und was auch viele andere hier schreiben) ist: Rausgehen in die Natur. Nimm deine Kleine mit. Draußen Gedanken sortieren oder sie einfach mal beiseite schieben. Habt ihr einen Wald in der Nähe? Dort kann man - trotz aller Sorgen - einen wunderbaren Kraftort finden. Hast du schon mal einen dicken Baum umarmt? Und Reden hat mir viel geholfen. Eine begleitende Therapie für dich und deinen Mann so schnell zu finden, das geht leider nicht. Aber was ist mit Freunden und Familie? Telefonnummer der Seelsorge?
Meine Tochter war 13 Jahre als sie lebensbedrohlich für fast 9 Wochen im Krankenhaus lag. Ich bin jeden Tag ca. 50 km hin und zurück gefahren, war täglich, 7 Tage die Woche, bis zu 8 Std. bei ihr. Zuhause noch ein Kind, zum Glück waren Ferien und die Oma da. Heute weiß ich auch nicht mehr, wie ich DAS geschafft habe. Aber ich habe es!! DANACH bin ich irgendwann zusammengebrochen.
Nach etlichen Schicksalsschlägen mehr weiß ich aber auch:
Ich muss nicht immer stark sein. Ich darf es mir auch eingestehen, mal schwach zu sein. Und wenn du mal nicht kannst, hast du die Möglichkeit, dein Kind in gute Hände abzugeben, damit du ganz allein mal Zeit für dich hast?
Egal wofür. Schreien, weinen, in der Wanne liegen, den ganzen Tag
schlafen...Während meiner Krebserkrankung habe ich (wieder?) den Kontakt zu Gott gefunden, spreche mit "meinen" Engeln.
Geh auf die Suche. Ja, das ist leichter gesagt, als getan, ich weiß.

Ich wünsch euch ganz viel Kraft und Liebe!
Fühl dich umarmt von Madeleine.

Sein Unglück ausatmen können, tief ausatmen, so dass man wieder einatmen kann und vielleicht auch sein Unglück sagen können, in Worten, in wirklichen Worten, die zusammenhängen und Sinn haben und die man selbst noch verstehen kann, und die vielleicht sogar irgendwer sonst versteht oder verstehen könnte, und weinen können, das wäre schon fast wieder Glück.
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