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  #1  
Alt 03.11.2007, 18:18
Stefans Stefans ist offline
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Registriert seit: 27.01.2007
Beiträge: 425
Standard AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?

Hallo Steffi,

Zitat:
Zitat von SURVIVOR Beitrag anzeigen
Was mich aber danach ständig verunsichert hat, war diese Geschichte mit den 5 Jahren.
Bitte lass' dich davon nicht beirren! Diese 5 Jahre sind mehr oder weniger willkürlich gesetzt. Es könnte ebenso gut eine Statistik über 1 oder 10 Jahre geben (gibt es wahrscheinlich auch). Das ist aber eine rein "formale" Angelegenheit, die der Vergleichbarkeit dient. Und hat nichts damit zu tun, wem es nun nach genau 5 Jahren so und so gut oder schlecht geht (doch, statistisch hat es natürlich damit zu tun; aber nicht aus der Perspektive des einzelnen Betroffenen!).

Stalin hat mal IMHO ebenso grausam wie treffend sinngemäß formuliert: "Ein Schicksal ist eine Tragödie. 1000 Schicksale sind Statistik." (Ja, ich habe das Zitat abgeschwächt, weiss ich).

Ich finde, du machst genau das richtige, wenn du versuchst, dich um solche statistischen Fragen möglichst wenig zu kümmern. Wie Heidi und Dirk schon gesagt haben. Als meine Frau Anfang 2007 an BK erkrankte, habe ich natürlcih auch erstmal im Netz gesurft, mich kundig gemacht und geschaut, wie denn wohl die Prognose sein mag. Aber: meine Frau wollte das von Anfang an nicht wissen; und auch für mich war das nach einigen Monaten ziemlich uninteressant. Denn, wie du so richtig schreibst:

Zitat:
LEBE IM HEUTE UND JETZT
Das zu können - bzw. erstmal (wieder?) zu lernen - ist schon sehr viel wert!

Viele Grüße,
Stefan
  #2  
Alt 03.11.2007, 19:31
schwesterchen schwesterchen ist offline
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Registriert seit: 15.03.2007
Beiträge: 108
Daumen hoch AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?

Liebe Steffi

möchte Dich einfach nur feste knuddeln
Freue mich so sehr für Dich, dass Du es endlich wieder schaffst, nach VORNE zu schauen.

Alles Liebe und ganz viel Zuversicht

Von Herzen

Deine Heike

Sende Dir einen Schutzengel, der Dich immer begleiten soll:

mSchutzengel00220x20.jpg
  #3  
Alt 03.11.2007, 20:55
Quirin Quirin ist offline
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Registriert seit: 05.07.2007
Beiträge: 175
Beitrag AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?

Im Dez 2003 wurde der Tumor bei der Vorsorge entdeckt.
Aber nur,weil ich zusätzlich zum Röntgen auf einer Ct bestand.(Adeno 2,7cm oberer Lungenlappen rechts)
Ich entfaltete eine Hecktik:Patientenverfügung,Vermögensverfügung.Dann
in die Lungenklinik.Dort Ct,Szintigramm,Atmung,Blut,
die ganze Palette.Resultat:Keine weiteren Tumore.
Entscheidung der Ärzte für eine OP. Alles lief irgendwie
wir im Traum an mir vorbei.Vor der Op hatte ich nur einen Wunsch:Wenn der Körper doch total verkrebst ist,nicht mehr zu erwachen. Die OP lief gut. Nach Ansicht der Ärzte
dürfte nichts mehr kommen.Ich war optimistisch.
Nach 3,5 Jahren ein Rezidiv,6mm.War nicht auf der Ct sichtbar.Es wurde nur gefunden,weil ich auf einer Bronchioskopie/Biopsie bestand.
Nach einer Strahlentherapie war der Bereich"sauber".
Mein Gefühl war inzwischen abgestumpft.Es gab keinen
besonderen Freudensprung.Ich glaube,dahinter liegt die
Erkenntnis:Nach dem Krebs ist vor dem Krebs und die
Nachsorgungen sind oft nichts wert.
Man ist einfach nie mehr richtig frei.
  #4  
Alt 04.11.2007, 11:02
Quirin Quirin ist offline
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Registriert seit: 05.07.2007
Beiträge: 175
Beitrag AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?

Hallo Monika15
Zum meinem Begriff der Freiheit:
Frei fühle ich mich dann,wenn ich sagen kann,das Thema
Krebs ist erledigt.Oder wenn der Krebs wie eine
harmlose Krankheit durch Medikamente in Schach zu halten wäre.
Allein die halbjährliche Nachsorge mit ihren Ängsten
empfinde ich als Unfreiheit.
Ich bin mir darüber im Klaren,dass andere,die ständig mit
dem Krebs leben müssen, über meine Situation froh wären.
Vor allem diejenigen,die einen kleizelligen Tumor
haben.Was ich hier äußere ,ist meine Erfahrung.
Ich weiß,dass es im KK ganz andere Schicksale gibt.
Zur Beseitigung des 6mm Tumors dieses Jahr ist mir ein halbes Jahr incl Sommer verloren gegangen. Hier werden andere sagen:Was will der überhaupt,das halbe Jahr würde ich gerne
opfern,wenn danach keine Spur vom Krebs mehr vorhanden wäre.
Aber ich weiß inzwischen,dass man bei einem Raucherkrebs bis zu 10 Jahren nicht in
Sicherheit ist.

Mit herbstlichen Grüßen
Quirin

Geändert von Quirin (04.11.2007 um 14:15 Uhr)
  #5  
Alt 04.11.2007, 15:02
Quirin Quirin ist offline
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Registriert seit: 05.07.2007
Beiträge: 175
Beitrag AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?

Ich sollte nun vielleicht einige positive Dinge bringen.
Die Bestrahlung in diesem Sommer habe ich bis jetzt ohne Schäden überstanden.
Radtouren von 30 Km (hin u. zurück 60) verkrafte ich auch schon wieder.
Das Rauchen konnte ich 2004 ohne weiteres einstellen,
obwohl es bis zur OP täglich 2,5 Packungen waren.
Das Essen haben wir auf mehr Gemüse umgestellt.
15 Kilo Übergewicht müssen runter.
Ich habe seit der OP nie mehr eine Erkältung gehabt.
Und lauter sonstige Kleinigkeiten.
Grüße
Quirin
  #6  
Alt 04.11.2007, 18:17
Benutzerbild von Rubbelmaus
Rubbelmaus Rubbelmaus ist offline
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Registriert seit: 07.12.2004
Ort: Schönste Stadt am Rhein
Beiträge: 1.720
Standard AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?

Zitat:
Ich finde auch: ICH HABE LANGE GENUG ZUVIEL ANGST VOR DEM TOD GEHABT UND DADURCH NICHT LEBEN KÖNNEN!!!
Liebe Steffi-Hamburg,

ich bin schon seit Beginn bei einem Psycho-Doc in Mitbehandlung. Ich habe jemanden gefunden, der richtig gut ist. Der mir dabei hilft, meine Lösungen selber zu finden. Seitdem kann ich mit meiner Krankheit gut umgehen. Wir sind doch nicht die einzigen Kranken auf dieser Welt. Es gibt ausser Krebs auch noch genug andere schlimmen Krankheiten, mit denen die Menschen leben müssen.

Mittlerweile lebe ich notgedrungen mit meiner Krankheit, aber nicht dafür. Sie ist nicht mein Lebensinshalt! Dafür ist das Leben für mich viel zu kostbar.

Ich wünsche dir viel Erfolg bei deiner Therapie!!!

Gruß
Heidi
  #7  
Alt 05.11.2007, 18:38
Stefans Stefans ist offline
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Registriert seit: 27.01.2007
Beiträge: 425
Standard AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?

Hallo Steffi,

Zitat:
Zitat von SURVIVOR Beitrag anzeigen
Zu meiner "Schande" muss ich gestehen: Meine Krankheit war für mich mein Lebensinhalt.!!!

So merkwürdig es sich anhört:

Sie hat mich davor bewahrt, mich mit allem anderen(Konflikten, unangenehmen Dingen etc.etc.) auseinander setzen zu müssen. Ich habe mich quasi hinter ihr versteckt.Das war zu der Zeit für mich anscheinend einfacher, als mich "dem Leben" zu stellen!

Dies sind sehr offene Worte, und als mir das vor kurzer Zeit klar wurde, habe ich mich zuerst sehr dafür geschämt.
Ich finde das nicht schändlich, nicht merkwürdig, und schon gar keinen Grund, sich deswegen zu schämen! Sondern völlig normal. Wir sind doch alle nur Menschen, die mitunter Gefühle haben, die "man" ja eigentlich gar nicht "haben darf" - aber trotzdem sind sie nunmal da. Psychologen würden sowas als (sekundären) "Krankheitsgewinn" bezeichnen.

Und das ist völlig normal, sowas macht phasenweise jeder Mensch - weil er es in der Situation wohl so braucht. Und dann ist es auch gut und richtig so! Worin sich die Menschen dabei unterscheiden, ist nur eines: die einen (wie du) erkennen und reflektieren, was sie da machen / gemacht haben - die anderen tun es, ohne zu wissen, dass sie es tun, geschweige denn warum... Und diejenigen, die nicht wissen (wollen), was sie tun und warum sie es tun (müssen), haben langfristig gesehen die schlechteren Karten. Weil sie aus ihrem Verhalten nichts lernen können :-(

Und dafür, dass du dich hier öffentlich traust, zu dir zu stehen... Respekt!

Zitat:
BESSER SPÄT ALS NIE!
Es ist niemals zu spät! Sondern IMHO einfach so, dass alles im Leben "seine Zeit" hat. Wenn du bereit für einen neuen Schritt bist, wirst du ihn tun. Wenn du noch nicht so weit bist... nun, dann dauert es halt noch ein bischen. Das ist weder gut noch schlecht - es ist eben einfach so. Jeder nach seiner Erfahrung, auf seine Weise, und in seinem ganz persönlichen Tempo... so ist das Leben !!!

Und der Teil des Lebens, der wichtig ist, ist der, der heute passiert und der noch vor uns liegt!

Viele Grüße,
Stefan
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