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#1
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AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?
Hallo Mona
oh je... man hat mir 80% Schwerbehinderung gegeben, damit dackel ich nun zu meiner Bank und kann den Kredit meine Eigentumswohnung neu verhandeln, vielleicht wird sogar von der Versicherung die gesamte Hyptothek uebernommen... (weiss es noch nicht) Auf Grund dieser niederschmetternder 80% muesste ich ja eigentlich schon tot sein - wie eine Bekannte so schoen meinte: "Was? 80 % ???? Das hatte ein Freund, kurz bevor er verstorben ist! " Prognosen sind mit Vorsicht zu geniessen, ich verdraenge sie geflissentlich, was bleibt mir auch anderes uebrig ? Jeden Tag, jede Stunde, jede Minute auf die unausbleiblichen Metastasen oder das Rezitiv zu warten, bringt mich schneller ins Grab, als wenn ich mir selbst einrede, dass die Therapie kurativ war und ich in Zukunft meine Ruhe habe. Ich bin es satt, immer an die Schmerzen und den Tod zu denken. Wenn die Versicherung mir als "lebende Tote" die Wohnung bezahlen will, so darf sie es gerne tun. Ich werde dennoch weiterleben
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Liebe Grüße Nikita Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen. George Patton |
#2
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AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?
Zitat:
da hab ich mich missverständlich ausgedrückt... ich meinte in diesem Fall nicht die Prognosen bzgl. der Überlebenswahrscheinlichkeit von Krebskranken, sondern das Prognosedenken im Allgemeinen. Die Prognose bzgl. eines Bankkredits dürfte stark von der Sicherheit deines Einkommens abhängen. Beamte haben es da meines Wissens z.B. durchaus einfacher... Und wenn du einen Kredit für eine Firmengründung willst, wird die Banken die Erfolgschancen deines Firmenkonzepts irgendwie bewerten... Und bei Lebensversicherungen geht es um die Lebenserwartung im allgemeinen. Und wenn du dir einen Aktienfonds kaufst, dann wirst du evtl. den nehmen, der in den letzten Jahren die besten Prognosen hatte (also die höchsten Gewinne). Ich wollte mit meinem Beitrag darauf hinweisen, dass das "Prognosedenken" eben ein Teil unserer Kultur ist, und es als solches einordnen. Und natürlich geht es da um Statistiken. Und nur in so einem Sinne lassen sich sinnvolle Entscheidungen aus Prognosen ableiten. Immer an Schmerzen und Tod zu denken, wäre sicher keine sinnvolle Entscheidung ... LG Mona |
#3
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AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?
Liebe Mona
Prognosen haben ja auch viel mit der Chaostheorie zu tun - wann tritt was, wie ein... Wenn du einen Lottoschein ausfuellst, liegen die Prognosen ziemlich niedrig und dennoch gibt man das Geld gern aus - wir nennen es dann Glueck oder Unglueck. Es gibt in Bezug auf Krebserkrankungen viele Studien, die sich mit den Lebenserwartungen (sprich: Prognosen) beschaeftigen. Es ist ein Schwert mit zwei Schneiden: sind die Prognosen gut, vertraue ich auf Heilung, sind die Prognosen schlecht, vertraue ich auch und zwar auf die 1%, die laut Studien realistisch sind. Am besten, man liest sie gar nicht erst - da man ja trotz Krebs nicht von der uns angeborenen Unverwundbarkeit abruecken will. Erst wenn es ganz am Ende ans loglassen geht, sehnt man sich nach Ruhe - und in diesem Zustand interessieren irgendwelche Prognosen sowieso nicht mehr.
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Liebe Grüße Nikita Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen. George Patton |
#4
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AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?
Hallo Nikita,
Zitat:
"Life is a sexually transmitted disease and the mortality rate is one hundred percent." Viele Grüße, Stefan |
#5
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AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?
Zitat:
Das wir alle mal sterben muessen ist keine Neuigkeit, nur eben, wenn es vor der Zeit geschieht. Das ist das tragische am Krebs - dass man oft noch sehr jung Abschied nehmen muss und nicht hundertjaehrig, umgeben von den auch schon tattrigen Lieben + Uurururenkeln - im Bett - nach einem erfuelltem Leben. Nach Galgenhumor ist mir im Moment nicht so richtig, dazu stoert mich der Tumor im Koerper zu sehr..
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Liebe Grüße Nikita Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen. George Patton |
#6
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AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?
Hallo Steffi,
diese Erfahrung mit der anderen Sichtweise des Lebens und dieses Leben im Hier und Jetzt habe ich ich auch gemacht. Auch rege ich mich nicht mehr wegen jedem Shiet auf oder verschwende meine Zeit mit irgendwelchen "falschen Freunden". Dass wir hier in den Foren immer wieder davon lesen, weil ehemalige Krebspatienten nunmehr nach deutlich länger als zehn Jahren wieder an Krebs erkrankten, liegt nicht zuletzt an der Natur der Menschen. Viele User hier lassen sich nach erfolgreich abgeschlossener Therapie nicht mehr blicken, weil sie mit dem Thema abschließen möchten. Dafür suchen dann User mit Spätrezidiven bzw. neuen Tumorerkrankungen nach einem Krebs in der Vergangenheit in einem "Fach"-Forum wir hier Rat. Wenn ich mir z.B. meine Hodenkrebs-Mitstreiter anschaue, sehen ich im Forum nicht selten User mit Spätrezidiven bzw. Neuerkrankung nach vielen Jahren. Werfe ich einen Blick in die Statistiken der renommierten Tumorzentren erscheint die Wahrscheinlichkeit zum Rezidiv um ein vielfaches geringer.... Also lass uns einfach versuchen, annähernd sorgenfrei im Jetzt zu leben....
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#7
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AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?
Prognosen sind Statistiken und da halte ich mich an den Spruch von Winston Churchill. " Ich glaube keiner Statistik, die ich nicht selber gefälscht habe."
Die Statistik ist die Zusammenfassung bestimmter Methoden, um Massenerscheinungen zu quantifizieren und zu interpretieren (aus dem WW) Ich hatte eine Statistik von höchsten 1 Jahre Überleben und was ist, ich lebe schon 7 Jahre und das sehr gerne. Ich hatte eine Kollegin mit BK. Der BK war schon längst Vergangenheit und es ging ihr sehr gut. Aber sie sprach und dachte nur an ihren Krebs. Kein kein anderes Thema für sie. Eines Abends fiel sie tot auf der Couch um. Sie hatte einen Herzinfarkt bekommen. Auch wenn es jetzt markarber klingt, sie kam in eine andere Statistik. Und ob jemand hier Kerzen anzündet oder nicht. Wer, was, worüber-denkt, wen interessiert es? Jeder hat seine eigene Meinung und Ansicht, da kommen wir doch niemals auf einen Nenner. Das versuchen die Weltpolitiker schon seit Menschengedenken und was kommt dabei raus? Kriege! So ist es auch hier, Kleinkrieg. Schade um eure verschwendete Zeit, die jedem Menschen - mit oder Prognose - bleibt. Grüsse Heidi |
#8
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AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?
Hallo Steffi,
Zitat:
Stalin hat mal IMHO ebenso grausam wie treffend sinngemäß formuliert: "Ein Schicksal ist eine Tragödie. 1000 Schicksale sind Statistik." (Ja, ich habe das Zitat abgeschwächt, weiss ich). Ich finde, du machst genau das richtige, wenn du versuchst, dich um solche statistischen Fragen möglichst wenig zu kümmern. Wie Heidi und Dirk schon gesagt haben. Als meine Frau Anfang 2007 an BK erkrankte, habe ich natürlcih auch erstmal im Netz gesurft, mich kundig gemacht und geschaut, wie denn wohl die Prognose sein mag. Aber: meine Frau wollte das von Anfang an nicht wissen; und auch für mich war das nach einigen Monaten ziemlich uninteressant. Denn, wie du so richtig schreibst: Zitat:
Viele Grüße, Stefan |
#9
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AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?
Liebe Steffi
möchte Dich einfach nur feste knuddeln Freue mich so sehr für Dich, dass Du es endlich wieder schaffst, nach VORNE zu schauen. Alles Liebe und ganz viel Zuversicht Von Herzen Deine Heike Sende Dir einen Schutzengel, der Dich immer begleiten soll: mSchutzengel00220x20.jpg |
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